Adriatix - von Rom nach München

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Re: Adriatix - von Rom nach München
Schade dass ihr in Bovec Pech mit dem Wetter hattet, ich finde den Ort eigentlich sehr nett (während Kobarid den Charme eines Supermarktparkplatzes am Sonntag Abend hat), allerdings ist es im Juli und August wirklich zu voll dort... ist halt das Paddel-Mekka schlechthin.
Vom Kanin gab es 2012 einen offiziellen Downhill, keine Ahnung ob es den so noch gibt, im Grunde ein felsiger Naturpfad mit ein paar Holzelementen und recht stattlichen Absätzen, jedenfalls nicht von schlechten Eltern.
Den Wasserfall bei Kobarid haben wir uns damals auch angesehen, da gab es noch nix bzgl. Eintritt, waren alleine dort...
Ich wünsche euch noch eine schöne Tour!
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Apropos Österreich... taugt eigentlich der Bikepark Nassfeld oder is des a Kaas?
Habe letztes jahr den trail von gmanberg (mittelstation millenium express) nach tröpolach gemacht. War "etwas" aufzupassen, da abseits der ideallinie rollschotter. Im prinzip aber nicht schwer dieser traul.
Trails direkt am nassfeld oben kenn ich noch nicht. nächtige diese woche ja gerade vis a vis vom nassfeld. Wann würdet ihr die trails fahren? Evt. Kann ich den ein und andern die nächsten tage noch einbauen.
Befürchtung liegt aber nahe dass das alles ähnliche murmelbahnen sind.
Weissensee trails wären etwas natürlicher angelegt...
Allgemein südlich der Gail auch aufpassen, einige Grossgrundbesitzer sind wirklich fies.
Habe weiter östlich last Jahr vom Poludnig Abfahrt ri Westen auf dem 483 probiert bis Schlosshüttensattel. Gut S2 mit einigen kurzen Geländestufen. @stuntzi würd das schaffen, mir wars alleine etwas zu schwierig. Von der Radniger Alm nordwestlich Hermagor würds was feines geben (ri süden).
allgemein: ab nassfeld ri westen könnte man auf 1600 bis knapp 1900 höhe schön richtung kötschach fahren-Grossteils aber forstpisten ...
 
12.07. 11:50 Prestreljenik Gipfel, 2498m

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Von der Bergstation der Kanin-Gondelbahn...

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... schieben wir eine böseschottrige Skipiste...

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... hinauf in einen kleinen Sattel.

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Ein bisserl Gekritzel am Fels führt uns zu einem kleinen Klettersteig am Prestreljenik-Gipfel. Der Zustand ist allerdings ein wenig seltsam: Das brandneues Drahtseil hängt teils ziemlich schlaff in der Gegend. Scheint irgendwie noch nicht ganz fertig gebaut/renoviert. Oder jemand hat unterwegs die Lust am Schrauben verloren und nur noch jeden zweiten Haken verbunden.

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Macht nix, das Wegerl ist nicht besonders schwierig. Irgendwie führt's auch nirgendwo hin sondern quert einfach nur die Bergflanke. Kann man ja mal mitnehmen, wenn man schon in der Gegend ist und sowieso auf irgendnen Gipfel steigen wollte. Eigentlich wollten wir drüben auf der anderen Talseite den "Mangart" probieren, aber das hätte zusätzliche 1700 Höhenmeter wochenendverkehrige Sackgassenteerstraße bedeutet, die man nach getaner Arbeit einfach wieder runterrollen müsste. War vermutlich eine blöde Idee, drum kraxeln wir jetzt halt hier oberhalb des Skigebiets ein bisserl rum.

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Der "Prestreljenik" macht schon auch halbwegs Spaß, auch wenn ihn kein Schwein kennt. Also aufi, ...

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... ummi...

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... und eini...

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... und dabei das jonglieren nicht vergessen.

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Am Gipfel erwischen uns ein paar harmlose aber nervige Quellwolken und verhindern die erwünschten Panoramablicke von der Adria bis in die Dolomiten. Da hilft wohl auch die künstliche Sitzerhöhung nix: Bin direkt auf der slovenisch-italienischen Grenze und sehe doch nix vom nächsten Land. Na gut, neu ist Italien jetzt nicht wirklich, schließlich hat der Adriatix in Rom mit den Abruzzen begonnen. Kommt mir irgendwie vor wie ganz schön lange her, dabei ist's bisher doch eher ein pandemischer Kurztrip. Kurz aber lustig.
 
ps, hab's jetzt nicht gezählt, aber seit Sonntag Nachmittag ist ganz schön was los hier. Ist doch viel lustiger als wenn ich nur den Alleinunterhalter spiele... für mich wenigstens :-).
 
Schade dass ihr in Bovec Pech mit dem Wetter hattet, ich finde den Ort eigentlich sehr nett (während Kobarid den Charme eines Supermarktparkplatzes am Sonntag Abend hat), allerdings ist es im Juli und August wirklich zu voll dort... ist halt das Paddel-Mekka schlechthin.
Ok, ich gebs zu: Bovec war geringfügig gemütlicher als Tolmin und Kobarid. Bei Dauerregen hilft das natürlich auch nicht viel, aber immerhin.

