Wir fahren dieses Jahr die Joe-Route. Die ist zwar für die meisten schon ein alter Hut, aber da es unser erster richtiger Cross ist und hier viele für uns intressante Pässe vereint sind, werden wir dieses Projekt nach bekannter Route nachfahren. Das Thema Alpencross-Planung, -Vorbereitung und Durchführung füllt ganze Bücher und Foren, somit ist es schwierig alle Informationen in ein paar Sätzen unterzubringen.
Wenn man sich in den Regionen der Durchfahrt nicht auskennt würde ich immer schon fertige Routen aus entsprechenden Literaturen wählen. Hier ist der Streckenverlauf auch immer beschrieben, dies vermeidet Stress auf der Tour. Alle Schlüsselstellen und die Schwierigkeitsstufen der Trails sind übersichtlich dargestellt inkl. Übernachtungsempfehlungen, dies erleichtert den Einstieg in das Thema deutlich.
Alle Mitfahrer unserer Gruppe sind auf jeden Fall körperlich fit und mit der täglichen Belastung bei solch einem Tripp vertraut. Die meiste Erfahrung haben wir in Basecamp Urlauben gesammelt (Hotel vor Ort gebucht und jeden Tag eine Tour mit min. 1200 hm und mehr durchgezogen). Nun wollen wir das ganze als Alpencross erleben und uns der Herausforderung stellen.
Die Streckenplanung sollte sich nach der Fahrleistung bergauf und der vorhandenen Fahrtechnik auf dem Trail orientieren. Kein Abfahrtsexperte mit 180mm Freerider wird auf einer Strecke für Marathon-Cracks glücklich und die Marathon-Cracks verlieren den Spaß wenn die Abfahrten nur aus S2-S4 Trails bestehen. Die Teilnehmer sollten wissen was sie können und dies auf jeden Fall in die Planung einfließen lassen.
Die Planung muss sich ebenfalls an den Übernachtungsmöglichkeiten und eigenem Komfortempfinden orientieren. Klar hat die Übernachtung auf einer Alpenhütte einen ganz eigenen Flair, man startet aber auch wenn man Pech hat am nächsten Morgen bei kalten Temperaturen und/oder Nebel/Regen mit einer Passabfahrt. Wenn man im Tal aus einem Hotel startet, kann es zwar auch regnen, man beginnt sich aber erstmal bergauf warm zu fahren. Dazu kommt noch der Komfort von evtl. Sauna (Muskelregenation) und Möglichkeit die versifften Klamotten richtig waschen zu können.
Das nächste Thema ist das Gepäck. Ein normal gefüllter Tagesrucksack reicht bei einem Alpencross nicht aus. Man hat deutlich mehr Kilos auf dem Rücken und das kostet natürlich auch mehr Kraft bei allen Up- und Downhills. Desweiteren musst Du neben dem Vorrat an Klamotten (Wichtig: Regenkleidung) auch berücksichtigen, dass Du alle wichtigen Werkzeuge und Ersatzteile dabei hast. In einem Basecamp-Urlaub hat man meist alles im bequem im Auto oder kann sich an einen Bike-Shop in der Region wenden. Bei einem Alpencross wird das je nach Pannenstelle schon mal kompliziert für den weiteren Tourenverlauf.
Wenn man auf den ganzen Planungs-Stress keine Lust hat und noch nie längere Zeit in den Alpen verbracht hat, dann würde ich persöhnlich einen Alpencross-Veranstalter empfehlen. Hier hat man meist alles fertig organisiert inkl. Anfahrts- und Rücktransport. Man wird auf der Tour von einem Bike-Guide begleitet und bekommt das Gepäck von einer Übernachtungsstätte zur nächsten transportiert. Der Gepäcktransport ermöglicht es auch mal auf so einer Tour einen Tag auszusetzen, wenn die Kraft-Reserven aufgebraucht sind. Und man muss sich um den Klamotten-Haushalt nicht so sorgen. Klar kostet dies mehr als die Eigenplanung, aber man muss den Zeitaufwand für Recherche und Planung hier auch mitrechnen.
Ich hoffe dies konnte Dir etwas helfen.
Gruß
Jörg