Biken nach Herzinfakt

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28. November 2011
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Hallo, bin leidenschaftlicher Biker und habe heuer im Frühjahr einen Herzinfakt erlitten.
Fahre wieder Rad lt. Arzt momentan einen max. Puls von 100 HF. Da kommst du mit dem MTB nicht sehr weit. ( bzw. nicht sehr hoch. )
Mit dem Rennrad fahre ich einen Schnitt von ca. 23 - 24 km/h bei einer Dauer von 1,5 bis 2,5 Stunden bei flachem Profil.

Hat von euch jemand Erfahrung?

Eigentlich sollte man zwar froh sein wenn man das ganze überlebt hat, aber man will hald wieder so werden wie vorher!
 
Hallo Raucherl,

ich kann das verstehen, was in Dir vorgeht, mir wurde auch ein Limit von 130 als max. Puls durch meinen Kardiologen vorgegeben, ( ich leide allerdings an Herzrhythmusstörungen und nicht wie Du an einem überstandenen Herzinfarkt ) ich bin Anfangs immer mit einem PM gefahren, und war somit die ganze Zeit nur mit dem Puls beschäftigt, erst als ich dann ohne PM mit dem Rennrad oder MTB nach Körpergefühl gefahren bin, machte mir das Radfahren wieder richtig Spaß, ohne dabei zu übertreiben.
Ich wünsch Dir weiterhin alles Gute, und genies das Radeln !!
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Gruß MUM
 
man kann das auf keinen fall nur auf den puls fest machen! ich wuerde langsam steigern...wenn du merkst das es anfaengt zu druecken oder die luft knapp wird sofort etwas kuerzer treten! einfach auf den koerper hoeren...und bisschen aufpassen..ich nehme an du nimmst ja auch blutverduenner! ich denke wenn mans nicht uebertreibt ist moderates training sicherlich nicht schlecht fuers herz...letztenendes muss der herzmuskel ja auch wieder zu kraeften kommen...
 
Moin,

ein sehr guter Bekannter von mir hat vor ca. 7-8 Jahren einen Herzinfarkt erlitten. Er war starker Raucher und hatte mit sportlichen Aktivitäten nicht viel am Hut.

Er hat dann das Rauchen aufgegeben und täglich eine Stunde mit dem Trekkingrad gedreht. Kurze Zeit später hat er sich ein Rennrad zugelegt und ist topfit, dreht beispielsweise spontan mal eine 150 Kilometertour nur so zum Zeitverteib oder "jagt" Rennradler mit seinem Trekkingrad.

Also lasse Dir Zeit und baue langsam etwas Form auf und es wird mit Sicherheit bald mehr gehen!:daumen:

Grüße
Jens
 
Servus Raucherl,

Mauntnmad hat ja schon den Link zu meiner Geschichte gepostet - danke dafür :cool: - wenn Du Fragen hast, dann sprich mich ruhig an ;)

LG
Olli
 
Hallo Raucherl,

mich hatte es Ende April erwischt. Hinterwandinfarkt mit 4 Stents.

Die Gründe waren das übliche...Stress, Rauchen, wenig Bewegung, was man halt so kennt. Ich bin jetzt 53, also voll im kritischen Bereich.

Nachdem ich nach einer Woche wieder zuhause war, habe ich mal kurz nachgedacht und entscheidende Dinge geändert. Mit dem Rauchen hatte ich schon im Krankenhaus aufgehört. Ich habe auch jetzt keine Probleme damit.

Bewegungsmässig habe ich dann im Keller einen Heimtrainer und eine Muckibank 'gefunden', die ich dann nach Rücksprache mit dem Doc anfing zu nutzen. Dann habe ich mir ein neues MTB gekauft und bin jetzt auch glücklicher User in diesem Forum. Die anderen Änderungen betreffen mehr das Arbeitsumfeld. Man muss mal langsamer gehen lassen.

Der Doc sagte mir, ich sollte nicht über 120 bpm gehen. Da ich momentan eher nur bei uns am Ruhrufer lang fahre, ist das auch kein Problem. Wenn man mal bei nem kleinen Huckel auf 130 kommt, sollte das für ein paar Sekunden sicherlich kein Problem sein.

Ich habe im Spätsommer noch eine Kathederuntersuchung und möchte bis dahin auf diesem Level bleiben. Mal schaun, wie es dann aussieht, vielleicht kann ich ja danach etwas mehr machen.

Ich habe nur gemerkt, daß man sich nicht durch den Pulsmesser verrückt machen lassen soll. Ein gesundes In-Sich-Reinhorchen ist auch nicht so schlecht.

Was ich noch suche, ist ein Trainingsplan für Unsereins. Das ist sicherlich nicht ganz einfach, weil jeder anders tickt. Aber von der Methodik sollte doch manches gleich sein.

Alles Gute

Rolf-Peter
 
Hallo Rolf Peter

erstmal alles Gute für die Zukunft.
Bei mir sind als Höchstgrenze 100 Puls deshalb angesetzt, weil der Doc meinte wenn ich so trainiere wie ich mich fühle trainiert man zu hoch u der Herzmuskel leiert sich dadurch aus.In einem halben Jahr kann dann der Zustand schlechter sein als jetzt! Das will ich nicht riskieren.
D. h. mit Disziplin wenig und wenns geht jeden Tag trainieren damit sich die Pumpe wieder schön regenerieren kann.
Wenn man ein Defizit hat kann sich so der Körper bzw. das Herz daran gewöhnen u selbst in gewisser Weise heilen. Die Herzkranzgefäße und andere Bauteile übernehmen Funktionen der zerstörten Regionen.
Ich habe auch noch eine Engstelle die aber nächste Woche behandelt wird.
Das Training mit 100 HF ist ein Geduldspiel aber ich hoffe bald wieder normal fahren zu können. Der "Hochpulsfahrer" war ich sowieso nie.
Bei 165 bis 170 war Schicht im Schacht!

