Federgabel: Standrohre 30mm vs. Standrohre 32mm

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Wollte mal fragen ob jemand Erfahrung hat, ob es einen Unterschied ausmacht ob die Federgabel mit 30mm oder 32mm ausgestattet ist? Und wie viel Unterschied das beim Fahren ausmachen kann?

Klar ist, dass in der Theorie bei 32mm mehr Verwindungssteifigkeit gegeben sein könnte - aber kann man das in der Praxis nachvollziehen? Wenn sich das bemerkbar macht, dann vermutlich nur bei Fahrern mit >90kg, oder? Bei Fahrern mit weniger Gewicht könnte doch der Gewichtsvorteil der 30mm Rohre überwiegen, oder? Also Downhill oder ähnliches ist für die Gabel von mir nicht vorgesehen.

Am Rande noch die Frage, ob eine Gabel mit 28mm Standrohren auch noch ginge - glaube aber hier könnte es schon ein Grenzfall sein.

Für mich in Frage käme eine dieser beiden Gabeln: Rock Shox XC 30 Solo Air oder Rock Shox XC 32 Solo Air.
 
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Re: Federgabel: Standrohre 30mm vs. Standrohre 32mm
den gewichtsvorteil kannst du dir schon mal abschminken. 30er standrohre gibt es nur bei gabeln im unteren preissegment.
eine xc30 gold soloair mit turnkey und 1 1/8" schaft wiegt mehr als eine reba soloair mit remote und tapered schaft, beide in 26" und 9mm qr.

verwindungssteifigkeit spielt auch bei leichten fahrern eine rolle. 30er standrohre und schnellspanner führen eher zu schleifenden bremsen * als 32er und steckachse. das ist zumindest meine erfahrung. 28mm standrohre eignen sich höchstens für 80mm federweg und trekkingeinsatz.
ich würde es nicht von den paar euro abhängig machen.
 
Generell ist mir aber noch nicht ganz klar warum die Verwindungssteifigkeit der Standrohre vom Achsverschluss abhängt? Wie kann ich mir das von der Kräfte-Mechanik vorstellen? Bis jetzt dachte ich eigentlich die Gabel steht doch mit ihren Ausfallenden sowohl bei Schnellspann- als auch bei Starrachse fest in der Nabe. Also ich meine eben die Gabel steht in der Nabe und nicht im Verschluss, oder? Ihr seht das aber anders. Bitte um Erklärung :confused:
 
Der Hintergrund der Frage nach dem Durchmesser der Standrohre ist, dass ich ein Bike kaufen möchte und zwar eines von diesen beiden:

Canyon Yellowstone AL 4.9 2015: http://www.canyon.com/mountainbikes/bike.html?b=3601
Radon ZR Team 29 7.0: http://www.radon-bikes.de/bikes/mountainbike/hardtail/zr-team-29/zr-team-29-70/

Und eines (Canyon) hat eben die 30er, und das andere (Radon) die 32 Gabel verbaut.

Wobei das Canyon mir in Rot sehr gut gefällt, das Radon dagegen in diesem Grau richtig fad ist. Aber das Radon hat eben ("leider") die 32er Gabel hat - und nicht umgekehrt. Sonst kann ich an beiden Bikes keine dramatischen Unterschiede erkennen.

Ein Dilemma.

Was tun?

Ich meine, ich bin jetzt nicht unbedingt so auf das "Rot" vom Canyon festgefahren. Das Radon gibt es ja auch noch in "Weiß", das ist dann vielleicht noch besser als das "Grau". Abgesehen von den Farben, muss man beim Radon halt zugegeben, dass neben der um eine Spur besseren Gabel auch die besseren Naben verbaut sind, aber auch nur um eine Spur besser.

Etwas stutzig macht mich aber, dass es lt. Website von SRAM * (Rock Shox) gar keine XC 30 Single Air gibt (die ja das Canyon verbaut hat). Es gibt nur eine XC 30 Coil oder eine XC 32 Single Air.

