Bremse austauschen Bulls Copperhead 3 2013

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Hallo,
es fing trivial an: ich wollte eigentlich nur die Bremsbeläge erneuern, hatte dann aber das Problem, dass ich die Kolben nicht ganz rausdrücken konnte, so dass keine Luft zwischen Bremsbelägen und Scheibe war und das Rad quasi festsaß... (beim letzten mal hatte ich schon ähnliche Probleme, bekam es dann aber irgendwie hin, diesmal ging aber gar nichts mehr).

Also zur Werkstatt: dort wurde mir eröffnet, dass die Bremse (Avid Elexir 5) hinüber wäre und dass dies ein bekanntes Problem sei mit den hygroskopischen Bremsflüssigkeiten, die sich ausdenen und die verbauten Dichtungen etc. kaputtmachen. Man hätte 1 x pro Jahr einen Bremsflüssigkeitswechsel machen sollen (hat mir niemand gesagt).
Man empfahl Bremsen mit Hydrauliköl, bei denen es dieses Problem nicht mehr gibt. Fazit: Kompletttausch vorne und hinten für rund 300 EUR inkl. Montage. Ich habe das Geld dann erstmal in ein neues Fahrrad investiert und habe mein Copperhead defekt wieder mitgenommen.

Nun überlege ich mir, auf eigene Faust eine neue Bremse vorne und hinten einzubauen, habe so etwas aber noch nie gemacht. Der Einbau selber scheint ja nicht so schwierig zu sein, was ich so bei meinen Recherchen auf Youtobe, Google & co. bisher finden konnte. Ich

stelle mir nur die Frage, ob ich im Prinzip jede Bremse verwenden kann, oder muss ich auf irgendeine Kompatibilität achten?

z.B. sowas hier:
https://www.rosebikes.de/artikel/shimano-br-m315-vorderrad-scheibenbremse/aid:881964
https://www.rosebikes.de/artikel/shimano-br-m315-hinterrad-scheibenbremse/aid:881968

Es gibt scheinbar irgendwelche Adapter, um die Bremse am Rahmen zu befestigen... Braucht man die immer? Wenn ja welche?

Ich würde dann auch gleich die Bremsscheibe erneuern: ist die Montageart am Laufrad immer gleich, oder gibt's da verschiedene Systeme?

Für mich ist das eine reizvolle Herausforderung, mein (noch dünnes) Schrauberwissen etwas zu vertiefen. Wenn ich das Teil wieder hinbekomme, will meine Frau es evtl. weiterfahren. Wenn nicht, ist es halt Schrott ;-).

Danke für Eure Profi-Tipps vorab!

Gruß

paulchen
 
Also ich kann mir nicht vorstellen, das Deine Avid so kaputt ist, dass sie komplett Schrott ist. Der Austausch der Bremsflüssigkeit ist zwar zu empfehlen, aber jährlich ist auch Unsinn...
Also tausche die Bremsflüssigkeit und entlüfte die Bremse, dann geht das wieder. Anleitungen dafür gibt es reichlich im Internet.
Wenn es wirklich eine neue Bremse sein muss, bin ich aber auch für Mineralöl. Shimano Deore oder SLX sind günstig und gut.
Außer der Bremse brauchst Du noch passende Adapter für Deine Scheibengrösse.
Ist alles kein Hexenwerk; sorgfältiges Arbeiten ist aber Pflicht!
 
Paulchen laß die Hände davon . Sonst bist am Unfalltod deiner Frau schuld .Geh ganz einfach in einen vernünftigen Shop ( nicht bei den Idioten wo du schon warst ) und laß bei der Elixier die Bremsflüssigkeit wechseln .
 
Paulchen laß die Hände davon . Sonst bist am Unfalltod deiner Frau schuld.
Das sollten wir vermeiden, sonst hängt der Haussegen schief ;). Bei sowas muss ich immer an unseren alten Opelhändler im Ort denken: irgendwann hatte er mal ein Angebot für die TÜV-Prüfung. Meine Frau ist hingefahren und dann hiess es, man müsse erst 1.500 EUR reinstecken, sonst kommt das Auto nicht mehr über den TÜV. Meine Frau wollte das spontan nicht entscheiden und wieder wegfahren. Dann haben sie angefangen "Das ist Ihre Entscheidung, also sooo würde ich hier nicht vom Hof fahren, wenn ich Sie wäre... denken Sie an ihre Kinder!! Das müssen sie mir unterschreiben". Meine Frau hat sich nicht einschüchtern lassen und dann sind wir selber zum TÜV gefahren: ohne jegliche Beanstandung drübergekommen. Den Opel-Händler gibt's mittlerweile nicht mehr;)

