Beschichtungen von Stahlrahmen

caneloni

Trailsurfer
Registriert
7. März 2002
Reaktionspunkte
0
Hallo,
was gibt es so für Möglichkeiten einen Stahlrahmen dauerhaft und vor allem leicht zu beschichten? Mit leicht meine ich, dass das Gewicht dabei eine Rolle spielt.
Natürlich sollte dabei auch bester Korrosionsschutz erfüllt sein.
Vielleicht weiss ja Jemand was und hat Fotos oder Kontaktadressen. Gruss,

Caneloni
 
hmmmm... schwierig.
Also sowohl bei der Pulverbeschichtung wie auch bei der Naßlackierung liegst Du bei Schichtdicken von ca. 80-100 µm, vom Gewicht her gibt sich das nix. Eine Alternative wäre eine KTL (Kathodische Tauch Lack) Beschichtung. Da liegen die Schichtdicken nur bei 15-30 µm. Zusätzlicher Effekt ist, daß die "Grundierung" immer eine Zinkschicht ist, die zusätzlich als Korrosionsschutz dient. Und jetzt kommt der Nachteil: solche Anlagen sind aufwendig, teuer und deshalb fast nur in industrieller Anwendung zu finden. Außerdem ist die Farbauswahl sehr gering und die Oberflächenqualität nicht der Hit.
Dann wären da natürlich noch die ganzen Metallisierungen, also verzinken, verchromen, vergolden, chromatieren, aber das ist wohl optisch eher nicht so der Hit.

marc
 
... nicht zu vergessen, veralisieren, oberfläche nahezu unzerstörbar allerdings rund 200gr. gewicht dazu...

... und nischt billisch...


ciao
flo
 
Original geschrieben von lemmer
n stahlrahmen und dann LEICHT beschichten dant lohnt doch ga nich mehr bei nem stahlrahmen is so oder so schwer

ööhm, klar das Thema ist grenzwertig, aber haste schon mal einen Breezer Lightning in der Hand gehabt?

@flo:
yoh, abgefahren! Wie wär's mit einer Titannitrid Schicht (Verschleißbeschichtung für spanabhebende Werkzeuge)? Gibt's noch mehr so abgefahrene Beschichtungen?

marc
 
@flo:
auch wieder wahr, verbuchen wir es unter jugedlicher Unwissenheit.

@Skadi:
Ja, aber Galvanisieren ist doch nur der Oberbegriff des Verfahrens für die bereits genannten metallischen Beschichtungen.
Ich zitier mal Prof.Google:
Die Galvanik (Metallindustrie), d.h. das elektrolytische Abscheiden von metallischen dünnen Schichten, wird zum Zweck der Veredlung von Oberflächen sowie zum Schutz vor Korrosion (Korrosionsschutz) angewandt.

Wenn es wirklich eine preisWERTE Alternative zu Lack gäbe hätten wir sie wohl von irgendeiner Innovativschmiede schon mal am Markt gesehen. Mir ist aber nix bekannt, vielleicht weiß eine der lebenden Datenbänke des Klassik Forums noch was.

marc
 
:D Lhafty kann das auch und hätte sogar die Badgröße! Da ich aber weiß mit welcher Oberfläche die Chromatierungen bei uns rauskommen (hat halt als industrieller Korrosionsschutz keinen Anspruch an die Oberfläche) würde ich das keinem Rahmen der mir was Wert ist angedeihen lassen.
Wir beschichten auch KTL und lackieren, aber als LKW Zulieferer hat das halt alles nicht die Oberfläche, die uns Pedanten gefallen könnte.

marc
 
aha...
die badgröße haben wir nicht!
na dann... findest du sicher viele freunde hier...

wir machen nur:
Carrera Optyl/Safilo Austria
D. Swarovski & Co Austria
Electrovac Austria
Matsushita Electronics Austria
Ögussa GmbH Austria
Silhouette Austria
Sony DADC Austria AG Austria
Tyco Electronics Austria
Tyrolit Schleifmittelwerke Austria
Dentalcon Cyprus
Bizuterie Czech Republic
Gali Optik Czech Republic
Alpha Jewels Ltd. England
Pender Plating Ltd. England
Shipley Europe Ltd. England
Chemetall s.a. France
Cottez Ets. Jean s.a. France
Logo s.a. France
Luxury Eyewear Int. France
Degussa GmbH Germany
Henkel & Grosse Germany
Pac Tech GmbH Germany
Rosenberger GmbH Germany
Smart Pac GmbH Germany
Luxindo Nusantara Indonesia
Studio Eyewear Ltd. Ireland
H.M.M. Ltd. Israel
Finitec s.r.l. Italy
Galvalux s.r.l. Italy
Luxottica s.p.a. Italy
VIBI s.r.l. Italy
Melita Optica/Rodenstock Malta
Menrad Ltd. Malta
Methode/Merit Malta
Marigot Jewels Thailand

also nur kleinkram...
 
Gut, aber im Unterschied zu uns, macht ihr die Oberfläche ja nicht nur als Korrosionsschutz. Zumindest beim Galvanisieren gibt es bei uns schon einige Fremdkörpereinschlüsse ("Pickel"), liegt einfach an der Badverschmutzung. Insofern sind wir wohl beide für Rahmen disqualifiziert. Ihr wegen Größe, wir wegen Qualität.

KTL wäre eine qualitativ gute Alternative. Das können wir bis zu einer Größe von 4m, aber nur glanzschwarz. Also optisch auch nicht so der Reißer!

marc
 
Tschuldigung, daß ich das Fachgespräch unterbreche ...

Mein Germans Team Singlespeeder, gebaut aus dem dicksten aller dicken italienischen Geröhr, versehen mit einer "Grundierung" die mit Hilfe von Ionisierung auf den Stahl aufgebracht wird (Innen wie Aussen) plus Kunststoffbeschichtung, wiegt 2040 gr. in Grösse 20" ....

