Forschungsprojekt „MTB-Situation in NRW”: Neue Perspektiven für die Trail-Infrastruktur

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Re: Forschungsprojekt „MTB-Situation in NRW”: Neue Perspektiven für die Trail-Infrastruktur
Forschungsprojekt, Studienauftrag, Universität / Hochschule und Professor - bei diesen Stichworten geht es i. d. R. um Forschungsgelder. Wäre so meine Vermutung.

In der Tat forscht es sich schlecht ohne Geld.


Die Freizeitaktivität Mountainbiken erfreut sich in Deutschland weiterhin großer Beliebtheit – über 16 Millionen Menschen nutzen nach Angaben des Kompetenz- und Koordinationsteam MTB in NRW ihr Mountainbike.

Dieser Satz ist irgendwie verwirrend. Klingt ein bisschen, als würden 16/18 Mio. Menschen in NRW MTB fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich stellt sich ein bisschen die Grundstazfrage, ob Trails von den Bikern in Eigenregie betrieben werden oder ob die Obrigkeit eine Firma beauftragt. Und falls eine Firma mit dem Bau beauftragt wird, wie dann die dauerhafte Pflege funktioniert - das ist z.B. eine Variante, die ich bislang noch nirgends gesehen habe.

Ich habe den Eindruck, dass es Grassroots -Trails (von den lokalen Bikern selbst gebaut/gepflegt) in Deutschland schwerer haben als in anderen Ländern - wegen komplexen Besitzverhältnissen und Bürokratiefandango....
Das ist bei technisch anspruchsvolleren, schnellen Trails, mit features bei denen man sich auch ordentlich verletzten kann auch nochmal etwas anderes als bei eher einfacheren/langsamen Naturtrails. Und erstere brauchen mehr Pflege als letztere.
Man ist als ambitionierter Biker, der gerne in Parks fährt u.ä., schnell geneigt, sich Hoffnungen zu machen, dass es vergleichbare Sachen ganz legal und für lau zu Hause vor der Tür geben wird. Das wird mMn schwieriger, je weiter das Thema Trailbau in offizielle Bahnen gelenkt wird. Oder anders gesagt - Ich finde es gut, dass Trailbau mehr thematisiert wird und bei Behörden Handlugsdruck erzeugt wird, daraus ergeben sich aber gleichermaßen Chancen und Gefahren für unsere lokalen Trails.

Ich drücke den Kollegen in NRW auf jeden Fall die Daumen, dass es am Ende in eine gute Richtung geht.
 
Wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis . ;)


ich wünsche NRW viel Erfolg damit,
und erhoffe mir in 10 Jahren ein Ergebnis,
das, wenn es dem Anschein nach positiv ausfällt, dann in den kommenden Jahrzehnten bundesweit Nachahmer findet, wenn es sich bis dahin auch an übergeordnete Regularien halten kann, oder iwenn interessiert.


90 Prozent der genehmigten Finanzen werden bis dahin in Gutachten und Genehmigungen verblasen, und der Rest in Ausgleichzahlungen verschwunden sein.


positiv denken :)
 
"über 16 Millionen Menschen nutzen nach Angaben des Kompetenz- und Koordinationsteam MTB in NRW ihr Mountainbike."

89% der Einwohner von NRW. Was für ein Blödsinn...

Ich finde es super, dass zu den Thema was getan wird. Solche Aussagen helfen aber nicht, wenn man ernst genommen werden möchte.
 
"über 16 Millionen Menschen nutzen nach Angaben des Kompetenz- und Koordinationsteam MTB in NRW ihr Mountainbike."

89% der Einwohner von NRW. Was für ein Blödsinn...

Ich finde es super, dass zu den Thema was getan wird. Solche Aussagen helfen aber nicht, wenn man ernst genommen werden möchte.
Wenn du es so liest, wie es gemeint war, wird da schon ein Schuh draus:
über 16 Millionen Menschen nutzen nach Angaben des 'Kompetenz- und Koordinationsteam MTB in NRW' ihr Mountainbike
 
Das Projekt ist ein Versuch das Mountainbiken in NRW mehr in den Fokus der Landesregierung und der Ministerien zu rücken. Denn es besteht in manchen Ballungsräumen ein Bedarf nach eigens gebauten Strecken.

