Atlantix - Inselhüpfen im Ozean

15.12. 13:30 Fonte do Bispo auf der Paul-Hochebene, 1250m

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Die Lavapools von Porto Moniz müssen warten, zunächst will Specki ein wenig meiner Aufmerksamkeit geschenkt. Hab endlich die Quelle für ein neues, unendlich grausames Uphillgeräusch gefunden: aneinander reibende Speichen. Mit ein paar Madeiraprospekten ist das Problem schnell erledigt, aber mein Hinterrad hat auch ansonsten reichlich fertig. Alle Ersatzspeichen sind schon verballert, was jetzt noch bricht, bleibt so. Das gute Stück hat auch schon ein paar Kilometer runter, ich fahr diese XM 1501 glaub ich wenigstens schon durch Neuseeland, Tasmanien, zweimal Nepal, zweimal Ladakh, von München nach Santiago, nochmal durch die Pyrenäen, ein Dutzend Mal in den Dolomiten, bisserl Kanaren, Kapverden halt... und was ich sonst noch dazwischen vergessen hab. Einmal komplett neu einspeichen wäre sicher angebracht... oder lieber gleich ein neues Laufrad... glaube dieses hier hat mittlerweile seine Schuldigkeit getan.

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Als dann alles wieder geräuschfrei rollt, strample ich in madeirensisch dezembrischer Mittagshitze knappe dreizehnhundert Meter den steilen Berg hinauf, von Porto Moniz auf die Paul-Hochebene. Man gönnt sich ja sonst nix. Das Gepäck verbleibt dabei allerdings im Viersternehotelschnäppchen Moniz Sol, in das ich mich spontan für heute Abend einquartieren durfte. Mal ein bequemes Bett... und jetzt eine bequeme und ballastlose Runde über meine Lieblingslevada "Janela". Nach dem harten Trailbrot von gestern Nachmittag gelüstet es mich heute eher nach etwas leichtem, fluffigem, nichtsdestowenigertrotz aber auch typisch madeirensisch abenteuerlichem.

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Die Levada Janela wird das alles liefern, so viel ist sicher.
 
15.12. 13:30 Fonte do Bispo auf der Paul-Hochebene, 1250m

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Die Lavapools von Porto Moniz müssen warten, zunächst will Specki ein wenig meiner Aufmerksamkeit geschenkt. Hab endlich die Quelle für ein neues, unendlich grausames Uphillgeräusch gefunden: aneinander reibende Speichen. Mit ein paar Madeiraprospekten ist das Problem schnell erledigt, aber mein Hinterrad hat auch ansonsten reichlich fertig. Alle Ersatzspeichen sind schon verballert, was jetzt noch bricht, bleibt so. Das gute Stück hat auch schon ein paar Kilometer runter, ich fahr diese XM 1501 glaub ich wenigstens schon durch Neuseeland, Tasmanien, zweimal Nepal, zweimal Ladakh, von München nach Santiago, nochmal durch die Pyrenäen, ein Dutzend Mal in den Dolomiten, bisserl Kanaren, Kapverden halt... und was ich sonst noch dazwischen vergessen hab. Einmal komplett neu einspeichen wäre sicher angebracht... oder lieber gleich ein neues Laufrad... glaube dieses hier hat mittlerweile seine Schuldigkeit getan.

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Als dann alles wieder geräuschfrei rollt, strample ich in madeirensisch dezembrischer Mittagshitze knappe dreizehnhundert Meter den steilen Berg hinauf, von Porto Moniz auf die Paul-Hochebene. Man gönnt sich ja sonst nix. Das Gepäck verbleibt dabei allerdings im Viersternehotelschnäppchen Moniz Sol, in das ich mich spontan für heute Abend einquartieren durfte. Mal ein bequemes Bett... und jetzt eine bequeme und ballastlose Runde über meine Lieblingslevada "Janela". Nach dem harten Trailbrot von gestern Nachmittag gelüstet es mich heute eher nach etwas leichtem, fluffigem, nichtsdestowenigertrotz aber auch typisch madeirensisch abenteuerlichem.

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Die Levada Janela wird das alles liefern, so viel ist sicher.

Alter Schwede, dann darf das Hinterrad aber auch wirklich gerne in Rente!
Tolle Bilder ! Macht viel Spaß Dir zu folgen!
 
