Braucht man Waden beim radeln?

yunim

nett
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Hallo Leute,
ich bin letzten Fahrrad gefahren und da hat ein Freund von mir gesagt dass ich meine Waden ja gar nicht anspanne. Bei ihm ist es so dass wenn er in die Pedalen tritt, die Waden angespannt werden.

Bei mir nicht, bei mir werden nur die Oberschenkel angespannt.
Stimmt bei mir was nicht?


Vielen Danke für eure Antworten.


Y.
 
wadenmuskulatur stabilisiert den fuß, ganz grob gesagt.

wird die wadenmuskulatur nicht angespannt, kannst du nicht treten, weil sich der fuß ums pedal wickelt.
 
waden? überflüssig.
052.jpg
 
Wenn du dir mal folgende Übung für die Wadenmuskulatur anschaust, dann solltest du dir die Frage selber beantworten können.
LVSeatedCalfRaise.gif

Gibs natürlich auch im stehen.

Soll heissen das beim nach unten treten du nicht bewußt das Pedal mit den Fußspitzen nach unten drückst, sondern "nur" mit der Oberschenkelmuskulatur (Quatrizeps).
 
In den Waden sitzen die Beinvenen und die müssen tausende von Liter Blut täglich gegen die Schwerkraft zum Herzen bewegen. Die Muskelbewegungen in der Wade und im Sprunggelenk üben den notwendigen Druck auf die Venenwände aus, um den Blutfluss zum Herz zu unterstützen.

Mit anderen Worten...ja...mehr Waden mehr Druck:lol:
 
Journeyman schrieb:
Soll heissen das beim nach unten treten du nicht bewußt das Pedal mit den Fußspitzen nach unten drückst, sondern "nur" mit der Oberschenkelmuskulatur (Quatrizeps).
aber ich dachte, die wadenmuskulatur stabilisiert den fuß. :confused:

calf_muscle.jpg


der oberschenkel kann kontrahieren, wie er will, aber wenn die kette nicht nach unten weitergeht, nutzt das nix:
sagmuscles.gif
 
Journeyman schrieb:
...wobei der Fuß eher durch Sehnen, Bänder stabilisiert wird (mein ich mal).
dann haben wir unterschiedliche vorstellungen von dem wort "stabilisiert".
wenn ein scharnier lose schlackert und durch nichts gehalten wird (=keine muskelspannung), ist es in diesem sinne auch nicht stabil (auch wenn die hardware noch so fest ist)

sehnen haben damit gar nichts zu tun, bänder fixieren höchstens das "scharnier" zur seite hin.

-> wird die wadenmuskulatur nicht angespannt, kannst du nicht treten, weil sich der fuß ums pedal wickelt.
Heute 15:26 Uhr
 
dubbel schrieb:
aber ich dachte, die wadenmuskulatur stabilisiert den fuß. :confused:
Beim Radeln brauchst Du die Waden nur zum stabilisieren. :daumen:

Dazu müssen die natürlich angespannt sein. Der Muskel ist zwar angespannt, aber es kommt zu keiner Bewegung (Kontraktion) usw. Mit einer Prothese, bei der es keine Wadenmuskeln gibt, radelt man daher auch nicht schlechter.

Viele Grüße

Mischiman
 
1. kontraktion ≠ bewegung (statisch, isometrisch... wir reden ja von halten)
2. prothese ist das eine, aber was ist, wenn ich dir die achilessehne durchschneide (keine kontraktion mehr möglich) - wie radelst du dann?
 
dubbel schrieb:
2. prothese ist das eine, aber was ist, wenn ich dir die achilessehne durchschneide (keine kontraktion mehr möglich) - wie radelst du dann?

Da klappt dir doch der Fuß weg.
Achso, der Wadenmuskel stabilisert doch auch noch den Fuß beim Treten, oder nicht?
 
Beim Radeln brauchst Du die Waden nur zum stabilisieren.
Ich hab zwar nicht wirklich Ahnung, aber ich hab zumindest eine für mich überraschende Erfahrung gemacht.
Nach meiner ersten langen RR-AUsfahrt (130 km) dieses Jahres hab ich einen Tag nix gemacht.Danach bin ich in hügeligem Gelände laufen. Intersanterweise waren mein Oberschenkel top regenriert, aber mein Waden fühlten sich immer noch merkwürdig müde an. Wenn sie nur stabilisieren, dann ist das immerhin auch Arbeit

Thorsten
 
Mischiman schrieb:
Beim Radeln brauchst Du die Waden nur zum stabilisieren. :daumen:

Nur mal so ne Spinnerei meinerseits:
1. Würde man die Cleats unter der Ferse anbringen, hätten Radler keine "Radlerwaden" weil es nix zu stabilisieren gibt- korrekt ?
2. Je grösser die Füsse, desto grösser das Drehmoment (weil grösserer Hebel), dass durch die Waden "stabilisiert" werden muss. Hieraus ergäbe sich ne stärkere Wadenmuskulatur - korrekt ?

