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- 8. Juli 2009
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Erfahrungsbericht: Bikepark Spicak (Spitzberg).
Also, ich war Anfang September für einige Zeit im Bikepark Spicak zum Radeln. Weil das Wohnen in der Berghütte (direkt am Lift) nur 10 Euro / Übernachtung kostet und auch das Essen preiswert ist, bin ich halt etwas länger dageblieben. Angereist mit der Bahn (Bayern/Böhmen-Ticket, weil das doch recht billig ist).
Hier also meine persönlichen Erfahrungen, ohne Anspruch auf Objektivität und Vollständigkeit. ;-)
RADELN
1. Der Bikepark
Also es sind die gleichen Elemente vorhanden wie am Geißkopf: Anlieger, Tables, Kickers, Drops, Wallride, Northshore-Planken, verblockte winklige Stein-Wurzel-Passagen... das Problem ist allerdings: Während am Geißkopf diese Elemente thematisch getrennt sind in Biker-X, Flow Country, Freeride, Dowhnhill, EvilEye-Trail, Jump- Trail, hat man in Spicak alle diese Elemente in einem Trail verwurstet und das Ganze dann mangels besserer Ideen "Freeride" genannt.
Erstmal fährt sich das für meinen Geschmack unangenehm. Während ich mir am Geißkopf immer die Strecke aussuchen kann, die gerade meiner Laune entspricht, bin ich in Spicak auf immer den gleichen Trail festgelegt und werde mit Passagen genervt, auf die ich gerade eigentlich gar keine Lust habe.
Besonders unschön ist das bei Nässe. Geißkopf im Regen ist kein Problem. Man fährt halt FlowCountry, Biker-X, Dual-Slalom, Jumptrail und hebt sich den NorthShore-Trail für trockenes Wetter auf. In Spicak hat man diese Option nicht. Da geht alles durcheinander: Matsch, nasse lehmige glatte Steine, glitschige blanke Wurzeln und natürlich die allseits beliebten seifigen Northshore-Planken (die zwar teils mit Draht bespannt sind, teils aber auch nicht). Das ist ganz nach Können teils kompliziert, teils halsbrecherisch und man hat keine Möglichkeit, woanders langzufahren.
Zusammenfassung: Geißkopf ist besser, der Bikepark hat einfach "ein Gesicht", während Spicak eher "Wildwuchs" ist.
2. Der Lift
Der Lift hatte diese Saison nur bis 14.9. durchgehend geöffnet, danach bis Ende Oktober nur am Wochenende. Nächste Saison wird es wohl ähnlich sein.
Wer eine Saisonkarte für den Geißkopf hat, kann sie auch in Spicak benutzen. Ansonsten gelten die gleichen Preise in beiden Parks/Liften. Es ist ein 4er-Sessel, der an der linken Seite in Kopfhöhe einen Haken hat, wo das Radl mit dem Vorderrad eingehängt wird. Man kann also vier Leute gleichzeitig transportieren aber nur ein Radl. Das kann theoretisch ein Problem werden, aber dann müßte der Lift schon gut mit Bikern ausgelastet sein und ich glaube nicht, daß es dazu kommt, auch nicht im Sommer.
Eine Mittel-Station gibt es nicht, man kann nur ganz bis nach oben.
1. Problem: Das Aussteigen. Für Skifahrer kein Problem, die rutschen einfach nach vorne die Rampe runter. Für Radler etwas komplizierter. Wer außen sitzt, hat weniger Probleme. In der Mitte muß man beim Aussteigen schon ganz schön lossprinten, um nicht den Lift ins Kreuz oder an den Kopf zu kriegen. Manchmal hat die Bedienung Einsehen und macht den Lift zum Aussteigen etwas langsamer. Das kann dann allerdings zum 2. Problem führen:
2. Problem: Bei etwas weniger Auslastung/weniger Fahrgästen hat sich der Liftbetreiber etwas Unschönes einfallen lassen: Der Lift fährt nur alle halbe Stunde, also um 9:00 / 9:30 / 10:00 / 10:30 usw. Bei trockener Piste macht das weniger Probleme: In 18 Minuten mit dem Lift nach oben, in 8 Minuten mit dem Radl nach unten und pünktlich zum Lift-Intervall wieder an der Tal-Station. Bei Regen kann das kompliziert werden. Man kommt vielleicht ein paar Minuten zu spät. Der Lift läuft zwar noch, aber der Betreiber läßt euch nicht mehr einsteigen. Es werden nur noch die Radler hoch-transportiert, die bereits drinsitzen. Und dann steht man also 20 Minuten im Regen und wartet, daß es weitergeht. Glücklicherweise ist mir das eher selten passiert, aber ärgerlich ist es allemal. Es reicht schon, daß diese Situation "wie ein Damokles-Schwert" über dem Radler-Kopf hängt und zur Hetzerei zwingt.