Also schwer ist das nicht!

phaty
 

Anhänge

  • germanss.jpg
    germanss.jpg
    49 KB · Aufrufe: 388
Original geschrieben von phatlizard
Tschuldigung, daß ich das Fachgespräch unterbreche ...

Mein Germans Team Singlespeeder, gebaut aus dem dicksten aller dicken italienischen Geröhr, versehen mit einer "Grundierung" die mit Hilfe von Ionisierung auf den Stahl aufgebracht wird (Innen wie Aussen) plus Kunststoffbeschichtung, wiegt 2040 gr. in Grösse 20" ....

Also schwer ist das nicht!

phaty

Joghurtbecher auf einem Stahlrahmen...also das geht ja mal gar nicht!:D

ne, im Ernst. Mit der Ionisierung ist wohl eine Galvanisierung gemeint, da es ich dabei um einen elektrochemischen Vorgang handelt. Das mit der Plaste auf dem Rahmen ist mir neu, wo läßt Germans das denn machen?

marc
 
Original geschrieben von Lhafty

ne, im Ernst. Mit der Ionisierung ist wohl eine Galvanisierung gemeint, da es ich dabei um einen elektrochemischen Vorgang handelt. Das mit der Plaste auf dem Rahmen ist mir neu, wo läßt Germans das denn machen?

KTL-Verfahren??? KLT ... ? Ich weiss nicht mehr wie das heisst ...!
Kathode Anode ... ach Mann ich hab Religion immer geschwänzt!

Wo das gemacht wird, weiss (wie immer) nur der Meister selbst - und das erzählt er nicht gerne!
Wer einen Rahmen machen lassen will (egal welches Fabrikat) kann den bei Germans abgeben!

phaty
 
Von verfahren wie Chromatisieren und Galvanisieren würde ich wegbleiben wenn man nicht genau wisst wie das Rohrmaterial damit funktioniert.

Sogar alle dünwandige rohrsatzen von die high-end bikes dürfen nicht solche behändlung bekommen, dah diese verfahren nicht nur etwas AUF, sonders IN das material etwas macht. Es reagiert mit das material und transformiert die oberste kristallen.

Also ein rohr wird mechanisch schwacher wenn man es verchromt. Bei dünwandige rohren ist das catastrophal. Die grosse rohrfirmen advisieren gegen solche behandlungen und die garantie ist weg.
 
..bei der Lackierung eines Stahlrahmens mehr auf den Korrosionsschutz als auf das Gewicht!

Eine solide Pulverbeschichtung ergibt ein Zusatzgewicht gegenüber einem umlackierten Rahmen von 50 - 100 Gramm - die lassen sich mit leichten Butylschläuchen grad wieder rausholen - und dank der Einsparung an der rotierenden Masse erst noch effizienter ;)

Andere Methode: - über Weihnachten nich so viel fressen - ist das beste Gewichtstuning :D
 
Jeroen hat Recht.

[Klugschei$$modus] Galvanisieren führt abhängig von den Prozeßparametern und dem Beschichtungsmetall (je härter desto mehr) zu Mikrohaarrissen in der Oberfläche und damit im Extremfall sogar zum wasserstoffinduzierten Sprödbruch. Dies wirkt sich besonders bei auf Zug beanspruchten und federnden Elementen aus (das trifft beim Rahmen zu). Man kann den Effekt durch Wärmebehandlung minimieren, aber nicht ganz vermeiden (siehe hierzu DIN ISO 4042).

Caneloni, ich würde die Sache mit dem Kunststoff mal verfolgen. Das hört sich interessant an. Die "Haftschicht" könnte z.B. eine Vernickelung sein. Interessant wäre mal zu wissen was des Großen Rahmen nackt wiegt. Dann könnte man die Oberfläche berechnen und die Schichtdicke messen und dann könnte man Rückschlüsse auf das spez.Gewicht der Gesamtbeschichtung (inklusive Grundierung) ziehen und das Ganze mit anderen Stoffen vergleichen und dann... schweife ich ab? Ich hör ja schon auf, es langweilt. :D

marc

Ach einen habe ich noch: Zinklamellenüberzüge! Die werden in einer Schichtdicke von nur 8-10 µm in Tauchbeschichtung aufgebracht und führen nicht zur Wasserstoffversprödung. Bekanntestes Beispiel hierfür ist die Dacromet Beschichtung von z.B. Schrauben. [/Klugschei$$modus]
 
ICH HAB 'S GEFUNDEN!!!

Gut wenn man seine emails aufhebt ... !

German Möhren schrieb vor ca. 7 Monaten:

Der Rahmen wird zuerst mit einer KTL Industriebeschichtung (Kathodische Tauchlackierung) versehen! Er wird in das KTL Bad getaucht in das schwacher Strom geleitet wird. Der Rahmen bildet die Kathode das Bad die Anode. Die Kunststoffpartikel im Bad werden vom Rahmen angezogen, dadurch entsteht eine dünne Beschichtung - Innen wie Aussen - diese wird im Ofen bei ca. 200°C aufgeschmolzen!
Der Rahmen hat jetzt eine matt schwarze Beschichtung mit einer Dicke von ca. 2 µ.
Der nächste Schritt ist die "normale" Kunststoffbeschichtung mit Farbe und bei den meisten Farben kommt noch mal eine Klarpulverschicht drüber!
 
Gitterschnitttest, Salzsprühtest nach VDA und alle dem Taunuswind ausgesetzten Metallteile an meinem Haus sagen ja, btw wir nutzen KTL sowohl als Endoberfläche als auch als Grundierung für die Naßlackierung.

marc
 
Zurück