Bremsbeläge werden ungleich abgenutzt

Registriert
2. April 2017
Reaktionspunkte
0
Hallo Spezialisten!

Ich habe ein Problem mit einer Shimano BR-M615 Hydraulikbremse. Gestern habe ich bei einer Bergabfahrt komische Geräusche an der Hinterradbremse festgestellt. Zuhause hatte ich optisch keine Mängel feststellen könne. Daher habe ich die Bremsbeläge ausgebaut (G01S). Dabei konnte ich feststellen, dass ein Bremsbelag bereits bis auf das Metall abgenutzt war und der 2. Bremsbelag zwar schon etwas verbraucht war aber sonst noch OK aussieht (Foto liegt bei).
Beim Bremsen auf Asphalt fängt das Vorderrad deutlich zu vibrieren an - man merkt deutlich wie sich die Holme der Gabel verwinden.
Könnt ihr mir Tipps geben warum die Bremsbeläge am Hinterrad ungleich abgenutzt werden und warum das Vorderrad derart vibriert. Ich dachte immer, solche Probleme gibt es bei Hydraulikbremsen nicht!

Apropos: Auf den Bremsscheiben steht: only for resin pads

Danke im Voraus für Eure Tipps

Hermann
 

Anhänge

  • IMG_0002_k.jpg
    IMG_0002_k.jpg
    353,2 KB · Aufrufe: 1.994
Hallo aufgehts!

1) Danke für deine Antwort! Leider waren die Geräusche erst bei der letzten Abfahrt zu hören. Vorher war meiner Meinung nach das Bremsgeräusch im normalen Bereich.
2) Die Kolben werden ich sobald die neuen Beläge eingetroffen sind reinigen und mit Hydrauliköl schmieren!
3) Das doofe an den Shimanobremsen ist, dass man die Belagsstärke nicht erkennen kann. Und das Aus-/Einbauen der Belege dauert auch seine Zeit (die natürlich lieber auf der Piste bin)

Bzgl. Haltbarkeit der Resinbeläge habe ich noch eine Frage: wie viele km sollten circa ein Bremsbelag halten - bei moderater Fahrweise!

Danke

Hermann
 
Wenn du mit einer Taschenlampe in den Bremssattel reinleuchtest sollte die Belagstärke sichtbar sein.
Vor dem Einbauen der neuen Beläge die Bremse innen gründlich zu reinigen ist nie verkehrt.

Wie lange die Beläge halten ist sehr unterschiedlich und hängt von der Fahrweise ab, schleifbremsungen solltest du vermeiden. Besser ist es immer kurz und kräftig zu bremsen.

Viele weitere Tipps findest du im Scheibenbremsen Kompendium, Downloadlink in meiner Signatur.
 
und warum das Vorderrad derart vibriert. Ich dachte immer, solche Probleme gibt es bei Hydraulikbremsen nicht!

Apropos: Auf den Bremsscheiben steht: only for resin pads

Danke im Voraus für Eure Tipps

Hermann

Welche Scheiben fährst Du denn? Und wie sehen die aus, bzw. wie viele Beläge haben die schon gefressen?

VG

Verdeboreale
 
2) Die Kolben werden ich sobald die neuen Beläge eingetroffen sind reinigen und mit Hydrauliköl schmieren!

Bitte nicht nur reinigen sondern auch den vermutlich hängenden Kolben mobilisieren. Sonst sieht das sehr wahrscheinlich bei den neuen pads wieder so aus.

Gesendet von unterwegs
 
Hallo aufgehts!


3) Das doofe an den Shimanobremsen ist, dass man die Belagsstärke nicht erkennen kann. Und das Aus-/Einbauen der Belege dauert auch seine Zeit (die natürlich lieber auf der Piste bin)

Wenn man weiß wie es geht, eine Sache von maximal 5 Minuten. Das sollte einem die eigene Sicherheit schon wert sein..
 
Wenn die Bremse mit Bike im Winter gefahren wurde (mit entsprechender Feuchtigkeit + Salz + Dreck), kann es sein, dass sich die Kolben nicht mehr vernünftig mobilisieren lassen. Die Kolben rutschen mit dem sich abnutzenden Belag immer ein Stück nach und geben Material frei, das korrodieren kann. Drückt man die Kolben bei neuen Belägen wieder rein, dann wird die Reibung zu groß und einer der Kolben hängt.

