24.08.
It's Bikepark Timeee!

Ich habe mit ein 2 Tages Ticket bereits am Wochenenden zuvor im Net gekauft um so ein paar Dollar zu sparen. Für einen weiteren Tag hatte ich dann noch einen Gutschein, der mir von einer netten Dame in Squamish gegeben wurde, die selber kein Mountainbike fährt.
Der Park öffnet um 10 und ich saß gegen 11 im ersten Lift und bin als Warmup bereits die 9km in die Stadt gefahren.

Also dann, auf gehts mit dem Fitzsimmons Chair 344hm den ersten Abschnitt des Parks (Fitz Zone genannt) hinauf.

Oben angekommen hat man definitiv schonmal einen netten Blick über Whistler.

Als ersten Trail zum Einstieg habe ich mir die
B-Line zu
Ninja Cougar zu
Karate Monkey zu
Samurai Pizza Cat zu
Devils Club zu
Heart Of Darkness ausgesucht, was durch den YouTube Kanal
The Loam Ranger als eine der ersten Abfahrten im Park empfohlen wurde.
Als erste Abfahrt war das definitiv sehr gut geeignet. B-Line und Heart Of Darkness zählen als blaue Freeride Lines, haben also keine krassen Sprünge und lassen einen schön eincruisen. Die Trails dazwischen sind blaue Technik Lines, dabei aber auch nicht zu steil oder verblockt.
Diese Line habe ich dann nochmal wiederholt bevor ich mich an
Crank It Up gemacht habe. Das ist ebenfalls eine blaue Freeride Line, allerdings mit etwas mehr Tables und vielen Anliegern. Am Ende geht der Trail auch in Heart Of Darkness über. Insgesamt ein sehr flowiger Trail, aber als einer der sehr viel gefahrenen auch dezent ausgerockt (Bremswellen und Löcher in den Anliegern, en masse). Nachdem ich auch diese Line zweimal gefahren bin habe ich mich dann entschlossen noch weiter hoch zu fahren im Bikepark, nämlich mit dem Garbanzo Chair weitere 663hm um dann am oberen Ende der sog. Garbo Zone zu sein. Während es im unteren Teil des Parks tonnenweise Trails und Kombinationsmöglichkeiten gibt, so ist dies hier eben etwas geringer. Für die erste Abfahrt von hier bin ich ein Stück über
Original Sin, was schon deutlich technischer bzw. mehr DH war als die blauen Techs zuvor, zu
Blue Velvet. Blue Velvet ähnelt Crank It Up sehr und diesem bin ich bis zur Fitz Zone zurück gefolgt.
Auf Original Sin habe ich mich dann auch in einer extrem staubigen und steilen Kurve mal wieder kurz ein wenig im Staub gesuhlt.

Nachdem ich wieder ganz unten war und ein kleines Mäuschen eingelegt habe, habe ich mich entschlossen die Whistler Village Gondola zu nehmen, welche 1157hm überwindet. Diese bringt einen noch ein Stückchen höher als der Garbo Chair. Von hier oben startet nur ein Trail namens
Una Moss. Dieser Trail gibt einem unglaublich schöne Ausblicke, wie hier auf die Spitze des Garbanzo Chairs und darüber hinaus.

Auch deutlich sichtbar von hier oben ist der Whistler Mountain aka Top Of The World.

Una Moss ist abermals ein blauer Freeride Trail der aus vielen Anliegern und einigen Tables besteht. Im Gegensatz zum unteren Teil des Parks ist er aber nicht ganz so kaputt.

(Ja, meine Unterarme und Finger waren zu diesem Zeitpunkt, trotz all dem Fahren zuvor, schon 'gereizt'.)
Im Laufe der Abfahrt bin ich dann noch in den Trail
Duffman abgebogen, welcher an einigen Stellen definitiv Reparaturen benötigte, aber dennoch ganz spaßig war, einer der eher Oldschool Tracks im Park, würde ich sagen. Über
Golden Trianlge gelangt man am Ende zu Samurai Pizza Cat, welchen ich dieses Mal zu Gunsten des
World Cup Singletrack ausgelassen habe. Was spannend klingt ist allerdings weniger Spaß als die Samurai Katze. Am Ende davon habe ich dann mal
Ho Chi Min (weniger spannend) zu
Longhorn (bloß ein Stück Trailverbindung) und dann zu
Monkey Hands ausprobiert. Letzterer ist zwar eher kurz, aber dennoch spaßig, besonders in den staubig, rutschigen Bedingungen.
Um mein Können was Sprünge angeht nochmal etwas voran zutreiben habe ich mich dann entschlossen nochmal Crank It Up zu fahren, im unteren Teil aber auf
Crank It More, aka C-More (Butts) abzubiegen.

