Spannende Räder! Tolle Bikes!
Im Vergleich zu den MTB-Tests wird einem - wieder mal - der Wahn der letzten Jahre bewusst. Hier bei den Rennrädern wird über Seiten hinweg jedes Einzelteil im Gewicht analysiert und verglichen. Sogar Flaschenhalter und Trinkflaschen werden auf die Waage gelegt und bewertet: "
Die Aero-Flasche ist mit 97 Gramm kein Leichtgewicht." (beim Trek Madone)
Bei den Mountainbikes (der Bergaufsportart!) im Vergleich ganz lässig:
"(...) ok, wieder 1kg schwerer geworden seit dem letzten Jahr, aber egal, fährt auch bergauf, halt gemütlicher."
Jup, das ist definitiv Wahn die paar Gramm einer Trinkflasche zu analysieren/kritisieren
Selbst bei XC Rennen hat Radgewicht bei weitem nicht mehr die oberste Prio... wie relevant kann es dann für uns halbtrainierte sein, die teilweise mit Rucksäcken, zu viel Ausrüstung oder mehr als 10% Körrperfett unterwegs sind. Dann auch noch mit Trailbikes/Enduros usw. und nicht mal gegen die Uhr.
Ich wiege mit minimalistischer Ausrüstung knapp 80 kg, mit nem durchschnittlichen Trailbike wären es also 95 kilo. Ein Kilo mehr wären somit ca. 1% Unterschied. Wieviel zeitlichen Vorteil erhoffst du dir von 1% weniger Gewicht am Berg?
Oder als netter kleiner Eigenversuch: nehme eine undurchsichtige Trinkflasche, lass einen Kumpel sie einmal leer und einmal voll an dein Rad schnallen und schau mal, ob du wirklich spürst wann sie voll und wann sie leer ist.
Natürlich fährt sich ein wirklich leichteres Rad agiler, leichtfüßiger usw. (wobei da manche Komponenten deutlich mehr am Fahreindruck ändern als andere), aber beim gleichmäßigen Anstieg ist der Unterschied wirklich nicht groß. Wer das Kleingeld über hat, kanns dafür natürlich gerne ausgeben... aber zu glauben, dass es unbedingt nötig sei oder darauf pochen, dass Trailbikes und Enduros wieder mit wenig robusten Komponenten ausgestattet werden sollen, hat die Entwikclung des Sports ehrlich gesagt ein wenig verschlafen.
Marathonräder gibt es weiterhin in sehr leicht, XC Räder sind den heutigen Strecken, Geschwindigkeiten und Einsatzgebieten angepasst (und trotzdem noch sehr leicht und verflucht schnell in allen Belangen), mit einem 12-13 kilo DC Rad kann man Strecken fahren, für die man vor Jahren ein Trailbike oder mehr gebraucht hätte... also was fehlt dir eigentlich bzw. warum kritisierst du immer das Radgewicht in Kategorien, die für dich scheinbar nicht relevant sind?
Zum eigentlichen Thema hier: "Testsieger" und anscheinend schnellstes Bike hier im Straßentest ist das schwerste Rad im Test (Aeroad), Liebling aller Tester war das zweitschwerste Rad im Test (Madone SL)