Bestes Trockenschmiermittel für die Kette

Goldene Zitrone

Relativist
Registriert
13. Juli 2007
Reaktionspunkte
551
Ort
Trier
Hallo,

gleich vorab: ich will hier keine Grundsatzdiskussion über Sinn oder Unsinn von Trockenschmierstoffen führen ;)
Sondern einfach mal von den Anwendern unter euch Erfahrungen einholen, welches ihr für das beste haltet.

Ich selber verwende zur Zeit das Clean Ride von White Lighning und bin einigermaßen zufrieden. Mangels eigener Vergleiche bisher wärs aber mal ganz interessant zu hören, auf welches ihr so setzt!

Gab offenbar mal einen Test in der Bike-Bravo, in dem das "Dynamic Trockenschmierstoff" am besten abgeschnitten hat. Auch interessant find ich das "Finish Line Keramik Wachsschmiermittel".
Gibts da Erfahrungen zu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe und nutze sowohl das Finish Line Teflon als auch das Wachs. Was soll ich sagen: Die Ketten werden geschmiert - kein Rost, keine Geräusche. Man muss halt öfter nachschmieren als bei Ölen, dafür sammelt sich kaum Schmutz an der Kette an.
 
In Kombination höchstens dahingehend, dass ich mal mit dem einem und mal mit dem anderen schmiere. Wobei das Teflon gefühlt etwas kürzere Nachschmierintervalle braucht. Wenn das Ding leer ist, bleib ich beim Wachs.
Im Winter oder bei schlammigen Touren empfiehlt es sich, doch das klassische Öl zu nehmen. Wachs ist eigentlich nur für trockene bis staubige und relative warme Bedingungen geignet.
 
Habe das Krytek von Finish line.
Hält 2 Tage im Trockenen, 1 Pfütze im Nassen.
Kette bleibt relativ sauber äußerlich, zwischen den Gliedern verdreckt sie genauso wie mit normalem Kettenöl.
Nie mehr wieder.
 
Ich habe inzwischen so ziemlich alle Trockenschmiermittel von Finish Line, Pedros und Konsorten ausprobiert, inkl. denen mit Keramik und war nie besonders ueberzeugt. Die Schmierwirkung laesst gerade bei staubigen Bedingungen schnell nach und Keramik bewirkt nur, dass die Kette schnell schwarz wird.

Seit einiger Zeit benutze ich Squirt (jaja, toller Name...) und bin recht zufrieden. Es zieht genauso wenig Dreck wie andere Trockenschmierstoffe, haelt aber deutlich laenger. Meines Wissens in D leider nur ueber R2 Bike zu beziehen.
 
Ice Wax hält bei mir bedeutend kürzer als die Varianten von Finish Line (Keramik oder normales Wachs), läßt sich dafür aber deutlich schöner auftragen.
Auch wenn man häufiger nachschmieren muß nutze ich das Zeug lieber als normales Öl da der Antrieb eben einfach sauber bleibt und dauerhaft tadellos funktioniert.
Im Nassen wird das Zeug zwar schneller runter gewaschen aber bisher hat mich das nie davon abgehalten eine Runde zu Ende zu fahren ;)
Wer will kann die Kette z.B. auch erst gut mit einem normalen Öl "behandeln", äußerlich gut abwischen und dann mit Wachs versiegeln.
 
Grundsätzlich hat das oben genannte Teflon ÖL nichts mit Trockenschmierstoff zu tun. Genauso verhält es sich mit Keramik Schmierstoffen die nicht explizit auf Parafinbasis sind.

Ich bin der Meinung das jeder Zusatz, egal ob Teflon, MoS2, Keramik....nur ein Notschmierstoff ist der auf ner Kette nichts verloren hat und mit seiner Alterung schlicht und ergreifend zu Dreck führt.
Im KFZ-Wesen ist es sogar so, dass KEIN Hersteller jemals ein Öl mit solchen Zusätzen explizit freigegeben hat.

Ansonsten sehe ich unter den Schmierstoffen in einer jeweiligen Klasse keinen großen Unterschied. Die einen sind alle auf Parafinbasis, die anderen auf Ölbasis. Ich würde bei beiden versuchen eines mit möglichst wenigen Zusätzen zu finden.

Ob Öl oder Parafin weiß sicher jeder selber, die Einsatzzwecke unterscheiden sich ja doch sehr deutlich.

Edit:
Wer will kann die Kette z.B. auch erst gut mit einem normalen Öl "behandeln", äußerlich gut abwischen und dann mit Wachs versiegeln.
Das bringt nichts. Wachs hält nicht auf Öl. Solange die Kettenröllchen mit Öl benetzt sind kommt kein Wachs in die Röllchen. Wenn man von Öl auf Wachs umstellen will muss man die Kette schön säubern, fast trocken laufen lassen und mehrmals mit Wachs behandeln.
Auch beim Wachs gilt: Kette immer gründlich sauber machen nach dem Wachsen. Genauso wie beim Öl gehört die Kette gründlich von außen sauber gemacht, da außen anhaftendes Wachs nichts anderes tut als Dreck anzuziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe nach einer Weile zwar auch dunkel gefärbten Dreck an der Kette, aber der lässt sich im Vergleich zur Ölkette ganz einfach abputzen und man bekommt seine Hände problemlos wieder sauber.
Deshalb verwende ich das Wachs inzwischen auch für mein Alltags-Bike, weil ich dort regelmäßig in Kontakt mit Kette/Blättern/Ritzel komme (beim Abschließen mit Kettenschloss vor allem). Meine langen Hosen freuen sich auch, dass sie wieder sauber werden, genau wie die Putzlappen.

