Bremsbeläge einbremsen

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Hallo

Grundsätzlich weiss ich wie man Beläge ein bremst.

Hatte jedoch schon mal gehört, dass man die auch in den Backofen schieben kann, anstelle von im Bike ein zu bremsen.
Ist da was dran an dem Mythos? Macht das jemand so?
Ich mein, wenn man grad mal wieder ein 10er Pack Beläge kauft könnt man das ja mit allen auf einmal machen.
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von aibeekey

Hilfreich
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Bei Bremsen ist bei mir immer angesagt: Keine Experimente. Da will ich mich 100%ig drauf verlassen können.
Was ich ab und zu mache ist: viele Beläge "am Stück" enbremsen, dauert auch nur ca. 30-45 Minuten für 3-4 Paare (aufpassen welche vorne welche hinten eingebremst wurden).
Aber eigentlich ist mir das auch zu doof.
 
Seit über 10 Jahren stecke ich neue Beläge rein und gehe fahren. Fertig.
Gerade diese Woche wieder gemacht und dann auf den 787 in Paganella eingebogen. Null Probleme.

Generell geht es ja darum, dass sich Beläge und Scheiben aufeinander einschleifen, damit sich dann nach einiger Zeit die optimale Oberflächenkombination für maximale Bremsleistung einstellt.

Das mit dem Ofen ist also so oder so fraglich. Damit könnte man höchstens etwas ausgasen lassen aber sicher nichts einschleifen.
 
Naja das Einbremsen soll auch organische Rückstände aus der Bremsbelagherstellung entfernen / verdampfen. Das kann, je nach Verbindung, schon auch im Ofen klappen. Dass sich zusätzlich auch Scheibe und Belag besser kennenlernen, lässt sich im Ofen aber nicht nachstellen.

Ich würde auch davor warnen, Beläge mit Kunststoffträger in den Ofen zu packen. Die Beläge sind dann nämlich meist nur aufgeklebt, sodass sich bei billigen Versionen auch der Belag von der Scheibe lösen kann.

Ich nutze Galfer-Beläge. Die sind bremstechnisch super und gefühlt nach 4 oder 5 Durchgängen eingebremst.
 
Backofen halte ich für keine gute Idee. Der kann doch niemals so sauber sein, dass da nicht der ein oder andere fettige Rückstand mit aufgewärmt wird?

Ich benutze die gute alte 20x beschleunigen und fast auf 0 Bremsen Methode. Bei der nächsten Abfahrt noch ein kleines bisschen schleifen lassen. Gewicht und Topografie erledigen den Rest.
 
Statt Backofen kenne ich die Variante mit Alu-Folie und Herdplatte. Damit habe ich mehrfach Sinterbeläge ausgasen lassen. Zumindest optisch sah das schön gleichmäßig und "sauber" aus, funktionierten auch gut.
Ob man es braucht? Gute Frage. Im Motorsport kann man Beläge & Scheiben sogar perfekt aufeinander eingebremst kaufen, da "falsches" Einbremsen nicht zu optimaler Leistung führt.
 
Hi zusammen, ich "hijacke" mal kurz diesen Thread, dann muss ich zu dem Thema keinen neuen auf machen. Ich habe seit ein paar Tagen ein Cube Race One 2022 mit Shimano XT BR-M8100, Hydr. Disc Brake, PM/FM (180/160). Es ist meine erste Scheibenbremse. Wenn ich 20-30 mal stark gebremst habe, muss ich dann hier noch einen kleinen Berg runter fahren und die Bremse aufheizen? Muss diese Bremse ausgasen oder nicht? Woran erkenne ich, ob es sich hier um organische oder metallische Beläge handelt?

Ich bin gestern das erste Mal gefahren und habe die Bremsen mal leicht schleifen lassen am Anfang, dann ein paar mal leicht gebremst und dann eine ganz kleine Runde gefahren. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Bremsgriffe fast gar keinen Widerstand haben und erst am Ende "zupacken" und das auch nicht besonders fest. Ich muss aber auch zugeben, dass ich gestern keine Sprints mit fester Bremsung gemacht habe, hatte das gleich wieder vergessen als ich auf dem Rad saß.