Dass der 2015er Jahrgang von Canyon dünnere Standrohre aufweist finde ich zudem seltsam. Aber da habe ich zugegebenermaßen zuwenig Durchblick was dahintersteckt. Ist es eine Sparmaßnahme oder machen die das um das Gewicht zu drücken? Denn interessanterweise ist ja das Canyon mit der XC 30 um einen halben Kilo leichter als das Radon mit der XC 32. Ich habe mich auch schon gefragt ob es nicht sein könnte, dass Rock Shox nun im 2015er Jahrgang die Gabeln so weit verbessert hat, dass eben nun eine 30er Gabel die Festigkeit aufweist, die früher eine 32 Gabel hatte?
 
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Hallo,

zunächst mal empfinde ich deine Gedankengänge mit Verlaub viel zu kompliziert...

Zur Klemmung der Gabel: Die Ausfallenden werden ja zwangsläufig gegen ein Rohr gespannt, und auf diesem Rohr läuft dann die Nabe (ganz simpel gesprochen). Je größer der Durchmesser des Rohres, um so stabiler das Ganze.

...ich persönlich würde mich hier an der Verwindung der beiden Gabeln in diesem Fall nicht zu sehr aufhängen, es sei denn, eine der Gabeln sei bekannt dafür, dass sie generell "schlecht ist" o.ä. (weiß ich halt nicht).

Die nach meinem Geschmack beste Lösung wäre: Fahre beide Räder Probe, und nimm das, welches sich im Gegensatz zum anderen passender für dich anfühlt. Alles andere ist Nebensache (!)
Im Grundsatz finde ich die Räder vergleichbar, und ausstattungsmäßig machst Du mit keinem etwas richtiger oder falscher als mit dem anderen.

Ohne Zweifel, das Auge isst mit, und wenn dir das eine Rad, sei es "nur" wegen der Farbe nicht zusagt (es fahren oder fühlen sich aber beide gleich gut an für dich...), dann kaufe das Rad, welches dir optisch besser gefällt.

Ob die Tipps nun für dich so anwendbar und gut sind, weiß ich nicht - auf mich selbst würden sie so zutreffen.

Gruß Jan
 
bin zwar beide gabeln noch nicht gefahren, aber einen unterschied wirst du wahrscheinlich nicht merken.

warum?
beide gabeln sind bleischwer. es ist also viel material vorhanden.

bei leichten gabeln mag der durchmesser der standrohre eine rolle spielen, aber für die gefühlte steifigkeit einer gabel gibt es mehrere einflussfaktoren.

- auslegung der gabelkrone, da sie ja die beiden standrohre verbindet.
- durchmesser der standrohre.
- das casting, bzw. dessen verbindung der beiden hälften.
- das spiel in den gleitbuchsen.
- die befestigung der nabe (schnellspanner, steckachse).

wobei ich bei letztem punkt nicht verstehe, warum man die kontaktflächen/ stützflächen von nabe und gabel (ausfallenden) nicht schon eher im durchmesser vergrößert hat. nur kommt rock shox mit der rs-1 und macht genau dies.
 
gabel gibt es bei rock shox nicht ...

bei einer großen abnahmemenge baut rock shox, genau wie z.b. fox, auch oem modelle die im aftermarket nicht zu bekommen sind und deshalb auch nicht auf der homepage aufgeführt werden.
 
bin zwar beide gabeln noch nicht gefahren, aber einen unterschied wirst du wahrscheinlich nicht merken.

warum?
beide gabeln sind bleischwer. es ist also viel material vorhanden.

bei leichten gabeln mag der durchmesser der standrohre eine rolle spielen, aber für die gefühlte steifigkeit einer gabel gibt es mehrere einflussfaktoren.
Danke dir für deine Infos. Nach dieser Überlegung könnte ich aber auch 200 Euro sparen, und mir das Radon Team 29 5.0 ( http://www.radon-bikes.de/bikes/mountainbike/hardtail/zr-team-29/zr-team-29-50/ ) holen. Dieses Bike hat nämlich eine 28mm Standrohrgabel - aber das würde ja keine Rolle spielen, weil diese Gabel ja ohnehin noch schwerer ist als die beiden Rock Shox Gabeln.
 
