Tach,
möchte heute endlich mal damit beginnen, die gesammelten Eindrücke von meinem ersten Alpencross im Forum zu verewigen. In der letzten Augustwoche sind wir: Gerhard aus Gonna, Christian aus Bennungen und Frank aus Sangerhausen und ich durch die Dolomiten gezogen.
Werde in den nächsten Tagen einige Fotos ins Album setzen - muß aber erst mal sortieren; wir haben insgesamt 430 Bilder geschossen.
Viel Spaß beim Lesen!
Die Planung lastete hauptsächlich auf den Schultern von Gerhard und Christian. Inspiriert vom Buch Traumtouren Trans Alp entschieden wir uns für die Tour Nr. 2, die von Bayrischzell bis zum Gardasee führt. Jedoch stiegen wir erst in Sterzing in die Tour ein. Überwiegend auf Wanderwegen und Straßen des 1. Weltkrieges wollten wir uns quer durch die Dolomiten bis nach Riva del Garda bewegen. Ich denke, dass wir uns nicht hinter den eigentlichen Alpenüberquerern verstecken müssen, denn das Überqueren der Alpen ist schon mit ca. 350 km u. 6500 hm möglich. Uns sollten wesentlich größere Zahlen zu schaffen machen. Nicht umsonst wird diese Dolomiten-Route vielfach als eine der schwersten Alpentouren bezeichnet. Dazu verzichteten wir auf ein Begleitfahrzeug, die Utensilien für die 8 Tage verstauten wir in den Rucksäcken bzw. Frank z.t. in einer größeren Lenkertasche. Die Mitgliedschaft im Alpenverein Sektion Südharz/Sangerhausen machten wir noch perfekt, um bei den geplanten Hüttenübernachtungen bessere Karten zu haben. Christian beschäftigte sich viele Stunden mit der Vorbereitung der Routenkarten für die einzelnen Tage. Die Packzettel gingen wir gemeinsam durch und legten fest, wer welches Werkzeug, Medikamente etc. mitnehmen sollte. Die Bikes wurden letzten scharfen Prüfungen unterzogen, das eine oder andere Teil in Voraussicht der extremen Belastungen getauscht und unsere Bike-Wear mussten wir auch noch erweitern.
Jetzt ist alles vorbereitet: am 21.August 2004 soll unser 1. Alpencross in Sterzing starten!
Freitag früh 9:00 Uhr sitzen wir bei Gerhard in Gonna in unseren Vierrädern, die Bikes und Rucksäcke sind gut verstaut. Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen geht´s gut gelaunt und motiviert nach Sterzing. Gegen 17:15 Uhr finden wir das (vorgebuchte) Hotel Zoll an der alten Brennerstraße. Schnell beziehen wir das für vier Personen eigentlich viel zu kleine Zimmer. Lange halten wir uns nicht auf, denn ich habe meinen Herzfrequenzmesser vergessen ein neuer muß her. Schnell bekommen wir die erste Gänsehaut, ganz schön frisch in Sterzing. Der Himmel ist inzwischen ordentlich wolkenverhangen. In der schönen Innenstadt wimmeln eine Menge Leute umher - typisch Italien! Ein paar Sportläden und Optiker (ja hier gibt´s Herzfrequenzmesser) klappern wir ab und finden endlich ein bezahlbaren Sigma in einem kleinen Bikeshop. Leider stellen wir später fest, dass einige zugesagte Funktionen fehlen. Doch ein schei... Geschäft gemacht! Aber zurückbringen will ich ihn nicht, ohne meine Herzfrequenz im Auge zu haben, möchte ich die Tour nicht fahren.
Wir suchen eine Pizzeria um mit Pasta unsere Kohlenhydratspeicher zu füllen und starten einen 1. Fehlversuch in der Pizzeria Clara an der Brennerstraße. Die Begrüßung sooooo nett, und Preise, das hat die Welt noch nicht gesehen. Also sollten die Blicke in die Speisekarte in diesem Lokal unsere letzten sein. Wir ziehen weiter. Gemütlich wird es dann in der Pizzeria Seiler in der Innenstadt. Moderate Preise und alles ganz lecker. Ein letztes Weizen an diesem Abend gönnen wir uns im Hotel. Lange halten wir es aber nicht aus, denn an den Geräuschpegel der Italiener können sich unsere deutschen Ohren so schnell nicht gewöhnen. Gerhard sichert noch seine Schlafgelegenheit (als Bett kann man das wirklich nicht bezeichnen) mit einer Kiste gegen Umkippen, bevor gegen 23:00 Uhr unsere Augen zufallen.