Der Vollständigkeit halber: Bei Gewitter ist der Lift geschlossen. Aber das ist ja bei allen Liften so. Weil eine Lift-Fahrt knapp 20 Minuten dauert und man nur schwer vorhersagen kann, wo ein Gewitter in 20 Minuten sein wird, wird der Lift manchmal schon stillgelegt, wenn es nur in der Gegend etwas grummelt. Ob ihr den Preis für die Lift-Karte erstattet bekommt, wenn der Lift den ganzen Tag nicht fährt, weiß ich nicht. Als ich da war, ist er wegen Betriebsstörung mal einen halben Tag ausgefallen, aber das war eine Ausnahme, ansonsten hat er zuverlässig gearbeitet.
3. Die Bike-Station
Ich habe nichts reparieren lassen, also kann ich über Preis und Qualität der Reparaturen nichts sagen. Allerdings haben sie mir für selbst durchgeführte Reparaturen kostenlos Werkzeug geliehen und als ich am Pedal einen Pin verloren habe, haben sie mir eine Schraube M4 als Ersatz rausgesucht und geschenkt. Als ich an einem Stück Northshore eine lockere Planke gemeldet habe, war sie 30 Minuten später wieder festgenagelt. Also: Alles bestens.
4. Biker-Laden
Da gibt es Zubehör. Also nichts Kompliziertes, aber halt Reifen, Schlauch, Griffe usw. Preise sind ähnlich wie in Deutschland.
WOHNEN
5. Sprache
Wo es in Grenznähe ist, kann man sich mit Deutsch oder Englisch eigentlich überall durchsetzen. Mit Tschechisch natürlich auch.
6. Geld
Währung: Tschechische Kronen, Wechselkurs zwischen 25 bis 26 Kronen für einen Euro. Allerdings nur "Stand jetzt". EZB-Draghi (der italienische Hund, der den deutschen Wursthaufen bewacht) arbeitet ja an einer Inflation, weil es in der Weimarer Republik auch so gut funktioniert hat. Also wo der (T)Euro nächstes Jahr steht - schau mer mal...
Eigentlich kann man überall auch in Euro zahlen. Den günstigsten Kurs bekommt man in offiziellen Wechselstuben in Zelezna Ruda (Markt Eisenstein) . Allerdings kann man Kronen nur mit Verlust wieder in Euro zurücktauschen. Bereits in Deutschland Währung zu tauschen, lohnt sich nicht. Die Wechselkurse bei deutschen Banken sind eine Unverschämtheit.
7. Einkaufen
In Zelezna Ruda gibt es Supermärkte bzw. Drogerien. Man findet alles, was man so braucht (Shampoo, Schuhcreme, Zahnpasta, Müsliriegel usw.) "Supermarkt" ist etwas irreführend, so heißen dort die asiatischen Plastikkrempel-Märkte, die hier in Deutschland KIK, Tevi usw. heißen. Sucht eher nach "CoOp".
8. Öffentliche Verkehrsmittel
Es fahren Busse zwischen Spicak und Zelezna Ruda. Allerdings lt. Fahrplan nur alle paar Stunden. Glücklicherweise stimmt der Fahrplan nicht. Man kann sich also auch mal auf Gut Glück hinstellen und hoffen, daß ein passender Bus vorbeikommt. Aber halt keine Garantie. Ansonsten kann man auch laufen. 2,5 km bergab von Spicak nach Zelezna Ruda. Zurück bergauf mit Gepäck ist das dann allerdings NERV. Bus-Preis in eine Richtung: 14 Kronen.
