DIY Gepäckträger (ein paar Fragen an die Profis)

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Hallo zusammen,

wie oben zu lesen würde ich mir gerne einen Gepäckträger selber bauen und diesen auch direkt mit dem Rahmen bzw. Gabel verschweißen.

Dazu hab ich lediglich ein 0815 Inverter (10-80A)
Ich weiß das das nicht ansatzweiße optimal ist als Schweißgerät für solche Arbeiten da die optimale Materialstärke erst bei 2mm beginnt.
Ohne es zu wissen würde ich aber davon ausgehen das die Stitz- bzw. Kettenstreben deutlich dünner sind als 2mm. (Also sehr vorsichtig und erstmal mit wenig A anfangen)

Plan B:
Falls da alle Stricke reißen kann man immer noch auf Schellen zurück greifen um den Träger am Rahmen zu befestigen.

Jetzt steh ich vor folgendem Problem.
Der Rahmen hat Reynolds 853.
Mein Haus und Hof Lieferant für Metall hat folgendes zur Auswahl:

Stahl:
ST37 (Feld- Wald- und Wiesenstahl)
Automatenstahl
ST52.3
C45K
42 cromo 4

Edelstahl:
1.4301
1.4305
1.4021

Das sind für mich alles Böhmische Dörfer :ka:

Vielleicht könnt ihr mir ja einen Tip geben welchen Stahl ich dafür verwenden kann und ob ich diesen anschl. noch tempern muss.
Was dann natürlich bedeuten würde (wenn der Träger direkt an den Rahmen geschweißt wird) das der ganze Rahmen ins Feuer wandern muss.

Ach ja...alles als Rundstage mit 4mm Durchmesser (so ist zumindest der Plan...lasse mich da aber auch gerne eines besseren belehren).

Gerne nehme ich auch Tips bzw. Kaufhilfen für passende Stabelektroden entgegen.:winken:

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

VG
Thomas
 
Update:

Das hat alles erstaunlich gut geklappt.
Der Tip mit 10x1mm war Gold wert...was mir nicht bewusst war war das meine Halbrunde Uhrmacherfeile genau 1cm breite hat.
So war das anpassen der Rohre wirklich leicht.

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Die Tasche ist bitte als Provisorium zu betrachten.
Bei Zeiten wird es DIY Taschen aus Holz und oder Leder geben.

Wenn dann auch endlich in KW2 mal meine Salsa Firestarter kommt gehts vorne weiter.
Da wird es dann auch wie hinten 2 Taschen und ein kleines Sixpackträgerkörbchen geben.
 
Na das sieht doch schon mal gut aus!
Die auskragenden Bleche in Kombination mit den großen Löchern unten könnten sich je nach Belastung als etwas dünn erweisen, aber dann kommt eben Träger 2.0. :-)

Viele Grüße,
Georg
 
Genau so sieht es aus :daumen:

Die Aufnahmepunkte der Ausfallenden waren so verlockend sie zu benutzen das ich von der Idee den Träger direkt mit dem Rahmen zu verlöten abgelassen habe.

Die "Bleche" waren mal 2mm starke Edelstahl Schanierbänder...sollten für die täglichen Einkäufe halten.
So viel Gewicht kommt eh nicht in die Tasche und falls es nicht hält hab ich wieder was zum basteln :D

Also dann in KW2 geht es hoffentlich weiter.
 
Sooo...hat durch andere Projekte alles länger gedauert als gedacht aber nun geht es endlich auch vorne weiter.
(btw. hinten funktioniert noch wunderbar!!!)

Zuerst war die Frage der Optik bzw. was soll der vordere Gepäckträger können.
Nur Seitentaschen wie hinten oder auch Platz auf der Oberseite?
Oberseite war gesetzt.

Nach langem hin und her bei Pinterest und sonstigen unzähligen Fotovergleichen bin ich immer wieder beim gleichen Modell gelandet.

trek_920_front_rack.jpg

Ich will keine 1zu1 Kopie sondern die vertikalen Streben bündig an die Front setzen.
Wirkt dann wie ich finde noch bulliger.

Material gekauft bzw. das was ich noch hatte aufgestockt. Kann also losgehen....

Nach weiteren hochgradig erfolglosen versuchen das 10 x 1mm Edelstahlrohr so zu biegen das mir gefällt UND ich den gesamten Vorgang reproduzieren kann war mir klar das ich es wie beim hinteren machen muss.
Bohren, sägen schleifen bis es passt...Juhu.

Hier also die ersten Ansätze:

Grobes Maß nehmen
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Befestigungspunkte
2325522-7fno4anpisyp-unspecified4-original.jpg


passt das alles?
2325520-9laf5qjbs45b-unspecified2-original.jpg


Ja...also löten

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tbc...
 
Wenn Du mal was zum Biegen von Gepäckträger-Rohren suchst, probier es mit der Handquetsche (ca 14 €) vom Installateur wie hier in dem Bild:

Ich hab zwar bisher kein Edelstahl 10x1 [mm²] gebogen, aber 10x2 bzw. 10x1 [mm²] Al 6060 ging sehr gut. Nachteilig ist einzig, daß man an die Dimensionen der vorhandenen "Biegescheiben" gebunden ist. Besonders bei Rohr-Durchmesser 8,0 und 6,0 sind die Durchmesser der vorhandenen Scheiben eigentlich zu groß. Da hab ich mir schon beholfen, indem ich z B. bei einem 90 [Grd] -Bogen nur 45 [Grd] auf der Vorrichtung gebogen habe und den Rest per Hand mit einem Dorn als Hebel.
Hier mal ein Gepäckträger von mir in geklebter/verstifteter Ausführung (Gelötete/Geschweißte Version wurde angedacht, aber bisher wegen Trägheit und mangels Einrichtungen nicht verwirklicht !):


MfG EmilEmil
 
Zuletzt bearbeitet:
ach stimmt ja...der letze Stand fehlt noch ;-)

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Mittlerweile ist der komplett schwarz (Plastidip) um zu schauen ob es gefällt oder nicht. Zur Not zieh ich die schwarze Farbe wieder runter.

