Faltenbalg für moderne Federgabel? Warum nicht?

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Hallo!
Aus zwei Gründen habe ich mir Gedacht Faltenbälge an meiner Rock Shox Recon zu montieren.
Der erste Grund: Zusätzlicher Schutz gegen Staub, Dreck und kratzer.
Der zweite: Einfach weils cool aussieht :)

Hat einer von euch zufällig eine Idee, wo man Faltenbälge für moderne Federgabeln beschaffen könnte?
Falls ja, wäre ich sehr dankbar für eure Hilfe.

Grüße!!
 
So ein Faltenbalg muss auch ent- und belüftet werden beim Ein- und Ausfedern. Das geschieht häufig durch ein kleines Loch an einer unsichtbaren Stelle, durch das Wasser und Dreck eindringen, aber leider nie wieder entweichen kann.
Der Faltenbalg bei den älteren Leftys ist mit einem kleinen Filter/Ventil versehen, durch das die Luft (und nur die) entweichen und eintreten kann. Das habe ich aber an keiner anderen (MTB-)Faltenbalg-Federgabel gesehen.
Wie bereits erwähnt, ist ein Faltenbalg eher ein Drecksammler als ein Schutz.
 
In der Realität sieht es so aus das sich unter dem Balg Dreck und Staub ansammelt der dann bei jeder Federbewegung an den Standrohren schleift.
...

In welcher „Realität“ das denn!? Bin früher MotoCross gefahren. Bei Gabeln mit Faltenbälge hielten Rohre und Dichtungen länger. Da kommt mit Faltenbalg kein Dreck dran oder drunter.
 
Ihr verwechselt da was. Mit ner zusätzlichen Dichtung, egal wie räudig sie sein mag, ist man auf jeden Fall Schmutz und staubfreier als ohne. Vorrausgesetzt man schaut ab und zu drunter und reinigt die Innenseite. Falls man den Schlonz da drinnen lässt, ists tatsächlich schlimmer als ohne, aber das sollte sowieso klar sein. Man kann nicht erwarten, dass ein primitiver Balg die Aufgabe der ziemlich guten Absteifer und Dichtungen besser erledigt. Aber als zusätzlicher Schutz sicherlich sinnvoll.
Die Teile gibts bestimmt auch so iwo zum kaufen. für iwelche mechanischen Zwecke braucht man öfters mal sowas. Und richtig installiert kommt da auch wenig schmutz rein. Du solltest sie allerdings nicht einfach nur so aufstecken, wie das früher beim MTB der Fall war, sondern richtig fixieren, alla Rohrschelle. Musst halt improvisieren und erfinderisch sein.
Sinnvoll wäre es zb. dass du den Balg leicht umstülpen kannst, sodass die Innenseite frei liegt, wenn das Bike im Keller steht oder so..
 
wem von euch ist denn die federgabel verschlissen, also beschichtung runter, weil diese durch dreck abgerieben wurde? bei normaler pflege ist dieser überzug unnötig und auch kontraproduktiv, weil dreck, der rein wandert, nicht mehr raus kann. bei der qualität der heutigen dichtungen und standrohrbeschichtungen kann man auf die dinger getrost verzichten
 
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Und richtig installiert kommt da auch wenig schmutz rein. Du solltest sie allerdings nicht einfach nur so aufstecken, wie das früher beim MTB der Fall war, sondern richtig fixieren, alla Rohrschelle
Hast eine Idee wie man da einen Balg dicht montieren könnte ?
MB_0110_FedergabelABC_B_H_MG_9036.jpg
 
Hast eine Idee wie man da einen Balg dicht montieren könnte ?
MB_0110_FedergabelABC_B_H_MG_9036.jpg
Nein. Ist quasi zeimlich schwer bis unmöglich. Ein rein optischer Balg ohne Funktion wäre denkbar ( ausparung an der Gabelbrücke, war ja auch ein Hauptgrund) aber sowas ist gegen meine Einstellung. Außerdem find ich Balge auch nicht grad hübsch. Es ging mir nur rein konstruktiv ums Prinzip.. ich weiß Klugscheißer und so..:ka:

widerspricht sich das nicht etwas?
Nicht unbedingt. Hatte da nur son Bild im kopf von wegen sowas wie ne Art Sattelklemme oben um den Balg und Gabelkrone, die man kurz aufmacht und den Balg nach unten, wo man ihn richtig fixiert, hat umstülpen kann. Das mit dem umstülpen nach unten ist ja aber auch sau dämlich wegen der Gabelbrücke.. Also hilft nur Upside Down Gabel kaufen.. natürlich ausschließlich wegen dem Balg. :wut:
Es war früh am morgen und meine Idee nicht ganz ausgereift..
 
