Bei welchen Schrauben am Rad bietet sich Loctite denn an?
Bei allen die mit weniger Anzugsmoment angezogen werden, als vorgesehen. Also zB. sämtliche hochfesten Schrauben (10.9, 12.9) deren Kopf auf Aluminium aufliegt, oder allgemein: Schrauben die auf Grund von Festigkeitsbedenken der zu verschraubenden Teile nicht auf Anzugsmoment gebracht werden können (Konstruktionsfehler).
Weiters alle Schrauben, die einen Preßsitz fixieren der unter Schwellbelastung steht -> zB. alle Kurbelbefestigungsschrauben. Aber auch schraubbare Gabelbrücken.
Geklebt gehören auch alle Bauteile in die wiederum etwas eingeschraubt wird: Zum Beispiel Cantibolzen.. sonst kann es passieren, daß man den Cantibolzen ausschraubt wenn man die Bremse runternehmen will.
Kurbelbefestigung ist ein eigenes Thema. Gundsätzlich:
Alle Wellen, egal ob 4-Kant, 6-Kant, Vielzahn, etc müssen leicht gefettet werden. Leicht fetten heißt, es reicht die Oberfläche mit den fettigen Fingern anzustreichen die ein Mechaniker normal bei der Montage sowieso hat.

Also nichts draufpappen, ein dünner Film reicht.
Die Befestigungsschrauben gehören nicht gefettet. Im Gegenteil: Hier ist ein Tropfen mittelfester Schraubenkleber (zum Beispiel Loctite 243 blau, muß aber nicht von diesem Hersteller sein) angebracht.
Bei einem 4-Kantlager (bei Leichtbauern noch beliebt) ist das excessive Fetten gefährlich: Werden 4-Kant und Schraube gut eingefettet, dann kann die Kurbel zu weit auf die Achse gezogen werden, der 4-Kant wird gesprengt.
Und welches Loctite? Man liest hier des öfteren "Loctite 243
Jeder Schraubenkleber mittelfest. Loctite 243 gehört dazu, das ist aber ein Produkt eines Herstellers.. und nicht der einzige Kleber.
Federringe, Fächerscheiben, .. wie sie gerne von Elektrikern verbaut werden sind im Maschinenbau keine wirksame
Schraubensicherung.
Eine Religion muß man nicht draus machen, Hirn einschalten reicht.
