Folgen einer Schulterecksgelenk-Sprengung ?

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MotörBike

Guest
Moinsen,

vor ca 20 Jahren hatte ich einen Unfall auf einer Rolltreppe, bei der ich mir das Schultereckgelenk gebrochen hatte; Torso und linker Arm waren praktisch voneinander getrennt und nur noch durch ein paar Sehnen und Muskelfasern miteinander verbunden. Regeneration, Heilungsprozess und späterer Muskelaufbau über ein halbes Jahr waren kein Problem. Biken ohne Rucksack funzt auch. Fahre ich nun allerdings mit Rucksack, wird der linke Arm nach ca. 45 - 60 Minuten taub, die Handfläche wird weiß und alles fühlt sich irgendwie blutleer und gefühllos an. Man könnte mir Nägel ins Fleisch drücken oder mit 'nem Hammer auf die Hand hauen, ich würde wohl nix spüren. Das gleiche Phänomen tritt auch -gelegentlich- bei Spaziergängen auf. Halte ich den Arm für 2-3 Minuten in Brusthöhe, ist alles wieder o.k. Meine Ärztin meint, ich solle schwimmen gehen, um die Muskulatur zu stärken und ein Neurologe hat nichts gefunden; entgegen meiner Aussage, das ich vermehrt Stiche im Schulterbereich spüre, die sich anfühlen, als würden irgendwelche abgerissenen Nervenenden gegeneinander stossen.

Das ganze tritt nicht permanent auf, aber in den vergangenen Jahren ist es wirklich auffällig geworden.

Hat jemand von Euch mal einen ähnliches Unfall gehabt, mit den gleichen von mir beschriebenen Syntomen oder hat ähnliche Erfahrungen?

Liebe Grüsse...Matze
 
liegt's vielleicht am schlecht passenden / eingestellten rucksack und gar nicht an der schulter? schon mal anderen rucksack probiert?
 
Moin polo,

nein, am Rucksack liegt es ja wohl auch nicht, da mir das ganze ja auch bei Spaziergängen (ohne Rucksack) passiert.
 
Hallo!

Ist vielleicht durch die Sache dein Schultergelenk sehr eng geworden?

Ich habe dadurch z.B. Probleme mit einem Impingement-Syndrom. Dabei schlägt bei bestimmten Bewegungen der Oberarmknochen an das Schulterdach.

Dabei kann sowohl ein kurzer, stechender Schmerz, als auch Taubheit auftreten.

Das Einzige, was hierbei überhaupt nicht passt, ist die Sache mit dem Spazierengehen... Bei herunterhängendem Arm, sollte das Problem nicht auftreten.


Ich würde aber auf jeden Fall mal zu nem guten Orthopäden gehen...

Gruß
Phil
 
Ist vielleicht durch die Sache dein Schultergelenk sehr eng geworden?

Eigentlich nicht. Das Dingens ist voll funktionstüchtig und belastbar.

Im Augenblick denke ich eher so in die Richtung Durchblutungs-Störung. Oder das ich mir -wenn ich den Arm in einer bestimmten Position halte- mir selbst eine "Versorgungsleitung":D abklemme. Aber aus ärztlicher Sicht ist alles in Ordnung.

LG...Matze
 
Hallo Leute,

nun... mich hat es wohl offensichtlich auch erwischt. :( Wann die OP ansteht ist noch nicht sicher, muss man nächste Woche klären, gemacht werden muss es wohl in jedem Fall.

Wie lange dauert denn so das ganze? Wie sind die Erfolgsaussichten auf eine vollständige Genesung (ohne Langzeitfolgen)? Hat irgendwer hier schon Erfahrungen diesbzgl. bzw. gibt es Leidensgenossen? Wäre nett, wenn hier jemand was sagen kann, evtl. auch aus dem Bekanntenkreis!?

Grüße,

MB-Locke
 
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Wie lange dauert denn so das ganze? Wie sind die Erfolgsaussichten auf eine vollständige Genesung (ohne Langzeitfolgen)? Hat irgendwer hier schon Erfahrungen diesbzgl. bzw. gibt es Leidensgenossen? Wäre nett, wenn hier jemand was sagen kann, evtl. auch aus dem Bekanntenkreis!?