In vielen Bereichen von NRW reicht aber das vorhandene Wegenetz aus und die Rechtslage gestattet in NRW das Radfahren auf "festen Wegen". Wie dieser Begriff zu interpretieren ist, haben wir auf unserer Webseite ausgeführt.
https://www.dimb.de/fachberatung/die-rechtslage/nordrhein-westfalen/

Im Bereich des MTB-Streckenbaus gibt es in NRW aber noch unterschiedliche Auffassungen über den Genehmigungsablauf. Hier wäre es unser Wunsch ein unkompliziertes Genehmigungsverfahren zu etablieren, dass in allen Landkreisen dann gleich gehandhabt wird. Darüber hinaus haben wir in 2024 unseren ersten Streckenbau Kurs in NRW in Iserlohn durchgeführt und werden im Frühjahr einen weiteren Kurs in Hürtgenwald einrichten. Ziel der Kurse ist es nicht nur die Mountainbiker zu erreichen, welche Strecken bauen oder betreuen. Sondern die Kurse richten sich auch an Personen aus der Verwaltung oder dem Tourismus, weil wir hier auch auf die Genehmigungsfragen eingehen.
https://www.dimb.de/ausbildung/streckenbau/
 
Wenn du es so liest, wie es gemeint war, wird da schon ein Schuh draus:
über 16 Millionen Menschen nutzen nach Angaben des 'Kompetenz- und Koordinationsteam MTB in NRW' ihr Mountainbike
Diese Zahl - für die gesamten "Mountainbiker" in D - liest man ja immer wieder.
Ich bin mir jedoch recht sicher, dass der Großteil dieser 16 Mio Menschen ein Mountainbike nur zum (regelmäßigen/gelegentlichen???) normalen Fahrradfahren nutzt. Also pendeln zur Arbeit/Schule, Radausflüge am Wochenende...

Es ist vermutlich doch ein geringerer Teil, der tatsächlich Mountainbikesport betreibt. (Und damit Trails, Wanderwege, Bikeparks... nutzt).
 
Wenn ich die Behörde „ Wald und Holz NRW „ in diesem Zusammenhang lese kann ich nur noch an Bigotterie oder auf Zeit Spielen glauben.

In einer der größten Städten in NRW hatte unser Verein bzw. ein Zusammenschluss diverser Vereine ein durchaus beachtliches Trailkonzept mit der Stadt und allen lokalen Behörden schon abgestimmt.

Dann gab es für alle Beteiligten vor Ort eine sehr seltsame Interpretations Änderung der Rechtslage seitens Wald und Holz , ähnlich werden nach meinem Wissen weitere Projekte in NRW auf den letzten Meter abgewürgt.

Tenor : Wald und Holz - nicht nur die Fläche der zu genehmigenden Trails muss ausgeglichen werden, sondern das Gesamte Gebiet zwischen den Trails, da es sich um eine Nutzung Änderung handelt und der Wald somit nicht mehr als Wald im Sinne der Allgemeinheit genutzt werden kann.

A. Das ist Widersinnig, zwischen den Trail will niemand Bäume fällen oder anderen Erholungssuchenden den Zugang verwehren. Auch haben wir nach Absprache nichts gegen Jäger.

B. Schon bestehende Flächen in betroffen Gebieten , wie unter Hochspannungsleitung, in der Nähe von anderen Versorgungsleitungen, die deutlich Wald und Natur fern genutzt werden , und noch nicht ausgeglichene sind, müssen Ausgeglichen werden wenn dort ein MTB Trail angelegt wird.

Erklärung: Flächenausgleich heißt es muss eine neue Fläche aufgeforstet und als Wald Nutzung bereit gestellt werden. Leider ist das in einem Bundesland mit mehr als 18 Millionen Einwohner nicht zu einfach.

Ich bin hochgradig frustriert und mittlerweile kann ich moralisch an Trail Anarchie wirklich nichts verwerfliches sehen. Ach ja und die DIMB labert auch nur rum.
 
Die 16 Mille sind aus Kommunikationssicht nicht so hilfreich, suggeriert es doch, das die alle in den Wald wollen. Und das wäre dann doch kritisch.
Ebenso ist auch hier die Frage, ob sich das Ziel auch auf Mofas bezieht, könnte ebenso Abwehrreaktionen auslösen.
 
Wie steht ihr zu den geplanten Trailkonzepten in NRW?