Das bringt nichts. Wachs hält nicht auf Öl. Solange die Kettenröllchen mit Öl benetzt sind kommt kein Wachs in die Röllchen. Wenn man von Öl auf Wachs umstellen will muss man die Kette schön säubern, fast trocken laufen lassen und mehrmals mit Wachs behandeln.

Davon bin ich auch ausgegangen. Habe meine Ketten in einem Eimer mit Finish Line Eco-Tech 2 Multi-Entfetter zunächst entfettet durch Zahnbürste und Auswaschen, anschließend die Pampe raus und nochmal mit kochendem Wasser und Spüli die letzten Reste rausgewaschen und danach mit nem Föhn gründlich getrocknet, damit nix rostet. Danach dann die Wachs-Kur ein paar mal wiederholt.

Das Squirt klingt interessant. Gibts offenbar auch noch bei einigen anderen Onlineshops zu bestellen. Vielleicht probier ich das mal als nächstes aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi!

Ich möchte euch meine Erfahrungen mit Paraffin als Kettenschmiermittel nicht vorenthalten. Ich habe in recht vielen Foren recherchiert und erfahren, dass die Positionen recht gespalten sind. Manche Leute schwören darauf, manche haben es aufgegeben weil die Schmierung nicht lang anhält. Ich beschloss, es einfach mal zu probieren. Mein Fahrrad ist ein Giant Revive mit Sram G8 Schaltung.

Als erstes also habe ich die Original-Kette, wohl von Shimao, mit Isipropanol in eine Kunstofflasche getan und in ein Ultraschallbad gelegt. Man glaubt gar nicht, wieviel Dreck da rauskommt. Es hat 3 Wiederholungen gebraucht, bis das Iso halbwegs sauber blieb.
Dann habe ich eine passende Wachsmischung in einem alten Topf angesetzt. Hierzu nahm ich 80% Paraffin, 20% Bienenwachs, was das Ergebnis weniger spröde machen soll, und 1-2 Eßlöffel Graphitstaub, da Wachs allein ja nicht so toll schmiert. Das alles erhitzt und gemischt, die Kette in Schlangenlinien reingelegt, und weiter erhitzt bis das Wachs angefangen hat zu dampfen. Oftmals wird von Wasserbäder geschrieben, in welche man den Topf stellen soll. Das ist bestimmt sicherer, aber wenn man dabei bleibt und auf die Temperatur achtet, geht es ohne genauso gut. Nachdem ich die Kette etwas hin und hergeschoben habe, zog ich sie mit einer alten Speiche raus und hängte sie zum Abkühlen auf.
Die Kette wird recht steif durch das Wachs, somit ist die Montage etwas fummelig. Man sollte sie auch draußen montieren, weil anfangs viele kleine Wachskrümel abfallen. Hat man einen Umwerfer hinten, sollte man die Kette wohl besser erstmal rückwärts kurbeln, bis sich die Glieder frei bewegen. Nach einigen hundert Metern Fahrt funktioniert aber alles wieder unauffällig und normal bei mir. So fuhr ich dann durch die Gegend, aber schon nach 80km hörte ich ein stärker werdendes helles Quietschen. Auch nach erneutem Wachsen der Kette war es nach 80km wieder da. Dies deckt sich mit den Aussagen einiger anderer, und viele haben an diesem Punkt aufgegeben.
Ich habe mir aber eine Wippermann Connex 808 gekauft. Die ist vernickelt, sieht gut aus und ist günstig. Ich habe sie wie zuvor die alte Kette gereinigt, und ebenso gewachst. Nach 80km genau hingehört, alles ruhig. Nach 550km dann konnte man ab und an ein kleines Geräusch erahnen. Ich habe daraufhin das Wachs-Intervall auf 500km festgelegt, sicher ist sicher. Damit es einfacher wird, habe ich mir eine 2. Wippermann-Kette zugelegt. Hat eine Kette 500km runter, trenne ich sie auf, mach die andere dran, ziehe sie durch, trenne die "verbrauchte" ab und fertig. Das geht so am schnellsten, weil meine Kette teilweise durch Kunstoffrohre verläuft als Schutz von spritzendem Schmutz bei feuchter Straße. Somit muss ich also nur alle 500km die Kette wechseln, eine Arbeit von wenigen Minuten, und alle 1000km kommen beide Ketten nacheinander ins Wachsbad. Dann ist das auch kein großer zeitlicher Aufwand.
Allgemein kann ich sagen, dass ich soweit mit dieser Methode sehr zufrieden bin. Die Kette mit bloßen Händen anzufassen ist kein Problem. Das Graphit bewirkt einen leichten Abrieb, vergleichbar wie wenn man eine harte Bleistiftmine anfasst.
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass sich nicht alle Ketten gleich gut zu eignen scheinen. Um so besser, dass die günstige Wipperman gut funktioniert.
In wiefern sich das Wachsen auch bei schlammigen MTB-Ketten bewährt, weiß ich nicht. Meine Kette bekommt Wasser und Schlamm nur in geringen Mengen ab. Auch über die Gesamtlebensdauer kann ich noch keine Aussage machen.

Grüße,

Julez
 
Zuletzt bearbeitet:
So eine Fettmischung mit Graphit gab es früher mal von Castrol.
Aber bei der Kette von meinem Hühnertöter (50er) hat mich die Pampe nicht überzeugt.
Bei langsamlaufenden Fahrradketten mag das anders sein.
 
Zurück