ein paar gedanken und bezuege zum bisher gesagten:
ich sehe es eigentlich auch so, dass es die allgegenwærtige faulheit der leute ist, die das grøsste problem darstellt. auf dem weg von der uni nach hause komme ich an einem trainingscenter vorbei. die leute fahren da mit dem bus oder auto hin, um drinnen rumzuhampeln oder sich gar mit "spinning" zu beschæftigen. der zusammenhang zur deutschen sprache drueckt da ganz gut mein verhæltnis zur beschæftigung aus...
im ernst: fitness ist auch ein zeitfaktor, aber wenn man eh in der stadt wohnt, dann auch noch in einer, die von sieben grossen bergen umgeben ist, habe ich kein verstændnis fuer sowas. ich trainiere selbst 3-4 die woche badminton, das geht aber leider nicht draussen und ich wuerde es niemals als einzige sportliche aktivitæt betreiben wollen. und auf das "gratistraining" auf dem weg dorthin wuerde ich auch nur ungern verzichten wollen...
was zeit und den øpnv angeht: in bergen wimmelt es nur so von gelben bussen. aber trotz des sehr guten netzes braucht "mein" bus von meiner haustuer (haltestelle 30s entfernt) bis in die stadt 21 minuten, ich brauche mit dem rad 7 - weil ich nicht im zickzack hin- und herfahre. mit dem auto braucht man genauso lange wie mit dem rad, da die stadt aus einbahnstrassen besteht.
der øpnv kønnte seine kosten vermutlich radikal reduzieren - konzepte gibt es genug (z.b. oberleitungsbusse oder
e-traction mit 66% reduziertem treibstoffverbrauch). nur bin ich der meinung, dass denen wegen unterfinanzierung die hænde gebunden sind - eine noch stærkere øffentliche førderung wære imho angemessen. am beispiel der bahn, die inzwischen ticketpreise verlangt, die das alleinefahren im auto billiger machen, ist das versagen der politik perfekt zu demonstrieren. wæhrend alle buerger durch verschleierte kanæle unsere strassen bezahlen, muss die bahn u.a. fuer die aufrechterhaltung und den ausbau ihres netzes grøsstenteils selbst aufkommen. eine weitere rationalisierung des betriebes zur verbesserung der wettbewerbschancen ist zwar denkbar, aber wuerde dem unternehmen imho nur noch weiter schaden.
was haltet ihr von einer stadtmaut? bergen hat den æltesten mautring der welt, oslo, stockholm und london sind auch schon dabei. meiner meinung nach ist das eine sehr sinnvolle alternative, um den autoverkehr in der stadt zu reduzieren. die einnahmen sollten dann bestenfalls auch dem ausbau des radnetzes zugute kommen (zusætzlich zur førderung des øpnv).
es stimmt, das auto ist ein statussymbol. nur wie kann die politik oder kønnen wir anreize schaffen, das zu verændern? eine immer wieder gænsehaut hervorrufende bemerkung, wie in dem artikel oben, ist die, dass sowohl die inder als auch die chinesen sich vom rad zum auto bewegen. die økologischen folgen sind grenzenlos, wenn man alleine bedenkt, dass die chinesische mittelklasse in ein paar jahren in der zahl etwa der gesamten us-amerikanischen bevølkerung entsprechen wird - und deren konsumwuensche und -muster werden vermutlich nicht so sehr von dem vom westen vorgelebten bild abweichen.
sicher gibt es sehr starke begrenzungen fuer das radfahren. aber fuer urbane menschen ist das imho eine sehr praktikable løsung, ich hole sogar brennholz mit dem fahrrad...
und fuer grøssere aufgaben wuerde ich auch eine kommunal unterstuetzte "leihwagenfirma" gut finden. nicht immer kann man freunde fragen oder sich die horrenden preise mancher privaten anbieter leisten... ich habe selbst bis letztes jahr ein auto gehabt und es geliebt, aber in der stadt habe ich dafuer einfach keinen nutzen. und fuer einmal am wochenende wegfahren sind mir die fixkosten zu hoch.
noch ein bisschen zu bergen: das radwegenetz ist brauchbar, aber nicht besonders gut. es ist bergig
und im letzten jahr gab es 3300mm niederschlag. die stadt ist also nicht unbedingt perfekt zum radfahren geeignet, es geht aber.
lieb gruss
ungua