Gabeltuning Kreuzschliff

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Hallo Sportsfreunde,
Ich fahre seid vorigem Jahr MTB Hobbyrennen und habe mir im September ein leichtes Rad aufbauen lassen. (Carbon statt Kondition :D)
Als ich im Internet auf der Suche nach einem Sattel gewesen war bin ich auf ein interessantes Gabeltuning gestoßen.
http://shop.scheiderbauer-sports.com/gabeltuning.html

Es wird dort ein Gabeltuning angeboten, wo in die Gabel ein Kreuzschliff gearbeitet wird. Ich habe da per Mail mal nachgefragt was das ist und ob es dadurch nicht undicht wird.

Antwort:
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Hallo Hr. xx

Durch den Kreuzschliff wird das Ansprechverhalten verbessert und das Ein-und Ausfedern geschmeidiger.
Der Kreuschliff wird ausschließlich je nach Gabeltyp im Standrohr oder Kartusche im Arbeitsbereich des Zug- und/oder Druckstufenkolbens eingearbeitet.
Dadurch läuft der Führungsgummi dieser Kolben nicht auf einer extrem glatten Oberfläsche sondern auf einem minimalen Ölfilm.
Die Führungsgummis der Kolben die im Standrohr schleifen haben nicht die Aufgabe abzudichten, da das Öl durch die Dämpfungskolben gelangt.
Bei erhöhtem Druck kann auch Öl zwichen Standrohr und Führungsgummi strömen. Das ist kein Problem da es beim anschließenden Ausfedern wieder zurück durch den Dämpferkolben gelangt.
Auch die Führungsgummis verschleißen nicht schneller, da sie nicht auf einer raueren Oberfläsche laufen,
sondern sogar von einem Ölfilm getragen werden.
Die Luftkammerseite kann nicht bearbeitet werden da sonst die Dichtigkeit verloren geht.
Im Fahrradbereich ist die Arbeitsweise nicht verbreitet da sie aufwändig ist.
Anders ist es z.B. im Motorradbereich, bei Crossmaschinen ist es üblich die Standrohe mit einem Kreuzschliff zu bearbeiten.
Dort ist die dadurch entstehende Verbesserung aber größer als im Fahrradbereich.

Bei weiternen Fragen stehe ich gerne zu Verfügung.


Sportliche Grüße
Dennis Wegener

(Zweirad-Mechanikermeister)
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Was haltet ihr davon? Oder hat jemand schon Erfahrung gemacht?
Ich habe eine SID Gabel und ich finde sie läuft ziemlich schwer.
Bevor ich die Gabel einschicke will ich aber erstmal abwarten und schauen ob einer von euch das schonmal gemacht hat:D

Gruß Gerd
 
Was diese firma anbietet ist im grunde nix anderes als hohnen. Das wird bei auto-zylindern ja standardmäßig gemacht. Eben um einen ölfilm zwischen kolben und zylinderwand zu haben. Von daher ist es von der sache her nicht gänzlich falsch, wenn es um die optimierung von schmierung geht. Aber:

Beim auto ist keine beschichtung auf den gehohnten laufflächen des zylinders
Bei der gabel wird die beschichtung damit zerstört, die reibung potenziell höher
Bei luftgabel dürfte es das mit der dichtigkeit gewesen sein, die gabel ist hin

Ich find es höchst bedenklich, sowas anzubieten!
 
wieso denke ich, dass der liebe gerd sein täglich brot von scheiderbauer bekommt?

ab davon: bullshit. rockshox gabel kaufen, motoröl in die tauchrohre, alles gut - ohne vodoo.
 
Es wird ja nur die Innenseite gehohnt, und der Herr schreibt ja auch dass dies nur auf der Dämpfungsseite gemacht wird, hat also schonmal bissl Ahnung. Der Preis ist halt lächerlich, die machen da einfach nen Service, ohne Ersatzteile für 120€, zumindest steht da nix von Dichtungen tauschen ...., und stellen dir die Dämpfung ein. Ne gut geschmierte Gabel braucht auch keine gehohnten Oberflächen, zumal ja nur 1 Seite bearbeitet wird und die meißte reibung eben auf der Air seite aufgrund von engen Dichtungen entsteht. Bei anderen Tunern bekommst du für 120€ eine komplette Neubeshimmung der Dämpfung(angepasst auf Gewicht, Rahmen UND Fahrstil), Anpassen des Buchsenspiels, und die wird auch ordentlich geschmiert mit hochwertigen Fetten und nicht mit waffenschmiere.
Naja ist halt n FELT-Händler :)
 
Den Preis kann ich leider nicht einschätzen, da fehlt mir die Erfahrung.
Welche Firmen machen das denn noch? Toxoholics machen glaube ich nur Fox Gabeln. Ich habe mit einem Scheiderbauer Mitarbeiter telefoniert, der sagte mir noch das die das auch bei ihren Team machen. Wohl das 3. Beste der Welt mit Weltmeister. Die Erfahrung müssen die also haben.
Wäre interessant was die für Gabeln fahren.
 
