Mit der Problematik von Entfernungs- und Geschwindigkeitsmessung habe ich auch schon viel probiert.
Eine sehr interessante Sache war die Kalibrierung von zwei Kabeltachos. Erst mal zur Meßstrecke: Mehrere Kilometer lang, praktisch keine Kurven. Die Strecke habe ich aus einer digitalen Landkarte (amtliche Topokarte) rausgemessen. Die Strecke bin ich dann mit konstanter Geschwindigkeit gefahren, am selben Rad, teilweise mit zwei Tachos gleichzeitig. Ergebnis: Bei beiden Tachos mußte ich den Radumfang deutlich abweichend zum tatsächlich gemessenen eingeben, und auch beide völlig unterschiedlich. Anschließend sind beide synchron gelaufen, aber nur, wenn die Geschwindigkeit konstant war. Ein mal runterbremsen zum abbiegen, und schon waren 10 bis 20 m Differenz drin. Also alleine die Berechnung von Beschleunigungen waren völlig unterschiedlich.
Aus Tools mit unbekannter Berechnung würde ich keine Rückschlüsse ziehen. Gerade so was wie "Straße verfolgen" ist für mich nur mit sehr großer Vorsicht zu genießen, solange da nicht mitgeteilt wird, wie die rechnen. Alles, was auf OpenStreetMap basiert, ist auch sehr heikel. Gut, die Hauptverkehrsstraßen sollten passen, aber bei allem anderen (besonders Wege/Straßen im Wald) würde ich nicht als Referenz nehmen. Das würde ich nur bei den amtlichen topografischen Karten machen. Und die Höhen, ja mei, die meisten, die mit OSM zu tun haben, verwenden die offenen SRTM/ASTER Daten. Da habe ich mal Vergleiche mit einem "amtlichen" 50m-DEM vergleichen, und da waren Differenzen bis 130 m ! Gut, war im alpinen Gelände (Chiemgau), aber trotzdem.
Richtig platt war ich, als ich mal die Differenz zwischen projizierter Stecke und tatsächlicher Strecke berechnet habe (also die Wegvergrößerung, wenn man Berg rauf/runter fährt. War ja hier auch schon mal Thema). Die strecke war eine Alpenüberquerung mit ca. 420 km Strecke. Die Höhen waren von recht guten DHMs (spielt aber hier kaum eine Rolle). Die Stecke über die Berge war um einige km länger als die projizierte! Mit so viel hatte ich nicht gerechnet. Das zeigt aber, daß man diese Wege unbedingt mit berücksichtigen muß, wenn's ultragenau sein soll. Die Differenz war hier bei meinem Beispiel schon bei knapp 1%.
Und was lernen wir daraus? Ich finde, ohne Aufwand ist +- 5% schon OK, und alles, was bei 1% liegt, würde ich als hervorragend ansehen.