Liebe Radlfreunde,
ich muß den thread leider im Stile der VW-Anzeige zum Nationalfeiertag beginnen:
Eigentlich hätte ich Ende November jobwechselbedingt noch drei Wochen arbeitsfrei durch Überstundenabbau für 2015 reinquetschen können.
Eigentlich war das anvisierte Urlaubsziel Nepal.Ich war schon mal im indischen Himalaya und fands gigantisch. Andere Ziele wären Kapverden oder La Reunion gewesen, Hauptsache exotisch!
Eigentlich hatte ich mir als Reiseroute den GreatHimalayanTrail vorgenommen, und davon die Lower Route in den Abschnitten Helambu, ManasluGaneshHimal & Annapurna.
Eigentlich wollte ich hier im Forum nach einer Reisebegleitung suchen, ein Solo-Trip in einem so unterentwickelten Land wäre doch ein sehr großes Wagnis.
Aber ich möchte jetzt nur einen einzigen Satz sagen:
Mich hats gestern auf dem hometrail saublöd geschmissen, rechter Arm ist gebrochen und dieses Abenteuer ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Damit könnte man den thread auch schon wieder beenden, aber ich wollte dennoch hier meine Netzrecherchen und Überlegungen hierzu mit euch teilen:
Wie gesagt, ich habe mich auf ein paar Wochen Bike-Abenteuer in einem fremden Land als Abschluß meiner Arbeit bei meiner bisherigen Firma gefreut. Und in die Bergwelt Asiens wollte ich schon immer mal wieder. Bei einer halbwegs unstressigen Anreisezeit und den klimatischen Bedingungen im Dezember kommt da nur m.E. nur Indien und Nepal in Frage. (Thailand, Burma und China seien mal aussen vor)
In Indien kann man jetzt östlich oder westlich von Nepal gucken:
-Darjeeling mit seinen Teeplantagen und Blicken auf den Kanchenjunga, und ein Besuch in Sikkim, was sicherlich eine gute Gegend ist, allerdings mit ungewissen trail-Anteil und einer längeren Anreise über Kolkata. . Einlesen dazu kann man sich bei http://adriancyclingtosikkim.blogspot.de/.
- Im Westen war ich schon mal vor langer Zeit mit dem Motorrad im Kulu-Valley. Manali ist wohl inzwischen die mtb-destination in Indien geworden: http://www.freeridermag.in/top-5-mountain-biking-destinations-of-india/
Wie man in Indiens Staaten Himachal Pradesh und Uttarakhand eine Dezember-taugliche, fahrbare Reiseroute mit Pässen bis 3000m und ein paar trails hinbekommt, hat sich mir beim Kartenstudium allerdings nicht erschlossen, OSM scheint nicht sehr detailreich.
Also fällt der Blick auf Nepal. Mit dem Flieger nach Katmandhu ist man nur noch einen halben Tag Busfahrt von den Bergen entfernt. Der Fokus der kommerziell angebotenen mtb-touren liegt auf der klassischen Annapurna Umrundung, sicherlich auch selbst gut zu organisieren, aber braucht halt auch Zeit zur Höhenakklimatisation, der Thorong-La Pass ist im Dezember wahrscheinlich schon verschneit und saukalt ists da droben nachts auch noch. Aber wenn man bis auf 3000m auf dem Jeeptrack nach Manang fährt und die trails wieder runterbrezelt kann man sich dort sicherlich ein paar schöne Biketage machen.