Aber im Ernst: ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass eine Bremse ein sicherheitskritisches Teil ist, so dass hier nicht unverantwortlich "gebastelt" werden soll. Deswegen möchte ich hier hinterfragen, ob die Bremsen baukastenmäßig ausgetauscht werden können, oder ob es z.B. seitens des Rahmenherstellers nur bestimmte freigegebene Modelle gibt, ob es sonstige Vorgaben gibt, wie diese montiert werden müssen, usw.

Man kann ja auch andere Lenker, Steuersätze usw. einbauen. Auch die sind nicht unbedingt sicherheitsunkritisch, so dass ich auch an dieser Stelle größte Sorgfalt walten lassen würde.

Geh ganz einfach in einen vernünftigen Shop ( nicht bei den Idioten wo du schon warst ) und laß bei der Elixier die Bremsflüssigkeit wechseln

Na ja, das ist ein recht großer Händler im 15km entfernten Ort. Die Werkstatt macht einen sauberen und professionellen Eindruck. Die Erläuterungen, die mir der Techniker gemacht hat, schienen einleuchtend. Scheinbar bin ich nicht der erste Kunde mit diesem Problem: man will eine nachhaltige Lösung und durch die befürchteten Beschädigungen im Innern der Bremse und der Tatsache, dass es keine Ersatzteile mehr für diese Bremse gäbe, würde man sie an Avid einschicken. Die würden dann ein Kulanzangebot (weil außerhalb der Gewährleistung) für ein aktuelles Bremsenmodell machen, so dass ich kostenmäßig auf die gleiche Summe käme, als wenn ich gleich eine Mineralöl-Hydraulikbremse von Shimano einbauen lasse.

Insofern möchte ich nach Möglichkeit die Bremse austauschen, in der Hoffnung, dann lange Ruhe zu haben.

Viele Grüße

paulchen
 
Hallo,
...
Also zur Werkstatt: dort wurde mir eröffnet, dass die Bremse (Avid Elexir 5) hinüber wäre und dass dies ein bekanntes Problem sei mit den hygroskopischen Bremsflüssigkeiten, die sich ausdenen und die verbauten Dichtungen etc. kaputtmachen. Man hätte 1 x pro Jahr einen Bremsflüssigkeitswechsel machen sollen (hat mir niemand gesagt).

Danke für Eure Profi-Tipps vorab!

Gruß

paulchen
Meide diese "Werkstatt" in Zunkunft! (Mal so als Profi Tipp).
Nur weil keine Ahnung haben (wollen) verkaufen die dir eine neue Bremse.

Reinige deine Bremse mal gründlich und entlüfte die.

Um dich dazu schlau zu machen guck mal hier rein:
Edit: Guck mal ins Scheibenbremsen Kompendium, der Downloadlink ist in meiner Signatur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mir die Bremse gerne ansehen und reparieren.
Versandkosten übernehme ich..

Ansonsten kannst du jede Shimano nehmen. Meine Empfehlung wäre eine SLX..


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Meide diese "Werkstatt" in Zunkunft! (Mal so als Profi Tipp).
Nur weil keine Ahnung haben (wollen) verkaufen die dir eine neue Bremse.
ich kann's natürlich nicht komplett beurteilen: ich find's erstmal positiv, dass sie nicht selber Arbeitszeit reinstecken wollen (entlüften, Bremskolben gangbar machen), wenn sie (wie sie sagen) wissen, dass ich dann später wieder Probleme haben werde, da Teile des Systems dadurch Schaden genommen haben und weil es offenkundig ein prinzipbedingtes Problem dieser Bremse ist. Man hat mich nicht "genötigt", eine neue Bremse zu kaufen, man hat mir die Sachlage erklärt und das klang für mich erstmal vernünftig.

Ich finde es unheimlich schwer, eine gute Werkstatt zu finden, denn ich persönlich kann die Kompetenz nur schwer einschätzen. Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich im Bereich PLZ 61348, 61267

Reinige deine Bremse mal gründlich und entlüfte die.

