Hi,
Diese blumigen Umschreibungen braucht man nicht fürchten; Ein passendes günstiges Fett, könnt ihr im Fachhandel über die Bezeichnung nach DIN 51825 finden.
Erläuterung zur Bezeichnung:
http://www.winix.de/schmierfette/schmierfett.html
Für die Lager von einem Fahrrad ist ein K2K-30 Fett meiner Meinung nach absolut ausreichend.
K -> Schmierfette für Wälzlager, Gleitlager und Gleitflächen
2 -> Viskostitätsklasse 1 fließt gut aber auch leicht raus, an 3 bleibt super im Lager, aaber auch sämtlicher Dreck bleibt haften. 2 ist guter Kompromis.
K -> +120°C obere Gebrauchstemperatur, Gibt gleichzeit auch auskunft über die Oxidations- und Wasserbeständigkeit 0-90 ( keine Einflüsse ) oder 1-90 ( kaum Einflüsse ) Genaueres steht im Datenblatt, reicht aber in jedem Fall aus.
-30 -> -30° untere Gebrauchstemperatur reichen für unsere Winter vollkommen aus. -20° ist schon relativ knapp, da das Fett auch bei 0°C dann schon ziemlich steif wird.
Wer möchte, kann auch ein KP ( KP -> Hochdruckbeständig ) nehmen. Macht man mit Sicherheit nichts falsch mit, aus technischer Sicht ist dies jedoch nicht zwingend nötig und verlängert die Lebensdauer nicht wesentlich.
Es sind KF2K Fette erhätlich. Diese werden als besonders Wasser- und Staubunempfindlich angepriesen... Erreicht wird dies hauptsächlich durch die Festschmierstoffanteile wie zB Graphit. Wer hier nicht regelmäßig und ordentlich wartet, wird zwar immer schnell aber nicht lang unterwegs sein. Der Festschmierstoff setzt sich auf den Laufflächen ab und veringert die Lagerluft... Das Reinigen ist deutlich aufwendiger bis unmöglich... Würde ich eher von abraten.
Spezielle Seewasserfeste Fette werden auch beworben... Der Schutz ist, dass immer genug und unverbrauchtes Fett im Lager ist und damit Feuchtigkeit und Luft garnicht erst an das Lager kommen. Um dies zu erreichen, sind die Fette für marinen Gebrauch stärker haftend ( NGLI 3 oder höher... ) Nachteile: s.o.
Alles was anderem Verdicker als Lithiumseife basiert, ist für den Einsatz am Fahrrad als Lagerfett nicht verkehrt, übertrieb und meinst auch mit Nachteilen verbunden, welche es letztendlich uninteressant machen.
Die ganzen Wunderfette der verschiedenen Anbieter, welche mit besonderen Zutaten werben, habe ich noch nie ausprobiert... Schaut man auch die Datenblätter, wenn es den welche gibt, verbirgt sich dahinter eher ein Standardprodukt mit schönerer Packung und exotischer Farbe. Bin da skeptisch.
Beim Hersteller sollte man schon einer der bekannten Marken vertrauen, da man ansonsten Gefahr läuft etwas auf altem Frittenfettniveau liegendes angedreht zu bekommen.
Für eine Kartusche sollte man irgendwo zwischen 3-8 hinlegen müssen, je nach dem wo man hingeht.
Eine 200g Tube kostet schon mal leicht über 10, dafür ist es bei geringem Bedarf praktischer.
Wichtig: Das Lagerfett muss qualitativ einen gewissen Stadard erfüllen, viel wichtiger ist jedoch ein regelmäßiges und kurzes Nachschmierintervall, und ab und an auch ordentlicher Säuberung des Altfettes.
Hoffe hiermit ein wenig Klarheit in das Thema 'Lagerfett' gebracht zu haben.
Grüße,
Jörg