@ Chiccoli: kämpfe nicht gegen windmühlen, du reibst dich hier nur auf.
Bei aller Fopperei und ohne alles gelesen zu haben, muss ich Chiccoli jetzt auch mal unterstützen und in Teilen Recht geben.
Dass sich die Industrielle Lebensmittelproduktion, wie wir sie in der heutigen Form haben erst nach dem letzten Krieg entwickelt hat, dürfte jedem bekannt sein. Sicherlich gibt es eine Menge Vorteile, z.B. ganzjährige Verfügbarkeit vieler Obst- und Gemüsesorten, es gibt aber auch erhebliche Nachteile.
Wenn man sich mal die Mühe macht und die Fertigprodukte eines ganz normalen Einkaufs im Supermarkt untersucht, d.h. die Angaben auf den Etiketten genauer durchliest, stößt man schon hier auf jede Menge Zusatzstoffe, die wahrscheinlich in Lebensmitteln nicht viel zu suchen haben.
Wenn man dann noch weiß, woraus viele Grundstoffe hergestellt werden (Sägemehl ist hier noch ziemlich harmlos), kann einem im Prinzip nur noch schlecht werden.
Durch Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker wird das natürliche Geschmacksempfinden erheblich gestört. Der Körper lernt (durch Gewöhnung) Industrieprodukte = lecker; möglichst naturbelassene Lebensmittel = fade, geschmacklos.
Dazu kommt noch die erhebliche Beeinflussung durch die Werbung. (Milchschnitte, für die Extraportion Milch) Es wird suggeriert, man würde seinem Kind etwas gutes tun, in Wirklichkeit handelt es sich hier um eine reine Süßigkeit, die hauptsächlich aus Zucker und Fett besteht.
Der Mensch wird quasi von der Industrie auf den Verzehr von Fertigprodukten getrimmt.
Egal welche der verschiedenen Ernährungspyramiden und -formen man zu Grunde legt, wird von Industriezucker abgeraten. Bei den Fetten ist das etwas anders, da der Organismus Fette benötigt. Diese sollten aber zum größten Teil von Fisch, Nüssen oder verschiedenen Ölen stammen und in geringerem Maße auch tierischen Ursprungs sein.
Ich habe vor einiger Zeit aus Interesse die zugefügte Zuckermenge eines normalen Fruchtjoghurts nachgewogen. Das Ergebnis war erschreckend, 250gr Joghurt enthielten zwei gehäufte Esslöffel Zucker.
Die Folgen der ungesunden Ernährung in Verbindung mit mangelnder Bewegung, kann man schon heute überall sehen. So nimmt z.B. die Fettleibigkeit bei Kindern immer mehr zu. Kinder entwickeln in jungen Jahren schon Altersdiabetes usw.. Die Spätfolgen für die Gesellschaft, besonders für das Gesundheitssystem dürften katastrophal sein.
Das Gegenbeispiel zu der heutigen Ernährungs- und Lebensform, ist die Nachkriegszeit. Der Gesundheitszustand der Bevölkerung nach dem Krieg lässt sich besser mit der heutigen Zeit vergleichen, als der Vergleich mit anderen Kulturen, da sich andere Umstände, wie die Genetik, innerhalb von ein- oder zwei Generationen nicht besonders verändern können.
Lässt man mal die Nachteile der Lebensumstände durch Mangelernährung u.ä. in der Nachkriegszeit weg, war der allgemeine Gesundheitszustand im Vergleich zu heute besser. Die Ernährung bestand hauptsächlich aus Kartoffeln und Gemüse, Fleisch gab es sehr selten.
Der größte Teil der Bevölkerung war ständig in Bewegung, weil es kaum Autos gab, sich die Meisten öffentliche Verkehrsmittel nicht leisten konnten und dadurch fast alle anfallenden Wege zu Fuß bewältigt werden mussten. Körperliche Arbeit war weit verbreitet und durch geringe Maschinisierung mehr als anstrengend.
Die Menschen entsprachen vom Erscheinungsbild her, so ziemlich dem, was man heute unter einem trainierten Ausdauersportler versteht. Der größte Teil war schlank und zäh.
Als informative Lektüre kann ich die Bücher von Max Otto Bruker über vitalstoffreiche Vollwertkost empfehlen. Manches ist mit Sicherheit übertrieben, überholt und esoterisch angehaucht, sie vermitteln aber auch sehr anschaulich eine andere Sicht der Dinge.
So Chiccoli, hast du mich jetzt wieder lieb?