Grüße alle die sich dafür Interesieren!
raucherl
 
Also wenn Dir Dein Arzt tatsächlich erklärt hat, das Dein Herzmuskel ausleiert, dann empfehle ich Dir dringenst einen vernünftigen Dok aufzusuchen ......
 
Hallo Raucherl,

ich würde an Deiner Stelle eine zweite Meinung ( am besten von einem Sportmediziner der auch Kardiologe ist ) einholen, ich denke mit kontinuierlichem Training kannst Du auch mit Puls 120 ganz gute Leistungen erzielen, es müssen ja keine Bergzeitfahren sein, denn letztendlich steht doch der Spaß am Biken im Vordergrund, und das ergibt sich irgendwann von selbst, wenn man sich nicht mehr so viel mit dem was passieren könnte befasst.
Ich selbst musste von heut auf Morgen komplett umdenken, und lernen ohne Leistungsgedanken drauf los zu fahren, nach einer Zeit merkt man dann, daß man auch gedrosselt Fortschritte macht.
Was mir allerdings heftig zusetzt, ist das schwülwarme Wetter, und das erst seit ich die HRS habe.
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Mein letzter Eingriff liegt jetzt ca. 3 Wochen hinter mir ( das ist der zweite innerhalb der letzten 8 Monate ) und ich muß jetzt zum 2. Mal wieder von vorn anfangen, aber ich bin mir sicher, daß es funktioniert wenn ich dran Glaube!

Dir alles Gute und Kopf hoch !!
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Gruß MUM
 
So - ich hab grad mal in meine Unterlagen geschaut ;)

nach der Reha hab ich täglich 30min auf dem Heimtrainer gesessen und bin mit max 120 Puls und Durchschnitt 100er Puls gefahren - habe aber kontinuierlich die Wattleistung gesteigert. Als ich dann im März aufs MtB geklettert bin habe ich erst kurze Runden im Wald (20km) gedreht und dabei auf Puls und Zeit geachtet - so konnte ich genau den "Trainingsstand" überwachen! Nach einem Jahr fahre ich jetzt teilweise mit nem 145er Durchschnitt und ner maxLeistung von 165 (die ist allerdings 10 höher als vom Doc genehmigt). Nach der Bypass-Op konnte ich zB grad mal 50 Watt treten - jetzt komme ich beim Belastungs EKG auf 350Watt - das reicht jedenfalls für mich um recht gut auf den Brocken zu kommen :)

Mach langsame und kleine Schritte - nichts überstürzen und mit der Zeit wirds immer besser ....

Mum - die Probleme mit dem Wetter kenne ich auch noch zu gut, allerdings ist das bei mir nach der ByPass-Op kpl verschwunden.....

Rolf-Peter - einen Trainingsplan kannst Du Dir selber erstellen, jedenfalls hat man uns das während der Reha ganz gut beigebracht, wie man sich selber überwacht/trainiert. Zu hause auf nem heimtrainer geht das noch recht leicht, aber draußen in freier Wildbahn ist das schon was anderes ..... ich schreibe heute noch jeden km und jede Herzfrequenz auf und fahre min 2x die Woche meine 30km standard Runde, um somit meine Leistung bzw Leistungsstand vergleichen zu können.
 
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Als ich vor 18 Jahren meinen Infarkt hatte habe ich sofort mit dem Rauchen aufgehört. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich eh schon von der Droge weg wollte. Sport habe ich schon immer gemacht, aber eher weniger in Richtung Ausdauerfähigkeit.

Damals war die CRX zu 99% verschlossen und die anderen offen. 5 Jahre Später nach einer Katheteruntersuchung stellte man fest, dass die anderen beiden Gefäße auch schon "Zu" wachsen:(

Dies, plus die Erkenntnis, dass 45min Atemnot nach 10min Anstrengung für einen noch nicht Vierziger sch..ße sind und dass unser 3jähriger Nachzügler noch ein paar Jahre seinen "Alten"braucht, brachten mich zum radeln.

Nun fahre ich seit ca. 12 Jahren intensiv Rad und seit 6 Jahren MTB und aus der Notwendigkeit ist ein Hobby ("Macke" OT. meine Frau) geworden. Dank der Medikamente, der 8000-10000 km Rad im Jahr und dem gesunden Essen meiner Frau ist mir ein Bypass oder Stent erspart geblieben. Auf eine Pulsmessung verzichte ich ganz, auf meinen Kopf nicht, soll heißen, dass wenn ich merke das ich mich zu sehr Belaste wird eine Pause gemacht (meistens;))

Meine Ärztin freut sich trotzdem mich zu sehen -endlich mal ein "gesunder Kranker":lol:


Pitt :winken:

PS: Beitrag dient nur zum Mutmachen, dass man die nächsten 14 Tage auch noch überlebt ;) :lol:
 
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