Direktvertrieb vs Einzelhandel - wer macht das Rennen?

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Klunker Pilot
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4. Januar 2012
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Hallo Leute, ich bin komplett neu hier im Forum und mich interessiert brennend Eure Meinung zum Thema:

Wo kauft Ihr Euer Rad - Beim Einzelhändler Eures Vertrauens oder Direkt beim Onlinehändler?

Ihr Fragt Euch warum ich das wissen will. Gut, ich bin aus der Industrie und das Internet hat die Welt verändert. Auch Hersteller oder Shop Besitzer unterhalten sich untereinander und es denken immer Firmen darüber nach, den Weg in den Direktvertrieb zu gehen. Ich finde es ein unglaublich spannendes Thema was jede Menge Platz für Diskussionen bringen könnte.

Würde mich freuen, wenn diese Diskussionsrunde nicht die Büchse der Pandora öffnet sondern möglichst sachlich bleibt. Ich freue mich auf Meinungen von Endverbrauchern, Händlern und Herstellern.
 
Also, ich kaufe meine Räder im Shop des Vertrauens, da mir dort die Möglichkeit der Probefahrt gegeben wird und ich auch verschiedene Bikes ausprobieren kann. Ohne das ich auf Größenangaben irgendwelcher Tabellen Vertrauen muss. Außerdem, kann ich dort immer nen Rabatt oder eine Zugabe aushandeln.
 
Um erstmal etwas Struktur in die Diskussion zu bringen sollten wir die Diskussion starten mit Eurer einfachen Meinung, warum schwört Ihr auf den Einzelhandel, bzw auf den Direktvertrieb.

Sobald ein paar Leute zusammen gefunden haben, werde ich von Zeit zu Zeit versuchen die Diskussion etwas mit neuen Ansätzen zu würzen.
 
Angenommen Dich interessiert ein Rad und Du konntest es bei einem Bekannten kurz Probefahren. Es fährt sich gut. Würdest Du die Option in Betracht ziehen, es auch online zu kaufen? (+ es ist etwas günstiger als vergleichbare Produkte im Laden). Die nagativen Aspekte kennt man ja!
 
alle informationen die du suchst, das für und wieder, sind doch bereits in diesem forum ausgebreitet und intensiv diskutiert worden.
mal so mal so.
der akzeptable zuschuss für lokal kaufen liegt bei mir so um die 10%. ab einem bestimmten warenwert natürlich.
aber 3300 vs 3000 wird dann schon interessant, zumal ich durch den lokal-einkauf keinen bisher für mich erkennbaren vorteil habe. erst-inspektion verpenne ich sowieso. gewährleistung ist gewährleistung und dauert immer seine zeit, egal bei welchem händler. kleinere sachen macht man als biker in der regel eh selbst.
bleibt: kurze anfahrt und abholen im geschäft. kurze anfahrt bei problemen.
parkplatz-proberollen ist für mich eines der überbewertetsten dinge in der bikewelt.
 
Vielleicht solltest du deine Frage präzisieren.
Es besteht einen Unterschied zwischen Direktvertrieb (z.B. Canyon) und Onlinehändler, der eigentlich nichts anderes als ein Einzelhändler im Internet ist.
 
Ich denke gerade beim Kauf von Neubikes sind Händler nicht immer besser als Direktversender. Meist haben die Händler nur ein paar Vorführmodelle da. Für mich war irgendwie nie die richtige Größe dabei. Und bestellen würden die das nur wenn man vorher den Kaufvertrag unterschreibt. Also kein Vorteil zum Internet.
Service ist so ne Sache. Meist schickt der Händler auch alles nur ein. Meiner zumindest. Also auch kein Vorteil gegenüber dem Internet.

Vorteil vom Händler sind meiner Meinung nach der direkte Kontakt wenn man mal keine Lust auf schrauben hat. (Schaltwerk einstellen oder kurz Speichen nachspannen macht mein Händler mal eben zwischendurch umsonst).