Viel zu früh 5:15 Uhr klingelt der Wecker. Durch den rauschenden Bach und die Straße mehr oder weniger (schlecht) geschlafen der Blick aus dem Fenster. Der Wetterbericht war leider richtig: Dauerregen. So´n Mistwetter am ersten Tag, keiner hatte so richtig Bock. Jedenfalls hat´s keiner zugegeben. Das Frühstück hatten wir für 6:15 Uhr bestellt, um 7 war der Tisch endlich gedeckt. Alle trödelten mächtig rum und sogar die Gedanken, den Start zu verschieben, wurden schon laut gedacht. Immerhin sollte es bis auf 2568 m rauf gehen und keiner konnte uns sagen, was da oben für ein Wetter herrscht. 20 Minuten nach 8 sitzen wir in Regensachen eingehüllt, Gerhard mit selbstgebastelten Füßlingen aus Folientüten, auf unseren Rädern. Schweinekalte 8°C und Wasser vom Himmel, als ob Du unter der Dusche stehst. Aber wir machen ernst!
Im Zentrum von Sterzing suchen wir kurz Schutz vor dem Regen unter dem Zwölferturm, das Startfoto wird gemacht, wir schlagen die Hände aneinander hier ist unser Startpunkt, hier beginnt unsere offizielle Strecke. Gleich haben wir erste Orientierungsprobleme, bis wir merken, dass der Routenplan nicht stimmt. Die Karte verschafft uns einen groben Überblick und wir wissen schnell, wo es weiter geht. Die ersten Kilometer auf der Straße nach Fußendraß machen trotz der erheblichen Steigung und Dauerregen Spaß. Dann biegen wir ab auf den Schotterweg Richtung Pfunderjoch. Ab hier passt wieder der Routenplan. Uns fallen Steine vom Herzen. Denn ohne die genauen Bezeichnungen würden wir den weiteren Weg sicher nicht finden. Der erste heftige Anstieg unserer Tour. Laut Buch sollte die Strecke kpl. fahrbar sein. Doch nicht nur wegen der Witterung muß besonders ich mehr schieben, als mir lieb ist. Und mein angeschlagenes rechtes Knie möchte ich auch nicht gleich überbelasten. Ab ca. 2140 m liegt Schnee, ab 2200 m eine geschlossene Schneedecke. Endlich hat es aufgehört zu regnen. Aus dem Schotterweg wird oberhalb der Almwiesen ein Pfad, den wir Anfangs noch fahren können und später nur noch schieben. Hier oben wollte Mussolini Krieg spielen, das ist kaum zu glauben. Wir suchen nach einem Weg, um über einen Sturzbach zu kommen. Der Wind nimmt mit zunehmender Höhe zu und damit sinkt unsere gefühlte Temperatur. Immerhin haben wir noch 5 Grad über null. Geiler Sommerurlaub?! Es wird nicht gejammert! Die durchschnittliche Schneehöhe beträgt jetzt 30 cm und die Schneewehen gehen uns manchmal bis zum Bauch. Zum Glück haben wir einigermaßen gute Sicht, so dass wir meist erkennen, wo sich der Pfad zum Gipfel lang schlängelt. Die letzten Meter können wir unsere Bikes kpl. entlasten. Wer sein Auto liebt der schiebt. Und wer sein Bike liebt der trägt.... na ja, das mit dem Reimen muß ich noch üben. Nach 2 Stunden im Schnee erreichen wir die Passhöhe. Oben werden Erinnerungsfotos gemacht, bis wir dann auf dem Abstieg eine weitere Stunde unsere Räder mehr tragen als schieben. Auf der ersten Alm fahren wir einen traumhaften Single - Trail, der sich trotz 5 cm Schnee sehr gut unter die Räder nehmen lässt. Die ersten kleinen Stürze sind allesamt harmlos. Ab und an hören wir ein Pfeifen. Ein Murmeltier war´s, es hoppelt ein Stück weiter und versteckt sich in einem Erdloch. Etwa 200 m oberhalb der Weitenbergalm machen wir an einer kleinen Hütte Rast. Der Schnee verschwindet mehr und mehr und der Trail, der jetzt steiler wird, zwingt uns hin und wieder zum Absteigen.