So einen pfusch macht zum glück sonst keine andere firma!

Dass es nur auf der zugstufenseite gemacht wird, hatte ich überlesen. Mea culpa. Das macht es aber auch nicht wirklich besser. Wenn sich diese firma mal schlau machen würde, dann würde sie feststellen, dass die reibung des zugstufenkolbens im standrohr den kleineren teil der reibung ausmacht. Den größten widerstand setzt hier die dichtung zw. standrohrdichtkopf und zugstufenschaft entgegen. Aber vielleicht hohnen die jungs ja auch o-ringe…
 
Also wie der Mitarbeiter geschrieben hat wird sowas auch im Motoradbereich an den Federgabeln gemacht.
Google bestätigt das auch bei Rennmotorädern.
Die Frage ist in wie weit sich das Ansprechverhalten verbessert.
Oder wie groß die Erwartungen sind.
 
Beim Motorrad sind die Gabeln aber grundsätzlich ganz anders aufgebaut. Keine Luftfederung (mit entsprechenden Dichtungen) und Dämpfung in beiden Holmen.
Das Eloxal der Standrohre ist sehr dünn und glashart. Das anzuschleifen ist Frevel!
 
"Military Greese". Wat fürn Käse. Solcher Aussage vertrau ich nur wenn das Zeug mit NATO-Versorgungsnummer kommt. ;)

Vom nachträglichen Honen der Gabelstandrohre halte ich auch überhaupt nichts.

Vom nachträglichen tolerieren von Buchsen übrigens in 90% der Fälle auch nicht.

MfG
Stefan

P.S.:
@hoschik: Waffenschmiere ist es sicher nicht, glaub mir: Ich sitz an der Quelle.
 
Die Firma Scheidebauer organisieren z.B. die Bundesligarennen in Offenburg.
Frau Scheidebauer ist professionelle Bikern, ihr Mann war oder ist es auch. Sie haben einen Rennstall mit einigen Fahrern und sehr guten Technikern. Man kann davon ausgehen das diese einigermassen wissen was sie tun (auf jeden Fall besser als wie wir Hobbybastler, Sharky ganz stark mit eingeschlossen ). Es gibt durchaus größere Leuchten, auch wenn Sharky jetzt gleiich weinen wird :D.

MFG
kungfu
 
Typischer Fall von "Was der Bauer nicht kennt, kotzt er über seinen Tellerrand wieder aus" und schlampigen lesen. Ob Otto Normal Biker das eventuell vorhandene, veränderte Dämpfungsverhalten überhaupt bemerkt, ist eine andere Frage.
 
Ich sehe die Problematik eher darin, das im Rennbetrieb auch entsprechend gewartet wird. Die Gabeln werden nach dem Einsatz komplett zerlegt, neu gereinigt und geölt.
Wer macht das denn von uns Hobbyfahrern?
Solange das ganze System in Bewegung bleibt, mag es auch so funktionieren. Aber welcher Touren-Hobbyfahrer zerlegt nach jeder Tour seine Federgabel? Da bleibt dann schon mal etwas Dreck unter den Dichtungen kleben.
Und dann wird es kritisch.
 
So einen pfusch macht zum glück sonst keine andere firma!

Dass es nur auf der zugstufenseite gemacht wird, hatte ich überlesen. Mea culpa. Das macht es aber auch nicht wirklich besser. Wenn sich diese firma mal schlau machen würde, dann würde sie feststellen, dass die reibung des zugstufenkolbens im standrohr den kleineren teil der reibung ausmacht. Den größten widerstand setzt hier die dichtung zw. standrohrdichtkopf und zugstufenschaft entgegen. Aber vielleicht hohnen die jungs ja auch o-ringe…

Die Aussage ist ein "bisschen" arrogant... Du hast natürlich die einzelnen Reibungen schonmal quantifiziert und kannst die Anteile und die daraus folgenden Konsequenzen beurteilen...
Da die Sache nach kurzem Googeln im Motorradbereich relativ üblich zu sein scheint isses wahrscheinlich kein wirklicher pfusch... Wies mit dem Sinn im MTB-Bereich aussieht mag ich nicht beurteilen, der Nutzen wird aufjedenfall nicht kleiner sein als der von 120 g Gewichtseinsparung für die einige Leute einiges tuen würden und auch den Preis für den "Kreuzschliff" bezahlen ;)...