Ist es nur das Schultergelenk? Ich hatte 1991 eine Schultereckgelenksprengung. Allerdings war mein Ellebogen auch mit beteiligt. Hätte ich nicht ständig mitgedacht (und nachgefragt) wäre mein Ellebogen wohl steif!

Ich hätte 6 Wochen Gips (einschl. Ellebogen ich glaube nennt sich Stucker) bekommen.

So wurde auf die bewegliche Schiene (teurer) ausgewichen.

Welche Behandlungsmethoden z.Zt. angewandt werden kann ich Dir nicht sagen. Vielleicht ist ja inzwischen alles besser geworden.

Mein Zeitraster (wenn ich mich recht erinnere): Nach OP (Spickdraht von Oberarmknochen ins Schlüsselbein und Schraube durchs Schlüsselbein ans Schulterblatt) hatte ich 6 Wochen das Gestell mit abgespreiztem Arm.
Dann kam der Spickdraht raus und die Schulter konnte wieder etwas bewegt werden.
Nach weiteren 6 Wochen (oder waren es sogar 8 Wochen) kam dann auch die Schraube raus.
In dieser Zeit war ich bereits wieder Joggen (Heimtrainer sowieso). Hätte ich besser nicht gemacht, da ich an einer Wurzel hängenblieb und mich ablegte. Eigentlich stürzt man ja nie bei Joggen - nur wenn man es absolut nicht gebrauchen kann ;-(
Die Operation zum entfernen der Schraube war dann entsprechend schwierig (war eingewachsen und verbogen).

Trotzdem würde ich mich sobald es irgendwie geht, körperlich betätigen! Nur sollte man eben versuchen das Gefüge aus Knochen u. Schrauben nicht zu sehr zu strapazieren.

In meinen Augen ist die Schulter ein relativ unproblematisches Gelenk. Ich hatte schon mal eine Meniskusoperation und war der Überzeugung, dass das Knie eine Fehlkonstruktion ist.

Vollständige Genesung kann man denke ich bejahen. Meine Halssehnen schauen auf der Seite etwas weiter vor, die Narbe ist auch nicht zu übersehen und entlang dieser wachsen ein paar Haare, die da eigentlich nicht hingehören.

Ich mache regelmäßig 20 Klimmzüge oder 50 Liegestützen. Da knackt es zwar ein wenig aber ohne irgendwelche Schmerzen.

Also Kopf hoch, das wird schon wieder. Die schlimmste Zeit war für mich das auf dem Rücken liegen (Kreuzschmerzen). Denn so schnell wirst Du auf DER Seite nicht mehr liegen können.
 
Hallo Harry,

danke, dass du auf meine Fragen mit deinen Erfahrungen eingegangen bist!

Also ich bin jetzt wieder ein paar Tage aus dem KH raus, wurde diese Wo Montag operiert... Bei mir wurde auch durch das Schulterdach ins Schlüsselbein durchgebohrt u. ein sog. K-Draht "angebracht". Die Bänder wurden wieder geflickt u. das Gelenk rekonstruiert. Eine Schraube habe ich nicht bekommen. Nun soll ich ca. 14 Tage einen Gilchrist-Verband tragen, nach dem Fädenziehen kann der aber def. ab. Ca. 8 Wo nach der OP soll der Draht wieder raus u. ab da darf ich dann auch wieder Bewegungen über 90° Flexion u. Abduktion machen. Bis dahin ist absolutes Belastungsverbot, danach eben langsam steigern.
Die genaue Diagnose ist bei mir: AC-Gelenkssprengung Typ Rockwood IV Schulter re. entsprechende Bänderrisse inkl.