Um dich dazu schlau zu machen guck mal hier rein:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/29281116/Scheibenbremsen Kompendium.pdf

Wow! Genau sowas hilft mir, perfekt. Vielen Dank! Da werde ich mich mal einlesen, da ist ja auch einiges erklärt bezgl. der Montagearten und der Adapter (wenn ich mir eine neue dranmache).

Besten Dank!

Viele Grüße

paulchen
 
Als langjähriger Avidfahrer klingt für mich deine Fehlerbeschreibung eher nach Luft im System. Dass Dot hygroskopisch ist stimmt, aber warum sollte Wasser im Dot die Dichtungen zerstören? Kommt denn irgendwo dot raus? Selbst wenn die Dichtungen kaputt wären, könnte man die für kleines Geld tauschen. Sorry, aber das klingt für mich nach Abzocke.
 
Der Druck wird über die lange standzeit innen immer größer, auch oben am hebel, wo normalerweise nie Druck beim Betrieb ist.
Und irgendwann gibt die membrane nach, an der Stelle ist normal nie Druck.
Und unten parken die bremskolben im ausgefahrenen zustand lange zeit, die machen dann kein schönes Lüftspiel mehr, wenn du Pech hast.

Klar, für Avid bekommste jedes Teil, das lohnt sich, wenn mans selber macht.
Würde empfehlen die Bremssättel auch gleich mit zu überholen, damit nachher das Lüftspiel wieder schön ist.
Dann befüllen und dann funktioniert sie wieder.


Glaub nicht dass es für den Händler Sinn macht ne kaputte Elixir mit Wartungsstau für wenig Geld zu reparieren.
Wenn die Bremse dann doch nen Schaden hat, der beim Befüllen nicht bemerkt werden kann und ausfällt, wird hier drin das nächste Fass aufgemacht... Betrug, falsch entüftet,...
Ich glaub die Leute hier drin, die selber schrauben, achten auf ihre Bremsen.
Aber der Normalbiker fährt, bis gar nichts mehr geht - dann steht das Bike übern Winter in dem zustand rum und dann soll der Händler ne vermutlich undichte Bremse ohne Lüftspiel für wenig Geld wieder geradebiegen und das risiko übernehmen o_O
BMW verlangt fürs ab und anbauen vom Unterfahrschutz 94 Euro, da regt sich keiner auf... :ka:


Hab selber seit 2012 ne Elixir und kenne die Zicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nachdem ich mir alle Teile rausgesucht habe (mit Unterstützung eines Bekannten, der öfters am Rad rumschraubt) kam zwischenzeitlich schonmal die Hinterradbremse an (Rest wird nachgeliefert): gestern habe ich sie montiert, das war völlig problemlos machbar, auch das Kürzen der Bremsleitung war mit Hilfe der Shimano Händleranleitung, dem tollen Scheibenbremsenkompendium und diversen Youtube-Videos gar kein Problem. Jetzt warte ich noch auf das Bremsöl in der Nachlieferung (Entlüftungskit habe ich schon), um die Bremse ordentlich zu entlüften, da mir leider scheinbar doch etwas Luft beim Kürzen ins System gekommen ist.

Mein Fazit: ein Bremseneinbau ist problemlos machbar, wenn man nicht gerade 2 linke Hände hat, man sich ordentlich einliest und sauber und sorgfältig arbeitet.

Glaub nicht dass es für den Händler Sinn macht ne kaputte Elixir mit Wartungsstau für wenig Geld zu reparieren.
Wenn die Bremse dann doch nen Schaden hat, der beim Befüllen nicht bemerkt werden kann und ausfällt, wird hier drin das nächste Fass aufgemacht... Betrug, falsch entüftet,...Ich glaub die Leute hier drin, die selber schrauben, achten auf ihre Bremsen.
Aber der Normalbiker fährt, bis gar nichts mehr geht - dann steht das Bike übern Winter in dem zustand rum und dann soll der Händler ne vermutlich undichte Bremse ohne Lüftspiel für wenig Geld wieder geradebiegen und das risiko übernehmen o_O

Ja, das ist genau so wie Du es schreibst. Das war meine erste Scheibenbremse am MTB, vorher fuhr ich 12 Jahre lang ein Centurion MTB mit Felgenbremse, ohne jeglichen Ausfall (klar, Beläge wechseln ab und zu).

