Änderung des Betretungsrechts in Baden-Württemberg

Was nützt die Abschaffung eines Gesetzes, welches keiner einhält?

Hallo Matrahari,

da Du offenbar jetzt erst über die Thematik gestolpert bist, biete ich Dir diesen Text als Antwort auf Deine Frage

Wir werden immer mal wieder gefragt, was eigentlich der Aufstand gegen die 2-Meter-Regel soll.

Daran halten würde sich doch eh keiner. Das würde schließlich niemanden interessieren. Selbst die Wanderer nicht. Und es gäbe in der Praxis ja auch kaum Konflikte. Und das obwohl sich niemand an die 2-Meter-Regel hält! Gegenseitige Rücksichtnahme sei das Geheimnis! Was stört einen da so eine unsinnige Regel, um die sich eh keiner kümmert? Und auch sonst gäbe es kaum Ärger. Und wenn mal, dann meistens nur ein bisschen Mecker. Der Förster wüsste ja selbst, dass die Regel eigentlich Quatsch ist. Das könne man ihm deutlich anmerken. Und zur Not könne man ja immer noch schnell wegfahren. Also: wozu der Aufstand gegen die 2-Meter-Regel??? Geht doch lieber biken, als darum so ein Theater zu machen.

Nun, das „Warum“ ist wohl ganz individuell. Einigen geht es darum, ihren Kindern nicht erklären zu müssen, dass man sich halt an manche Regeln hält und an andere nicht. Dass man sich das aussuchen kann. Indirekt geht es dabei also auch um das Rechtsverständnis in einer Demokratie. Ob man Gesetze einfach so ignoriert, wenn sie einem nicht passen oder ob man sich für deren Abschaffung engagiert. Es gibt die Sportvereine, die ganz konkret Probleme bei der Genehmigung von Rennen haben oder Jugendtrainer, die nicht mehr bei jedem Training mit einem Bein im Gefängnis stehen wollen. Andere wollen ihren Enkeln nicht erklären müssen, warum sie die 2-Meter-Regel eigentlich damals nicht abgeschafft haben, als die Grünen an der Regierung waren. War doch eine tolle Gelegenheit und einmalige Chance, oder? Wieder andere wollen nicht mehr Waldbesucher 2. Klasse sein. Es gibt welche, die würden sich gerne bei der Trailpflege engagieren, wurden aber bisher immer abgewiesen. Und natürlich welche, die sich Sorgen machen, ob bei einem Unfall auf einem schmalen Weg die Versicherung zahlt. Manche haben Sorge, dass so ein Unsinn auch bei ihnen eingeführt wird und unterstützen uns, obwohl sie gar nicht in Baden-Württemberg leben. Dann gibt es die, die sich ganz allgemein für die Gleichberechtigung der Radfahrer einsetzen, für eine Rad-freundliche Gesellschaft. Und weil das Biken so gut geeignet ist, Kinder und Jugendliche für das Radfahren, den Sport und die Natur zu begeistern, ärgern sie sich über die Einschränkungen durch die 2-Meter-Regel und wollen das ändern.

Es gibt also ganz viele, individuelle Gründe, sich für die Abschaffung der 2-Meter-Regel zu engagieren. Worum es bei dem Engagement jedenfalls NICHT in erster Linie geht - und das muss scheinbar auch mal ganz klar gesagt werden - ist, ob der einzelne Biker jetzt mehr oder weniger illegal fährt und ob ihn das mehr oder weniger stört oder nicht. Das hält so oder so jeder so wie er es für richtig hält und die meisten tun das mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand.

Und genauso können sich natürlich gerne auch diejenigen für die Abschaffung der 2-Meter-Regel engagieren, denen sie persönlich eigentlich vollkommen egal ist. Denn es geht eben nicht nur darum, wie die individuelle Situation für jeden einzelnen Biker aussieht, sondern darum, ob wir uns als Bürger und Biker engagieren wollen oder weitere 18 Jahre achselzuckend zugucken.
https://www.facebook.com/DIMB.OpenTrails

und frage Dich meinerseits: Was nützt die Beibehaltung eines Gesetze, dass keiner einhält?