Die Downhills am Kanin haben wir nicht probiert. Sahen auf den ersten Blick mehr wie zweckentfremdete Skipisten und Forststaßen aus, obwohl da sicher was habwegs nettes gegangen wäre. Glaub die Seilbahn bietet sogar ne Tageskate für Biker an. Naja... Kringel halt... und der Fokus lag bereits auf Italien.
 
12.07. 13:40 Seilbahnstation beim Col Prevala in Italien, 2110m

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Nach dem kleinen Exkurs auf den Prestreljenik schnappen wir uns die Bikes und rollen zunächst auf slovenischem Skipistenschnee...

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... und über slovenischen Skipistenschotter...

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... mit fünfzig fetzigen Sachen hinab in den Prevala-Sattel. Die kleinen Skigebiet vom Kanin auf der slovenischen und Sella Nevea auf der italienischen Seite sind grenzüberschreitend miteinander verbunden, das passt relativ prima in die Tour.

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Buon giorno ITALIA!

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Das kann nur gut werden... und die grausigen Skipisten lassen wir jetzt auch hinter uns.
 
12.07. 14:20 Auf dem 636er-Trail nach Sella Nevea, 1800m

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Und abwärts: Beinahe zwölfhundert Tiefenmeter trennen die Gipfelregionen des Sella Nevea Skigebiets vom Talboden. Und diese Tiefenmeter dürfen wir auf dem Weg Nummer 636 zu einhundert Prozent auf Singletrack verspeisen, da kommt kein einziger Meter Forstpiste in die Quere. Ich hatte 2009 beim Heraklix schon das Vergnügen, hier durch den Schotter talwärts zu pflügen. Jetzt bin ich nach elf Jahren zum zweiten Mal hier, und es macht nicht weniger Spaß. Eher mehr... das liegt bestimmt am breiteren Lenker.

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Wenn ich so die Fotos von früher betrachte, kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Der Mikrolenker sieht schon irgendwie komisch aus, konnte man damit überhaupt Kurven fahren? Link in die Vergangenheit: Heraklix 2009 - von Kreta zum Gardasee.

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Zurück zur Gegenwart vom Sella-Nevea-Trail: Die Panoramablicke hinaus ins Valle Raccolana sind exorbitant hübsch.

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Sella-Nevea-Trail: Obenrum ist die alte Mulatteria schon ein ziemliches Grobschottermassaker.

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Sella-Nevea-Trail: Die einfachen Abschnitte sind eindeutig in der Minderheit.

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Sella-Nevea-Trail: Leichte Stückerl muss man mit der Lupe suchen und genießen, schon bald wird's wieder karstig und steil.

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Sella-Nevea-Trail: Doppelflow, incoming.

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Sella-Nevea-Trail: Doppelflow, outgoing.

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Sella-Nevea-Trail: Guckpause, dringend notwendig. Zwar keine blaue Adria mehr im Blick, der haben wir heute vom Gipfel des Prestreljenik das letzte Mal in einer kurzen Wolkenpause zugewunken. Aber so richtig gescheite Bergpanoramen sind dann auch kein so schlechter Ersatz für tiefblaues Meer... oder? Außerdem sind die Trails länger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr beiden!

Wir sind halt alle mehr am biken, als am lesen. Da kommt man dann leider nicht jeden Tag zum Lesen. Das heißt aber nicht, dass wir kein Interesse haben!!! Schönen Gruß aus den Dolos.
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Hallo,
ich wollte nur Mal sagen, dass ich nun mittlerweile auch schon seit ca. anderthalb Jahren deine und eure Touren lesend und Bilder schauend begleite. Danke für die aufwändigen Berichte, die immer perfekten Fotos und die netten, kleinen Nebenstorys eurer Erlebnisse! ?
Es macht wirklich super Spaß und gibt einem immer wieder einen Fernweh-Schub. Dabei bin ich eher der Forenleser und weniger Filme-Schauer, wobei die natürlich auch toll gemacht sind und viel Arbeit bedeuten. Liebe Grüße aus den Pyrenäen
 
Dolomiten: Ich war vor Urzeiten dort, natürlich mit Hardtail usw. Nach einer Befahrung des Travenanzes-Tals (damals noch nicht illegal!?) kamen wir völlig geflachst im Hotel in Cortina an. Was lief im Fernsehen: der Angriff auf die Twin Towers (9/11). All die schönen Eindrücke waren hinüber.
An dem Tag sind wir gerade beim Alpencross in Lienz eingeritten. TV an und.... Bäm. Das war seltsam....
 
12.07. 16:00 Rifugio Julia in Sella Nevea, 1150m

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Sella-Nevea-Trail: Wer darauf wartet, dass der 636er irgendwann mal etwas leichter wird, braucht einen langen Atem. Steil, schottrig und kurvig geht's dahin, S2 bis S3 von ganz oben bis ganz unten.

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Sella-Nevea-Trail: Ausruhen und lächeln.

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Sella-Nevea-Trail: Kamerafahrt mit professionellem Körperstativ.

