Was genau ist der Nachteil an einem Alu hinterbau?
Nichts spricht gegen einen Alu Hinterbau, aber wenn ich schon ein Topmodell einer Reihe habe, dann möchte ich da auch einen kompletten Carbonrahmen, vor allem, wenn das bei den 650b Modellen so der Fall ist. Dort gibt es einen Rahmen mit Carbon Hinterbau.
Persönlich würde ich einen schön gemachten Alu-Rahmen einer Carbon-Lösung vorziehen, doch leider werden Alu-Rahmen nicht mehr wirklich ernst genommen.
Ausnahmen bestätigen die Regel:
1. Liteville macht hervorragende Aluminium-Rahmen, die mir mittlerweile auch von der Geo her gefallen würden. Liteville und ich passen aber leider einfach nicht zusammen. Das wird in diesem Leben nichts mehr.
2. Alutech hat mit dem neuen Fanes einen der am schönsten gemachten Rahmen gemacht. Zumindest was Designsprache und -aufwand angeht. Der Rahmen ist wirklcihi wunderschön anzusehen. Das meiste andere, was man in Alu findet ist leider meist "Einstiegsware" oder eben Designtechnisch in Details nicht so aufwändig gemacht.
Schade, denn mit Alu wäre sehr sehr viel möglich!
Gut konzipierte Alu-Rahmen sind/wären einfach praxistauglicher als Carbonrahmen im Enduro-Bereich. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Trotzdem werden Carbon Rahmen gewollt und dem muss Rechnung getragen werden. Warum ein Top-Modell als "Mix" kommt, ist mir unerklärlich.
Grundsatzfrage dazu: Warum definiert der Hauptrahmen, ob es sich um ein Carbon oder Alu-Modell handelt? Das Jekyll und auch unzählige andere Bikes haben Ketten und/oder Sitzstreben aus Alu und werden als "Carbon Modelle" verkauft.
Viele führen den Nachteil auf, dass mit einem aluhinterbau die ungefederte Masse höher ist und dadurch die Federung weniger schnell, leicht, sensibel anspricht.
Wer das tatsächlich spürt, dem geb ich 10 Kisten Bier aus. Man munkelt, es gäbe sogar Leute, die spüren, wenn man den Dämpfer umdreht. Jedenfalls wäre das völliger BS. Wegen sowas wird ein Hinterbau nicht aus Carbon gemacht.
Reach und Stack sind ja auch von der Gabellänge abhängig, daher haben sie vermutlich schon richtig gemessen. Ich denke allerdings auch, dass es der gleiche Hauptrahmen ist. Die Verwendung einer 150er-Gabel spricht ebenfalls dafür. Mit einer 160er wäre es noch höher geworden. Sonst sehe ich keinen Grund dafür, Trek, Speci usw. verwenden alle 160er-Gabeln in dieser Kategorie.
Sitzwinkel und Lenkwinkel sind gleich wie beim 650b angegeben, von daher spielt die Gabellänge in diesem Falle eigentlich keine Rolle. Da Stack und Reach vom Tretlager aus gemessen werden. Es müsste deshaön theoretisch ein anderer Rahmen sein. Es kann aber gut sein, dass Lenkwinkel und Sitzwinkel einfach auf halbe Grad gerundet sind, und daher die kleine Differenz in Reach und Stack kommt. Und auch das leicht hohe Tretlager könnte dem gleichen Hauptrahmen geschuldet sein. Warum man sonst ein 29er mit deutlich weniger Federweg als das 650b Modell bringen sollte, das über ein höheres Tretlager verfügt, erschließet sich mir sonst nicht. Ich
vermute einfach, dass Cannondale den Druck verspürt hat, shcnellstmöglich ein 29er Enduro bringen zu müssen, denn Jekyll und Trigger hätten IMHO gleich als 29er kommen müssen. Da hat sich Cannondale in jedem Falle ziemlich verpokert. Als 29er wäre das Jekyll eine tolle Alternative für mich gewesen.
Und für einen neuen Hinterbau aus Carbon hat die Zeit nicht gereicht, oder man will erst mit Alu testen.
Wie gesagt, das sind alles nur Vermutungen meinerseit. Kann auch sein, dass das 29er Jekyll völlig beabsichtigt so aussieht, wie es aussieht.