;)
 
Danke für die Antwort. Dem Großteil stimme ich gerne zu. Allerdings; "...dass man sich halt an manche Regeln hält und an andere nicht", so ist es. Wer Stur jede Regel befolgt, setzt seinen Verstand nicht ein.
Das aus meiner Sicht größere Problem ist damit auch nicht vom Tisch. Das "bauen" im Wald (Drops, Doubles, North-Shores etc.). Selbst wenn es manchmal vorübergehend geduldet wird, spätestens wenn sich der erste verletzt und der Rettungsdienst anrücken muss, ist meistens alles weg.
Dem legalen bauen im Wald stehen allerdings zu viele (marginale) Hindernisse im Weg. Bis es da in Deutschland zu einer Einigung kommen würde, bin ich schon dreimal gestorben.
Da bleibt einem nichts andere übrig als illegal weiter zu bauen.

Was nützt die Beibehaltung eines Gesetze, dass keiner einhält?
- Nichts. Nur der Aufwand der betrieben werden muss, um solch eine schwachsinnige Regel zu kippen, ist meiner Meinung nach zu groß.
 
Das fahren auf Wegen ist ein Recht, das ein Eigentümer den Radfahern nicht verwehren darf. Zumindest ist das in 15 von 16 Bundesländern auch auf Wegen unter zwei Metern Breite der Fall.

Zum Bauen braucht es vor allem mal die Erlaubnis des Eigentümers. Es sollte selbstverständlich sein, dass man ohne diese Erlaubnis nicht zu buddeln beginnt. Den Rest bekäme man dann schon hin. Das ist kein Hexenwerk.

Zum letzten Satz: Gut, dass es Leute gibt, die den Aufwand nicht scheuen und gut, dass davon alle profitieren - auch die Wanderer des SAV - die wissen das nur noch nicht. Nach dem Wegfall der 2-Meter-Regel kann man auch viel entspannter wandern und muss sich nicht mehr aufregen, dass Radfahrer ordnungswidrig schmalere Wege befahren.
 
Danke für die Antwort. Dem Großteil stimme ich gerne zu. Allerdings; "...dass man sich halt an manche Regeln hält und an andere nicht", so ist es. Wer Stur jede Regel befolgt, setzt seinen Verstand nicht ein.

Noch mal: es ist nicht so, dass sich nur Leute für die Abschaffung der Regel einsetzen, die sich sklavisch an die Regel halten. Konkret: ich kenne viele Leute, die sich aktiv gegen die Regel einsetzen und ich kenne niemanden, der sich an die Regel hält.

Dem legalen bauen im Wald stehen allerdings zu viele (marginale) Hindernisse im Weg. Bis es da in Deutschland zu einer Einigung kommen würde, bin ich schon dreimal gestorben.

Es gibt gerade ein paar sehr positive Beispiele:
- die EsNos ist auf einem guten Weg (Stadt, lokale Polit-Prominenz und Vereine unterstützen die Biker)
- der Forst zeigt sich z.B. teilw. in Hessen und am Rosskopf in Freiburg kooperativ
- in Herrenberg gibt es ein konstruktives Projekt etc.
- mit Legalize Freeride gibt es konkrete Unterstützung seitens der DIMB
-> wenn man jetzt die Chance nutzt, müssen zumindest nachfolgende Generationen nicht 3mal sterben, bevor ishc was tut und vielleicht erlebst Du es sogar auch noch


Was nützt die Beibehaltung eines Gesetze, dass keiner einhält?
- Nichts. Nur der Aufwand der betrieben werden muss, um solch eine schwachsinnige Regel zu kippen, ist meiner Meinung nach zu groß.