Derzeit hab ich eben ehrlich gesagt ziemlich Schiß dass es nicht hält. Irgendwie ist da halt ein sehr ungutes Gefühl bei, vor allem wenn man nicht weiß, welche Bewegungen nicht wirklich gut u. somit eher zu vermeiden sind. Gerade so Drehbewegungen, bei denen die Schulter auch irgendwie "mitgeht". Da muss ich glaub aber nochmals besser meine Physio-Dame nerven:D Insgesamt soll ich mit aktiven Sportarten wie Biken ca. 4-6 Monate langsam tun, da bis dahin erst alles gut verheilt ist. Gerade beim Skifahren tu ich mich besonders schwer, bin eben Skilehrer u. muss gerade jetzt über die Saison pausieren.... aber gut, bleibt wohl schon mehr Kohle für ein passendes Zweitbike über! Nun muss aber erstmal die Physio fruchten, der Draht raus u. dann sehn wir weiter. Die Schmerzen sind halt noch ziemlich da u. werden wohl auch noch ein bisschen anhalten:( Unterdessen werde ich mich auf auf das Ergometer bzw. Spinning konzentrieren - das muss dann eben auch einarmig funktionieren!).

Gruß,

Locke
 
hallo,
hatte nen ähnlichen fall: schlüsselbein gebrochen, schulterblatt trümmerbruch und schultergelenkt angebrochen.
bei mir ists genau das selbe problem mit langem spazierengehen oder rucksack tragen, der arm wird irgendwann gefühllos und "weiß".
am mangelnden muskelaufbau liegt es nicht, jedoch hatte ich (ähnlich wie mein orthopäde) die vermutung, dass aufgrund der deformierten knochen, sowie der etwas längeren/kürzeren sehnen der ganze schulterkomplex etwas deformiert ist und gewisse adern und venen abgedrückt werden sobald eine minimale belastung (zb durch einen rucksack) darauf wirken. beim spazierengehen liegt es wahrscheinlich an der aufrechten haltung die man einnimmt und die angespannten muskeln, welche genau wie ein rucksack, die "abdrückende" wirkung haben.
außerdem kann es sein, dass wenn deine sehnen/muskeln noch nicht komplett ausgeheilt sind (während du im krankenhaus liegst und dich auch danach noch schonst, werden diese "kürzer"), dass dann sehnen/muskeln noch nicht auf ihre nötige länge gedehnt wurden und du jedes mal die schmerzhafte erfahrung machst deine muskeln/sehnen zu dehnen. das geht aber mit der zeit weg.
hoffe ich konnte weiterhelfen,
gute besserung allen invaliden!
 
Hi,

danke auch für deine Erfahrungen, die du so schilderst. Hoffe für dich, dass sich das ein oder andere evtl. doch noch gibt, teils dauert es ja sogar sehr lange (2-3 Jahre), bis sowas wirklich ausgeheilt ist - sollte es sowas geben...

Also ich bin derzeit noch voll in der Phase des Muskelabbaus u. der Schonung:mad: :heul: kann zugucken, wie mein ehemals gut trainierter Oberkörper "verkümmert" bzw. die Muskeln weniger werden... das wird wieder Arbeit werden, bis da wieder das dran ist, was vorher war:eek:

Grüße u. gute Besserung an alle mit div. "Zipperlein";)

MB-Locke
 
Wo schon einmal Muskeln waren, geht es relativ schnell wieder etwas aufzubauen. (kein Vergleich zu untrainierten Muskeln)

Irgendwann hatte ich mal irgendwo in einem Sportbuch gelesen, dass es einen Trainingseffekt zwischen linkem Arm und rechten Arm oder auch linkem Bein u. rechten Bein geben soll.

Soll heißen: Du trainierst deinen gesunden Arm und die Muskeln deines verletzten Arms erhalten auch einen gewissen Trainingsreiz.

Glaub einfach dran! Besorg dir ne kurzhandel und trainiere deinen linken Arm + Schulter was nur irgendwie geht.

Und einarmig Ergometer sollte ja wohl überhaupt kein Problem sein! (mit Schmerzen in den Oberschenkeln vergisst Du dein Schulterwehwechen ;-) )

Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich im Krankenhaus sogar mit den Blutbeuteln (Wundtrainage) aufs Laufband bin. Leider konnte ich die gehassten Trombosespritzen dadurch auch nicht umgehen.

Du bist krankgeschrieben! Du hast Zeit! Vielleicht brauchen die Bauchmuskeln mal ein paar Extra-Einheiten? Oder die Oberschenkelrückseite? Oder,...?
 


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