@beat2eps Da bin ich ganz bei dir.
Orbea gibt zum Beispiel für das Rallon in der Anleitung (Blue Paper) in L einen Körpergrößenbereich von 170-195cm an. Auf Website trauen sie sich das nicht, aber man kann mit Rädern in einem sehr großen Bereich fahren.
Wie weiter oben im Thread schon angedacht, habe ich das Experiment mit dem kleineren Rad mittlerweile umgesetzt.
Zu meinem Priavateer 161 in P4 gesellt sich seit Mitte Juni 2023 ein
Orbea Rallon R6 in L.
Die Geo-Tabellen könnt ihr gerne bei Gelegenheit studieren.
In aller Kürze:
Privateer 1317mm Radstand, 515mm Reach, 652mm Stack, 452mm Kettenstreben
Rallon 1260mm Radstand, 485mm Reach, 634mm Stack, 440mm Kettenstreben
So ganz ins Blaue habe ich das Experiment aber auch nicht gestartet. Ich hatte zuvor schon einmal ein Rallon R5 in XL und das R6 in L ist von der Geometrie her weitgehend identisch.
Etwas überrasch hat mich, dass ich ein etwas höheres Cockpit fahre als berechnet und auch höher als zuvor beim R5. Es sind 20mm Spacer und ein 38mm Rise Lenker. Vorbaulänge ist 50mm. So komme ich auf ca. 87cm RAD. Also eine Spur länger als berechnet und auch etwas mehr als die 86cm die ich als idealen RAD berechnet hätte.
Vorteile:
- Der absolut größte Vorteil für mich ist das Kurvenfahren und zwar vor allem durch offene, ruppige Kurven. Für mich gibt es nichts schöneres als ein Rad um eine solche Kurve rumzudrücken und wirklich genau zu treffen. Das gelingt mit dem Rallon weit öfter und besser als mit dem Privateer. Ich kann einfach das Vorderrad oder Hinterrad bei Bedarf viel besser und gezielter belasten.
- Richtig enge technische Bike-Basteleien sind mit dem Rallon besser zu meistern. Wenn man mit dem Privateer irgendwo falsch einbiegt, hat man meist keine Korrekturmöglichkeit mehr. Es ist zu sperrig.
- Im Nassen sehe ich das Rallon auch klar im Vorteil. Es lässt sich einfacher abfangen.
- Radfahren macht mit dem kurzen Rad einfach wieder mehr Spass. Die Lange Kiste hat oft nur eine sinnvolle Linie zugelassen. Jetzt kann ich auch wieder ungestraft mehr „Unsinn“ machen.
Nachteile:
- Ich bin kein großer Springer. Faktisch bin ich noch mit keinem Rad so gut gesprungen wie mit dem Privateer. Das Ding fliegt einfach sehr stabil und hebt auch sehr kontrolliert ab. Das kann neben der Geometrie aber auch am Gewicht, an der im Schnitt höheren Geschwindigkeit, dem Fahrwerk, oder sonstwas liegen. Ich bin aber noch am Testen ob ich es mit dem Rallon auch hinbekomme. Nebenher werde ich aber auch alt. Vielleicht verzerrt das meine Wahrnehmung.
- Das Privateer hat mich aus Situationen gerettet bei denen ich mit dem Rallon ziemlich sicher nur noch Sterne gesehen hätte. Lange Räder verzeihen einfach mehr Fehler.
- Bei V-Max im Park bin ich ziemlich sicher, dass ich das Privateer bevorzuge. Der direkte Vergleich steht aber noch aus.
Generell hängt die Bikewahl einfach stark von den verfügbaren Trails ab. Für mich passt das Rallon super auf die Trails in der Umgebung. Für den Bikepark nehme ich bis auf weiteres das Privateer.