Zudem kann der Einzelhandel gerade am Ende der Saison meist sehr gut mit den Angeboten im Internet messen. Rabatte von 25% sind doch schon Standart. Da kann ich für 2000 Euro ein Bike direkt aus dem Laden schieben, das einem 2000 Euro Canyon durchaus ebenbürtig ist.

Letztendlich würde ich das Bike kaufen das mir von der Ausstattung, der Geometrie und dem Preis am besten gefällt. Ob das jetzt beim Händler um die Ecke steht oder im Internet ist mir ziemlich egal.

Wo der Händler echte Vorteile hat sind so Kleinkram. Schläuche, Seilzüge, Bremsbeläge usw. Die kosten meist nur nen Euro mehr, wenn überhaupt und man hat die Sachen direkt und zahlt keine Versandkosten.
 
letztendlich spielt auch die Verfügbarkeit brauchbarer Läden vor Ort eine Rolle !
Wer wie ich nur völlig überteuerte Fillialen div. Ladenketten bzw super schlecht sortierte Kleinstläden in akzeptabler Entfernung hat, der bestellt besser online.
Selbst in der Weihnachtszeit haben die Online Händler das meiste innerhalb 4-5 Tagen liefern können, selbst die zwei Bestellungen in GB waren nach nicht einmal einer Woche hier.
Mit dem Auto verfahre ich bir zu einem guten Laden min das Doppelte der eventuell anfallenden Portokosten nur an Sprit & Parkkosten und habe dann dort auch nur eine begrenzte Auswahl bzw. muss noch einmal hinfahren weil ausgerechnet meine Größe nicht da ist und bestellt werden muss.
Verschleißteile sind hier bei uns (Ladenketten) leider oft mehr als 1€ teurer (Bremsscheibe 36€ vs 56€, Bremsbeläge 14€ vs. 22€, Kette 17€ vs 24€, Reifen 35-40€ vs 45-66€, usw... jeweils für das gleiche Produkt !)
Da kann man seine Verschleißteile auch mal auf Vorrat beim online Händler kaufen und das Argument Probefahrt trifft leider auch nur auf einen kleinen Teil der Händler zu. Eben die, die verstanden haben wie wichtig das ist. Denn die meisten Händler lassen einen aber nicht mit einem 3000-5000€ Bike über gescheite Trails fahren und die Runde bei denen im Hof oder im Laden, womöglich noch mit der falschen Rahmengröße, können sie sich eigentlich in die Haare schmieren. Da kann ich auch über den Geometriedaten brüten, mit meinen vorhandenen Bikes vergleichen und im Forum mit anderen diskutieren. Zur Not dann lieber hier im Forum einen anderen Besitzer in der Nähe suchen, der einen mit dem Wunschbike mal ne Runde Probe fahren lässt. So findet man durchaus auch mal neue Mitfahrer.

Und wenn dann der Einzelhandel neben hohen Preisen auch noch mit mangelndem Fachwissen und schlechten Reparatur/Wartungsergebnissen "glänzt" ist es eh zu spät....

Jeder, der einen guten bis sehr guten Laden in der Nähe hat kann sich glücklich schätzen. Solche Läden kann und sollte man unterstützen und auch mal einen etwas höheren Preis akzeptieren (Preise verhandeln ist ja trotzdem erlaubt). Leider sind diese Einzelhändler oft dünn gesät.
 
Vielleicht solltest du deine Frage präzisieren.
Es besteht einen Unterschied zwischen Direktvertrieb (z.B. Canyon) und Onlinehändler, der eigentlich nichts anderes als ein Einzelhändler im Internet ist.

Ich will wirklich den klassischen Einzelhandel mit einer Direkt Marke vergleichen, wie z.B. Canyon.
 
Gut, treiben wir das Spiel mal etwas weiter. Ihr habt den besten Laden vor der Haustür und der persönliche Kontakt zum Chef des Ladens ist sehr gut. Das Bike mir dem Ihr liebäugelt kostet 4000,- €. Weil Ihr den Chef so gut kennt, gibt es das Bike für 3600,- EUR. Ein vergleichbares Model von einem Direktanbieter kostet 2500,- EUR plus 30,- EUR Versand.
Meine ganz direkte Frage. Wer von Euch würde trotzdem noch beim Fahrradladen kaufen?

