Fully für viel Straße

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Ich fahre nun schon ein paar Jahre und habe im Lauf der Zeit einiges an Rädern gehabt.
Mein Wald und Wiesen Radl ist seit 2010 ein Cube Acid in diversen Umbauvarianten.
Zwischendurch bei meinen wechselnden Wohnorten ergänzt durch Crossräder
(Haibike Land, PepperBikes Cross, Calvaro) und Fullys (Cube stereo, Canyon Nerve).

Jünger werden wir alle nicht und mein Orthopäde hat mich nun darauf hingewiesen,
dass meine Sitzposition auf Dauer mehr Schaden anrichtet als Positives bewirkt und
(Zitat) "Etwas mit Federung hinten besser wäre".
Grund: Lendenwirbelverletzung.
Ich fahre täglich 12-15km per Rad zur Arbeit, davon etwa die Hälfte außerorts über Feldwege.
Dazu kommen pro Jahr einige Radreisen mit 100km+/Tag

In Summe bin ich gerade etwas verloren.
Cross/Fitnessräder gibt es nicht mit Vollfederung.
Gravel und Rennräder scheiden wegen der Lenkerposition aus.
FullyMTB ist "Kanone auf Spatzen schießen" und deutlich zu schwer -> 11 bis 12kg wären toll

Ich erwarte nun keine "das Modell erfüllt all deine Anforderungen" Antworten,
mir wäre schon mit Ideen geholfen wie ich das Ganze angehen könnte.
Fahrergröße 1,91m macht die Suche nach einem Gefährt nicht einfacher, selten Bikes in der Größe zum Probefahren vorhanden.
Einem Selbstaufbau stehe ich offen gegenüber aber auch da fehlt mir die Idee für den Rahmen.
 
Ich bin 187 cm groß, habe ebenfalls Lendenwirbel und seit langer Zeit wegen eines Unfalls auch Halswirbel. Rennlenker geht bei mir auch nicht wegen Halswirbel.
Fahre aber trotzdem einige tausend km in Jahr, wöchentlich 3 x 28 km einfacher Weg pendeln.
Für mich klingt deine ganze Problematik nach unpassendem Fahrrad.
Ich würde mal ein Bikefitting testen um die vorhandenen Räder evtl. Umzubauen, bzw. nach einem Fahrradladen gucken, der dir nicht ein Rad verkaufen will was halt Grad da steht und weg muss, sondern der dir ein Rad nach deinen Maßen aufbaut.
Das ist imho von Fully oder nicht und auch vom Modell ziemlich unabhängig.
 
Cross/Fitnessräder gibt es nicht mit Vollfederung.
Gravel und Rennräder scheiden wegen der Lenkerposition aus.
FullyMTB ist "Kanone auf Spatzen schießen" und deutlich zu schwer -> 11 bis 12kg wären toll
Der Arbeitsweg ist zwar nicht der orginäre Einsatzbereich ... funktionieren werden da vollgefederte XC-Räder aber problemlos :) und die 12kg sind bei 100 bis max. 120mm Federweg ebenfalls machbar.
Beispiel: https://www.biker-boarder.de/cube/3027025.html
 
Hier auch vor einiger Zeit lange Probleme mit Nacken und LWS und daher Federung notwendig. Wiedereinstieg nach Verletzungshistorie ging bei mir gut mit einem Salsa Fargo (hoher Stack) mit Federgabel und hinten einer Redshift Shockstop Stütze. Fully wäre bei mir auch mit Spatzen und so. Die Redshift machen mir meine Räder aber zur Sänfte - Spaß und Komfort satt. Ich würde sogar behaupten, die Stütze nimmt mehr von den kleinen Vibration weg als ein Fully.
Dazu noch die von @aufgehts empfohlenen Dickreifen mit weniger Luft und schon kommt in der Wirbelsäule nix mehr Schädliches an.
 
LWS kaputt, 2m groß, keine Probleme damit beim Radfahren, da die Fitness stimmt. Egal welche Art Rad.

Wie wäre es mit einem Mountainbike? Die wiegen so 14kg mit Federung, falls Komfort gewünscht ist.
 
Klar, warum nicht Fully… ich habe meins für den Winter zum Grundlagefahren für Asphaltstrecken optimiert. Ich finds irre, wie leicht moderne (XC-)Reifen rollen. Und über Hubbelpflaster und andere Unebenheiten schwebt das Ding wie eine Sänfte (22‘er Spark). Das ist zwar nicht artgerecht, aber das Bike freut sich sichtlich, bewegt zu werden.
Bei der Modellwahl wirds vielleicht kniffelig- je mehr Federweg, desto mehr Gewicht, und desto weniger Vortriebseffizienz. Je XC-lastiger, desto besser werden Gewicht und Speed, aber auch die Position auf dem Bike vielleicht weniger verträglich mit den Wirbelsäulenproblemen. Also vielleicht mit der gewünschten Haltung anfangen, und dann das Bike drumrum entwickeln.
Viel Spass und Erfolg jedenfalls, ich finde, mit einen entsprechend getunedten MTB kann man auch prima pendeln.
 
