Freerider/Enduros: unterschiedlicher Federweg vorn und hinten problematisch?

Up&Down

Reigschmeckter
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Bei Enduros und Freeridern gibt es oft Unterschiede im Federweg zw. vorn und hinten von 2 bis 3 cm, manchmal bis zu 4 cm. Meistens ist dann die Gabel kürzer (typisch: vorne Pike mit real 135 mm und hinten fette 150 und mehr). In den Magazin-Tests erhalten solche Bikes auch z.T. sehr gute Bewertungen, es scheint also zu gehen.

Ich wüsste aber gerne mehr: Was für Folgen hat ein solches Ungleichgewicht? Bei welchen Streckenarten und Aktionen kommt es mehr auf den Hinterbaufederweg, bei welchen auf die Gabel an? Dass die Geometrie bei kürzerer Gabel steiler und damit tourenfreundlicher wird, ist mir klar, aber wie ist es mit dem unterschiedlichen Sag vorn und hinten etc. - gerade auch bei Vario-Gabeln?

Hintergrund: ich überlege mir einen Long-Travel-Enduro-Rahmen mit etwa 150-170 mm Federweg erstmal relativ leicht und tourenfähig aufzubauen (Pike; Crossmax-XL-Räder; 2.3er UST-Pneus) und bei Gefallen an heftigeren Aktionen evtl. später ne fettere Gabel + solidere LR nachzurüsten oder je nach Bedarf zu wechseln (quasi 2 Bikes in einem - Tourenenduro und Freerider).

Interessieren würden mich hier sowohl Meinungen von Federungstheorie-Cracks als auch von Leuten, die solche Bikes fahren.

Up&Down
 
Up&Down schrieb:
Bei Enduros und Freeridern gibt es oft Unterschiede im Federweg zw. vorn und hinten von 2 bis 3 cm, manchmal bis zu 4 cm. Meistens ist dann die Gabel kürzer (typisch: vorne Pike mit real 135 mm und hinten fette 150 und mehr). In den Magazin-Tests erhalten solche Bikes auch z.T. sehr gute Bewertungen, es scheint also zu gehen.

Ich wüsste aber gerne mehr: Was für Folgen hat ein solches Ungleichgewicht? Bei welchen Streckenarten und Aktionen kommt es mehr auf den Hinterbaufederweg, bei welchen auf die Gabel an? Dass die Geometrie bei kürzerer Gabel steiler und damit tourenfreundlicher wird, ist mir klar, aber wie ist es mit dem unterschiedlichen Sag vorn und hinten etc. - gerade auch bei Vario-Gabeln?

Hintergrund: ich überlege mir einen Long-Travel-Enduro-Rahmen mit etwa 150-170 mm Federweg erstmal relativ leicht und tourenfähig aufzubauen (Pike; Crossmax-XL-Räder; 2.3er UST-Pneus) und bei Gefallen an heftigeren Aktionen evtl. später ne fettere Gabel + solidere LR nachzurüsten oder je nach Bedarf zu wechseln (quasi 2 Bikes in einem - Tourenenduro und Freerider).

Interessieren würden mich hier sowohl Meinungen von Federungstheorie-Cracks als auch von Leuten, die solche Bikes fahren.

Up&Down

Ich fahre hinten 150mm und vorn 170mm und finde das ideal so. Keine Probleme damit und es fährt sehr gut ;) Federweg ist oft Geschmackssache und ich denke da musst du selber schlau werden, aber eine Differenz hinten/ vorn von +-20mm ist nicht tragisch...
Obwohl ich sagen muss, dass 170mm für ein Tourenenduro ein bissl heftig sind aber ich will dir da nicht reinreden.
 
Bin mein Gemini (170mm) kurz mal mit ner 130er Gabel gefahren, ging soweit in Ordnung! Allerdings ist es jetzt mit 170mm Vorne+Hinten wesentlich besser! Aber ein Unterschied von +-20mm ist auf jedenfall in Ordnung!
Man sollte aber auch auf die Geometrie achten, bzw. auf die Einbauhöhe der Gabel! Denn wenn der Rahmen ab 150mm (Federweg) empfohlen wird, siehts mit weniger Federweg nicht mehr so schön aus (fahrtechnisch gesehen wegen zu niedrig bauender Front).