Gesagt getan und erstmal direkt abgelichtet worden durch einen der Bikepark Fotografen. Also gleich nochmal und besser machen


Die Line war für mich definitiv eine Herausforderung vor den Sprüngen einfach laufen zu lassen und dann entspannt abzuheben.
Wurde aber im zweiten Lauf schon besser.
Eine Abfahrt wollte ich aber noch machen an dem Tag, auch wenn ich mich schon seit knapp 7h im Park war.
Angry Pirate klang verlockend, schwarzer Techtrail in der Fitz Zone und war auch ganz cool. Was ich aber nicht bedacht habe war, das er zu einer Jump Line führt die sehr beliebt ist und dementsprechend ausgefahren ist. Das war dann so schmerzhaft für meine Unterarme, dass ich danach für den Tag das Handtuch geworfen habe. Wollte ja noch die anderen Tage fahren gehen. :x
Abends im Hostel habe ich mir die Unterarme dann erstmal schon durchgeknetet mit Massageöl, in der Hoffnung, dass es sie ausreichend für den nächsten Tag auflockert.

Es hat sich an diesem Tag auch leider gezeigt, dass meine Gabel zickiger wurde, so als wenn sie nach Service schreit, das war nicht gerade förderlich auf all den Bremswellen.
25.08.
Day 2 , let's do this

Diesmal bin ich Faulerweise nur bis Whistler Creekside gefahren, denn hier gibt es auch eine Gondel die für den Bikepark benutzbar ist und einen etwa in der Mitte der Garbo Zone ausspuckt. Gesagt getan und erstmal ein Stück des Tech-Trails
No Joke gefahren bevor ich über den sog.
Expressway (eigentlich nur ne geschotterte Bergstraße) zu dem neuen Trail
Blueberry Bath Tub bin. Dieser besteht aus vielen großen Anliegern, einigen kleinen Sprüngen und Wellen und gibt z.T. ein schönes Achterbahn Feeling. Danach bin ich über bereits am Vortag gefahrene Trails zurück in die Village wo ich direkt zum Ticketschalter bin und mir ein Top Of The World Ticket gesichert habe für den Tag.
Danach bin ich, natürlich mit
GoPro ausgestattet, mit der Whistler Village Gondola den Berg hoch und dann kurz nach dem Beginn von Una Moss auf den
Peak Chair Connector abgebogen um diesen auf den Whistler Mountain zu nehmen. Der Lift geht über reinen Fels und Schnee nochmals 401hm nach oben.
Die Ausblicke vom Whistler Mountain (2181m) sind natürlich einfach nur episch und die Stadt sowie der Rest des Bikeparks erscheint einem auf einmal winzig.

In der entegegengesetzten Richtung zeigt sich dann der Garibaldi Provincial Park mit seinen bekannten Gipfel (Black Tusk, rechts. & Mnt. Garibaldi in den Wolken, mittig).

Natürlich habe ich mir die Chance nicht entgehen lassen und mich samt Rakete auch fotografieren lassen

Der Traileinstieg zum
Top Of The World Trail ist vom Gipfel ein Stück abwärts die Schotterpiste zu finden nebst dem restlichen Schnee

Der Einstieg des Trails besteht zu 95% aus Steinen/Felsen und stellt den steilsten Teil des Trails dar. Er ist aber so gut gebaut, dass man eigentlich keine Sorgen haben muss, dass der Trail einem eine Falle stellt oder sonstwas.
Je weiter man dem Trail folgt, desto sandiger wird es und es kommen auch wieder mehr Wurzeln und Bäume zum Vorscheinen, während nach wie vor im Hintergrund die vielen schönen Berge zu sehen sind.

Dabei wechselt sich der Trial fast durchgehend zwischen ein wenig Kurven & Serpentinen und etwas längeren geraden Stücken entlang des Hanges ab, was ich sehr angenehm finde. Wenn man wieder im Wald ist gibt es auch ein paar kleinere gebaute Sprünge und Wellen. Dabei bleibt es aber nach wie vor Singletrail und wird kein breiter Freeride Trail. Am Ende, nach über 5,5km und fast 750hm spuckt es einen dann nach dem Überqueren eines kleinen Bergbaches in der Garbanzo Zone am Trail Una Moss aus.

Von hier aus kann man sich dann seinen Weg durch den Park zurück in die Stadt suchen. Ich habe dann auch erstmal eine längere Pause eingelegt, die meine Arme sich gewünscht haben.
Am Ende der Pause habe ich dann drei Amerikaner wiedergetroffen mit denen ich bereits am Vortag ein paar der Abfahrten gemacht habe und wir haben uns entschlossen ein wenig die Bikeparkfotos abzuklappern, die noch laufen und dabei einige Trails mitzunehmen

Unter anderem haben wir dabei die Combo Crank It Up (Upper) über
Lower Whistler Downhill zu
Afternoon Delight gefahren, wobei auf ersterem und letzterem Trail fotografiert wurde. Die Combo hat auch gut Spaß gemacht, da sie eine gute Abwechslung aus Freeride und Technik bietet.