Frage Nummer 2: Wieviel müsste das Bike vom Direktversender kosten, dass Ihr über die Straße lauft und dort die Scheine auf den Tresen knallt?
 
Jeder, der einen guten bis sehr guten Laden in der Nähe hat kann sich glücklich schätzen. Solche Läden kann und sollte man unterstützen und auch mal einen etwas höheren Preis akzeptieren (Preise verhandeln ist ja trotzdem erlaubt). Leider sind diese Einzelhändler oft dünn gesät.


So siehts aus und so sollte es eigentlich jeder auch machen.
Nachdem man dann in dem Laden ein bisschen Geld gelassen hat, wirds meistens auch ein wenig günstiger.
Am liebsten sind mir sowieso noch die Läden, in denen die Besitzer/Schrauber noch selbst fahren. Da ist auch der Aufschlag von den paar Euro im vergleich zu Onlineshops ok. Unter anderem gibts ja auch mal ein paar Tipps zum Selberschrauben oder bei der nächsten Ausfahrt.
Das gibts halt in keinem Onlineshop.
 
Da ich mich aus beruflichen Gründen mit genau diesem Thema oft auseinander setzen muss, werde ich jetzt einfach mal ein paar Szenarien mit Euch durchspielen. Ich hoffe es langweilt nicht so sehr, sondern setzt Anreize für weitere Diskussionen.

Direktvertrieb aus der Sicht der Industrie:
Derzeit ist der Markt verhältnismäßig rar gesät mit Direktvermarktern, verglichen mit der Menge der Marken die über den Einzelhandel vertrieben werden. Klar ist, dass der letzte Posten, der Einzelhandel, seinen Schnitt machen muss und einen guten Preisaufschlag verursacht. Direktmarken können sich diesen Aufschlag sparen und theoretisch zum Händler Einkaufspreis plus Steuer Ihre Räder anbieten. (Klar ist, das der Service bei Direktmarken mehr Kosten verursacht, die natürlich oben drauf gepackt werden müssen). Zwar ist die Anzahl der Direktanbieter noch relativ gering, doch in Leserumfragen sind werden unter 5 Favoriten bereits 2 Direkt Marken zu Lieblingsmarken gewählt. Selbst auf die Big Player am Markt wird der Druck immer größer. Zudem kommt die Situation dass Giganten wie z.B. Chain Reaction (das ist nur einer und es braut sich in Frankreich und Deutschland gerade ähnliches an) nicht einfach typische Einzelhandels-Marken über die Grenzen hinaus zu sportlichen Preisen anbieten, sondern kräftig dabei sind, ganze Vertriebe und Marken aufzukaufen. Dieser Wettstreit der Großen könnte zu einem echten Wandel im derzeitigen System führen, ein Szenario was derzeit für alle höchst interessant ist. Kleiner Marken könnten erst einmal der Reihe nach vom Markt brechen. Doch bevor man Pleite geht, versucht es der eine oder andere auch einfach mal sein Zeug direkt zu verschleudern und schwups sind wir in einem Neuen Szenario. Das beste Argument der derzeit noch wenigen Direktanbieter siecht dahin, da immer mehr Mitbewerber auf den Markt drängen mit dem gleichen Konzept. Die Marketing Strategie "Beste Technik zum besten Preis" verliert an Glanz, da es jetzt alle (bitte nicht wörtlich nehmen) machen. Dies könnte der Nährboden neuer Marken werden, da der Wettbewerb für alle plötzlich wieder auf einer Ebene stattfindet. Toll für den Endverbraucher, aber der Einzelhandel könnte ein echtes Problem bekommen, außer er wandelt sich und auch da gibt es interessante Ansätze.

Jede Aktion verursacht eine Gegenreaktion. Mal sehen wie sich die Diskussion entwickelt, dann werde ich noch etwas nachheizen! Ich würde mir wünschen, dass auch Stimmen aus dem Einzelhandel und den Vertrieben mitmachen.