Mir gefallen die bisherigen Ansätze "Bikefitting" und "gefederte Sattelstütze" gut bzw. würde diese unterstützen.

Ohne fundiertes medizinisches Wissen zu haben mutmaße ich, dass eine (zu) gestreckte Haltung auf dem Rad sowie eine (zu) stake (Sattel-)Überhöhung in Deinem Fall auch nicht zuträglich sind. Da die für Dich optimalen Werte zu ermitteln, kann Dich ein professionelles Bikefitting sicherlich gut unterstützen.

Die Produkte von RedShift - sowohl die Sattelstütze wie auch den Vorbau - kenne ich aus persönlicher Erfahrung nicht, laut Tests rangieren die aber ggf. eher am sportlichen Ende der Skala (zumindest was den Federungskomfort der Sattelstütze angeht). Persönlich kenne ich die Sattelstütze von bySchulz, die einen sehr guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Diese gibt es zudem in einer LT Variante, die nochmal mehr Komfort bieten sollte.
 
Zwischendurch bei meinen wechselnden Wohnorten ergänzt durch Crossräder
(Haibike Land, PepperBikes Cross, Calvaro) und Fullys (Cube stereo, Canyon Nerve).

Jünger werden wir alle nicht und mein Orthopäde hat mich nun darauf hingewiesen,
dass meine Sitzposition auf Dauer mehr Schaden anrichtet als Positives bewirkt und
(Zitat) "Etwas mit Federung hinten besser wäre".
Grund: Lendenwirbelverletzung.
Ich fahre täglich 12-15km per Rad zur Arbeit, davon etwa die Hälfte außerorts über Feldwege.
Dazu kommen pro Jahr einige Radreisen mit 100km+/Tag
Wenn du schon ein Fully hast, brauchst du dann noch ein weiteres?
Einfach mit schnellen Reifen ausstatten, dann läuft das.

Wenn das Fully zuviel FW hat, dann könnte man etwas mehr Luft in die Federung pumpen, bis es passt.

Oder z.B. ein Cube Stereo One22 (biken mit weniger FW) nehmen mit 120mm hinten, 130mm vorne. Gibt's in verschiedenen Preis- und Gewichtsklassen. Und ... schnelle Reifen aufziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein MTB-Fully hat eben trotz der Federung auch eine ordentliche Stabilität. Daher wäre ein MTB dafür nicht so abwegig.

Nur eine gefederte Sattelstütze taugt mMn überhaupt nicht, weil die entweder viel zu träge sind, oder andernfalls viel zu wippig.
 
Ich würde ein etwas älteres XC fully nehmen, aus der Ära mit 100mm langen vorbauten, den vorbau durch einen kurzen ersetzen der vlt noch nach oben geht.
Dazu n Lenker mit etwas Rise und man sitzt deutlich aufrechter und kommt immer noch gut voran.
Wird mit nem aktuellen XC Renner bestimmt auch gehen.
Optik wird halt für manchen komisch sein ;)
 
Bikes mit nur 100mm FW sind mMn auf heutigen Radwegen und Strassen eigentlich zuwenig, eine erheblich schnellere Fahrweise mal vorausgesetzt.

Die Schläge, die man auf dem Geholper da so mitbekommt, sind heutzutage schon krass. Wie gesagt, bei schnellerer Fahrweise jenseits vom Spazierfahrtempo.
 
Die RR-Fahrer, die ich so sehe, machen um jeden Kanaldeckel, Teerverwerfungen, Löcher und flache Bordsteine jedesmal einen Haken.
Ist schon traurig, so etwas mit anzusehen.

Auch mit nem MTB-HT hätte man bei höheren Geschwindigkeiten da jedesmal krasse Einschläge ....
Mit einer Rückenschädigung wäre damit nicht zu spaßen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die RR-Fahrer, die ich so sehe, machen um jeden Kanaldeckel, Teerverwerfungen, Löcher und flache Bordsteine jedesmal einen Haken.
Ist schon traurig, so etwas mit anzusehen.
Und dann gibt es hier im Forum bei jeder Gravelbike News die Leute, welche den Sinn von Gravelbikes in Frage stellen :D

Wegen sowas fahr ich im Gravel Bike CushCore vorne und hinten. Da kann man guten Gewissens drauf halten ;)
Zumindest was das Bike angeht. Für den (kaputten) Rücken natürlich immer noch blöd wenn man nicht aufsteht.
 