Nach ein, zwei weiteren Läufen auf C-More habe ich mich dann auch bereit gefühlt mal die berühmte
A-Line zu testen

Der Anfang geht noch, mir persönlich werden die Sprünge dann aber definitiv zu groß, da muss ich wohl noch weiter an mir werkeln.

Technik liegt mir wohl einfach besser, mag aber auch daran liegen, dass ich Sprünge aus der Heimat einfach kaum gewohnt bin.
Mit einem anderen Bekannten der Amis habe ich dann noch zwei abschließende Fahrten gemacht: Zuerst B-Line zu
Funshine Rolls Drops (total kaputt & staubig gewesen) zu
Smoke & Mirrors (ganz lustig) zu
Blueseum (der war super!) zu
Wednesday Night Delight (sweet) zu Afternoon Delight zu Heart Of Darkness (Bremswellen en masse). Die Abfahrt hat ähnlichen Charakter wie die erste, die ich überhaupt im Park gemacht hatte und war insgesamt spaßig.
Danach sind wir nochmal hoch in die Garbo Zone und über Und Moss, No Joke, Little Alder (zwar kurz aber gibt ein super feeling, da er so dicht bewachsen ist) und Blueberry Bathtub zurück zur Fitz Zone. Auf Blueberry Bathtub habe ich dann gemerkt, dass die Körner für den Tag verbraucht sind. Ich bin doof aus einem Anlieger gekommen und habe mich bis zum nächsten Anlieger wie komisch auf dem Rad positioniert gefühlt, also bin ich ausgestiegen anstelle entspannt weiterzufahren. Leider habe ich es nicht auf Kamera, aber der Fahrer hinter mir meinte, es sei sehr lustig gewesen, was ich ihm gerne glaube..


Die Uhrzeit hat auch gezeigt, das es genug war, war es schließlich schon 19Uhr.
Zurück in der Stadt sind wir dann mit den Amis noch im Dubh Linn Gate (Irish Pub) essen und n Bier trinken gegangen.

Weil zwei große Portionen Pommes & eine große Portion Nachos über 30min gedauert haben, war das dann sogar umsonst.


Insgesamt ein suuuper geiler Tag im Park mit super entspannten Leuten.
Irgendwann des Abends wieder im Hostel habe ich mich dann entschlossen den nächsten Tag meinen Armen Ruhe zu gönnen und erst am Sonntag wieder in den Park zu gehen.
Insgesamt muss ich sagen, dass mir der Bikepark von der Infrastruktur mega gut gefällt.
An der Talstation in der Stadt gibt es einen großen
Ständer mit allen nötigen Werkzeugen von Parktool an Ketten sowie eine Luftpumpe und Mülltonnen für
Reifen &
Schläuche. Der Sessellift hat zudem mehrere Trinkwasserstellen (in der Schlange zum direkt trinken und abseits auch zum Flasche befüllen). An der Spitze des Fitzsimmons Liftes gibt es dann nochmals
Werkzeug und ebenso an der Spitze der Creekside und der Village Gondola. Weitere Wasserstellen findet man auch an der Spitze der Creekside Gondola und am Start der Fitz Zone. Das alles ist for free. Die Auswahl & Kombinationsmöglichkeiten an Trails und die Möglichkeit vier Gondeln zu nehmen und das im Sommer z.T. sogar bis fast 20 Uhr ist meines Erachtens einfach super geil und auch die Preise wert. Ein Tagesticket kostet zwar 70 kanadische Dollar was umgerechnet zwischen 45-50€ sind. Da Kanada (besonders Whistler) im Allgemeinen etwas teurer ist als Deutschland finde ich den Preis bei dem, was geboten wird, mehr als okay. Wenn man mehr als 48h im Voraus sein Ticket bucht kann man auch ab $5 aufwärts sparen, je nach Ticket, dass man kauft. Die Tickets sind auch jederzeit erweiterbar etc. Top Of The World kostet nochmal zusätzliche $21, da dort oben schon Nationalpark ist finde ich das aber okay. Die Tickets sind auch auf 300 Fahrer pro Tag limitiert um die Auslastung zu minimieren und weniger erfahrene Biker abzuhalten dort mal kurz aus Versehen zu landen.
Was ich auch extrem lobenswert finde ist, dass die Trails im gesamten Park durch Mitarbeiter/Ersthelfer patroliert werden, man sich also auch alleine keine Sorgen machen muss dort zu fahren.
Besonders angenehm finde ich auch, die im Vergleich zu Europa bzw. Deutschland viel höhere Anzahl an Frauen auf Bikes, was dem Sport sicher gut tut.

Das dort auch extrem viele Kiddies schon deutlich besser fahren als ich, darauf gehe ich jetzt lieber nicht ein, das deprimiert nur...

Ich hoffe das gibt einen ganz guten Eindruck vom Bikepark. Ein paar mehr Berichte gibt es im nächsten Beitrag nochmal, da ich ja noch ein paar mehr Trails ausprobiert habe.