Dies ist derzeit nur ein Szenario von vielen und
 
Gut, treiben wir das Spiel mal etwas weiter. Ihr habt den besten Laden vor der Haustür und der persönliche Kontakt zum Chef des Ladens ist sehr gut. Das Bike mir dem Ihr liebäugelt kostet 4000,- €. Weil Ihr den Chef so gut kennt, gibt es das Bike für 3600,- EUR. Ein vergleichbares Model von einem Direktanbieter kostet 2500,- EUR plus 30,- EUR Versand.
Meine ganz direkte Frage. Wer von Euch würde trotzdem noch beim Fahrradladen kaufen?

Frage Nummer 2: Wieviel müsste das Bike vom Direktversender kosten, dass Ihr über die Straße lauft und dort die Scheine auf den Tresen knallt?

Hi,

also solche Preisdifferenzen finde ich jetzt bisschen übertrieben, mag es vielleicht irgendwo geben aber ich geh fest davon aus dass, das nicht die Regel ist. Wenn ich mir bei einem Bekannten ein Fahrrad kaufe, dann kann das ruhig mal 100€/pro1000€ mehr kosten aber ich weiß wenn was ist wo ich hin gehen kann und ich weiß das ich ihm was gutes tu ohne das er mich ausnehmen will.

Eine Hand wäscht die ander. :daumen:
 
Ganz klar Einzelhandel. Wenn ich lese, wie wochenlang auf Räder gewartet wird, der Aufwand mit Rad verpacken, selber zusammenbauen, etc. ist mir das schlicht und einfach gesagt zu blöd. Ich habe mein Bike mit ausgiebiger Probefahrt gekauft, bzw. eigentlic 2, da ich einen anderen Vorbau und eine andere Sattelstütze ausprobieren wollte.
Nach relativ kurzer Zeit hatte ich ein Problem beim Steuersatz -> klarer Garantiefall, ich habe das Rad vorbeigebracht, bei einem kleinen Plausch wurde das gleich vor Ort behoben, und ich bin 30 Minuten später mit einem funktionierendem Rad wieder hinaus. Zur Not wird ein Teil schnell von einem Ausstellungsrad abgeschraubt, aber ich habe bis jetzt alles unproblematisch erledigt bekommen. Ketten, Bremsbeläge, Reifen kauf ich mir meistens mehrere Stück auf Vorrat im Internet, aber ich bin gerne bereit zum schnell etwas zu bekommen auch beim Händler mehr zu bezahlen. Meistens ergibt sich noch ein kleines Gespräch, und beide Seiten sind zufrieden.
Mich kotzt die "Geiz ist Geil" Mentalität an, wenn danach herumgeweint wird, dass jemand mitten in der Saison 5 Wochen auf ein Rad warten muss.
Klar ist aber auch, dass Händler, die sich nicht bemühen, bzw. nicht kompetent sind auf Dauer Probleme bekommen, wobei meiner Meinung nach die meisten Händler eh mit Citybikes, billig MTBs und Kinderrädern den Hauptteil des Umsatzes machen. Für einen Händler ist es sicher auch nicht immer einfach, wenn ein Kunde mit Recherchen bis ins kleinste Detail und wahrscheinlich schon vorgefertigter Meinung ins Geschäft kommt. Mein Rennrad habe ich von einem relativ chaotischen Händler gekauft, es wurde nicht lang über den Preis gestritten, auch wurde nicht technisch alles komplett auf die Waagschale geworfen. Er hat es mir empfohlen, die Laufräder vor Übergabe noch einmal zentriert, da er mit dem Auslieferunsstand nicht zufrieden ist, und es funktioniert schon viele km super. Es wurde extra für mich bestellt, aber ich hatte nicht den Zwang es zu nehmen (und er ist ein sehr kleiner Händler). Drauf gekommen bin ich durch Tipps, bei vielen Läden denkt man dass in der eigenen Preisklasse eh nichts dabei ist, in diese Richtung wurde ich oft positiv überrascht! Und ich bin ein ganz klarer Fan von kleinen Einmannbetrieben.