Um den Balg innen zu reinigen, muss man die Gabel auseinanderbauen. Wie oft macht man das? Ich habe hier noch zwei alte Judys, die ab Werk einen Faltenbalg hatten. Beide haben nun eine abgenutzte Standrohrbeschichtung. Alle anderen Gabeln, die teilweise sogar länger genutzt wurden, haben makellose Standrohre.
 
Die Aussagen passen schon. Faltenbälge sind eine feine Sache - aber nur wenn sie perfekt dichten und belüftet sind. Und weil das so schwer ist, kippt das in der Realität meist ins Gegenteil um. Deshalb sind an den Hydraulikbaggern und Baumaschinen die Faltenbälge verschwunden, damit man das Teil immer komplett sieht und inspizieren kann. Außerdem sind die Dichtungen und Beschichtungen besser geworden und lange Faltenbälge für lange Verfahrwege sind ein Alptraum. Trotzdem war es bei meinen Motorrädern erfolgreich (Entlüftungsschläuche hoch in das Steuerrohr) und wollte es bei einer 32er-RS-Gabel auch machen. Bälge von www.halltech.de beschafft und schon angefangen, dann aber abgebrochen, weil zu viel Frickelei. Habe es aber nicht bereut und würde es nicht erneut versuchen.
 

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Möglicherweise haben sich die Hersteller was dabei gedacht, seit Jahren auf Faltenbälge zu verzichten.

Jetzt kommt ein ganz schlauer Unbeteiligter und
denkt er hat's neu erfunden.
Merkt dann erst beim Selbstversuch, das das absoluter nonsense ist und hat jetzt zwei neue Faltenbälge für die Tonne.

Oh Gott, lass Hirn oder Steine regnen.
 
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In welcher „Realität“ das denn!? Bin früher MotoCross gefahren. Bei Gabeln mit Faltenbälge hielten Rohre und Dichtungen länger. Da kommt mit Faltenbalg kein Dreck dran oder drunter.

Beim MotoCross fliegt auch vom Vordermann einiges entgegen. Das ist beim biken nicht der Fall. Seitdem Upside Down Gabeln verwendet wurden hatte sich das Thema erledigt.
 
Hast eine Idee wie man da einen Balg dicht montieren könnte ?
MB_0110_FedergabelABC_B_H_MG_9036.jpg
Ja, ich habe eine. Und ich stelle sogar die These auf, dass man damit sogar die Staubabstreiferdichtungen komplett weglassen kann, um das Losbrechmoment/den Stick-Slip-Effekt der Gabel weiter zu verringern.

Folgendermaßen:
Man benötigt an den Tauchrohren und an der Gabelkrone Anlageflächen, an denen die Enden der Faltenbälge stark gespannt anliegen oder am besten noch geklemmt werden. Damit sind die dort wirklich 100% dicht.
Schwieriger wird nur die Entlüftung des Balges für den Druckausgleich, da waren früher meistens primitive Löcher vorhanden, diese könnte man natürlich durch ein Ventil ersetzen. Das Ventil würde dann aber nur den Luftaustritt beim Einfedern ermögichen.

Ein solcher Balg wäre m.E. komplett dicht, dichter als die besten Staubabstreifer und die Gabel würde trotzdem länger halten UND mit längeren Wartungsintervallen besser performen.. Man hat auch keine Dichtungen die man alle paar Serviceintervalle tauschen muss.

Die Entwicklung in der Federgabelindustrie war halt von schlechtem Faltenbalg zu keinem Faltenbalg anstatt von schlechtem Faltenbalg zu gutem Faltenbalg.
 