Dass eine Scheibenbremse so anfällig ist, hätte ich nicht gedacht und das wurde mir beim Kauf auch nicht gesagt. Hätte ich eigentlich von einem Händler erwartet, insbesondere auch weil ich das Rad zwischendurch mehrfach für Reparaturen dort hatte (einmal war der Steuersatz nach nur einem 3/4 Jahr kaputt und dann nach einem weiteren halben Jahr nochmal die Feststellung der Federgabel (Einschicken und Tausch auf Garantie). Da wird immer ein Heckmeck gemacht mit Reparaturannahme, aber auf sowas wird man dann nicht hingewiesen. Wenn das so klar und jedem versierten Mechaniker bekannt ist, könnte man den unbedarften Kunden ruhig mal dran erinnern.

Ich bin da eher konservativ und muss eigentlich nicht jede Neuerung unbedingt mitmachen: mir ist eine Bremse, die 12 Jahre ohne Wartung durchhält lieber, als ein anfälliges Teil, das nach 3 Jahren kaputt ist, wenn man es nicht regelmäßig wartet.

Dass eine Scheibenbremse nach 3 Jahren kaputt ist, wenn man nichts an ihr macht, habe ich unterschätzt, aber ich bin ja lernfähig :).

Jetzt habe ich aber zumindest das nötige Know How und Werkzeug, um die Bremsflüssigkeit selber zu wechseln.

BMW verlangt fürs ab und anbauen vom Unterfahrschutz 94 Euro, da regt sich keiner auf... :ka:

Deswegen fahre ich für eine Inspektion auch in eine freie Werkstatt. Da zahle ich für meinen Touran rund 180 EUR anstatt 400 EUR bei VW.

Letztlich ist es eine Frage der Wirtschaftlichkeit: wenn eine neue Bremse 50 EUR kostet, stecke ich keine großartige Zeit (Stundensatz 50-70 EUR pro Stunde?) rein, um die Bremse wieder flott zu bekommen. Der Einbau einer neuen Bremse ist für einen geübten Techniker in kurzer Zeit (halbe Stunde?) über die Bühne.

Viele Grüße und nochmal Danke für Eure Tipps

paulchen
 
Da hast du Recht. Wie ich es auch im Kompendium schreibe kümmert sich kaum jemand um seine Bremsen.

Wobei Scheibenbremsen -im Vergleich mit ihrer Leistungsfähigkeit- nicht aufwändiger in der Wartung sind als Felgenbremsen.
Um beide muss man sich kümmern, bei den Felgenbremsen ist es offensichtlich, in den Bremssattel einer Scheibenbremse guckt kaum jemand rein.
Und die Händler freuts, können sie doch neue Bremsen verkaufen. Vorzugsweise eine teure, weil, wie man gesehen hat, eine billige nichts taugt.

Ich mache seit über 30jahren -fast- alles selber am Auto und habe noch nie einen Wagen zur Inspektion gegeben.
Und mache auch alle drei Jahre einem Bremsflüssigkeitswechsel.
 
Ich mache seit über 30jahren -fast- alles selber am Auto und habe noch nie einen Wagen zur Inspektion gegeben.
Und mache auch alle drei Jahre einem Bremsflüssigkeitswechsel.
Früher als Student hatte ich auch mal kleine Reparaturen am Auto selbst gemacht. Aber ein Auto ist aufgrund seiner Masse schon ein anderes Kaliber. Und eins habe ich gelernt: ohne das richtige Werkzeug dauert es unnötig lange und kostet Nerven. Und das ist beim Auto dann schon schwierig ohne Hebebühne und teilweise Spezialwerkzeug. Auch kommt man oftmals kaum noch an die Komponenten dran und ohne Diagnoseadapter ist man mittlerweile ja aufgeschmissen.
Das lass ich dann lieber die Werkstatt machen. Auch das Thema Versicherungsschutz und gepflegtes Scheckheft für den Weiterverkauf spricht bei mir dann eher für eine richtige Werkstatt. Ich kann meine handwerklichen Fähigkeiten einigermaßen einschätzen ;-).

Aber das Abblendlicht-Birnchen wechsele ich selber und meine Freisprecheinrichtung habe ich auch selber eingebaut.:bier:

Viele Grüße

paulchen
 
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