Gruss
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, dass sich beim Bikekauf in den meisten Fällen die Frage Fachhandel vs. Direktversender überhaut nicht stellt. Zumindest bei den Interessenten nicht, die das Bike nicht primär nach dem Preis aussuchen. Beim Bikekauf sind doch in erster Linie ganz andere Kriterien ausschlaggebend. Neben Geometrie, technischen Anforderungen, Ausstattung und der Möglichkeit das Wunschbike Probe zu fahren, sind aber auch Design, Service, Individualität der Marke und Markenaffinität nicht zu vernachlässigen. Findet sich dann kein Direktversenderbike auf der Wunschliste, kommt es erst gar nicht zum Vergleich Fachhandel vs. Direktversender. Bikes vom Direktversender gibt es halt per Definition nicht vor Ort im Fachhandel, so dass sich ein direkter Vergleich eh niemals stellt.

Auch gibt es im normalen Fachhandel immer mal wieder Einführungspreise und am Ende der Saison Auslaufmodelle zu Sonderkonditionen. Wenn man also nicht hier und jetzt unbedingt ein Bike kaufen muss, sondern sich durchaus Zeit lässt, ist der Preisvorteil eines Versenders mitunter gar nicht mehr so groß. Zudem ist im Fachhandel der Endpreis durchaus verhandelbar, was beim Direktversender meist nicht möglich ist. Der Fachhandel bietet zudem die Möglichkeit, sein Bike individuell anzupassen und nicht gewünschte Komponenten zu tauschen, wobei die evtl. Mehr- oder Minderkosten gegen die nicht gewünschten Parts gutgeschrieben werden. Rechnet man dann noch hinzu, dass man bei Problemen mit dem Direktversenderbike dieses immer selber einsenden oder vorbeibringen muss, geht der Vorteil möglicherweise langsam gegen Null. Speziell, wenn das Bike dann mitten in der Saison für Wochen oder Monate bei diesem im Service verbleibt.

Bei einem Bike für mehrere tausend Euro bin ich durchaus bereit einen extra Aufschlag für den Kauf beim lokalen Händler zu zahlen. Eine Welt in der es nur noch Direktversendern und Online Händlern gibt möchte ich nicht wirklich. Auch halte ich Direktversender meist noch für zu teuer, wenn man deren Preise unter Berücksichtigung aller Kosten über die ganze Fachhandelsvermarktungskette, mit den tatsächlich dort verhandelbaren vergleicht! Das Geschäftsmodell der Direktversender ließe noch deutlich niedrigere Preise zu, wobei sie dann immer noch erheblich mehr Marge generieren könnten als traditionelle Bike-Hersteller. Aber auch das würde die oben beschriebenen Nachteile eines Direktversenders nicht gänzlich kompensieren.

Meine beiden Rotwild Bike habe ich bei einem kleinen Händler in meiner Nähe gekauft. Die Preise die er gemacht hat, waren kaum weniger attraktiv als die, die eine Direktversender für ein vergleichbares Bike machen würde. Und das obwohl von dem angebotetenen Bike auf meinen Wunsch hin außer Rahmen und Schaltung alles getauscht wurde. Darüber hinaus ist er sehr eng mit ADP Engineering verbunden und unterstützt diese unter anderem auf Messen als Kundenberater. Diese direkte Verbindung zum Bikehersteller ist kaum in Geld aufzuwiegen!
 
Gut, treiben wir das Spiel mal etwas weiter. Ihr habt den besten Laden vor der Haustür und der persönliche Kontakt zum Chef des Ladens ist sehr gut. Das Bike mir dem Ihr liebäugelt kostet 4000,- €. Weil Ihr den Chef so gut kennt, gibt es das Bike für 3600,- EUR. Ein vergleichbares Model von einem Direktanbieter kostet 2500,- EUR plus 30,- EUR Versand.
Meine ganz direkte Frage. Wer von Euch würde trotzdem noch beim Fahrradladen kaufen?

Frage Nummer 2: Wieviel müsste das Bike vom Direktversender kosten, dass Ihr über die Straße lauft und dort die Scheine auf den Tresen knallt?