Man benötigt an den Tauchrohren und an der Gabelkrone Anlageflächen, an denen die Enden der Faltenbälge stark gespannt anliegen oder am besten noch geklemmt werden. Damit sind die dort wirklich 100% dicht.
Jetzt bekommst aber gleich 5 Spaten . Einen für jedes Jahr für das ausbuddeln des alten Thread .
Und heuer bei einem Gabelerzeuger an . Die sind dann sicherlich für jede Innovationsidee dankbar.
9728-Spaten-treeNside--5-Stueck_9.jpg
 
Jetzt bekommst aber gleich 5 Spaten . Einen für jedes Jahr für das ausbuddeln des alten Thread .
Und heuer bei einem Gabelerzeuger an . Die sind dann sicherlich für jede Innovationsidee dankbar.
9728-Spaten-treeNside--5-Stueck_9.jpg
5 Jahre sind ja noch human, das geht auch besser :oops:

Ich komme zwar mit 11 Jahren Verspätung, aber falls das noch jemand liest: Hier trifft auch der Leitsatz "Alles was einstellbar ist, ist auch verstellbar". Und das betrifft nicht zwingend manuelles Verstellen, also ungenaues Einstellen der Schaltung, sondern vorrangig ungewolltes verstellen.

Die L-Schraube kann sich wie jede andere Schraube durch Bodenvibrationen auch losrütteln ("kann", nicht "muss"). Eine Schraube ist ja erstmal nix anderes als ein aufgewickelter Keil, und jeder der mal einen Türkeil verwendet hat, weiß: Mal funktionierts, mal nicht. Bei Einstellschrauben, auf denen ja praktisch kein Drehmoment ist, gilt das erst recht. Egal wie gut man seine Schaltung einstellt, irgendwann wird man es nochmal tun müssen. Und das merkt man eben erst, wenn die Kette entweder nach außen oder nach innen abgesprungen ist.

Bei meinem alten Laufrad ist das einmal passiert, da waren alle rechten Speichen schneller als ich gucken konnte auf den halben Durchmesser abgesäbelt. Das Rad war eh Müll (Lagerqualität, Lagerdichtung, Zentrierung, Speichenspannung).
Mein neues Rad hat mich 450 Euro gekostet, da mache ich mir sogar freiwillig ne affige Plastikscheibe an die Speichen.
 
Ja, ich habe eine. Und ich stelle sogar die These auf, dass man damit sogar die Staubabstreiferdichtungen komplett weglassen kann, um das Losbrechmoment/den Stick-Slip-Effekt der Gabel weiter zu verringern.

Ein solcher Balg wäre m.E. komplett dicht, dichter als die besten Staubabstreifer und die Gabel würde trotzdem länger halten UND mit längeren Wartungsintervallen besser performen.. Man hat auch keine Dichtungen die man alle paar Serviceintervalle tauschen muss.
Du hast bei deiner Überlegung allerdings einen riesigen Aspekt übersehen.
Die Staubabstreifer haben zwei Funktionen:
-Staub draussen halten
-Öl drin halten

Wenn du die Staubabstreifer weglassen willst, wird bei jedem Einfedern Öl aus der Gabel gezogen. Hinlegen is dann auch schlecht.
Ist also ziemlich unpraktikabel so ohne Abstreifer
 
Du hast bei deiner Überlegung allerdings einen riesigen Aspekt übersehen.
Die Staubabstreifer haben zwei Funktionen:
-Staub draussen halten
-Öl drin halten

Wenn du die Staubabstreifer weglassen willst, wird bei jedem Einfedern Öl aus der Gabel gezogen. Hinlegen is dann auch schlecht.
Ist also ziemlich unpraktikabel so ohne Abstreifer
Aber wo soll das ganze Öl hin? Solange der Faltenbalg oben und unten komplett dicht ist, und es nicht in Massen aus dem Ventil herausspritzt, dürfte es doch wieder seinen Weg zurück finden?
 
erstaunlich, wie man immer wieder auf solche "geisterfahrer-diskussionen" anspringt. die komplette bikebranche hat erkannt, dass die dinger keinen mehrwert bringen. ebenso die motocorsser. hersteller von bau- und landmaschinen. aber wir argumentieren hier gegen einzelne "spezialisten", die es leider immer geben wird... euch noch gute unterhaltung hier :winken:
 
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