15.12. 14:15 Auf der Levada Janela, 450m

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Ein geheimer Zugangsweg führt von der Paul-Hochebene durch dichten, finstren Madeiradschungel hinab in die Janela-Schlucht. Hab dieses Pisterl vor über acht Jahren mal entdeckt, steht in keinem Wanderführer und erst recht auf keiner Bike-Webseite. Na immerhin OpenStreetMap ist mittlerweile im Bilde, nachfahren also kein Problem. Freilich ist's bei der zweiten Befahrung nicht mehr ganz so spannend, 2010 wusste ich irgendwie noch nicht, ob's hier auch wirklich irgendwohin geht. Aber das tut es... und zwar zunächst mal sechshundert Tiefenmeter hinab auf esseinsig steiler Holperpiste. Kleiner Schönheitsfehler des Janela-Kringels, ein richtiger Trail wäre mir lieber.

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Der kommt dann auch, zwar etwas verspätet, aber dafür um so härter. Ein vergessener Pfad windet sich vom unvermittelten Pistenende mitten im Wald...

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... hinab zum unbekannten Seiteneinstieg in die Levada Janela.

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Der Vorteil: Man kann die Wasserleitung jetzt fast von der Quelle bis zum Ende beradeln. Das sind immerhin schlappe zwölf Kilometer typisch madeirensisches Abenteuer, das man wohl nirgendwo sonst auf dem Planeten in dieser Länge finden dürfte.

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Und standesgemäß geht's gleich mal los mit einer Serie von finstren Tunneln...

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... bei denen man durchaus froh ist, den Ausgang zu erreichen, ohne zur falschen Seite abgestiegen zu sein.
 
Dieses Hinterrad hat wirklich ausreichend hinter sich, definitiv.
Auch der Trail sieht echt mal wieder sehr spassig aus...
Und dann noch die Aussicht auf einen Poncha
 
15.12. 16:00 Auf der Levada Janela, 430m

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Der längste Tunnel auf der Levada Janela misst an die zwei Kilometer, damit ist man schon ein gutes Weilchen beschäftigt. Platzangst sollte man jedenfalls keine haben, bohrt man sich hier doch unter vielen hundert Metern Felsen hindurch. Eine gute Stirnlampe ist auch nützlich, bin sicher zwanzig Minuten mutterseelenallein in dem finstren Loch. Platz zum pedalieren ist kaum, die Dunkelheit und die spukigen Schatten stören mein Balancegefühl auch nicht unerheblich. Außerdem ist kein Raum für den Lenker, selbst bei meinen minimalistischen 760 Schnullimillimetern (richtige Männer fahren 800 hab ich gehört) fehlt kein Finger zur Tunnelwand. Demzufolge lege ich wenigstens die Hälfte der Tunnelstrecken im "Tretrollermodus" zurück: Sattel runter wegen Kopf, rechten Fuß aufs Pedal stellen, linker Fuß schiebt auf der Kante der Wasserrinne an. Ein bisserl gruslig ist's mir schon hier unterm Berg... aber halt gruslig geil. Außerdem sind die Röhren zumeist schnurgerade in den Fels gedrechselt, man sieht also auch in zwei Kilometern Entfernung bereits zu Beginn den kleinen Lichtpunkt am Ausgang. Der kommt zwar ewig nicht näher, aber psychisch hilft das schon irgendwie.

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So ganz dicht ist der Berg wohl nicht immer: Zwangsduschen sind keine Seltenheit, ausweichen unmöglich. Augen zu und durch... yippieh!

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Licht, Luft...

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... und Levadaflow!

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Sonnige Passagen mit Aussicht bleiben die absolute Ausnahme. Aber wenn man mal was sieht, merkt man, dass die Levada Janela hunderte Meter hoch an der Seite einer stattlichen Schlucht talauswärts verläuft.

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Meistens windet man sich kurvenreich durch dunkelgrünen Schatten und bewundert die lustigen Bauwerke, mit denen hier das Wasser aus den zahlreichen Seitencanyons aufgefangen und abgeleitet wird.

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Ja klar... als Mountainbikepurist könnte man jetzt behaupten, eine Levada wäre kein richtiger Singletrack.

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Immerhin fehlt das Gefälle vollständig und man radlt ständig auf oder neben einer betonierten Wasserrinne.

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Aber bitte... wen juckt das... in so einer genialen Umgebung!

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Mitten durch den Wasserfall, freundlicherweise hat jemand an ein Dach gedacht. Vor acht Jahren war das noch eine schlabbrige Wellblechkonstruktion, mittlerweile scheint's etwas stabiler.

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Feucht ist's trotzdem noch, aber immerhin landet das meiste Wasser heutzutage in der Levada und nicht in den Schuhen. Wie auch immer: die Levada Janela ist für mich sicher einer der besten Trips auf Madeira. Kommt einfach erfrischend anders rüber als das übliche Runtergeballere auf irgendwelchen Singles und ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal für die Insel. Hätte? Könnte? Würde? Sollte? MACHEN!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwei mal schon auf Madeira zum Wandern gewesen, aber der Weg fehlt mir. :wut:

Hier mal ein so unglaubliches Video einer Dir mehr als bekannten Bergregion, dass ich es hier mal reinstellen muss (ist auch ein irrer Kontrast zu den von Dir gerade gelieferten Bildern). Ich vermute, dass Du den Alpinisteig noch nicht gefahren bist :D. Marmolada runter bist Du allerdings bestimmt schon, wenn ich mich recht erinnere.
 