Grüße,
Jan
 
Typischer Fall von "Was der Bauer nicht kennt, kotzt er über seinen Tellerrand wieder aus" und schlampigen lesen.
jemand will dir (wenn auch kontrolliert) kratzer in ein wenige µm beschichtetes rohr machen. das ist eine verbesserung?


@kungfu
weil seine alte rennen fährt, muss der mann wissen, was er da treibt? hohnen bei zylindern machen im PKW bereich nicht mal alle normalen vertragswerkstätten sondern häufig spezielle servicstationen. und PKW zylinder sind für vorgesehen, dass gehohnt wird. und da soll irgendein zweiradmechaniker an einem bauteil, das nicht für vorgesehen ist, dass gehohnt wird, etwas besser machen? du schreibst ja selbst dass du hoffst, dass sie einiger maßen wissen, was sie tun...
wenn du dir mal die mühe machen würdest, zu testen, wo in der zugstufe die größte reibung ist, dann stelltst du fest, dass es nicht der zugstufenkolben ist sondern die dichtungen am schaft.

vielleicht wird es an ner fit-kartusche deutlicher. das ding hat 60 (!!) dichtungen. da kannst du rumhohnen bis du schwarz wirst. die dichtungen bringen das losbrechmoment, nicht die reibung zw. kolben und rohr.


@suprnova
military grease scheint der englische begriff für das zeugs zu sein. das PM600 ist ein geiles zeug. mit 26€ für 500ml nicht billig. aber judy butter ist ein sch... dagegen. da flutscht die forke.


die gabel mit PM600 an allen dichtungen und den abstreifern abzuschmieren reduziert, zumindest bei den forken in denen ich es einsetze, das losbrechmoment massiv. das ist vom ergebnis her merklicher und man verliert nicht die gewährleistung, was beim hohnen sicher der fall ist
 
Die Aussage ist ein "bisschen" arrogant... Du hast natürlich die einzelnen Reibungen schonmal quantifiziert und kannst die Anteile und die daraus folgenden Konsequenzen beurteilen...
das ist mitnichten arrogant. denn ich bin durchaus das zu beurteilen in der lage da ich die reibungen schon quantifiziert habe. schieb mal einen zugstufenkolben ohne dichtkopf in das standrohr und dann mit dem dichtkopf. du wirst sehen, dass der kolben alleine sehr wenig reibung hat. die hauptreibung kommt von der dichtung.

Da die Sache nach kurzem Googeln im Motorradbereich relativ üblich zu sein scheint isses wahrscheinlich kein wirklicher pfusch...
im motorradbereich nehmen sie auch dichtungen, die aufquellen, um die gabel besser zu dichten. auch wenn es am mopped kein pfusch ist, ist es deswegen am MTB gut? nein! ist ein mopped standrohr innen beschichtet? ich vermute, nein. damit kannst du keine beschichtung zerstören wie am MTB. die mopped gabel ist für sowas ausgelegt. die MTB gabel hat die beschichtung, um eben sowas zu vermeiden


hier einen vergleich zum motorrad ständig herstellen zu wollen halt ich für ziemlich daneben. bauteilauslegung und anforderungen sind zu verschieden. am MTB hab ich nun mal ne anders designte gabel. ich möchte meine gewährleistung nicht riskieren, weil jemand eine TiN beschichtung, die die reibung ohne riefen minimiert (analog dem was der gute kreuzschleifer ansinnt) , mit einem kreuzschliff zerstört

hat sich jemand mal gedanken gemacht, dass durch das schleifen die oberfläche der standrohrbeschichtung aufgerauht wird. es können partikel aus der beschichtung gelöst werden. die natürlich den dichtungen und dem zugstufenkolben auf dauer auch nicht zuträglich sind. aber ist ja alles egal. am motorrad (mit anders aufgebauter gabel) wirds gemacht, drum muss es ja auch hier gut sein :spinner:

noch viel spaß bei euren überlegungen :winken:
 
Zuletzt bearbeitet:
das ist mitnichten arrogant. denn ich bin durchaus das zu beurteilen in der lage da ich die reibungen schon quantifiziert habe. schieb mal einen zugstufenkolben ohne dichtkopf in das standrohr und dann mit dem dichtkopf. du wirst sehen, dass der kolben alleine sehr wenig reibung hat. die hauptreibung kommt von der dichtung.

im motorradbereich nehmen sie auch dichtungen, die aufquellen, um die gabel besser zu dichten. auch wenn es am mopped kein pfusch ist, ist es deswegen am MTB gut? nein! ist ein mopped standrohr innen beschichtet? ich vermute, nein. damit kannst du keine beschichtung zerstören wie am MTB. die mopped gabel ist für sowas ausgelegt. die MTB gabel hat die beschichtung, um eben sowas zu vermeiden

[...]