Ich weiss - alles seeeeeehr theoretisch ;)

Gruss
Sascha
 
dubbel schrieb:
1. kontraktion ≠ bewegung (statisch, isometrisch... wir reden ja von halten)
2. prothese ist das eine, aber was ist, wenn ich dir die achilessehne durchschneide (keine kontraktion mehr möglich) - wie radelst du dann?


Wenn die Achilessehne durchtrennt ist, hilft nur noch auf den Fersen zu fahren:ka:
 
So theoretisch war das nicht, Cassandra.
Wenn man sich den Tritt aufs Pedal mal bewußt wird.
Der Fußballen liegt auf der Pedale auf die sich an der Kurbel konzentrisch um eine Achse dreht.
Runder_Tritt.jpg


Dadurch wird ein meist nur Haltearbeit des Fußes geleistet. Bedingt dadurch wird die Wadenmuskulatur in Anspruch genommen. Was hier viele als Stabilisierung meinen. :rolleyes:
Es sei denn man nimmt den Zwillingswadenmuskel bewußt hinzu und dreht damit den Fuß um mehr Druck aufs Pedal auszuführen nach unten. Wobei beim sitzen meines erachtens eher damit noch der Schollenmuskel in Anspruch genommen wird.
Würde man den Runden Tritt anwenden würde damit auch der vordere Schienbeinmuskel mitarbeiten. Also um den Zug nach oben zu unterstützen.

Und wenn der Fredersteller
meint, daß er nicht glaubt das er mit den Wadenmuskeln arbeitet, dann stellt er den Fuß entweder mit dem Hacken oder dem mittleren Fuß direkt über die Pedalmitte, was meines erachtens zur Folge hat, daß die Wadenbeinmuskulatur so gut wie kaum angesprochen wird.
Aber aber nicht sehr effektiv ist beim pedalieren.

Nachtrag: Wenn die Achillessehne reißt dann knallts ordentlich. Ist die größte Sehne im menschlichen Körper. Klingt wie ein Peitschenknall. :)
 
Journeyman schrieb:
Es sei denn man nimmt den Zwillingswadenmuskel bewußt hinzu und dreht damit den Fuß um mehr Druck aufs Pedal auszuführen nach unten. Wobei beim sitzen meines erachtens eher damit noch der Schollenmuskel in Anspruch genommen wird. Würde man den Runden Tritt anwenden würde damit auch der vordere Schienbeinmuskel mitarbeiten. Also um den Zug nach oben zu unterstützen.
Exakt! :daumen:

Damit lässt sich die Effizienz des "runden Tritt" sogar noch erhöhen, was jedoch relativ wenige Radfahrer beherschen. Dazu müsste man jedoch dann seine Sitzposition und Kurbellänge diesbezüglich optimieren. Das ist bei Analytic Cyling relativ gut erklärt.

Für normalo gilt aber: Winkel Fuß/Unterschenkel bleibt relativ konstant.

Viele Grüße

Mischiman
 
Mischiman schrieb:
Für normalo gilt aber: Winkel Fuß/Unterschenkel bleibt relativ konstant.
das ist jetzt nur vermutet, aber ich würde sagen:
für normalo gilt: Winkel Fuß zur horizontalen bleibt relativ konstant.
 
Noch was:

Wenn man mit der Hand auf das Knie drückt braucht man nicht mal mehr den Zatriqueps lateris Scheibkniebius. Die Hand mit Pattex befestigt simuliert einen perfekt runden Tritt!
 
CassandraComplx schrieb:
2. Je grösser die Füsse, desto grösser das Drehmoment (weil grösserer Hebel), dass durch die Waden "stabilisiert" werden muss. Hieraus ergäbe sich ne stärkere Wadenmuskulatur - korrekt ?


ach deswegen habe ich so dicke Waden :D

Gruß
Michael
 
Wusstet ihr übrigens, dass sich seit Dubbel's Stabilisierungstheorie die Profis aus Gewichtsgründen Waden aus Titaniummolybdänikenlügierungen implantieren lassen? Seither ist die Diskussion über Wadendoppling im vollen Ganges!
Ohne einen neuen Fragenkatalog zu eröffnen:
Ist es wirklich wahr, dass zum Radfahren das Stammhirn völlig ausreichen würde oder ist das ebenso ein Vorurteil wie dass Fingerhakeln mehr Muskeln beansprucht als der Armdrücker seine Amygdala zum Ausheben seiner Gegner als emotionales Doping benutzt?
Ich erwarte fundierte Antworten in ganzen Sätzen!
 
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