In die Weitenbergalm möchten wir aus Zeitgründen nicht einkehren. Der Hüttenwirt gibt uns zu verstehen, dass wir heute die ersten Verrückten sind. Ein anderer meinte lächelnd: Es gibt immer wieder welche.... Weiter ins Tal fliegen wir auf Schotter hinunter nach Pfunders. High-Speed, wir sind alle happy. Zwischendurch atemberaubende Schluchten, die durch den aufsteigenden Nebel noch viel gewaltiger wirken. Auf Asphalt fahren wir bis zum tiefsten Punkt an diesem Tag (750 m) nach Vintl. Damit hatten wir jetzt 1818 hm Downhill am Stück hinter uns. Meine neuen Magura Bremsbeläge sind nur noch halb so dick. Der Radweg weiter nach Ehrenburg ist gesperrt, deshalb müssen wir die stark befahrene Hauptstraße im Pustertal nutzen. Jeden kleinen Anstieg merken wir inzwischen in unseren Waden. Eine Weiterfahrt bis zum Kronplatz mit weiteren ca. 1400 hm, wo wir die erste Hüttenübernachtung geplant hatten, ist nicht mehr zu schaffen. 17:15 Uhr finden wir in Ehrenburg schnell zwei Zimmer bei Hubert Lechner mit traumhaften Ausblicken über den Ort. 22,- Euro mit Frühstück, da gibts nix zu meckern.
Im Gasthof Obermair lassen wir uns das Abendessen servieren und haben uns viel vom ersten Tag zu erzählen. Nachtruhe ist schon um 20:50 Uhr. Der Tag hat uns alle ganz schön geschafft....
Kilometer 58
Höhenmeter 2132
Fahrzeit 7 Stunden 55 Minuten
Fortsetzung folgt
möchte heute endlich mal damit beginnen, die gesammelten Eindrücke von meinem ersten Alpencross im Forum zu verewigen. In der letzten Augustwoche sind wir: Gerhard aus Gonna, Christian aus Bennungen und Frank aus Sangerhausen und ich durch die Dolomiten gezogen.
Werde in den nächsten Tagen einige Fotos ins Album setzen - muß aber erst mal sortieren; wir haben insgesamt 430 Bilder geschossen.
Viel Spaß beim Lesen!
Die Planung lastete hauptsächlich auf den Schultern von Gerhard und Christian. Inspiriert vom Buch Traumtouren Trans Alp entschieden wir uns für die Tour Nr. 2, die von Bayrischzell bis zum Gardasee führt. Jedoch stiegen wir erst in Sterzing in die Tour ein. Überwiegend auf Wanderwegen und Straßen des 1. Weltkrieges wollten wir uns quer durch die Dolomiten bis nach Riva del Garda bewegen. Ich denke, dass wir uns nicht hinter den eigentlichen Alpenüberquerern verstecken müssen, denn das Überqueren der Alpen ist schon mit ca. 350 km u. 6500 hm möglich. Uns sollten wesentlich größere Zahlen zu schaffen machen. Nicht umsonst wird diese Dolomiten-Route vielfach als eine der schwersten Alpentouren bezeichnet. Dazu verzichteten wir auf ein Begleitfahrzeug, die Utensilien für die 8 Tage verstauten wir in den Rucksäcken bzw. Frank z.t. in einer größeren Lenkertasche. Die Mitgliedschaft im Alpenverein Sektion Südharz/Sangerhausen machten wir noch perfekt, um bei den geplanten Hüttenübernachtungen bessere Karten zu haben. Christian beschäftigte sich viele Stunden mit der Vorbereitung der Routenkarten für die einzelnen Tage. Die Packzettel gingen wir gemeinsam durch und legten fest, wer welches Werkzeug, Medikamente etc. mitnehmen sollte. Die Bikes wurden letzten scharfen Prüfungen unterzogen, das eine oder andere Teil in Voraussicht der extremen Belastungen getauscht und unsere Bike-Wear mussten wir auch noch erweitern.