Die aktive Fahrweise :daumen: mit entsprechend trainierter Rumpfmuskulatur ;) halte ich für den wesentlichen Faktor - noch vor der Wahl eines geeigneten (ggfs. gefederten) Rades !
Naja, eine 'aktive Fahrweise' wie im Gelände, was ja nix anderes bedeutet, als sich immer wieder zum Ausgleich in die Pedale zu stellen, halte ich für's reine Pendeln zur Arbeit des TE's mit Rückenschaden eher für illusorisch.
 
Die aktive Fahrweise :daumen: mit entsprechend trainierter Rumpfmuskulatur ;) halte ich für den wesentlichen Faktor - noch vor der Wahl eines geeigneten (ggfs. gefederten) Rades !
Volle Zustimmung. Entscheidend ist eine gut trainierte Rumpfmuskulatur. Beim Rad kommt es auf die richtige Geometrie an. Und eine aufrechte Haltung heißt nicht, dass es rückenschonender ist! Auf der Straße reichen, wie schon erwähnt, dickere Reifen um die gröberen Unebenheiten abzufedern. Sinnvoll wäre auch eine etwas variable Sitzposition z.B. durch Innerbarends. Der Orthopäde sollte lieber Physiotherapie verschreiben, wo man gezielte Anleitung bekommt, wie man seine Rumpfstabilität verbesser bzw. aufbaut. Auch wenn multiple degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule vorliegen kann man durch gezieltes Training der tiefen Rückenmuskulatur und Bauchmuskulatur eine deutliche Beschwerdebesserung erwarten.
 
Der Orthopäde sollte lieber Physiotherapie verschreiben, wo man gezielte Anleitung bekommt, wie man seine Rumpfstabilität verbesser bzw. aufbaut. Auch wenn multiple degenerative Veränderungen an der Wirbelsäule vorliegen kann man durch gezieltes Training der tiefen Rückenmuskulatur und Bauchmuskulatur eine deutliche Beschwerdebesserung erwarten.
Gute Idee, kann man machen.

Aber was spricht dagegen, um die Schäden nicht noch weiter zu verschlimmern, trotzdem ein Fully zu fahren?
 
Grundsätzlich spricht nichts dagegen. Aber ob das Sinn macht? Ein Fully für die Straße zum täglichen Pendeln? Mehr Gewicht, hoher Wartungsaufwand (Lager, Federelemente). Für mich macht das keinen Sinn. Zudem bekommst du auch auf einem Fully mit unpassender Geometrie Rückenschmerzen. Und der Rückenschmerz wird ja nicht primär vom "Holpern" des Rades verursacht sondern aufgrund der schwachen Muskulatur und Haltung/ fehlenden Körperspannung.
 
Zudem bekommst du auch auf einem Fully mit unpassender Geometrie Rückenschmerzen.
Eine unpassende Geo kannst du bei jedem Rad haben, wenn es nicht passen sollte.

Und der Rückenschmerz wird ja nicht primär vom "Holpern" des Rades verursacht sondern aufgrund der schwachen Muskulatur und Haltung/ fehlenden Körperspannung.
Vielleicht geht es nicht nur um den Rückenschmerz, sondern um die Schädigung an sich, die sich durchaus auch noch verschlimmern könnte.

Aber das sollte mal TE beantworten.
 
Durchaus richtig. Wir kennen die Diagnose nicht wirklich. Wir wissen nur etwas über eine "Lendenwirbelverletzung". Sollte hier aber eine frische Verletzung wie z.B. eine Fraktur oder akute drohende Nervenkompression durch einen akuten BSV bzw. Spinalkanalstenose vorliegen würde der TE sicher nicht ans Radfahren denken und der Orthopäde von diesem auch tunlichst abraten. Meine Aussage dazu ist nur. Eine Vollfederung wird hier die vermutlich degenerativ bedingten Lendenwirbelschmerzen nicht reduzieren, solange es sich um 15 km Pendeln auf der Straße handelt. Im Gelände sieht das schon anders aus.
 
Bin längere Zeit mit einem Fully gependelt, als der Bandscheibenvorfall noch frisch war.
Ist etwas schwer, aber eigentlich kein großes Problem.

SDIM1608 (1).jpg
 
Warum sollte man nicht mit einem vorhandenen Fahrrad (auch vollgefedert) pendeln. Aber der TE überlegt sich aufgrund einer "Empfehlung" des Orthopäden ein Fully zu kaufen, obwohl es eigentlich für seine Ansprüche ungeeignet (zu schwer) ist und mehr Nachteile als Vorteile bringt. Und ein gutes Fully mit gewünschten 11 bis 12 kg ist jetzt nicht gerade günstig und auch nicht wirklich ein vernünftiges Rad zum täglichen Pendeln bei Wind und Wetter.
 
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