9. Essen
Günstig. Habe mich immer papp-satt gegessen und (einschl. Getränke und Trinkgeld) nie mehr als 10 Euro gezahlt, meist deutlich weniger. Problem: Anfang September ist keine Touristen-Saison und darum haben die meisten Restaurants mangels Nachfrage geschlossen. Ob man in der Gegend was zu Essen kriegt, ist oftmals Glückssache.
Frühstück zu bekommen, war auch nicht ganz einfach. In der Hütte Blazenka gab es prinzipiell kein Frühstück. In der Hütte gegenüber (Hanicka) zwar schon, aber mangels Nachfrage allerdings auch nicht. Erst nach viel Gefeilsche und Garantie daß ich regelmäßig da sein werde, haben sie sich einigermaßen mißmutig drauf eingelassen, notfalls auch nur für mich da ein "Frühstücks-Buffet" aufzubauen. Allerdings waren meist noch ein paar andere Gäste da. Um 8:00 sollte offensein, aber dann doch nur ab 08:30. Einmal mußte der eine Angestellt weg und hat mich um 8:45 wieder rausgeworfen. Das Essen besteht aus Müsli, Cornflakes, Milch, Honig, Marmelade, Brötchen, Käse, Wurst, Tee, manchmal Eier. Aufgestellt auf einem Tisch von 2 * 1 m. Zu einem Preis von 60 Kronen pro Tag/Person kann man nicht meckern.
Qualität: Je nachdem guter Durchschnitt. Im Bahnhofsrestaurant sollte man nur Hähnchen essen. Daß man auf ein Schweineschnitzel vorher mal mit dem Hammer draufhaut, davon haben die offenbar noch nichts gehört. Am Besten habe ich eigentlich in dem Restaurant an der Hauptstraße gegessen. Also sobald man von Spicak aus auf die Straße trifft, die nach Zelezna Ruda führt, ist direkt auf der anderen Seite der Straße ein gutes Restaurant, das allerdings auch nur sporadisch offen hat. Teils stand draußen ein Schild "geöffnet" und es war trotzdem zu.
Fazit: Vorsichtshalber mit Müsli-Riegeln eindecken, damit man wenigsten irgendwas zu Essen hat, wenn man sonst wieder mal nichts findet.
10. Unterbringung
Gewohnt habe ich in der Hütte Blazenka.
Für das Fahrrad gibt es einen Keller. Der ist alledings etwas klein und kann in der Radl-Saison leicht zu eng werden.
Zimmer: Eng. Zwei Radler wohnen in einem Doppelzimmer wie die Öl-Sardinen. Bett: durchgelegene Schaumstoffmatratze mit Brett drunter. Wenn man durch einen Sturz etwas angeschlagen ist, kann das unangenehm werden. Waschbecken hat nur kaltes Wasser.
Wäsche waschen: Im Waschbecken im Waschraum bzw. Protektoren unter der Dusche. Dort gibt es heißes Wasser. Zum Trocknen draußen vor der Tür einen großen Wäscheständer zum Aufhängen.
WLAN: Ist kostenlos aber langsam. Wenn die Hütte ausgebucht ist und mehrere Leute da dranhängen, kann man das wohl vergessen. Für einen User besser als nichts. Es gibt 3 Netze (Blazenka, Hanicka, Spicak) aber nur Blazenka bekommt man zuverlässig. Die beiden anderen sind oft schwach oder außer Reichweite.
Sanitäre Anlagen: Für die ganze Hütte eine Dusche und zwei Toiletten (nicht abschließbar). Wenn die Hütte ausgebucht ist, könnte das etwas eng werden.
11. Sonstiges
Der Aussichtsturm (direkt oben an der Lift-Bergstation) ist 26 m hoch. Wenn man schonmal da ist, kann man auch mal raufklettern und runtergucken.
Fazit: Einen längeren Radl-Urlaub kann ich nicht empfehlen. Aber wenn man mal zufällig in der Gegend ist und das Bike dabei hat und schönes Wetter ist, kann man durchaus mal vorbeischauen. Geißkopf ist besser, aber da fehlt mir halt auf dem Stellplatz - Gipfel der Dekadenz - eine heiße Dusche. Denn die wäre nach einem verregneten Oktobertag schon ganz angenehm.
