Nachdem meine Südländischen Kollegen
@sparkey und
@nebeljäger vorgelegt hatten, dachte ich mir, ich könnte auch mal wieder das 29er satteln und in die Berge gucken gehen, ob sie noch da sind.
Sicherheitshalber hab ich das Rad mit allerlei, das man in den Bergen so brauchen kann, aufgebrezelt.
Doch zuerst ging es easy an meinem Lieblingsstrand entlang, anschliessend ans andere Ende des Sees und dort begann dann das Nachmittagsprogramm: Vier Stunden den Berg hoch fahren. Das war unterhaltsam, erschreckend und erholsam. In dieser Reihenfolge. Zuerst kurbelte ich ein kleines Strässchen inklusive Tunnel hoch, vorbei an verschiedenen Bauernhöfen. Im Mittelteil musste ich durch die leeren Bettenburgen von Flumserberg. Weil ich sonst immer die Seilbahn nehm, hab ich diese Architekturperlen auf Alpwiesen bisher noch nie gesehen - doch jetzt, in der Zwischensaison, fährt die Bahn nicht. Und schliesslich bog ich auf die Strasse nach Alp Fursch ein.
Ich selbst hatte ne Sonne, aber der Regitzerspitz, der hier ja auch recht bekannt ist, erwischte ein paar Strahlen.
Ein paar Kurven weiter öffnete sich das Panorama in Richtung meines Ziels.
Zwischendurch meinte ein Schauer, er könne mich von meinem Vorhaben abbringen. Ich kurbelte aber wacker weiter durch die einsamen Alpweiden. Ab und zu war natürlich auch Schieben angesagt, aber auch damit gewinnt man bekanntlich Höhe.
Der oberste Teil meiner vierstündigen Auffahrt führte nicht mehr konsequent aufwärts. Der Regen war nur von kurzer Dauer, dafür begann es nun zu dämmern. Aber dafür hatte ich ja das Paket am Lenker.
Ich erreichte das Seelein beim letzten Tageslicht und mit den ersten Schneeflocken. Nun musste es schnell gehen. Das ging es auch, nur bei den Sturmleinen hatte ich meine Mühe: Mit Handschuhen konnte ich sie nicht entwirren und ohne war auch nicht lustig. Aber spannen musste ich sie, denn der Wetterbericht versprach Sturmböen.
Zunächst schneite es fast ohne Wind. In der Nacht rüttelte es dann immer wieder tüchtig am Zelt und als es wieder hell wurde...
... tagte ein herrlicher Morgen.
Während der Morgenroutine werweisste ich, wie ich nun weiter vorgehen sollte. Der Plan war über den
Sattel leicht rechts der Bildmitte ins nächste Tal rüberzumachen. Also überwand ich meinen inneren Schweinehund, der es auch ganz ok gefunden hätte, einfach wieder easy ins Tal zu rollen, und buckelte das Bike die verbleibenden 250hm durch den Schnee. Am Grat hatte es sogar eine Wächte, durch die ich mir richtig durchwühlen musste, um auf den Pass zu gelangen.
Aber oben war es dann natürlich gut.
Und die Abfahrt funktionierte besser als erwartet.
Viel Schnee war nicht gefallen, doch der Wind hatte ihn zum Teil ungünstig aufgehäuft.
Trotz diversen Schiebepassagen hatte ich meinen Spass. 500hm unter dem Pass kam ich auf ein Alpsträsschen und dieses brachte mich schnell ins Tal.
Was für ein Kontrast!