Ich habe eine Prodisc von Aesculap - heute Braun - zwischen S1/L5. Daneben wurden beide Wirbel mittels Titanplatten verstärkt (sie waren eingebrochen) und meine Statik sowie der Abstand zwischen den Wirbeln wieder hergestellt (um die Muskulatur zu entlasten). Ich saß ein 3/4 Jahr im Rolli, konnte nur wenige Schritte und nur schlecht laufen, bevor die sehr riskikoreiche OP als Studie der Fa. Aesculap und der Uni München gewagt wurde. Operiert wurde ich im WS-Zentrum München-Harlaching von Prof. Meier.
Die OP war kurz vor Weihnachten 2001 und dauerte vier Stunden ohne Vorbereitung. Als Folge hatte ich links eine Muskellähmung (der Muskel "sprang nicht an"), die ich noch heute merke, wenn die Belastung zu hoch wird, z.B. beim Biken auf ruppigem Untergrund, also Schlägen vertikal auf´s Kreuz. Den als fast schon sicher prognostizieren Querschnitt hatte ich nicht.

Ich konnte eigentlich sofort wieder laufen, die Beinmuskulatur war halt dahin... Das Korsett warf ich bald in die Ecke, arbeitete lieber mit der Physio intensiv an der tiefen Rücken- und Beckenbodenmuskulatur. Ich schätze, es dauerte ein halbes Jahr, bis ich relativ schmerzfrei sitzen konnte, stehen war noch viel länger ein Problem. Biken aber ging...
Was willst Du sonst wissen? Man sollte sich Zeit lassen, die Endo wirklich fest einwachsen zu lassen. Ab 2003 trainierte ich wieder mit dem MTB, fuhr wieder Ski und ab 2004 MTB-Rennen (CC), machte eigentlich jeden Schmarrn, der möglich ist.
Ach ja, meine Studie läuft noch immer. Interessant war ich, weil der Fall ziemlich extrem war und ich die damals jüngste Patientin für eine BS-Endoprothese. Heute ist das sicher ein Routineeingriff...