Und weil das der Großteil der Biker in BaWü schon seit 18 Jahren so sieht, konnte sich die Regel überhaupt so lange halten. JETZT sind wir so nah dran, die Regel zu kippen, wie noch nie. JETZT haben viele von uns schon so viel Aufwand betrieben, dass es sich JETZT auch lohnt, das Ding zu Ende und die Regel zur Strecke zu bringen.

:)
 
http://www.rnf.de/mediatag/heidelberg/#.Ux7uNPl5O8t

Der Opa von Jean Pütz am Ende ist eine absolute Frechheit

Der ganze Beitrag ist total konfus. Ein Sprecher mit scheußlicher Prosodie, die Erwähnung der 2-Meter-Regel ohne jeden Zusammenhang, der knorrige Wanderer mit nebulösen Andeutungen, der Mountainbiker mit völlig durcheinandergewürfelten Phrasen ("Schrittgeschwindigkeit auf Forstwegen"? Hä???) und dann als grande finale dieser Loriot-Verschnitt, der auf die mühsam aufgebaute Harmonie und Verständigung des Beitrags einen riesengroßen Haufen setzt. "Und was folgern wir aus der friedlichen Verständigung der Ureinwohner mit den Siedlern? BRENNT SIE NIEDER!!!111"
Wieso ist das Video so dahingerotzt, während der Artikel viel besser daherkommt?

Unverständlich!
 
Es gibt gerade ein paar sehr positive Beispiele:
- die EsNos ist auf einem guten Weg (Stadt, lokale Polit-Prominenz und Vereine unterstützen die Biker)
- der Forst zeigt sich z.B. teilw. in Hessen und am Rosskopf in Freiburg kooperativ
- in Herrenberg gibt es ein konstruktives Projekt etc.
- mit Legalize Freeride gibt es konkrete Unterstützung seitens der DIMB
-> wenn man jetzt die Chance nutzt, müssen zumindest nachfolgende Generationen nicht 3mal sterben, bevor ishc was tut und vielleicht erlebst Du es sogar auch noch

Schön und Gut.
EsNos: Das deren Strecke abgerissen wurde, hast du sicherlich mitbekommen? Und eine geplante Strecke gibt es nur unter "Führung" eines Vereins.
Legalize Freeride: Hier führt auch kein Weg am Verein vorbei. Siehe Flowtrail Stromgberg und Ottweiler --> Verein.

Über den Rosskopf und Herrenberg habe ich keine Infos.

Auch ich war schon bei der Legalisierung einer Strecke bzw. einer Vereinsgründung dabei "RSC - Hornbuckel Biker Eppingen e.V.", welcher vor ca. 2 Jahren gegründet wurde, um eine bestehende Strecke zu erhalten.
Soll man jetzt jede Strecke einem Verein anbinden oder gar einen neuen Verein gründen?
 
Extra angelegte Strecken - ja, warum nicht? Es geht in der Petition doch nicht um gebaute Trails sondern um die Nutzung der vorhandenen Pfade.
 
Schön und Gut.
EsNos: Das deren Strecke abgerissen wurde, hast du sicherlich mitbekommen? Und eine geplante Strecke gibt es nur unter "Führung" eines Vereins.
Legalize Freeride: Hier führt auch kein Weg am Verein vorbei. Siehe Flowtrail Stromgberg und Ottweiler --> Verein.
...
Soll man jetzt jede Strecke einem Verein anbinden oder gar einen neuen Verein gründen?

Nur so als Beispiel:
Denn es sei durchaus denkbar, dass an einer geeigneten Stelle eine offizielle Strecke angelegt werden könnte. Dem Waldbesitzer, in diesem Fall also der Stadt Hofheim, steht es nämlich frei, so etwas zu erlauben. Berücksichtigt werden müsse im Zweifelsfall der Naturschutz; ebenso wichtig seien Sicherheitsaspekte, betont Behler-Sander.
Quelle: http://www.fr-online.de/main-taunus/hofheim-mountainbiker-mehr-illegale-downhill-strecken,1472862,26184154.