Ich fahre den ganzen Winter durch und hatte das Problem schon. Habe den Bremssattel sogar auseinander gebaut, Kolben raus, gesäubert und versucht mit feinstem Schmirgelpapier (1500er) zu polieren. Das funktioniert nicht - die Kolben schließen dann nicht mehr dicht ab. Eigentlich müsste man die Kolben dann "läppen". Ich habe mir dann neue Bremssättel gekauft, Kostenpunkt ca. 25 - 30 € pro Stück für die BR-M615. Nachteil: Man muss Öl einfüllen und entlüften.
 
Das ist mehr oder weniger normal. Jedenfalls ist der zweite Belag auch schon lange runter. Eine gewisse Reststärke am Belag sollte man immer noch haben, wenn man die wechselt.
Fazit: mehr kontrollieren und früher wechseln.
 
...Ich fahre den ganzen Winter durch und hatte das Problem schon. Habe den Bremssattel sogar auseinander gebaut, Kolben raus, gesäubert und versucht mit feinstem Schmirgelpapier (1500er) zu polieren. Das funktioniert nicht - die Kolben schließen dann nicht mehr dicht ab. Eigentlich müsste man die Kolben dann "läppen". Ich habe mir dann neue Bremssättel gekauft, Kostenpunkt ca. 25 - 30 € pro Stück für die BR-M615. Nachteil: Man muss Öl einfüllen und entlüften.

"Läppen" ist wohl der richtige Ausdruck für das Polieren der Bremskolben. Mit Schleifpaste geht es! Das habe ich schon oft gemacht.
Guckst du mal ins Scheibenbremsen Kompendium, Downloadlink in meiner Signatur.
 
Zitat aus dem Scheibenbremsen-Kompendium:

"Ich rate hier von der Verwendung von (auch feinstem) Schleifpapier ausdrücklich ab! Es ist in jedem Fall viel zu grob. Lieber etwas länger polieren."

Tja, kann ich aus eigener Erfahrung nur unterschreiben ... Nimmst Du Schleifpaste, wie es sie zum Beispiel für Autolack gibt? (Steht nämlich nicht drin im Kompendium, oder ich habs übersehen.)

Gruß Brezensalzer
 
Anfangs hatte ich Auto-Schleifpolitur genommen. Jetzt habe ich so eine Schleifpaste für Kunststoff.
Du hast recht, dazu sollte ich was ins Kompendium schreiben.

Es sind auch noch Fotos geplant zum polieren etc.

Sind die Schäden am Bremskolben zu groß dann wird das nicht mehr dicht. Aber in den meisten Fällen funktioniert es.
 
Jetzt mal nur so nebenbei, zu meinem Verständnis.
Ihr wollt wegen 25 Taler einen Bremssattel ausbauen, die Kolben entnehmen, sie mit Schleifpaste läppen (das braucht ein gerüttelt Maß an Können und Wissen), die Kolben wieder einbauen, die alten Quadringe aber drinlassen und darauf vertrauen dass sich keine Microlöcher in der Kolbenoberfläche gebildet haben und alles dicht wird? An einem absolut sicherheitsrelevanten Teil? Das würde nicht mal ich machen.
Ich würde wenigstens die Kolben und die Quadringe als Neuteile einbauen. Wegen 25 Taler aber nicht mal das.
 
Ja, hast recht - zumal beim Bremssattel für die 25 Taler auch noch die Bremsbeläge drin sind, die alleine schon 8 Euro kosten ...

Aber andererseits: Man muss ja alles mal auseinandergeschraubt haben ;-). Bei jemandes anderen Rad würde ich das auch keinesfalls machen.

"Das würde nicht mal ich machen."

Wieso? Was biste denn?
 
Nicht jeder Hersteller bietet die als Ersatzteile an.
Passt schon, Helmut. Da hast du sicher recht. Ich glaube sogar, das machen die wenigsten. Wegen 25 Taler würde ich das auch nicht machen. Beim dreifachen Preis, lieferbaren Ersatzteilen und minderschwerem Fall von Korrosion, käme ich allerdings in Versuchung. Früher haben wir alles repariert, tja früher.....
 
Zurück