Batterieentladung bei Drahtlos-Tacho

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Bei drahtlosen elektronischen Tachos (z.B. bei meinem Ciclomaster 409) sorgt eine Stromsparschaltung nach 5 Min. Radstillstand für geringen Batterieverbrauch.

Trotzdem soll man lt.Hersteller "bei längerem Stillstand (über Nacht) den Computerkopf abziehen, da auch im Stillstand Strom verbraucht wird."

Na, wie denn das? Der Computerkopf hat doch gar keinen elektrischen Kontakt zur Halterung. Dem ist das doch egal, wo er liegt, außer in Omas Gebißglas !

Kann mir das jemand erklären ? Wie weit weg vom Fahrrad muß ich ihn denn schleudern ?


Danke, Eusebius
 
Also kurz und knapp: Wenn Du das Ciclo-Funksystem hast, ist Dein Lenkerhalter der Empfänger für den Signalgeber an der Gabel, der die Radumdrehung mißt und nicht der Tacho selbst
Diese Halterung hat eine eigene Batterie und wird durch einen kleinen Kontakt an der Halterungsoberfläche eingeschaltet. Damit verbraucht der Empfänger selbst natürlich einen geringen Standby-Strom, der Tacho jedoch nicht. Gibt der Halter nun ein Signal an den Tacho, wird dieser "aufgeweckt", geht also aus seinem Systemschlaf.
D.h. die Halter/Empfängerbatterie verbraucht sich beim aufgesteckten Tacho nicht die die Tachobatterie selbst.

Fazit: 3 (in Worten: drei) Batterien für einen Tacho! Das ist äußerst inefizient, teuer und dazu noch umweltschädlich! Muß das sein?!

Lutz
 
Beim CM 414 ist das tatsächlich so: der Empfänger steckt im Lenkerhalter, gleichzeitig auch die Batterie. Außerdem gibt´s 3 kleine Kontakte zum Tacho, die ewig vollsauen und dann nicht funktionieren.

Der CM 409 ist aber eine Einfachvariante: der Lenkerhalter ist plattes Plastik, ohne Kontakte, ohne Batterie.

Die Batterie ist
1.im Sender am Federbein
2.im Tacho selbst
und hält gewöhnlich 1 Jahr
ohne Wechsel.;)

Eigentlich kann ich mich darüber nicht beklagen, versteh´es aber trotzdem nicht.

Gruß und Dank von Eusebius
 
Das ist aber schon ne Frage, die ins "Eingemachte" geht! Da will ich nicht zögern und das mal erklären ;-)
Jeder Prozessor hat eine Powerdownmodus, den man im laufenden Programm erzwingen kann. Dann geht der Prozessor in den Stromspar-Mode und arbeitet mit einem Bruchteil seiner Arbeitsgeschwindigkeit eine Endlosschleife ab. Diese Endlosschleife ist nur durch einen sog. Hardware-Interrupt zur unterbrechen. Dieser Hardware-Interrupt ist zum Beispiel eine Schaltflanke vom Impulsgeber am Rad. Registriert der Prozessor nun dieses Signal im Stromsparmodus, "fährt" er wieder hoch in seine volle Geschwindigkeit und verzweigt in das eigentliche Programm (hier: Berechnung der Geschwindigkeit etc.). Nach einer kurzen Zeit (ein paar Minuten) unterbricht der Prozessor das laufende Programm und legt sich wieder schlafen, um dann wieder durch einen Interrupt aufgeweckt zu werden.
Das ist alles.
Das das Teil natürlich dann immernoch etwas verbraucht ist klar. Nur liegt der Verbrauch im Sleepmodus bei z.B. dem HAC bei weniger als 700µA (millionstel Ampere)und kann damit getrost vernachlässigt werden.

Lutz
 
na, das ist doch mal ´ne Antwort ! Lutz, Du bist ja Vollprofi !

Wenn ich auch die Einzelheiten nicht verstehe, ist mir der Sinn doch klar:
der Prozessor im Tacho wartet (stromsparend !!) auf die Schaltflanke vom Impulsgeber am Rad.

Aber das kann er doch auch noch tun, wenn ich ihn von der (nur aus Plastik bestehenden, elektronik- und batteriefreien !) Halterung am Lenker abziehe !

Und wenn ich den auch dreist 50 km weit wegtrage: der lauert doch weiter auf seine Schaltflanke, verbraucht also weiterhin Strom. Was ja nichts ausmacht, weil´s nur ganz, ganz wenig ist...

FAZIT: Die Herrschaften von CM sollten mal ihre Gebrauchsanweisungen überarbeiten . Was für CM 414 zutrifft, braucht 409 nimmermehr ! Und das stürzt den arglosen Tachokunden in Gewissensnot ("Haste den Sch.. Tacho nach der Tour auch abgezogen ?")

Ab heute wieder ruhige Nächte !

meint Eusebius
 
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