Rad kann ich (bei räumlich vertretbarer Nähe) auch bei einem Direktversender (z.B. Canyon) probefahren. Mit ein Kriterium, dass ich dort gekauft habe.
Meine Laptops habe ich z.B. aber beim Fachhändler meines Vertrauens gekauft, da ich hier auch auf Service außerhalb der normalen Geschäftszeiten zurück greifen kann. Auch wenn's bei irgendwelchen Onlineshops oder Großmärkten billiger gewesen wäre........

Allerdings muss sich der "Aufpreis" für den persönliche Kontakt und besseren Service natürlich auch in einem vertretbaren Rahmen halten.




ANBOJA
 
Da ich sowieso immer nur einzelne Rahmen kaufen und die selber aufbaue, interessieren mich die Preisleistungssieger, wo ich das meiste XTR fürs wenigste Geld bekommen nicht.

Bei meinen letzten Rahmen habe ich zwei beim Händler gekauft, einen direkt beim Rahmenbauer und einen im Ausverkauf beim Onlinehändler.

Teile kaufe ich zu 2/3 bei meinen beiden Händler, die mir aber preislich sehr entgegenkommen und den Rest im Netz.

Service vor Ort ist manchmal sehr praktisch, bei meiner letzten Kurbel zBps mußte ich die Pedalgewinde nachschneiden Beim Händler vorbei und er hat sie mir kurz überlassen.
 
Wie wär's, wenn der Threadersteller wirklich mal die Suchfunktion anschmeißt? Das Thema wurde hier x-mal aus sämtlichen Richtungen beleuchtet, Meinungen ausgetauscht, sachlich wie unsachlich.
Kompletträder kaufe ich beim Händler meines Vertrauens (ja, ich habe einen!) vor Ort.
Im Übrigen baue ich die meisten Räder selber, und da wird dann munter eingekauft, wo ich berade schnell und günstig an die Teile komme, die ich möchte. Oftmals ist das im Internet, vor allem, wenn die Teile exotischer sind.
 
- Ich schraube prinzipiell selbst (auch Service von Federelementen, Bremsen und Laufrädern).
- Bei Komponenten bei denen der Kauf absehbar ist immer stumpf nach Preis, dass ist fast immer der Onlinehandel.
- Im Defektfall wenns zeitlich nötig ist vor Ort. Wenn die Komponenten die ich haben will dann nicht zum vertretbaren Preis zu bekommen sind nehm ich das billigste was irgendwie funktioniert (z.B. X5 statt X0) und tausche das Teil nachher irgendwann wieder gegen das günstig gekaufte Teil was ich eigentl wollte aus. Hab mittlerweile aber eigentlich alles min. doppelt rumliegen...
- Bei Rahmen (Kompletträder kaufe ich nicht mehr) schränkt sich die Auswahl anhand dessen was ich will (Geometrie, Funktion, Gewicht) idR. auf 2-3 Stück ein. Die Versuche ich dann im Bekanntenkreis oder bei Händlern probezufahren. Fahre ich bei Händlern probe sage ich denen, dass ich nachher stumpf nach Preis kaufe und das wahrscheinlich online ist. Biete denen dann halt Geld für die Probefahrt an. War bisher zweimal nötig, hat ohne Probleme funktioniert. Meinen letzten neuen Rahmen (DH-Rahmen von Ghost) habe ich stumpf nach Preis übrigens bei nem Fachhändler.

Im Garantie/Gewährleistungsfall bin ich froh wenn ich direkt mit dem von dem die Ersatzteile kommen/der über den Fall zu entscheiden hat reden kann. Sobald da noch jemand zwischen ist (Händler) hab ich bisher eher schlechtere Erfahrungen gemacht. Ich komme aber auch nicht auf die Idee wegen jeder Kleinigkeit nach Garantie/Gewährleistung zu rufen... Bei Fachhandelsmarken hatte ich bisher keine Probleme mit langen Wartezeiten. Im direkten Bekanntenkreis (nicht über Ecken) hab ich häufiger mitbekommen, dass Gewährleistungsabwicklungen inakzeptabel lang (>2-3 Wochen) dauern...