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Sella-Nevea-Trail: Geht auch noch steiler.

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Sella-Nevea-Trail: Das Panorama leistet auch tiefer unten noch.

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Sella-Nevea-Trail: Der alte Maultierweg quert zahlreiche Karstspalten auf kleinen Brücklein. Da geht's teilweise stattlich stief in die Felsen hinab. Meist sieht mans durch das Gestrüpp gar nicht richtig, aber reinfallen will da niemand.

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Sella-Nevea-Trail: Erst kurz vor Ende können wir die Finger von der Bremse nehmen...

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Sella-Nevea-Trail: ... und gemütlich ausrollen.

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Sella-Nevea-Trail: Leistet alles, zumindest für mich. Kettle ist vermutlich geringfügig anderer Ansicht, glaube sacksteiler S3-Kram liegt ihr nicht so besonders. Aber immerhin wird noch gelacht, so schlimm kann's also nicht gewesen sein.

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Sella-Nevea-Trail: So muss ein Trail aufhören.

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Nach getaner Arbeit und ausgiebiger Wiesenbechillung checken wir spontan nebenan im angenehmen Rifugio Julia ein. Nach zwei Nächten im Zelt ist mal wieder eine heisse Dusche angesagt... und ein richtiges Bett... und ein richtiges Klo... und überhaupt: Schlussendlich muss das Wamrduscherübernachtungsverhältnis auf dem Adriatix sorgsam gepflegt werden, sonst kommt noch jemand auf die Idee, das hier wäre richtiges Bikepacking.
 
13.07. 10:00 Piano Montasio, 1500m

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Der erste Morgen im neuen und alten Land Italien beginnt mit einem erfrischend steilen Teersträßlein von Sella Nevea hinauf zum Piano Montasio. Im Hintergrund zeigen sich die Grenzberge zu Slovenien mit dem Kanin-Massiv, irgendwo dort durften wir gestern runtertrailen.

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An der Malga Montasio folgt... natürlich gleich mal ein Powernap. Ich trinke derweil einen Cappucco nach dem anderen und denke über die restliche Route nach. Klarerweise folgen nun erst mal eintausend Tiefenmeter Singletrack zurück ins Valle Raccolana, soviel ist sicher. Danach empfiehlt das Strava Overlay irgendwas unbekanntes an einem "Rio Patoc", das muss man sich vermutlich mal aus der Nähe betrachten. Weiter dann nach Pontebba? Passo Lanza? Monte Paularo? Rifugios Marinelli & Calvi & Sorgenti del Piave? Das wäre sozusagen die italienische Seite des karnischen Hauptkamms und wohl mehr oder weniger die Hauptroute der "Transcarnica". So bin ich beim Heraklix gefahren. Dachte ja eigentlich, dieses Mal etwas weiter südlich im Friaul zu bleiben. Aber um Moggio, Tolmezzo und den Lago di Sauris herum find ich irgendwie nix richtiges... und die Berge sind in der Nähe des karnischen Hauptkamms schon deutlich hübscher. Was tun? Hmm...
 
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ahwas.. Hübsche Berge schlägt nicht so hübsch aber nie da gewesen. Der Heraklix ist außerdem so lange her, dass das eh alles anders aussieht (vielleicht) und Kettle war ja auch noch nicht da?
 
Aber um Moggio, Tolmezzo und den Lago di Sauris herum find ich irgendwie nix richtiges...
Zumindest die Gegend um Moggio ist bei uns in der Steiermark so beliebt, dass da sogar im Rahmen von geführten Bikereisen hingefahren wird. Auf Trailforks ist einiges drin.

Wünsch euch noch viel Spaß und eine schöne Zeit!

PS: Ich les' seit gefühlt 100 Jahren bei deinen Trips mit, bin ein sehr kritscher Mensch und muss zugeben: Ich find an deinen Berichten wenig zu kritisieren. :)

PPS: Jetzt ist mir doch noch was eingefallen: So konsequent Slovenien statt Slowenien zu schreiben, tut ein bisschen weh. Ist zwar nur eine Transkriptionskonvention, falsch ist es aber trotzdem. ;)
 
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Wer radelt so fröhlich durch die Welt?

Kettle und Stuntzi und das fast ohne Geld.

Mal den Berg hinauf oder hinab,

das hält alle Leser in Trab.



Uns gefielen bisher alle Berichte

Wie ihr so herumradelt in der Weltgeschichte.

Solche Wege fuhren wir noch nie,

wir fahren solche mit unsrer Energie:
 

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Zumindest die Gegend um Moggio ist bei uns in der Steiermark so beliebt, dass da sogar im Rahmen von geführten Bikereisen hingefahren wird. Auf Trailforks ist einiges drin.
Stimmt... Trails scheints zu geben... zB

https://www.outdooractive.com/mobil...te-flop-ueber-sentiero-435-und-437/111940811/
Aber kann man daraus auch nen Cross rüber in die zentralen Dolomiten basteln, so mit ohne Wald und so? Hab die Gegend von meinem kurzen Besuch an der Forca Griffon beim Heraklix als recht waldig und etwas verhaut in Erinnerung.
 
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