Zum Thema Gable mal ein Ausschnitt aus einem Test von Einsteigergabeln, 26 Zoll Versionen. Die 29iger sind natürlich etwas schwerer. Ich habe schon eine XC30 (29 Zoll Tapered, Schaft gekürzt ca 18cm) gewogen und diese lage bei ca. 2160 Gramm, eine Suntour XCM (29 Zoll , 1 1/8, Schaft gekürzt ca 18cm) bei ca 2800 Gramm. Aufs Gramm genau weiß ich es leider nicht mehr.
So bleischwer finde ich eine XC30 also nicht, eine XC32 Solo Air oder manch eine Recon sind auch nicht leichter. Von den günstigen Suntour würde ich aber abraten, da diese wirklich schwer sind und eine schlechtere Performance haben. Klar Gegen eine Reba oder Sid mit weniger als 1600 Gramm sind sie schwer.
 

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XC 30 ( Gold ) Solo Air gibt es doch zu kaufen
Gewichte
XC 30 ( Gold )Solo Air 26" / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 1653 g
29" / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 1828 g
XC 32 Solo Air 26 " / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 2045 g*
29" / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 2135 g
Recon 26" / 1 1/8 / PM / QR9 : 1776 g
29" / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 1755 g
Ich finde mit diesen Gewichten sollte man doch leben können .
 
Wobei man anmerken sollte, dass die Recon die Recon Gold mit Solo Air ist. Die Coil Variante sowie die Recon Silver sind wieder deutlich schwerer.
 
XC 30 ( Gold ) Solo Air gibt es doch zu kaufen
Gewichte
XC 30 ( Gold )Solo Air 26" / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 1653 g
29" / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 1828 g
XC 32 Solo Air 26 " / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 2045 g*
29" / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 2135 g
Recon 26" / 1 1/8 / PM / QR9 : 1776 g
29" / 100 mm / 1 1/8 / PM / QR9 : 1755 g
Ich finde mit diesen Gewichten sollte man doch leben können .
Wobei man anmerken sollte, dass die Recon die Recon Gold mit Solo Air ist. Die Coil Variante sowie die Recon Silver sind wieder deutlich schwerer.
Beim Canyon haben die aber leider keine XC 30 Gold Solo Air verbaut - sondern eine ohne Gold. Was auch immer der Unterschied sein sollte, es wird schwierig das herauszufinden, weil es so eine Gabel lt. RockShox * Website gar nicht gibt. Es wäre nämlich doch schön zu wissen, welches Gewicht diese Gabel hat (die ohne Gold). So könnte man es dann schon etwas besser einschätzen. Vielleicht weiß jemand genaueres was es damit auf sich hat.
 
Vielleicht weiß Canyon ja was sie da verkaufen, also schicke denen doch einfach mal eine E-Mail oder schwinge den Telefonhörer.
 
Das Die Gabeln unterschiedlich steif und belastbar sind merkst Du auch ganz schlicht an den max zulässigen Scheibendurchmessern der Bremsen *.

30er = max 180 mm
32 er= max 203 mm

Das hat der Hersteller nicht ohne Grund so bestimmt....

Ich würde in jedem Fall eine 32 er bevorzugen. An meinem Carver ist ne 32er Recon Silver mit Steckachse verbaut, Solo Air. Einwandfreie und ordentliche Gabel. Von den Einsteigergabeln schon am oberen Ende.

Besser natürlich eine Reba. Aber selbst eine xc32 tut dienst nach Vorschrift, sofern man Preis/ Leistung im richtigen Verhältnis bemisst.
 