In eurem Artikel sind keinerlei Konzepte zu Trails genannt. Und wenn ich dann lese:

Das Forschungsprojekt wird im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW durchgeführt. Federführend bei der Umsetzung ist die IU Düsseldorf unter Leitung von Prof. Dr. Felix Wölfle – in Kooperation mit Wald und Holz NRW. Im Rahmen der Studie soll zunächst der Ist-Zustand der MTB-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen erfasst werden

Denke ich erstmal: Bitte Nicht. Wir haben in NRW ein tolles Trail-Netz und in sehr vielen Orten eine sehr engagierte Community. Aber das soll doch bitte nicht erfasst werden, um es dann potenziell platt zu machen, weil es eben dann doch nicht mit der Rechtslage in Einklang zu bringen ist.

Wie @Airhaenz ja auch ausführt, sind so Pläne immer toll auf dem Papier. Am Ende scheitert es dann aber doch an Behörden, Auflagen, Bürokratie und schlicht der Realität.
 
nur mal ne bescheidene Frage zum NRW Waldwegenetz :

sind die allgemeinen Forstwege in NRW denn in einem soviel besseren Zustand als in Niedersachsen,
das sie nicht, allein schon optisch, als MTB Trail durchgingen ?!

bei uns in Niedersachen (Weserbergland), sind nur die Hauptwege überhaupt noch als Wege zu erkennen,
als sportliches, teils sehr steiles CrossCountry Erlebnis eig schon ausreichend.

als Enduro/Daunhill/Racetrack natürlich nicht zu sehen.
(keine Anlieger,Tables,Gaps ... nur hi und da Kindskopfgrosse lose Steine nebst der gleichgrossen Schlaglöcher im ungepflegten aufgewühlten Grundbelag)

die meisten Wanderer nutzen nur die Wege am Waldrand o. Wege in direkter Linie zur nächsten Ortschaft/Aussichtspunkt.

ich finde wir brauchen keine Bikepark-ähnlichen Wege/Trailstrukturen im Wald.
weg mit der Federung am 26" Bike reicht doch :D

allerdings sollte man den heimischen Jedermann/innen - MTB-Sport als eine Art Klimaschutz sehen/aufzeigen.
denn Sport u. Urlaub in heimischen Regionen ist doch dafür ein sehr grosser Nutzbringer 👍 🥰
 
Ich bin hochgradig frustriert und mittlerweile kann ich moralisch an Trail Anarchie wirklich nichts verwerfliches sehen. Ach ja und die DIMB labert auch nur rum.
Ich vermute du meinst das Projekt in der Landeshauptstadt. Die DIMB wurde da erst sehr spät in die Planung mit einbezogen, aber wir versuchen dort eben den von dir skizzierten Lösungsweg einzubringen. Siehe unsere Veröffentlichung zum Thema schon in 2021
https://www.dimb.de/2021/11/21/waldweg-oder-sportanlage/

Ich zitiere aber auch mal aus unserem Streckenbau Leitfaden:
Wichtig ist sich an dieser Stelle zu verdeutlichen, dass es eigentlich nur zwei Voraussetzungen benötigt. Das Einverständnis des Grundeigentümer und die behördliche Genehmigung. Gerade bei kleineren Vorhaben raten wird dazu, zunächst das Gespräch auf diese Ansprechpartner zu begrenzen und im kleinen Rahmen die Möglichkeiten zu besprechen, wie mit möglichst wenig Aufwand das Projekt umgesetzt werden könnte.
https://www.dimb.de/fachberatung/streckenbau/#Genehmigungsverfahren

Das dies auch in NRW funktioniert zeigen verschiedene Projekte die wir schon recht früh begleitet haben, damit von Anfang an die richtige Argumentation gewählt wird. Erst kürzlich konnten wir so die Genehmigung für die DIMB Himmelsleiter Trails an der Glessener Höhe bekommen.
https://www.dimb.de/verein/dimb-igs-vor-ort/dimb-ig-erft/
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich die Behörde „ Wald und Holz NRW „ in diesem Zusammenhang lese kann ich nur noch an Bigotterie oder auf Zeit Spielen glauben.

In einer der größten Städten in NRW hatte unser Verein bzw. ein Zusammenschluss diverser Vereine ein durchaus beachtliches Trailkonzept mit der Stadt und allen lokalen Behörden schon abgestimmt.

Dann gab es für alle Beteiligten vor Ort eine sehr seltsame Interpretations Änderung der Rechtslage seitens Wald und Holz , ähnlich werden nach meinem Wissen weitere Projekte in NRW auf den letzten Meter abgewürgt.

Tenor : Wald und Holz - nicht nur die Fläche der zu genehmigenden Trails muss ausgeglichen werden, sondern das Gesamte Gebiet zwischen den Trails, da es sich um eine Nutzung Änderung handelt und der Wald somit nicht mehr als Wald im Sinne der Allgemeinheit genutzt werden kann.