grüße,
Jan
 
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Denn die meisten Händler lassen einen aber nicht mit einem 3000-5000€ Bike über gescheite Trails fahren und die Runde bei denen im Hof oder im Laden, womöglich noch mit der falschen Rahmengröße, können sie sich eigentlich in die Haare schmieren. Da kann ich auch über den Geometriedaten brüten, mit meinen vorhandenen Bikes vergleichen und im Forum mit anderen diskutieren.
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Was wäre denn die Alternative?
Mit Neuware klappt sowas nicht auf Dauer: erhöhtes Risiko für Defekte, verschlissene Teile, schmutzige Räder etc. Auch die Bereitstellung von Probemodellen (idealerweise jedes Modell) kostet Geld und Aufwand. Als Kunde möchtest du aber saubere, unverbrauchte Räder. Ziehst du als Händler solche Probefahrten groß auf, musst du damit rechnen, dass auch jeder Neukunde probieren möchte. Frei nach dem Motto: Was A nutzen darf, davon wollen auch B und X profitieren. Problem dabei: Es gibt Kunden, die gehen bei Probefahrten nicht gerade zimperlich mit den Sachen um, gerade nach mehrmaligen Ausfahrten. Der Aufwand für die Wiederherstellung in einen verkaufsfähigen Zustand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen, insbesondere nicht bei großer Modellvielfalt.
So zumindest meine Erfahrung aus Tätigkeiten in einem Radgeschäft.
 
es gibt Marken, die stellen ihren Händlern vergünstigte Testmodelle zur Verfügung
Leider sehen das einige Händler als nettes Zusatzgeschäft und verticken das eigentliche Testrad lieber als Neurad zum normalen Preis anstatt am Ende als gebrauchtes Vorführmodell
Und ja, wenn Probefahrt dann richtig. Beim Autohändler kann ich auch Probe fahren
 
@Björn: Ich glaube der Vergleich mit dem Autohändler hingt!!! Versuch doch mal mit einen "Geländewagen" diesen im Gelände auch zu testen!!! Was wird Dir wohl dein Autohändler des geringsten Vertrauens dann sagen? Und genauso sieht es bei den Radgeschäften aus.

@allgemein:
Ich muss aber dazu sagen, dass bei den guten oder denen wo man als bekannter Käufer auftritt immer ein Rad bekommt zum Testen am Berg. Es gibt aber den Hinweis dieses nicht zu extrem zu verschmutzen. Diesen Service schätze ich dann auch sehr beim meinen Händlern. Diese liegen nicht gerade immer um die Ecke. Aber eine Reise ist für mich dann immer wie Urlaub oder Weihnachten :love:

Hier im Thread kommen auch meist nur Leute zu Wort die "alle" selber schrauben oder schon erste Erfahrungen mit der Technik gesammelt haben. Für die anderen sind die Händler vor Ort aber die erste Wahl und hier gibt es dann die kleinen merklichen Unterschiede. Die Bindung steht und fällt dann mit dem Händler. Bei uns in der Umgebung, gibt es gefühlt, eine sehr hohe Fahrrad-Kleinhändler-Dichte. Sogar die aus meiner Sicht schlechten über leben nach wie vor!?! Spätestens bei den ersten Problemen mit dem Versender-/Direktbikevermarkter werden die Kunden sehnsüchtig nach dem lokalen Händler rufen. Die meisten haben keine Lust das Rad wären der Saison, oder überhaupt zu versenden. So ist die Realität. Und das ist auch gut so.

Wenn sich jeder einzelne mal vor Augen hält wie ein Geschäft betrieben wird wird er auch die relativ hohen Preise verstehen. Zum teil kauft der ein oder andere dann auch etwas teuer ein und gibt/versucht diesen Preis dann dem Kunden weiter zu geben. Geht halt nicht immer gut.

Bevor ich jetzt alle schon zehnmal gesagte wieder hole ist jetzt erst mal Schluss.

Ich schätze meine kleinen Händler "vor Ort" (meist 20km bis 50km entfernt!) Ist für mich immer wieder gleich eine kleine Trainingseinheit und ich kauf dann nicht all zu oft was ein :D

So long dann
der Bobo
 
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