Eine Manitou R7 und RST First Air haben auch 30mm Rohre und sind bis 203mm Scheibe freigegeben . Also kommt es auch auf die Konstruktion an .
 
Nun bin ich aber auf einen anderen Faktor gestoßen: Hat das Radon nicht ein tapered Steuerrohr? Wäre das nicht ein doch beträchtlicher Vorteil gegenüber dem Canyon? Habe hier einen krassen Gabeltest einer Rock Shox gesehen (
) und dabei erkennt man, dass die größte Beanspruchung der Gabel an der Gabelkrone, beim Steuersatz ist. Wäre in diesem Bezug nicht das Radon überlegen?

Abgesehen davon habe ich nun entdeckt, dass der Radon Rahmen auch einen innenverlegten Seilzug bzw. eine innenverlegte Bremsleitung hat. Das spricht wohl auch für das Radon, oder? Kann man sagen, dass der Radon der modernere Rahmen ist?

Ich fürchte fast, dass diese Fakten mehr wiegen als das "schöne" Rot des Canyon Rahmens, oder?
 
in dem video wird aber die seitliche verwindung nicht getestet. nimm ne 30/32er gabel mit 80/100/120mm innenleben mit 120mm aufgebaut und 180mm bremsscheibe und du wirst im wiegetritt sehr wahrscheinlich schleifende scheiben feststellen. (reifen * und druck spielen hier natürlich auch eine rolle).
tapered ist mehr marketing als alles andere, davon merkst du nichts. natürlich ist die industrie hier aber darauf aus dir mit videos das gegenteil zu beweisen.

von innenverlegten bremsleitungen würde ich dir übrigens abraten. nicht alles, was neu ist, ist automatisch besser.
 
Stimme grundsätzlich zu, gebe allerdings zu bedenken, dass nahezu keine hochwertigen Gabeln mehr mit durchgängig 1 1/8" Schaft erhältlich sind. Um also die Möglichkeit haben, hier künftig noch aufrüsten oder im Falle eines Defekts Ersatz zu beschaffen, würde ich mittlerweile zu einem Rahmen mit Tapered-Steuerrohr raten (oder 1,5" durchgängig, das lässt sich mit entsprechenden Steuersätzen auf alles anpassen.)
Optisch finde ich das rote Yellowstone mit dem schlanken Steuerrohr auch deutlich hübscher als das graue Radon.

Kannst ja mal alternativ noch bei z. B. Poison schauen. Das Zyankali ist 60 € teurer, allerdings in Serie bereits in mehreren Farben erhältlich, gegen Aufpreis in Wunschfarbe. Hat ne bessere Kurbel, dafür durchgängig Deore und kein XT Schaltwerk. Allerdings habe ich keine Ahnung, was diese "Spinner 300"-Gabel taugt, die sie da in der günstigen Variante verbauen.
 
Am Rande noch die Frage, ob eine Gabel mit 28mm Standrohren auch noch ginge - glaube aber hier könnte es schon ein Grenzfall sein.

Für den Fall der Fälle rate ich stets, auf eine Marzocchi Super Monster T zurückzugreifen! Die ist ausreichend steif und hat ordentlich Reserven für jeden Einsatzzweck! Außerdem überlebt sie jedes Fahrrad!

Super_Monster_Hai.JPG
 
OT: Warum beim Fully eigentlich immer genauso viel FW vo/hi wenn man beim Hardtail hinten überhaupt keinen hat?
 
Ist nicht bei allen Fullys so. Bei einigen kommt vorne eine deutlich langhubigere Gabel rein, wenn der Hinterbau entsprechend potent ist (z. B. Banshee Phantom).
Nur am auf gleiche Federwege entwickelten Rad dann nachträglich eine deutlich längere Gabel einzubauen geht oft schief, weil dann die Winkel und Maße nicht mehr gut passen.
 


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