Also, ich war Anfang September für einige Zeit im Bikepark Spicak zum Radeln. Weil das Wohnen in der Berghütte (direkt am Lift) nur 10 Euro / Übernachtung kostet und auch das Essen preiswert ist, bin ich halt etwas länger dageblieben. Angereist mit der Bahn (Bayern/Böhmen-Ticket, weil das doch recht billig ist).
Hier also meine persönlichen Erfahrungen, ohne Anspruch auf Objektivität und Vollständigkeit. ;-)
RADELN
1. Der Bikepark
Also es sind die gleichen Elemente vorhanden wie am Geißkopf: Anlieger, Tables, Kickers, Drops, Wallride, Northshore-Planken, verblockte winklige Stein-Wurzel-Passagen... das Problem ist allerdings: Während am Geißkopf diese Elemente thematisch getrennt sind in Biker-X, Flow Country, Freeride, Dowhnhill, EvilEye-Trail, Jump- Trail, hat man in Spicak alle diese Elemente in einem Trail verwurstet und das Ganze dann mangels besserer Ideen "Freeride" genannt.
Erstmal fährt sich das für meinen Geschmack unangenehm. Während ich mir am Geißkopf immer die Strecke aussuchen kann, die gerade meiner Laune entspricht, bin ich in Spicak auf immer den gleichen Trail festgelegt und werde mit Passagen genervt, auf die ich gerade eigentlich gar keine Lust habe.
Besonders unschön ist das bei Nässe. Geißkopf im Regen ist kein Problem. Man fährt halt FlowCountry, Biker-X, Dual-Slalom, Jumptrail und hebt sich den NorthShore-Trail für trockenes Wetter auf. In Spicak hat man diese Option nicht. Da geht alles durcheinander: Matsch, nasse lehmige glatte Steine, glitschige blanke Wurzeln und natürlich die allseits beliebten seifigen Northshore-Planken (die zwar teils mit Draht bespannt sind, teils aber auch nicht). Das ist ganz nach Können teils kompliziert, teils halsbrecherisch und man hat keine Möglichkeit, woanders langzufahren.
Zusammenfassung: Geißkopf ist besser, der Bikepark hat einfach "ein Gesicht", während Spicak eher "Wildwuchs" ist.
2. Der Lift
Der Lift hatte diese Saison nur bis 14.9. durchgehend geöffnet, danach bis Ende Oktober nur am Wochenende. Nächste Saison wird es wohl ähnlich sein.
Wer eine Saisonkarte für den Geißkopf hat, kann sie auch in Spicak benutzen. Ansonsten gelten die gleichen Preise in beiden Parks/Liften. Es ist ein 4er-Sessel, der an der linken Seite in Kopfhöhe einen Haken hat, wo das Radl mit dem Vorderrad eingehängt wird. Man kann also vier Leute gleichzeitig transportieren aber nur ein Radl. Das kann theoretisch ein Problem werden, aber dann müßte der Lift schon gut mit Bikern ausgelastet sein und ich glaube nicht, daß es dazu kommt, auch nicht im Sommer.
Eine Mittel-Station gibt es nicht, man kann nur ganz bis nach oben.
1. Problem: Das Aussteigen. Für Skifahrer kein Problem, die rutschen einfach nach vorne die Rampe runter. Für Radler etwas komplizierter. Wer außen sitzt, hat weniger Probleme. In der Mitte muß man beim Aussteigen schon ganz schön lossprinten, um nicht den Lift ins Kreuz oder an den Kopf zu kriegen. Manchmal hat die Bedienung Einsehen und macht den Lift zum Aussteigen etwas langsamer. Das kann dann allerdings zum 2. Problem führen:
2. Problem: Bei etwas weniger Auslastung/weniger Fahrgästen hat sich der Liftbetreiber etwas Unschönes einfallen lassen: Der Lift fährt nur alle halbe Stunde, also um 9:00 / 9:30 / 10:00 / 10:30 usw. Bei trockener Piste macht das weniger Probleme: In 18 Minuten mit dem Lift nach oben, in 8 Minuten mit dem Radl nach unten und pünktlich zum Lift-Intervall wieder an der Tal-Station. Bei Regen kann das kompliziert werden. Man kommt vielleicht ein paar Minuten zu spät. Der Lift läuft zwar noch, aber der Betreiber läßt euch nicht mehr einsteigen. Es werden nur noch die Radler hoch-transportiert, die bereits drinsitzen. Und dann steht man also 20 Minuten im Regen und wartet, daß es weitergeht. Glücklicherweise ist mir das eher selten passiert, aber ärgerlich ist es allemal. Es reicht schon, daß diese Situation "wie ein Damokles-Schwert" über dem Radler-Kopf hängt und zur Hetzerei zwingt.