Bei Drops kommt es etwas mehr auf den Hinterbau an, beim DH mit einigen Brocken, die zu schlucken sind, spielt die Gabel natürlich eine große Rolle!

mfg Jannik :daumen:
 
hauptsache das Bike ist ausgewogen. Baut die Gabel zu flach oder zu hoch, kommt entweder das Tretlager zu tief oder das Rad wird zu schwerfällig/träge. Dazwischen können aber Welten liegen. Es ist durchaus möglich, dass sowohl eine 130mm und eine 170mm Gabel in einem Rahmen eine gute Figur abgeben, siehe z.B. SantaCruz Bullit. Kann als LightEnduroFreerideTouren-Bike aufgebaut werden oder gar als DH'ler. Ich hatte auch schon unterschiedlich hohe Gabeln in meinen Rahmen und bisher hat es immer gepasst. Derzeit fahre ich ne Kombi 130-150/160 und einmal 200/180. Harmoniert beides wunderbar. Ich würde mir keine sooo grossen Gedanken machen, sofern man es nicht übertreibt, z.B. ne 66 in einem reinem Enduro-Rahmen mit z.B. 120mm hinten... etc, das versaut dann doch die Geo. Vielfach lassen sich bei modernen Rahmen aber auch die Geometrien über die Dämpferanlenkung anpassen, um z.B. unterschiedlich hohe Gabeln einbauen zu können.

Hängt meiner Meinung also jeweils vom Rahmen ab, aber in einem gewissen bzw. vernünftigen Bereich sollte das schon funktionieren.

Osti
 
Ich bevorzuge eher vorne mehr Federweg als hinten, da beim Runterfahren, wo die Federung am meisten gebraucht wird, die Gabel schon deutlich eingefedert ist (mehr Gewicht auf dem Vorderrad) und somit weniger Restfederweg hat, während der Hinterbau eher ausfedert und somit mehr Reserven hat. Beim Hardtail ist es ja auch so, dass man vorne mehr Federweg hat als hinten ;) Es kommt aber auch auf die Qualität des Federwegs an, manche 150 mm Hinterbauten fühlen sich eher an wie 130 mm und manche 120 mm Hinterbauten geben einem das Gefühl von über 140 mm Federweg.
Ich selbst fuhr bis vor einem halben Jahr ein Bike mit hinten und vorne 145 mm Federweg, dabei hatte ich aber in groben Situationen das Gefühl, dass ich vorne locker mehr Federweg hätte brauchen können, hinten hatte ich dieses Bedürfnis nach mehr Federweg viel seltener.
Nur beim Droppen (mit Landung auf dem Hinterrad) hat man besser hinten mehr Reserven und auch alle, die den Trail auf dem Hinterrad Runtersurfen, brauchen hinten mehr Federweg als vorne :)
Zuerst kommt es aber auf die Geometrie an, also, für welche Bauhöhe der Gabel der Rahmen gedacht ist, es nutzt nichts, wenn man ein ausgewogenes Federverhalten vorne und hinten hat und dann die Winkel so flach sind, dass das Bike nur noch in sehr schnellen Passagen Spass macht.
Gruss
Dani
 
Dani schrieb:
.....Zuerst kommt es aber auf die Geometrie an, also, für welche Bauhöhe der Gabel der Rahmen gedacht ist, es nutzt nichts, wenn man ein ausgewogenes Federverhalten vorne und hinten hat und dann die Winkel so flach sind, dass das Bike nur noch in sehr schnellen Passagen Spass macht......

Genau!


Ich fahre eine Gemini mit 150 vorne/170 hinten bei knapp 15 Kilo. Ein ideales Tourengerät, wenn man wegen der Abfahrt hochfährt. Ein wenig Zeit muss man allerdings mitbringen, viel mehr Gewicht sollte es auch nicht werden.
 
Die Federwege sollten imo schon einigermaßen zusammenpassen +/- 2cm sollte aber unproblematisch sein. Wie Osti schon sagte, die Geometrie muß man dabei im Auge behalten, daher muß auch die jeweilige Bauhöhe der Gabeln betrachtet werden.
Mit einem Long-Travel Enduro kann man sehr viele Einsatzbereiche abdecken. Ich fahre an meinem Orange Patriot 7+ mit 178mm FW am Heck auf Touren eine MZ Z1 FR ETA mit 150mm FW.
Für die härteren Aktionen kommt jetzt noch eine DH-Forke dazu, die dann bei Bedarf eingebaut werden kann. Schwanke noch zwischen 66 RC2X (170mm), 888 RC2X und Boxxer Team 06 (200mm). Die MZ gibt`s leider nur in weiß... :rolleyes:

Cheers
H.

PS: Hab die Pike lange in meinem Rotwild RFC 0.2 (150mm) gefahren, hat ideal gepaßt.
 
Beim CC-Fully mit ca. 8-10cm Federweg v/h mag es noch angenehmer sein möglichst v/h den gleichen Federweg zu haben. Ich finde allerdings das man allgemein hinten mehr als vorne vertragen kann (wie auch bei den meisten Motocross-Motorrädern mit 30/34cm oder auch bei DH-Bikes mit 20/25cm). So habe ich das auch bei meinen Fully's (10,5/12 bzw. 12/13,5). So würde zu einem Rahmen mit 150-170mm FW eine Gabel mit 130-150mm FW gut passen, vorrausgesetzt die Geometrie passt ...
 
