Südspanienradlbilder Teil 4 von 4 inkl etwas Text:
Anmerkungen:
Google Maps hat wie immer viele falsche positive Treffer für Kneipen etc, einmal folgte ich einem “Supermarkt”-Hinweis und landete vor einer Schinkenfabrik; trotzdem für Innenstädte und Restaurants besser, für Umgebung weit schlechter als Apps auf OSM-Basis
OSM zeigt vielversprechende Feldwege, die teils nicht existieren, sich nach zwei Kilometern in versumpfte Ziegenpfade verwandeln, brombeerüberwuchert oder zweispurige Asphaltstraßen; trotzdem genug Pisten für zauberhaftes picnic location scouting; Extremadura hat wenig öffentliche Fahrradtracks auf OSM oder in komoot (das teils unfahrbare Schrotttouren vermarktet); Osmand schickt mich reihenweise falschrum in Einbahnstraßen und linksrum in Kreisverkehre, kein Scherz
viele verlockende und eingeplante Feldwege sind mit Gattern abgesperrt, mit den Schildern coto privado de caza oder coto de caza sozial (s. Fotos); dazu sagte mir eine Tourismusbeamtin: sofern sich diese Gatter einfach aufriegeln lassen, darf man sie öffnen und weiterfahren - angeblich keine caza (Jagd) auf bicicletistas/guiris
Es gibt die vias verdes, stillgelegte flache Bahnstrecken, die jetzt wie gut geschotterte Feldwege aussehen, teils mit Picknickbänken und Cafés für Radfahrer, im Berichtsgebiet unter anderem in Hervás und südlich von Cordoba; persönlich finde ich die vias verdes etwas langweilig, fahre sie aber abends, wenn ich schnell zur Unterkunft will, ohne noch mal 600 m zu klettern, Dieselluft zu schnuppern und 70 mal von Osmand verarscht zu werden
Spanier meist nett, unkompliziert und alkoholpositiv, wenig Fahrradfahrer, wenig Englisch, und selbst wenn sie es können, wollen sie es teils nicht sprechen
subjektives Sicherheitsempfinden in Kleinstädten sehr hoch (Werkstatt stellte mein repariertes Rad einfach ungesichert auf den Stadtplatz), Autofahrer sehr rücksichtsvoll (ja, und oft Tempo 30 oder 20 innerorts, oft auch Tempo 50 auf Landstraßen nahe Kreuzungen, viele Bodenschwellen, alle Geschwindigkeitsbegrenzungen niedriger als in Deutschland); aggressive Hunde immer an der Leine oder hinter Gittern, freie Hunde immer harmlos (hallo
Thailand)
Mietwagen, Dienstleistungen und Essen meines Erachtens deutlich günstiger als in Deutschland (darum heißen die Dorfsupermärkte Spar)
nach meinem Überblick Hotelzimmer ab etwa 50 €, kl. Airbnb-Wohnungen ab etwa 70 €
viele Airbnb-Wohnungen mit Waschmaschine (praktisch für Fahrradfahrer), aber ohne Wasserkocher (unpraktisch für Teetrinker); die meisten Airbnb-Vermieter wohnen nicht am Ort, Schlüssel kommt aus Wandkästchen mit Zahlenschloss, Albtraum wenn man Wohnungsschlüssel innen vergisst oder verliert
in mehreren Airbnb-Wohnungen musste ich das Fahrrad nachts innerhalb der Wohnung unterbringen, z.B. neben dem Bett, einmal im ersten Stock, einmal im vierten ohne Aufzug mit Mikro-Altbauanbautreppe, anders ging es nicht, und die Spanier schienen es normal zu finden; bei zwei Fahrrädern kann das eng werden
wegen des Fahrrads hatte ich als Mietwagen den
kleinstmöglichen Kombi gebucht, stattdessen gab mir die Filiale vor Ort einen Nissan-Truppentransporter (s. Foto) - praktisch fürs Fahrradverstauen, ein Albtraum in engen historischen Innenstädten
zauberhafte Altstädte und im Frühjahr unglaubliches Wildblumenmeer (unter anderem Margariten, Schopflavendel, Wegerichblättriger Natternkopf, Klatschmohn, Zistrose, Ginster und anderes Gelbes)
Fahrradtransport bei Lufthansa oneway 80 € in Europa bis 32 kg, bei mir 37 kg unbeanstandet, Fahrradvermietung in größeren und touristischen Orten ab 15 oder 25 € pro Tag (ohne Motor), in kleineren Orten gar nicht
selbst eine kleine Tagesrunde mit 80 km hat oft 1200 m Aufstieg, teils auf Schotter, jedoch meines Erachtens weniger sehr steile Pisten als in z.B. Oberbayern, ab 6% Steigung stehen da an Asphaltstraßen Schilder
nützliche Bücher für mich persönlich in der Extremadura: Dumont-Reiseführer Extremadura; Hilbers/Crossbill Naturführer Extremadura in Englisch oder Deutsch; englischer Wanderführer Sierras of Extremadura von Cicerone-Verlag
Nützliche Bücher für mich persönlich in Andalusien: Rough Guide genauer und übersichtlicher als Michael Müller, zwei verschiedene Lonely Planets zu touristisch; Aracena Wanderführer und separate Karte dazu von David Brawn
jedes Kaff hat ein Fremdenverkehrsamt mit hilfreichen Mitarbeitern (manchmal anglophon) und oft Tourenbeschreibungen auf Spanisch (übersetzbar mit Google Lens)