A. Das ist Widersinnig, zwischen den Trail will niemand Bäume fällen oder anderen Erholungssuchenden den Zugang verwehren. Auch haben wir nach Absprache nichts gegen Jäger.

B. Schon bestehende Flächen in betroffen Gebieten , wie unter Hochspannungsleitung, in der Nähe von anderen Versorgungsleitungen, die deutlich Wald und Natur fern genutzt werden , und noch nicht ausgeglichene sind, müssen Ausgeglichen werden wenn dort ein MTB Trail angelegt wird.

Erklärung: Flächenausgleich heißt es muss eine neue Fläche aufgeforstet und als Wald Nutzung bereit gestellt werden. Leider ist das in einem Bundesland mit mehr als 18 Millionen Einwohner nicht zu einfach.

Ich bin hochgradig frustriert und mittlerweile kann ich moralisch an Trail Anarchie wirklich nichts verwerfliches sehen. Ach ja und die DIMB labert auch nur rum.
Das ist auch unser Problem in OWL. Scheinbar versucht Wald und Holz NRW da ihre Rechtsdeutung für ganz NRW durchzusetzen. Wobei das mMn auf einer sehr sehr fragwürdigen Auslegung des Rechtslage beruht. Vielleicht muss man da doch mal den Weg über ein Verwaltungsgericht gehen...
 
Bin ich ganz bei dir. Funktioniert aber nur, wenn alle Beteiligten mitspielen (inkl. Wald und Holz).
Wir sind seit 5 Jahren in der Diskussion und das bürokratische Konstrukt, was mit einem einzigen Trail zusammenhängt kann von Ehrenamtlichen kaum mehr gestemmt werden. Evtl. ist das auch einfach das Ziel der Behörden um solche Projekte im Keim zu ersticken..
 
Bin ich ganz bei dir. Funktioniert aber nur, wenn alle Beteiligten mitspielen (inkl. Wald und Holz).
Wir sind seit 5 Jahren in der Diskussion und das bürokratische Konstrukt, was mit einem einzigen Trail zusammenhängt kann von Ehrenamtlichen kaum mehr gestemmt werden. Evtl. ist das auch einfach das Ziel der Behörden um solche Projekte im Keim zu ersticken..
Schreibe mal eine Mail an meinen Kollegen:
Florian Sporleder
DIMB-Fachreferent: Nordrhein-Westfalen, Rheinland, Niedersachsen, Nordhessen
E-Mail: [email protected]
 
Der Stand der Dinge in den Wäldern NRW's schaut aktuell vielerorts doch so aus:

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Der Wirtschaftsraum Wald hat Prio 1 und die Biker versucht man wo es nur geht aus dem Wald rauszuhalten.
Ich bin da leider wenig optimistisch, dass bei diesem Projekt am Ende was Attraktives für Biker herauskommt.
 
Ich bin hochgradig frustriert und mittlerweile kann ich moralisch an Trail Anarchie wirklich nichts verwerfliches sehen. Ach ja und die DIMB labert auch nur rum.

Ich kann das gut nachvollziehen. Aber Dein Beitrag zeigt doch auch wie wichtig die Arbeit der DIMB ist - es geht doch darum, auch aus dem Scheitern Lehren zu ziehen und es anderswo besser zu machen. Und da die regionalen Unterschiede in Sachen Waldpolitik sehr groß sind, macht es mMn auch Sinn, dass das hier auf der NRW-Ebene gemacht wird.
Ich bin hier bei uns (Taunus/Hessen) zB in einem Trail-Projekt aktiv, wo der regionale Naturpark Träger des Trails ist - da gibt es an der Forst-Front wahrscheinlich weniger Problem als bei Projekten, wie von Dir beschrieben, dafür gibt es ganz andere Herausforderungen.
Und eben dieser Umstand, dass die Individuellen Ausgangslagen bei MTB-Trailbau-Projekten so unterschiedlich sind, macht die Arbeit einer übergeordneten Interessensvertretung für Biker wichtig. Man lebt idR in seiner eigenen regionalen MTB-Blase mit ihren Besonderheiten, ich finde es gut wenn die DIMB versucht übergeordnete Konzepte zu erarbeiten, von denen dann im optimalfall am Ende alle Trails profitieren. Es muss aber auch jedem klar sein, dass das in DE ein besonders langer und steiniger Weg ist.
 
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