Jetzt ist alles vorbereitet: am 21.August 2004 soll unser 1. Alpencross in Sterzing starten!
Tag 0 die Anreise nach Sterzing
Freitag früh 9:00 Uhr sitzen wir bei Gerhard in Gonna in unseren Vierrädern, die Bikes und Rucksäcke sind gut verstaut. Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen geht´s gut gelaunt und motiviert nach Sterzing. Gegen 17:15 Uhr finden wir das (vorgebuchte) Hotel Zoll an der alten Brennerstraße. Schnell beziehen wir das für vier Personen eigentlich viel zu kleine Zimmer. Lange halten wir uns nicht auf, denn ich habe meinen Herzfrequenzmesser vergessen ein neuer muß her. Schnell bekommen wir die erste Gänsehaut, ganz schön frisch in Sterzing. Der Himmel ist inzwischen ordentlich wolkenverhangen. In der schönen Innenstadt wimmeln eine Menge Leute umher - typisch Italien! Ein paar Sportläden und Optiker (ja hier gibt´s Herzfrequenzmesser) klappern wir ab und finden endlich ein bezahlbaren Sigma in einem kleinen Bikeshop. Leider stellen wir später fest, dass einige zugesagte Funktionen fehlen. Doch ein schei... Geschäft gemacht! Aber zurückbringen will ich ihn nicht, ohne meine Herzfrequenz im Auge zu haben, möchte ich die Tour nicht fahren.
Wir suchen eine Pizzeria um mit Pasta unsere Kohlenhydratspeicher zu füllen und starten einen 1. Fehlversuch in der Pizzeria Clara an der Brennerstraße. Die Begrüßung sooooo nett, und Preise, das hat die Welt noch nicht gesehen. Also sollten die Blicke in die Speisekarte in diesem Lokal unsere letzten sein. Wir ziehen weiter. Gemütlich wird es dann in der Pizzeria Seiler in der Innenstadt. Moderate Preise und alles ganz lecker. Ein letztes Weizen an diesem Abend gönnen wir uns im Hotel. Lange halten wir es aber nicht aus, denn an den Geräuschpegel der Italiener können sich unsere deutschen Ohren so schnell nicht gewöhnen. Gerhard sichert noch seine Schlafgelegenheit (als Bett kann man das wirklich nicht bezeichnen) mit einer Kiste gegen Umkippen, bevor gegen 23:00 Uhr unsere Augen zufallen.
Tag 1
Sterzing Fußendraß Pfunderjoch - Pfunders Vintl Ehrenburg
Sterzing Fußendraß Pfunderjoch - Pfunders Vintl Ehrenburg
Viel zu früh 5:15 Uhr klingelt der Wecker. Durch den rauschenden Bach und die Straße mehr oder weniger (schlecht) geschlafen der Blick aus dem Fenster. Der Wetterbericht war leider richtig: Dauerregen. So´n Mistwetter am ersten Tag, keiner hatte so richtig Bock. Jedenfalls hat´s keiner zugegeben. Das Frühstück hatten wir für 6:15 Uhr bestellt, um 7 war der Tisch endlich gedeckt. Alle trödelten mächtig rum und sogar die Gedanken, den Start zu verschieben, wurden schon laut gedacht. Immerhin sollte es bis auf 2568 m rauf gehen und keiner konnte uns sagen, was da oben für ein Wetter herrscht. 20 Minuten nach 8 sitzen wir in Regensachen eingehüllt, Gerhard mit selbstgebastelten Füßlingen aus Folientüten, auf unseren Rädern. Schweinekalte 8°C und Wasser vom Himmel, als ob Du unter der Dusche stehst. Aber wir machen ernst!