Der Vollständigkeit halber: Bei Gewitter ist der Lift geschlossen. Aber das ist ja bei allen Liften so. Weil eine Lift-Fahrt knapp 20 Minuten dauert und man nur schwer vorhersagen kann, wo ein Gewitter in 20 Minuten sein wird, wird der Lift manchmal schon stillgelegt, wenn es nur in der Gegend etwas grummelt. Ob ihr den Preis für die Lift-Karte erstattet bekommt, wenn der Lift den ganzen Tag nicht fährt, weiß ich nicht. Als ich da war, ist er wegen Betriebsstörung mal einen halben Tag ausgefallen, aber das war eine Ausnahme, ansonsten hat er zuverlässig gearbeitet.
3. Die Bike-Station
Ich habe nichts reparieren lassen, also kann ich über Preis und Qualität der Reparaturen nichts sagen. Allerdings haben sie mir für selbst durchgeführte Reparaturen kostenlos Werkzeug geliehen und als ich am Pedal einen Pin verloren habe, haben sie mir eine Schraube M4 als Ersatz rausgesucht und geschenkt. Als ich an einem Stück Northshore eine lockere Planke gemeldet habe, war sie 30 Minuten später wieder festgenagelt. Also: Alles bestens.
4. Biker-Laden
Da gibt es Zubehör. Also nichts Kompliziertes, aber halt Reifen, Schlauch, Griffe usw. Preise sind ähnlich wie in Deutschland.
WOHNEN
5. Sprache
Wo es in Grenznähe ist, kann man sich mit Deutsch oder Englisch eigentlich überall durchsetzen. Mit Tschechisch natürlich auch.
6. Geld
Währung: Tschechische Kronen, Wechselkurs zwischen 25 bis 26 Kronen für einen Euro. Allerdings nur "Stand jetzt". EZB-Draghi (der italienische Hund, der den deutschen Wursthaufen bewacht) arbeitet ja an einer Inflation, weil es in der Weimarer Republik auch so gut funktioniert hat. Also wo der (T)Euro nächstes Jahr steht - schau mer mal...
Eigentlich kann man überall auch in Euro zahlen. Den günstigsten Kurs bekommt man in offiziellen Wechselstuben in Zelezna Ruda (Markt Eisenstein) . Allerdings kann man Kronen nur mit Verlust wieder in Euro zurücktauschen. Bereits in Deutschland Währung zu tauschen, lohnt sich nicht. Die Wechselkurse bei deutschen Banken sind eine Unverschämtheit.
7. Einkaufen
In Zelezna Ruda gibt es Supermärkte bzw. Drogerien. Man findet alles, was man so braucht (Shampoo, Schuhcreme, Zahnpasta, Müsliriegel usw.) "Supermarkt" ist etwas irreführend, so heißen dort die asiatischen Plastikkrempel-Märkte, die hier in Deutschland KIK, Tevi usw. heißen. Sucht eher nach "CoOp".
8. Öffentliche Verkehrsmittel
Es fahren Busse zwischen Spicak und Zelezna Ruda. Allerdings lt. Fahrplan nur alle paar Stunden. Glücklicherweise stimmt der Fahrplan nicht. Man kann sich also auch mal auf Gut Glück hinstellen und hoffen, daß ein passender Bus vorbeikommt. Aber halt keine Garantie. Ansonsten kann man auch laufen. 2,5 km bergab von Spicak nach Zelezna Ruda. Zurück bergauf mit Gepäck ist das dann allerdings NERV. Bus-Preis in eine Richtung: 14 Kronen.