@emilemil: so ein Ding habe ich mir geholt. Zuhause in den Schraubstock gepackt. Rohr erhitzt und...tada...der Griff (Wo 0-R-L steht) ist gebrochen.
Wohl gemerkt ohne eine Verlängerung und ohne das er Hitze abbekommen hätte.
Alu und Messing / Kupfer geht problemlos aber bei Edelstahl funktioniert das Ding leider überhaupt nicht.

Mit Alu hab ich auch rumprobiert...nicht geschweißt sondern gelötet mit AL380 Alulot. Vom Ergebnis war ich aber nicht überzeugt genau so wie von dem AL380 Alulot.
 
Nochmal ein informativeres Bild von meinem Alu-Gepäckträger:

Edelstahl-Biegen geht auch, gerade ad hoc ein Rohr 8x1 [mm²] mit der Handquetsche gebogen:

Das geht aber schon schwer; es könnte sein, daß 10x1 Edelstahl-Rohr die Handquetsche zum Bersten bringt. Nun ist die Handquetsche von bester "Deutscher Baumarkt-Qualität", was soviel heißt wie unterste Schublade. Bei meiner Handquetsche hab ich z B. die originale Hohlniete für den Führungshebel durch eine M10-er Sechskant-Schraube ersetzt. Überlegungen da mal etwas zu bauen, gab es bei mir auch schon. Aber wenn ich alles, was bescheiden konstruiert ist, verbessern wollte, müßte ich 1000 Jahre alt werden. Gerade die Beschäftigung mit der Radl-Technik lehrt jeden, der näher ins Detail geht, daß er dann im Prinzip die Scheiße aufrührt. Zum Trost der Radfans sag ich, daß es in der Automobil-Technik noch viel übler zu geht.
Das vom TE ausprobierte Lot AL380 ist ein Reibelot mit dem Schmelzpunkt 380 [Grd]: Da kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, daß für *) Aluminium-Rohre mit 1 oder auch 2 [mm] Wanddicke bei 90 [Grd] Fügungen ausreichende Festigkeit entstehen kann (Es steht zu wenig Kontaktfläche zur Verfügung). Z B. stellt eine Muffenlötung bezüglich eines Rohr-Querschnitts eine riesige Lötfläche zur Verfügung und ein Hartlot ist nun mal Festigkeits-mäßig dem Weichlot überlegen.
Viel Erfolg weiterhin !
*) Edit: "Edelstahl-Rohre" durch "Aluminium-Rohre" ersetzt, "oder auch 2 [mm]" hinzugefügt.
MfG EmilEmil
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja diese Magnesium Druckguss Rohbieger sind in der Tat nicht das gelbe vom Ei.

Nene...das AL380 hab ich nicht für Edelstahl verwendet.
Das hab ich schon mit Alu verlötet. Aber halt auch nur zu Test.
Für Modellbau o.k. für nen Gepäckträger mit ca. 15-20Kg Gepäck dann doch nicht mehr so richtig ;-)

Beim Edelstahl wollte ich es easy und einfach und bin schließlich beim Rothenbergrer Silberlot geblieben.
Funktioniert wunderbar mit dem ummantelten Flussmittel.

VG und weiterhin viel Erfolg beim Umsetzen der Gedanken ;-)
 
In einem weiteren Zusammenhang hab ich mal einige Fragen :
Rohrquetschungen sind in der Radl-Technik schon seit langem üblich (Z B. Frontgabel-Ausfallende an alten Tourenrädern !), und ich hab damit schon experimentiert. Eine symmetrische Quetschung (Rohr in Schraubstock und zusammendrücken !) ist relativ einfach herzustellen. Einzig der sich ergebende Biegeradius der zusammen gedrückten Ränder (An den seitlichen Kanten) führt zu Rissen, wenn das Material die dem Radius entsprechende maximale Dehnung auf der Zugseite überschreitet. Abhilfe schafft da ein eingelegter Blechstreifen, der außerdem ein plastisches Durchschlagen (Einfallen) der entstehenden Flächen nach innen verhindert.
Der Übergang vom Rohr zur ebenen Fläche bei der Schraubstock-Lösung ist ganz passabel, aber die Tourengabeln haben da eine definierterere Form (Mit parabolischem Knick zwischen der nach außen gewölbten Übergangsfläche und der ebenen Ausfallende-Fläche ?), bei der ich ein spezielles Quetsch-Werkzeug vermute. Die Frage ist nun, wie sieht so etwas aus ? (Will mir evtl. so was selbst herstellen (lassen)).
Sicher könnte ich in Trial und Error etwas auf die Beine stellen; den Ehrgeiz, das Rad neu zu erfinden, halte ich aber für nicht besonders klug.
Ebenfalls in diesen Zusammenhang gehört die Frage nach dem Werkzeug für eine seitlich versetzte Quetschung (Eine Außenfläche z B. bis zur inneren Kontur einer Gabel ).
Ich hoffe auf Eure Hilfe !

MfG EmilEmil
 
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