Im Zentrum von Sterzing suchen wir kurz Schutz vor dem Regen unter dem Zwölferturm, das Startfoto wird gemacht, wir schlagen die Hände aneinander hier ist unser Startpunkt, hier beginnt unsere offizielle Strecke. Gleich haben wir erste Orientierungsprobleme, bis wir merken, dass der Routenplan nicht stimmt. Die Karte verschafft uns einen groben Überblick und wir wissen schnell, wo es weiter geht. Die ersten Kilometer auf der Straße nach Fußendraß machen trotz der erheblichen Steigung und Dauerregen Spaß. Dann biegen wir ab auf den Schotterweg Richtung Pfunderjoch. Ab hier passt wieder der Routenplan. Uns fallen Steine vom Herzen. Denn ohne die genauen Bezeichnungen würden wir den weiteren Weg sicher nicht finden. Der erste heftige Anstieg unserer Tour. Laut Buch sollte die Strecke kpl. fahrbar sein. Doch nicht nur wegen der Witterung muß besonders ich mehr schieben, als mir lieb ist. Und mein angeschlagenes rechtes Knie möchte ich auch nicht gleich überbelasten. Ab ca. 2140 m liegt Schnee, ab 2200 m eine geschlossene Schneedecke. Endlich hat es aufgehört zu regnen. Aus dem Schotterweg wird oberhalb der Almwiesen ein Pfad, den wir Anfangs noch fahren können und später nur noch schieben. Hier oben wollte Mussolini Krieg spielen, das ist kaum zu glauben. Wir suchen nach einem Weg, um über einen Sturzbach zu kommen. Der Wind nimmt mit zunehmender Höhe zu und damit sinkt unsere gefühlte Temperatur. Immerhin haben wir noch 5 Grad über null. Geiler Sommerurlaub?! Es wird nicht gejammert! Die durchschnittliche Schneehöhe beträgt jetzt 30 cm und die Schneewehen gehen uns manchmal bis zum Bauch. Zum Glück haben wir einigermaßen gute Sicht, so dass wir meist erkennen, wo sich der Pfad zum Gipfel lang schlängelt. Die letzten Meter können wir unsere Bikes kpl. entlasten. Wer sein Auto liebt der schiebt. Und wer sein Bike liebt der trägt.... na ja, das mit dem Reimen muß ich noch üben. Nach 2 Stunden im Schnee erreichen wir die Passhöhe. Oben werden Erinnerungsfotos gemacht, bis wir dann auf dem Abstieg eine weitere Stunde unsere Räder mehr tragen als schieben. Auf der ersten Alm fahren wir einen traumhaften Single - Trail, der sich trotz 5 cm Schnee sehr gut unter die Räder nehmen lässt. Die ersten kleinen Stürze sind allesamt harmlos. Ab und an hören wir ein Pfeifen. Ein Murmeltier war´s, es hoppelt ein Stück weiter und versteckt sich in einem Erdloch. Etwa 200 m oberhalb der Weitenbergalm machen wir an einer kleinen Hütte Rast. Der Schnee verschwindet mehr und mehr und der Trail, der jetzt steiler wird, zwingt uns hin und wieder zum Absteigen.
In die Weitenbergalm möchten wir aus Zeitgründen nicht einkehren. Der Hüttenwirt gibt uns zu verstehen, dass wir heute die ersten Verrückten sind. Ein anderer meinte lächelnd: Es gibt immer wieder welche.... Weiter ins Tal fliegen wir auf Schotter hinunter nach Pfunders. High-Speed, wir sind alle happy. Zwischendurch atemberaubende Schluchten, die durch den aufsteigenden Nebel noch viel gewaltiger wirken. Auf Asphalt fahren wir bis zum tiefsten Punkt an diesem Tag (750 m) nach Vintl. Damit hatten wir jetzt 1818 hm Downhill am Stück hinter uns. Meine neuen Magura Bremsbeläge sind nur noch halb so dick. Der Radweg weiter nach Ehrenburg ist gesperrt, deshalb müssen wir die stark befahrene Hauptstraße im Pustertal nutzen. Jeden kleinen Anstieg merken wir inzwischen in unseren Waden. Eine Weiterfahrt bis zum Kronplatz mit weiteren ca. 1400 hm, wo wir die erste Hüttenübernachtung geplant hatten, ist nicht mehr zu schaffen. 17:15 Uhr finden wir in Ehrenburg schnell zwei Zimmer bei Hubert Lechner mit traumhaften Ausblicken über den Ort. 22,- Euro mit Frühstück, da gibts nix zu meckern.
Im Gasthof Obermair lassen wir uns das Abendessen servieren und haben uns viel vom ersten Tag zu erzählen. Nachtruhe ist schon um 20:50 Uhr. Der Tag hat uns alle ganz schön geschafft....
Kilometer 58
Höhenmeter 2132
Fahrzeit 7 Stunden 55 Minuten
Fortsetzung folgt