Ok, wir haben andere Definitionen von "quantifiziert" (ich unterstelle Du hast nicht gemessen). Auf Basis von ein bisschen Gabel zerlegen und Kolben hin- und herschieben (wo man den von dir beschriebenen Effekt spürt, das bestreite ich nicht) so absolute Sprüche/Meinungen rauszulassen kommt halt einfach arrogant rüber.

Ich habe auch nicht geschrieben, dass es im MTB-Bereich gut ist. Ich habe nur geschrieben, dass für anderen Blödsinn teilweise wesentlich mehr Geld ausgegeben wird unter dem Vorwand der Performance-Verbesserung.

grüße,
Jan
 
schieb mal einen zugstufenkolben ohne dichtkopf in das standrohr und dann mit dem dichtkopf. du wirst sehen, dass der kolben alleine sehr wenig reibung hat. die hauptreibung kommt von der dichtung

vielleicht wird es an ner fit-kartusche deutlicher. das ding hat 60 (!!) dichtungen
Na das zeig mir mal! Also ich kenn mich ssehr gut aus und.....haha

Also erstmal ist das kein Dichtgummi, sonder ein Gummi der den Kolben im Standrohr führt. Daher auch Führungsgummi.
Wenn du den Zugstufenkolben ohne Führungsgummi in das Standrohr führst hast du garkeine Reibung, da der Zugstufenkolben das Standrohr nicht berühren kann.
D.H du erzählst Quatsch oder du steckst den Kolben schief rein...Hmmmm..

Das Hohnen der Gabel wir auch nicht an Mopeds sondern an HighEnd Gabeln im GP Rennsport oder X-Cross Bereich gemacht und da sind die Gabel sehr wohl beschichtet.
Da steckt mehr Technik drin als im Fahrradbereich.

Ich glaub jedem ist bewusst das die meiste reibung von den Simmerringen kommt.
Trotzdem kann man ja eine Verbesserung ereichen wenn man die Reibung anderen Teile verringert.



Durch das Hohnen wird die Oberfläsche nicht rauer.Es wird nur Material sehr fein abgetragen. Anschaulich kann man das an einem Semislick Reifen machen. Durch sein Negativprofil bleibt die Oberfläsche trotzdem glatt....

Scheiderbauer hat den Rennstall Felt Ötztal X-Bionic und ist das Drittbeste CC Team der Welt. Der Scheiderbauer wird sicher nicht selber handanlegen sondern hat seine Teammechaniker. Wie aus der oben geposteten mail ist der Mechaniker ein Meister und wird dadurch schon wissen was er macht.
 
Wenn du den Zugstufenkolben ohne Führungsgummi in das Standrohr führst hast du garkeine Reibung, da der Zugstufenkolben das Standrohr nicht berühren kann.

und wozu soll man es dann hohnen, das standrohr, wenn es der kolben nicht mal berührt? du widersprichst dir doch grade selbst! oder wirfst du kolben und schaft durcheinander? das vermute ich eher. erst schlau machen, dann posten. denn der kolben berührt sehr wohl das standrohr und hat dort minimal reibung. der beschichtung sei dank, die andere aufrauhen wollen

@jan
mach es einfach mal und entscheide dann, ob du jemandem arroganz unterstellen willst. wenn man selbst nicht die erfahrungen gemacht hat, mehrfach, fragt sich, ob es arroganter ist sowas zu unterstellen oder wie ich zu posten
 
Sharky, ich habe das schon mehrfach gemacht und kann -wie oben auch geschrieben- den Effekt nachvollziehen von dem Du sprichst. Trotzdem würde ich bei weitem nicht so weit gehen zu behaupten das ganze quantifiziert zu haben und die Auswirkungen auf das Fahrverhalten ("bringt nichts") zu kennen...
 
schieb mal einen zugstufenkolben ohne dichtkopf in das standrohr und dann mit dem dichtkopf. du wirst sehen, dass der kolben alleine sehr wenig reibung hat

Du hast den Vergleich gemacht mit und ohne Führungsgummi.
Wenn du den Zugstufenkolben ohne den Gummi einschiebst berührt der Kolben bei graden Einbau die Wand nicht. Damit der Kolben im Standrohr nicht rumeiert wird ein schleifender Führungsgummi eingesetzt.

Und nochmal zum mitschreiben Sharky durch hohnen wird die Oberfläsche NICHT angeraut sonder nur ein Negativprofil geschaffen.
Wenn der Dichtgummi auf einer glatten Oberfläsche läuft, läuft er trocken.
Wenn du deine Autoscheiben sauber machst trocknest du sie mit einem Gummischaber. Durch das Gummi wird das Wasser verdrängt, der Gummi läuft also an seiner hinteren Seite trocken. Das erhöht die Reibung.
Durch das hohnen wird der Führungsgummi auf einem Ölfilm getragen.
 
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