Danke für die schönen Bilder am Wochenende.. :love:.... hier Zuhause bin ich kurz davor gewesen den Schneeschieber zu bedienen. :ka:
 
15.12. 17:00 Hotel Moniz Sol in Porto Moniz, 10m

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Gegen Ende wird die Levada Janela immer kunstvoller, beinahe schon verschnörkelt.

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Ebenso kunstvoll und zudem noch extrem lecker sind die madeirensischen Steak-Sandwhiches am Trailende... oder sonst überall auf der Insel. Fünfeinhalb Euro und du bist pappsatt, da kann kein Burger dagegen anstinken.

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Reinbeißen!

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Reinfahren!

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Man muss ja nicht immer am Strand pennen. Und hier im Hotel Moniz gibt's einen heissen Whirlpool nach dem kühlen Meer und morgen früh ein großes Buffet, das passt schon. Ich denk irgendwie immer nur an Essen.
 
Gibt es nicht jährlich ein neues Bike von Canyon? Oder schicken die das ohne Hinterrad?
Schon länger nimmer... ihr paar verbliebenen Forumshansl seid nicht mehr zahlreich oder wichtig genug... und ich auch nicht, so ganz ohne ein paar zehntausend Instagramyoutubedrohnenfollower... :/
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon länger nimmer... ihr paar verbliebenen Forumshansl seid nicht mehr zahlreich oder wichtig genug... und ich auch nicht, so ganz ohne ein paar zehntausend Instagramyoutubedrohnenfollower... :/

Schade, eigentlich sollte jeder Hersteller froh sein, ein solch ein intensives Testprogramm unter solch vielfältigen Testbedingungen für recht überschaubaren Materialeinsatz zu bekommen...
 
16.12. 13:00 Auf dem Fanal-Trail in der Ribeira Janela, 500m

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Heut ist eher leichtes Sonntagsprogramm. Aus der schmalen Mündung der Ribeira Janela...

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... radl ich blumig aber sacksteil (wie immer auf Madeira)...

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... hinauf zu einem relativ nichtssagenden Mirador, gut eintausend Meter über dem Meer.

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Hier schmeisse ich mich alsbald schon den Fanal-Trail wieder hinab, sozusagen a "gmahde Wiesn". Auf Trailforks vorhanden, häufig von den Freeridern hier geshuttled, Dschungelflow ohne Überraschungen und ohne Aussicht.

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Mein Handysensor macht im finstren Wald jetzt auch keine so tollen Bilder, also baller ich einfach ohne große Pausen runter.

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Die obligatorische Levada ist natürlich auch mit dabei...

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... und das Wegerl ist alles in allem recht gut in Schuss. Freilich bleiben auch die reifenspurenzerfurchten Matschlöcher nicht aus, aber bitte... der Fanal passt schon.

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Erst als der Trail vorbei ist, sieht man wieder mehr als fünf Meter weit. Bisserl "urban downhill" durch Ribeira Janela setzt den lustigen Schlusspunkt. War jetzt nicht so verkehrt, der Fanal... aber halt kein "Abenteuer".

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Dafür bin ich am frühen Nachmittag schon wieder unten und genieße eine ausgedehnte Badesession in den Lavapools von Porto Moniz. Definitiv eine der coolsten Plätze zum Schwimmen auf Madeira... und geht auch im Dezember noch.

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Infinitypool mit Wasserfallblick in den aufgewühlten Atlantik fünf Meter weiter unten. Auf dem Mäuerchen sitze ich eine ganze Weile und gucke in die brodelnde, weisse Tiefe.

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Ab und zu klettert der Ozean aus der brodelnden Tiefe allerdings auch bis auf Tuchfühlung herauf. Dann kann man nur hoffen, auf die richtige Seite gespült zu werden... sonst hätte man vielleicht ein dezent mittelgroßes Problem an der Backe... :/
 
Auf der Nordseite ganz sicher, da freut man sich über einige Tage gutes Wetter zum abtrocknen. Im Süden ist's deutlich trockener. Oder du fährst halt Levadas und Tunnels, das geht immer.
Danke für die Info.
Ich bin gerade am überlegen welche Reifen ich montiere.
Und da kommt die Frage nach "leichter rollen" oder doch mehr Grip???
 
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