Carbonentlackung mittels Sodastrahlen

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Hallo zusammen

Wie der Titel schon mitteilt, geht es explizit um eventuelle Erfahrungen mit dieser Entfernungsmethode.

Ältere Beiträge erwähnen diese Methode als Neuheit, welche eine Alternative zu den klassischen Wegen wie Abziehklinge oder - mit Vorbehalt empfohlen - der chemischen Entfernung sein soll. Nur, diese Beiträge sind oft schon 10 Jahre alt. Damals vielleicht neu und im Aufkommen, nur über aktuelle Erfahrungen hört und liest man nicht wirklich Aussagekräftiges. Onkel Google hält sich auch verhältnismässig vage und zwei Mailanfragen an Betriebe, die mit dem Sodastrahlverfahren arbeiten, hinterliessen bei mir einen eher zwiespältigen Eindruck. Es las sich so wie - "wir haben`s bei Carbon noch nie gemacht, aber danke für so eine Gelegenheit, probieren wir gerne aus".

Ein Arbeitskollege hat so eine Anlage zu Hause stehen und ich könnte gleich loslegen. Ich erhoffe mir hier den nötigen Impuls um mit der Arbeit anzufangen. Absolute Prorität hat die Stabilität des Rahmens - das Hauptproblem bei unsachgemässer Behandlung von Carbon. Funktionalität hat bei mir Vorrang vor Optik. Es ist ein DH Rad und mir ist bewusst, dass es letztlich ein Gebrauchsgegenstand ist und auch sein soll. Gleichwohl fährt das Auge mit und mich stört das z.T. lose Abblättern der Farbe (Auf dem Bild sieht man einen Ausschnitt von mehreren). Ich rede hier nicht von unvermeidlichen Steinschlägen oder Berührungen mit Hindernissen. Ob das nur partiell auf Grund schlechter Lackierarbeit ist, kann ich so nicht sagen. Das würde sich im Entfernungsprozess zeigen, ist letztlich aber nicht relevant.
Was auch für einen lückenlosen Decklack spricht ist der Schutz vor Wasser und UV-Strahlen wie oft zu lesen ist. Wie dramatisch das wirklich ist, kann ich nicht beurteilen, wäre aber ein willkommener Nebeneffekt der meinem Wunsch nach Stabilität des Rahmens nachkommt.

Gibt es hier unter den Mitgliedern mittlerweile Erfahrungen, die bisher einfach noch nicht kommuniziert wurden? Für Hinweise wäre ich dankbar. Der Winter steht vor der Türe und die Motiviation wäre grundsätzlich vorhanden. Der Arbeitsaufwand schreckt mich nicht. Einmal angefangen, ziehe ich es durch. Es geht mir lediglich um eine technische Beurteilung der Sachlage.

P1000554.JPG

Gruss Sespri
 

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Re: Carbonentlackung mittels Sodastrahlen
Stimme zu, besorg dir was zum testen. An nem rahmen der noch benutzt werden soll würde ich das nicht testen/lassen. Ich habe kürzlich erst wieder einen rahmen entlackt, klassisch mit klinge. Dauert zwar seine zeit aber man aber dadurch lässt sich jeder schaden vermeiden. Mit chemie würde ich an carbon grundsätzlich nicht drangehen.
 
Naja , Carbon ist aber schon eines der beständigsten Werkstoffe bez . Hitze , Säuren , Laugen u. organischen Lösungsmitteln .
 
Ich habe kürzlich erst wieder einen rahmen entlackt, klassisch mit klinge. Dauert zwar seine zeit...
Das es Zeitaufwendig ist, liest man immer wieder und ist nachvollziehbar. Lässt sich der Zeitrahmen +/- beziffern den du für deinen Rahmen benötigt hast? Und kriegt man den Rahmen komplett entlackt? Ich stelle mir so enge Stellen vor, wo man nicht mit dem Abziehen hinkommt. Dort mit der Spitze der Klinge rumzufummeln - diese Vorstellung macht mir Kopfweh und lässt mich an die Sodamethode denken.
 
ich würde bei carbon weder strahlen noch mit säure arbeiten. es gibt doch genug lackabbeitzer, die das harz des rahmens nicht angreifen.
 
die zeit die man benötigt hängt auch vom rahmen und dessen Konstruktion ab. Zwei beispiele: für mein rocky mountain vertex rsl (hardtail) habe ich ca 35std gebraucht bis wirklich alles runter war und das blanke carbon vor mir lag.
Für mein mondraker foxy 2015 (fully) sind ca. 60std lebenszeit draufgegangen, da der rahmen doch sehr eigenwillig konstruiert ist.
als klinge habe ich ein küchenmesser mit keramikklinge verwendet. Die spitze habe ich zu einer rundung geschliffen mit der ich dann perfekt in die kleinen ecken gekommen bin. Fürs finish dann 1000er schleifpapier und stahlwolle 000. Das dauert dann entsprechend.
 
man man... dazu hätte ich nicht die geduld. was hat dich dazu bewogen, den lack abzuschaben? ich hätte da eher schiss, dass ich mal zu tief schabe und den rahmen dabei beschädige. da ist abbeizer m.E. risikoärmer
 
Beim foxy war es ähnlich wie beim te, ich hatte die schutzfolie abgezogen da ich eine passendere aufbringen wollte, dann kam mir lack entgegen :ka: die optik von ud carbon gefällt mir eh (habe ich bereits an kurbeln und lenker) und dann stand die entscheidung alles runter zu holen. Zu tief schaben geht eigentlich nicht wenn man keine motorischen störungen hat, die klinge verhält sich auf carbon ganz anders als auf lack. Auf lack ist es ein “kratzen”, vom gefühl als auch vom klang. Desweiteren siehst du den abtrag. Sobald du auf carbon triffst wirds bedeutend leiser und die klinge gleitet eher als das man material abträgt.
 
...habe ich ca 35std gebraucht... sind ca. 60std lebenszeit draufgegangen...

Uff...:confused: Das ist schon eine Ansage!

Btw. mir ist erst später eingefallen, dass ich noch Ausschussware meiner selbstgefertigten Carbonteile vom Moped rumliegen habe. Diese könnte ich anpinseln und dann mit der Sodapistole malträtieren...:daumen:
Ich werde noch eigens einen Link kreieren, auf welcher sich dann der geneigte Leser gegen einen noch festzulegenden, kleinen Unkostenbeitrag die Resultate ansehen kann...:bier:
 


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