Wird dieser Widerstand stärker, wenn die Bremsen richtig eingebremst sind, oder muss ich irgendwas noch einstellen? Dass ich den Bremsgriff gefühlt mehrere cm ziehen kann bevor was passiert finde ich gewöhnungsbedürftig.
 
Das mit dem Bremsgriff nennt man Modulation und das ist was Gutes. Du kannst aber auch noch einstellen, wo die Bremse zupackt. Gibt 1000 Videos dazu, such mal nach deiner Bremse.

Da du dich mit den Bremsen nicht auskennst, ist es schwierig zu beurteilen, ob diese richtig eingefahren sind. Such dir einen leichten Anstieg und beschleunige auf ca. 25 bis 30 km/h. Dann beherzt mit einer Bremse bis fast zum Stillstand kommen. Dabei aber nicht übertreiben und ne Vollbremsung mit blockierenden Rädern machen. Das Ganze ein paar mal mit gleicher Griffkraft wiederholen und dann solltest du feststellen, dass der Bremsweg immer kürzer wird.

Wenn du großes Pech hast, hast du deine Beläge durch falsches Einbremsen versaut, glaube ich aber erst mal nicht. Falls doch, Beläge ausbauen, abschleifen und neu einbremsen, wie oben beschrieben.

Dabei siehst du dann auch welche Beläge du hast, steht auf der Rückseite der Trägerplatte.
 
Das die Erfahrungen so unterschiedlich sind ist normal.
Je nach Typ und Hersteller sind Beläge schon mehr oder weniger ausgegast.
Aus meinem Scheibenbremsen Kompendium:

Das richtige Einbremsen nach der Montage ist ebenso wichtig wie die sorgfältige Montage mit dem richtigen Ausrichten der Bremse. Nach der Montage sollten die Bremsbeläge eingefahren werden, damit sich Belag- und Scheibenoberfläche aneinander anpassen können und dazu gehört nicht nur die mechanische Anpassung, sondern auch das die "Chemie" stimmt.
Stichwort "Haftreibung". SRAM, LLC, „ÜBERBLICK ÜBER HYDRAULIKSCHEIBENBREMSEN“, Jahr 2013, S8
Die Ziele beim Einbremsen sind also:
• Mechanische Anpassung der Oberflächen von Belag und Scheibe.
Das ist >immer< erforderlich.
• Das Ausgasen der Beläge.
• Das Aufbringen einer Transferschicht auf die Bremsscheibe.

Scheibenbremsen Kompendium, der Downloadlink ist in meiner Signatur.
 
Jeder kann mit seiner Bremse machen was er will.

Wenn man jedoch eine optimale Bremsstärke erzielen will, dann sollte man schon 'Einbremsen'. Bei meinen Bremsen mit Organikbelägen ist da schon eine deutliche Bremsstärkenzunahme zu spüren. Ist so ähnlich wie der Unterschied von einer laschen Bremse zu einer Bremse mit Biss.
 
Einen spürbaren Unterschied zum besseren macht es auf jeden Fall. Aber ansonsten halte ich mich auch nicht genau an irgendwelche "Protokolle".
Ein paar Mal hart abbremsen, dann etwas schleifen lassen und am Ende nochmals hart anbremsen.
Das wird so nach Gefühl gemacht bis die Bremsleistung deutlich besser wird und dann noch mein paar Mal.
Kann man im Park gut auf Flowtrails machen oder einfach auf einem Forstweg
 
Ich war vorhin mal unterwegs und habe so 20 mal immer wieder stark gebremst aus dem Sprint. Vorne fasst die Bremse gut zu, hinten auch, wobei es hier halt etwas länger dauert bis sie zupackt. Aber das ist vielleicht auch so gewollt? Jedenfalls bringt sie mich nun schnell zum stehen und quietscht nicht oder sowas. Danach hab ich sie beim kurzen Berg runterfahren noch mal etwas schleifen lassen.

Mal sehen. Wird schon hinhauen jetzt. Danke für eure Antworten.
 
Jeder kann mit seiner Bremse machen was er will.