Chakotay schrieb:
Beim CC-Fully mit ca. 8-10cm Federweg v/h mag es noch angenehmer sein möglichst v/h den gleichen Federweg zu haben. Ich finde allerdings das man allgemein hinten mehr als vorne vertragen kann (wie auch bei den meisten Motocross-Motorrädern mit 30/34cm oder auch bei DH-Bikes mit 20/25cm). So habe ich das auch bei meinen Fully's (10,5/12 bzw. 12/13,5). So würde zu einem Rahmen mit 150-170mm FW eine Gabel mit 130-150mm FW gut passen, vorrausgesetzt die Geometrie passt ...


Du kannst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du die 15mm Unterschied merkst :rolleyes:
 
Das neue Bighit hat ja auch vorne 170mm und hinten 190mm..... wie verhält sich das dann? hat schon jemand erfahrung mit so einer Konstellation? Weil vll. wirds mein nächstes Bike fürs Grobe :cool:

danke im Voraus

mfg Dirk
 
Tragisch kann es jedenfalls nicht sein, vorne weniger Federweg als hinten zu haben ... schließlich wurden im DH Weltmeistertitel mit einem 180/230mm Fahrwerk eingefahren (Steve Peat Orange 223 mit RS Boxxer). Doch welchen Grund hat es, dass man vorne weniger Federweg "braucht"? Eine Antwort kann ich nicht geben, aber bei mir ist es so, dass ich bergab das Gewicht natürlich stark nach hinten verlagere und das Fahrwerk dadurch schon einige % einfedert. Dazu kommt natürlich auch, dass ich beim überfahren von gröberen Hindernissen "mal eben" leicht das Vorderrad anhebe, während ich mit dem Hinterrad nur drüberrolle. Grundsätzlich ist es ja auch nicht so, dass ein Bike mit einem solchen Fahrwerk nach vorne hin abfällt und man sich an steilen Passagen bergab sofort überschlägt.
 
dioXxide schrieb:
Du kannst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du die 15mm Unterschied merkst :rolleyes:
Doch, da ich am CD SuperV (120mm hinten) nach der SuperFatty (80mm) zunächst eine 120mm Gabel eingebaut hatte (mit 15mm flacherem Adapter und somit gleicher Geometrie) und dann die 105mm Gabel.
Man kann ja auch ganz einfach testen ob vorne/hinten zusammen passt, indem man langsam rollend und auf dem Bike stehend das Bike in die Federung drückt. Hier sollte vorne/hinten eben ein Gleichgewicht herrschen.

"-w0lf-" hat es ja schon geschrieben. Die Geometrie muß stimmen, man fährt hinten mit mehr SAG, und man überläßt dem Hinterbau mehr Arbeit. Somit ist hinten bei Maschienen für's grobe auch mehr Federweg.

... aber es kann ja jeder sein Bike fahren wie er will. Meinetwegen auch vorne 150mm und hinten 120mm :D
 
Chakotay schrieb:
Man kann ja auch ganz einfach testen ob vorne/hinten zusammen passt, indem man langsam rollend und auf dem Bike stehend das Bike in die Federung drückt. Hier sollte vorne/hinten eben ein Gleichgewicht herrschen.

"-w0lf-" hat es ja schon geschrieben. Die Geometrie muß stimmen, man fährt hinten mit mehr SAG, und man überläßt dem Hinterbau mehr Arbeit. Somit ist hinten bei Maschienen für's grobe auch mehr Federweg.

... aber es kann ja jeder sein Bike fahren wie er will. Meinetwegen auch vorne 150mm und hinten 120mm :D

Ich fahre halt sehr gerne und sehr oft sehr steile technische Singletrails runter und da kann man trotz Verlagern des Gewichts nach hinten/unten (sonst überstellt's mich sowieso) nicht mehr Gewicht auf das Hinterrad bekommen als in der Ebene, im Gegenteil...
Und dann kommt es halt auch auf die Qualität des Federwegs an...
Gruss
Dani
 
Ich fahre derzeit vorn 150 mm und hinten 200 mm, werde aber demnächst vorn auf 170 mm aufrüsten.
Mir ist es lieber, hinten mehr FW zu haben als vorn, weil:
- ich hinten 24" fahre und vorn 26"
- ich hinten mehr SAG fahre als vorn, dadurch spricht der Hinterbau bergab besser an
- mehr Last auf dem HR lastet als auf dem VR
 
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