9. Essen
Günstig. Habe mich immer papp-satt gegessen und (einschl. Getränke und Trinkgeld) nie mehr als 10 Euro gezahlt, meist deutlich weniger. Problem: Anfang September ist keine Touristen-Saison und darum haben die meisten Restaurants mangels Nachfrage geschlossen. Ob man in der Gegend was zu Essen kriegt, ist oftmals Glückssache.
Frühstück zu bekommen, war auch nicht ganz einfach. In der Hütte Blazenka gab es prinzipiell kein Frühstück. In der Hütte gegenüber (Hanicka) zwar schon, aber mangels Nachfrage allerdings auch nicht. Erst nach viel Gefeilsche und Garantie daß ich regelmäßig da sein werde, haben sie sich einigermaßen mißmutig drauf eingelassen, notfalls auch nur für mich da ein "Frühstücks-Buffet" aufzubauen. Allerdings waren meist noch ein paar andere Gäste da. Um 8:00 sollte offensein, aber dann doch nur ab 08:30. Einmal mußte der eine Angestellt weg und hat mich um 8:45 wieder rausgeworfen. Das Essen besteht aus Müsli, Cornflakes, Milch, Honig, Marmelade, Brötchen, Käse, Wurst, Tee, manchmal Eier. Aufgestellt auf einem Tisch von 2 * 1 m. Zu einem Preis von 60 Kronen pro Tag/Person kann man nicht meckern.
Qualität: Je nachdem guter Durchschnitt. Im Bahnhofsrestaurant sollte man nur Hähnchen essen. Daß man auf ein Schweineschnitzel vorher mal mit dem Hammer draufhaut, davon haben die offenbar noch nichts gehört. Am Besten habe ich eigentlich in dem Restaurant an der Hauptstraße gegessen. Also sobald man von Spicak aus auf die Straße trifft, die nach Zelezna Ruda führt, ist direkt auf der anderen Seite der Straße ein gutes Restaurant, das allerdings auch nur sporadisch offen hat. Teils stand draußen ein Schild "geöffnet" und es war trotzdem zu.
Fazit: Vorsichtshalber mit Müsli-Riegeln eindecken, damit man wenigsten irgendwas zu Essen hat, wenn man sonst wieder mal nichts findet.
10. Unterbringung
Gewohnt habe ich in der Hütte Blazenka.
Für das Fahrrad gibt es einen Keller. Der ist alledings etwas klein und kann in der Radl-Saison leicht zu eng werden.
Zimmer: Eng. Zwei Radler wohnen in einem Doppelzimmer wie die Öl-Sardinen. Bett: durchgelegene Schaumstoffmatratze mit Brett drunter. Wenn man durch einen Sturz etwas angeschlagen ist, kann das unangenehm werden. Waschbecken hat nur kaltes Wasser.
Wäsche waschen: Im Waschbecken im Waschraum bzw. Protektoren unter der Dusche. Dort gibt es heißes Wasser. Zum Trocknen draußen vor der Tür einen großen Wäscheständer zum Aufhängen.
WLAN: Ist kostenlos aber langsam. Wenn die Hütte ausgebucht ist und mehrere Leute da dranhängen, kann man das wohl vergessen. Für einen User besser als nichts. Es gibt 3 Netze (Blazenka, Hanicka, Spicak) aber nur Blazenka bekommt man zuverlässig. Die beiden anderen sind oft schwach oder außer Reichweite.
Sanitäre Anlagen: Für die ganze Hütte eine Dusche und zwei Toiletten (nicht abschließbar). Wenn die Hütte ausgebucht ist, könnte das etwas eng werden.
11. Sonstiges
Der Aussichtsturm (direkt oben an der Lift-Bergstation) ist 26 m hoch. Wenn man schonmal da ist, kann man auch mal raufklettern und runtergucken.
Fazit: Einen längeren Radl-Urlaub kann ich nicht empfehlen. Aber wenn man mal zufällig in der Gegend ist und das Bike dabei hat und schönes Wetter ist, kann man durchaus mal vorbeischauen. Geißkopf ist besser, aber da fehlt mir halt auf dem Stellplatz - Gipfel der Dekadenz - eine heiße Dusche. Denn die wäre nach einem verregneten Oktobertag schon ganz angenehm.
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