Je nach Art der Strecke, Interessenlage und Verhandlungsgeschick könnte man vielfach auch leicht ohne einen Verein auskommen.
 

mein Gott:anbet:
"Als letzten und besten Weg für die Suche nach dem Sinn schlug der Redner dann die Kommunikation, das Gespräch, vor: "Für einen empathischen Gesprächspartner, der jedes Gegenüber als ebenbürtig anerkennt und sich des Profits entschlägt, ist das gemeinsame, geistige Fortkommen in der dialogischen Auseinandersetzung Belohnung genug."

Wie kann man so eine einfache Sache mit so viel Schwafelei ausschmücken...dafür muß man wohl wirklich studiert haben oder Politiker sein!:wut::spinner:
 
Zuletzt bearbeitet:
Für Menschen ohne Fratzenbuch gibt es da auch was?

Nicht, dass ich wüßte, die Jungs organisieren sich und kommunizieren halt über eine geschlossene Facebook-Gruppe.
Dort kann man lesen, dass sie mit dem Landratsamt in Böblingen, dem Forst und dem Stadt Jugendring in Verbindung stehen.
Es gibt ein Konzept, es wird über mögliche Strecken gesprochen. Mehr weiß ich nicht.

(nur so am Rande: man kann Facebook nutzen, ohne ein Facebook-Opfer zu werden, man kann dort z.B. ohne Probleme anonym und relativ unsichtbar sein, man kann also die Vorteile nutzen, ohne die Nachteile zu haben)
 
OT: Warum muss man das eigentlich immer als "Frazenbuch" verunglimpfen?
Nur weil man Dinge selber nicht leiden kann muss man ihnen nicht gleich unschöne Namen geben. Jeder mag entscheiden was er nutzt und kann es niemandem anders aufzwingen es nicht zu tun. Sich dann beschweren das man es nicht mit bekommt weil man nicht damit agiert ist einfach nur Albern.

Nein, ich nutze FB nicht viel, aber ich kann verstehen wieso man es tut (es erleichtert viele Dinge ungemein) genauso wie WhatsApp und ähnliches.
 
Über den Rosskopf und Herrenberg habe ich keine Infos.
[…]
Soll man jetzt jede Strecke einem Verein anbinden oder gar einen neuen Verein gründen?
Die Rosskopfstrecke "gehört" dem Mountainbike Freiburg e.V.
Ich selber bin zwar kein Mitglied, habe aber von einem, der dabei ist, gesagt bekommen, dass über drei weitere Strecken rund um Freiburg mit der Stadt gesprochen wird. Man muss also nicht für jede Strecke einen neuen Verein gründen; es reicht aus, wenn ein bestehender Verein die Verantwortung übernimmt (sprich: bauen, instandhalten, versichern).
Für die Lokalverwaltungen sind Vereine (vielleicht reichen auch Interessengruppen aus?) die besseren Ansprechpartner. Denn:
- es gibt einen designierten Kreis von Verantwortlichen (Vorstand), der im Sinne des Vereins handelt
- die Vereinsgröße spiegelt das in der Bevölkerung bestehende Interesse an der Sache wider. Auf die aktiven Mitglieder kommen wohl nochmal doppelt soviele Sympathisanten und Mitinteressenten - das sind grobe Zahlen, die einer Verwaltung bei ihren Einschätzungen helfen können.
- die bloße Existenz des Vereins gibt einem Thema Gewicht.

Im lokalpolitischen Sinn kommt man um einen Verein/eine IG kaum herum. Wenn in einer 15.000-Einwohner-Gemeinde plötzlich ein Verein aus 150 Bikern entsteht, dann reicht das in vielen Gegenden schon für ein Erdbeben.
 


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