Wenn man jedoch eine optimale Bremsstärke erzielen will, dann sollte man schon 'Einbremsen'. Bei meinen Bremsen mit Organikbelägen ist da schon eine deutliche Bremsstärkenzunahme zu spüren. Ist so ähnlich wie der Unterschied von einer laschen Bremse zu einer Bremse mit

Bloß weil ihr keine Ahnung habt, dass das totaler Blödsinn ist, müsst ihr nicht unbedingt Falschinformationen verbreiten. Insbesondere an einen Neuling.
Ach ja....🤪😂

Nur weil du nachplapperst was andere dir gesagt haben.
 
Ach ja....🤪😂

Nur weil du nachplapperst was andere dir gesagt haben.
Keine Ahnung was du meinst. Scheinst jedenfalls besser als die Hersteller und Entwickler der Beläge zu wissen, was man machen muss. Also mach wie du magst, aber verbreite deinen Quatsch nicht unter Anfängern. Gab in den letzten 2,5 Jahren genug von solchen Besserwissern.
 
Keine Ahnung was du meinst. Scheinst jedenfalls besser als die Hersteller und Entwickler der Beläge zu wissen, was man machen muss. Also mach wie du magst, aber verbreite deinen Quatsch nicht unter Anfängern. Gab in den letzten 2,5 Jahren genug von solchen Besserwissern.
Ich denke du solltest mal an deinem Tonfall arbeiten.

Es gibt genug, die keine mystischen Einbremsungen bei Vollmond machen und trotzdem wunderbar zurechtkommen.
Aber dann lieber ein Behandeln im Backofen empfehlen....Junge Junge
 
Ich denke du solltest mal an deinem Tonfall arbeiten.

Es gibt genug, die keine mystischen Einbremsungen bei Vollmond machen und trotzdem wunderbar zurechtkommen.
Aber dann lieber ein Behandeln im Backofen empfehlen....Junge Junge
Wie es in den Wald schallt... und wenn du mir jetzt noch erklären kannst, wo ich an irgendeiner Stelle den Backofen empfohlen hab, bekommst du noch einen Fleißkeks.

Ich fuße meine Aussage wenigstens nicht auf irgendwelche fehlgeleiteten Erfahrungen durch Falschbedienung. Ob ich jetzt irgendwem nachplappere oder vielleicht sogar in die Richtung Verschleißbeständigkeit von Sintermetallen forsche, überlasse ich dir. Und auch ob letzteres vielleicht was mit Fahrradbremsen zutun haben könnte.

Bin jedenfalls raus, wenn hier falsche Tipps Anklang finden.
 
Geht das hier immer so ab? Ist ja furchtbar.

Ich bin jedenfalls dankbar für beide Tipps, sowohl was das einbremsen als auch die Info, dass manche es gar nicht machen, angeht.
Eigentlich geht es nicht so her.

Ich reagiere leider einfach allergisch darauf, wenn falsche Informationen geteilt werden, bloß weil man selber keine schlechten Erfahrungen gemacht hat, trotz Fehlbedienung. Und genau das ist jetzt passiert und du bist dankbar für die falschen Informationen. Eine Bremse ist das wichtigste Bauteil am Rad. Falsches oder gar kein Einbremsen, kann zu schlechterer Power führen...geschenkt. Allerdings kann es im Extremfall auch zum Totalausfall führen. Dieser GAU tritt bei 999 von 1000 Leuten nicht ein, aber willst du der eine sein?
 
Scheinst jedenfalls besser als die Hersteller und Entwickler der Beläge zu wissen, was man machen muss.

Die müssen sich ja auch absichern, damit sie nicht verklagt werden können, wenn jemand frische Beläge einbaut, auf die Downhill Strecke einbiegt und sich dann aufs Maul legt, weil die Bremsleistung nicht direkt von Anfang an bei 100% ist.

Wenn man das berücksichtigt, ist es doch überhaupt kein Problem.

Hab zB zwei Hinterräder fürs Enduro, einmal Park, einmal Tour. Wenn ich da jedesmal die besagten Vollbremsungen auf'm Parkplatz machen müsste, hätte ich schon gar keinen Bock mehr, das Teil überhaupt jemals umzustecken.
 
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