Ausrichten des Bremssattels zur Scheibe

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Hallo zusammen,

bei der Ausrichtung der Scheibenbremse gibt es ja grundsätzlich zwei Methoden.

1. Sattel Lösen, Bremse ziehen, Schrauben ein Stückchen wechselweise anziehen, Bremse Lösen, und von vorne bis zum Nennmoment

2. optisch nach Lichtspalt einstellen

Bei einem idealen Sattel und einer ideal planen Scheibe sollte bei beiden Varianten das gleiche herauskommen, aber wer hat schon ideale Teile?
Mr. Trickstuff empfiehlt hier in Threads immer die Lichtspalt Methode, aber warum soll die besser sein?

Grund der Frage ist meine aktuelle Erfahrung, dass ich eine 180mm RT86 hinten mit Methode 1 einfach nicht schleiffrei bekommen habe, obwohl sie optisch perfekt rund lief. Nachdem ich dann die Scheibe an der Schleifstelle etwas nachgebogen hatte, hatte sie einen sichtbaren Seitenschlag, und hat weiter geschliffen. Dann habe ich das Ganze mal optisch nach der Lichtspaltmethode eher Pi mal Daumen eingestellt und plötzlich herrschte Ruhe.

Wo also liegt der Unterschied?

Gruß, TomTom
 
Die 1. Methode ist ziemlich grob und es ist Glückssache welche Position der Bremssattel zur Scheibe einnimmt. Da spielt die Reibung eine große Rolle.
Die 2. Methode ist dagegen sehr genau.

Es gibt noch eine 3. Möglichkeit bei der der Bremssattel vor ausgerichtet wird.
Damit erreichst du schon eine gute Zentrierung des Bremssattels.

- Laufrad ausbauen.
- Die Bremskolben mit eingebauten Bremsbelägen und breitem Schraubendreher ganz zurück drücken.
- Die beiden Schrauben an der Bremszange ein WENIG lösen. Gerade so viel dass sich der Bremssattel verschieben lässt.
- Nun hält man einen 2-2,5mm Inbus zwischen die Bremsbeläge in den Spalt wo die Scheibe durchläuft.
- Dann den Bremshebel einige Male betätigen bis die Bremsbeläge an dem Inbus anliegen.
Man kontrolliert dabei dass beide Bremskolben gleichmäßig raus- und reingehen und dass beide Bremskolben schon ein Stück rausgekommen sind. Dadurch erreicht man, dass ggf. die Scheibe mehr in der Mitte des Bremssattels läuft.

- Laufrad einbauen, prüfen, ob es richtig "drin" ist.
- Die Beläge durch ziehen am Hebel weiter an die Scheibe heranpumpen.
- Prüfen, ob die beiden Kolben gleichmäßig rausgekommen sind und die Scheibe mittig ist.
- Hebel nur >ganz leicht< gezogen halten!
- Die beiden Schrauben wechselweise immer Stückchen für Stückchen (1/4 bis 1/8 Umdrehung) >leicht< anziehen, dabei darauf achten das sich der Bremssattel nicht mehr verschiebt.
- Nach jeder kleinen Drehung, den Hebel kurz lösen und dann wieder leicht anziehen.
- Die Schrauben gerade so fest anziehen das sich der Bremssattel nicht mehr verschiebt.

- Nach dem lösen des Hebels sollte die Bremse nun schleiffrei laufen. Sonst wiederholen.
Schrauben lösen, Hebel leicht ziehen...
- Die Schrauben etwas fester anziehen und auf Schleiffreiheit prüfen. Sonst ...
- Dann die Schrauben mit dem vom Hersteller vorgegebenen Drehmoment anziehen.

Liest sich komplizierter als es ist... ;) Funktioniert aber bestens. Der Bremssattel richtet sich so von selber optimal aus.
Ich benötige so 2-3 Versuche und nehme zum Ausrichten einen Inbusschlüssel, der Drehmo kommt erst ganz zum Schluss zum Einsatz.
 
Der Unterschied liegt darin das sich bei Methode-1 der Bremssattel gerne mal verschiebt sobald man die Schrauben anzieht. Dieses Problem umgeht man bei Methode-2 weitgehend da man hier den Bremssattel festhält weil man ihn ja mit der Hand verschiebt um ihn auszurichten. Bei Methode-1 hat man diese eine Hand ja am Bremsgriff.

Scheiben zu biegen ist ein relativ sinnloses Unterfangen da sie sich im Normalfall bei der nächsten Hitzeeinwirkung wieder zurückbiegt bzw. irgendwo anders hin verzieht.
 
Ja, ich weiß, dass Scheiben biegen meist nichts bringt. Aber kaputter konnte ich sie nicht mehr machen, also habe ich es probiert. Es ist einfach ärgerlich, weil ich eine RT86 wegen solcher Geräusche entsorgt hatte und die neue dann nach kurzer Zeit wieder dieselben Geräusche gemacht hat. Ich fürchte, ich habe sie aber beim einem unachtsamen Laufradeinbau selber verbogen. Jetzt ist es zwar ruhig, die Scheibe eiert aber trotzdem leicht. Ich habe mir eine neue Dächle bestellt, die werde ich jetzt wohl gleich einbauen und die RT86 mal wieder entsorgen. Vorne läuft die RT86 in 203 allerdings seit 2 Jahren problemlos und ist auch noch nicht durch.
 
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Ja, ich weiß, dass Scheiben bieten meist nichts bringt. Aber kaputter konnte ich sie nicht mehr machen, also habe ich es probiert. Es ist einfach ärgerlich, weil ich eine RT86 wegen solcher Geräusche entsorgt hatte und die neue dann nach kurzer Zeit wieder dieselben Geräusche gemacht hat. Ich fürchte, ich habe sie aber beim einem unachtsamen Laufradeinbau selber verbogen. Jetzt ist es zwar ruhig, die Scheibe eiert aber trotzdem leicht. Ich habe mir eine neue Dächle bestellt, die werde ich jetzt wohl gleich einbauen und die RT86 mal wieder entsorgen. Vorne läuft die RT86 in 203 allerdings seit 2 Jahren problemlos und ist auch noch nicht durch.
Na ja, ich meine mal, wenn die Scheibe jetzt leicht eiern würde, dann würde sie auch schleifen. Vielleicht kommt es nur so vor, daß sie eiern würde.

Wenn Du schon selbst meinst, daß Du die Scheibe selbst verbogen hattest, dann ist geradebiegen doch die richtige Lösung.
 
Ja, das war bei mir die letzte Zeit auch immer so. Aber zuletzt hatte ich ein nerviges Geräusch (1 klicken pro Umdrehung) von der hinteren Scheibe. Die habe ich dann erneuert, als ohnehin ein neues Laufrad anstand. Leider machte die neue Scheibe nach kurzer Zeit die selben Geräusche, so dass ich jetzt gerade mal eine andere Scheibe (Trickstuff Dächle) montiert habe. Die lässt sich aber auch nicht so einfach schleiffrei einstellen. Irgendetwas ist an meiner hinteren Bremse. Vorne läuft alles wie es soll. Ich finde aber keinen Fehler. Wenn alle Stricke reißen, werde ich wohl mal den Sattel tauschen, auch wenn da nix erkennbar ist.
 
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