Auf der Suche nach treks in Nepal in gemäßigteren Höhenzonen stößt man unweigerlich auf den GreatHimalayaTrail (GHT), und davon wäre die Lower Route biketechnisch glaube ich sehr gut machbar. GPS-track und eine wahnsinnig gute Tourbeschreibung (in Ost-Westrichtung) für den Wandersmann gibt es z.Z. noch hier, komischerweise nur auf den französischen und spanischen Seiten:
http://fr.thegreathimalayatrail.org/trek/ght-lower-trail-complete-traverse/
Näher angeguckt hab ich mir den Abschnitt von Barabise über Betrawati und Beshishar nach Beni (also die Sektionen Langtang&Helambu, Manaslu&GaneshHimal und Annapurna), da man mit dem Bus gut zum Anfangs- und Endpunkt kommt. Das ganze liest sich sowohl für den Up- als auch den Downhill sehr traillastig. Von den Höhenmetern, der Streckenlänge und der max Höhe siehts nicht zu anstrengend aus, ich habe hier die Höhenprofile der Original-GPX Daten erstellt und die Orte mit Versorgung/Unterkunft eingetragen:
Langtang&Helambu: http://fotos.mtb-news.de/p/1911955?in=user
Manaslu&GaneshHimal: http://fotos.mtb-news.de/p/1911957?in=user
Annapurna: http://fotos.mtb-news.de/p/1911956?in=user
Da der Großteil der Strecke in kulturell und landwirtschaftlich erschlossenen Gebieten verläuft, gibt es laut OSM in den ersten beiden Sektionen auch immer einen Jeeptrack neben dem trail für den uphill. In der Annapurna-Sektion sieht es dann manchmal nach Schieben/Tragen aus, auf den Poon Hill sollte man aber fahren können wenn es nicht zu steil ist. Für den downhill muss man gucken, da gibt es wohl in Nepal viele trails mit gebauten Stufen. Ich nehme an, dass in einem so armen Land wie Nepal die meistgenutzte Fortbewegungsart zwischen den Dörfern per pedes ist, das deutet bei dichter Besiedelung auf ein gutgepflegtes Trailnetz hin (was jetzt auch die Stufen erklären würde). Soweit zur Strecke;
Theoretisch ist Unterkunft kein Problem, also normales Alpencross-Gepäck bis Temperaturen von 5°C + Schlafsack für die Lodge. Allerdings sind die Provinzen Helambu bis Gorkha vom großen Erdbeben im Frühjahr am stärksten betroffen, also die ersten beiden der betrachteten Sektionen des GHT. Ob das logistisch machbar wäre hätte ich vor Ort geklärt, der Abenteuerfaktor ob unsicherer Auskünfte der Locals wäre sicher immens gewesen. Aber (Touristen-)Geld braucht die Region sicherlich dringend.
Der Annapurna-Abschnitt ist vom Erdbeben verschont geblieben, hier gibt es statt Lodges viel 'homestay' inmitten der Familie - sehr spannend.
Was man an Permits bräuchte hab ich jetzt nicht genauer recherchiert, aber von der Nummer 'nur in der Gruppe mit Guide und Träger' ist der lower GHT wohl nicht betroffen.
So, das wars erstmal zum GHT, wäre sicher ein toller Trip mit vielen landschaftlichen und kulturellen Highlights geworden. Reisebeiträge zur Lower Route gibt es nicht viele, die besten Eindrücke sind vielleicht bei diesem youtubler zu finden:
https://www.youtube.com/user/TourdeGHT
Ich kann jetzt nur hoffen, dass der eine oder andere die Idee aufgreift. Inzwischen köchel ich mir jetzt nun das eine oder andere lecker Curry, lasse meinen Arm heilen und winke linkshändig,
komamati-san
ich muß den thread leider im Stile der VW-Anzeige zum Nationalfeiertag beginnen:
Eigentlich hätte ich Ende November jobwechselbedingt noch drei Wochen arbeitsfrei durch Überstundenabbau für 2015 reinquetschen können.
Eigentlich war das anvisierte Urlaubsziel Nepal.Ich war schon mal im indischen Himalaya und fands gigantisch. Andere Ziele wären Kapverden oder La Reunion gewesen, Hauptsache exotisch!
Eigentlich hatte ich mir als Reiseroute den GreatHimalayanTrail vorgenommen, und davon die Lower Route in den Abschnitten Helambu, ManasluGaneshHimal & Annapurna.
Eigentlich wollte ich hier im Forum nach einer Reisebegleitung suchen, ein Solo-Trip in einem so unterentwickelten Land wäre doch ein sehr großes Wagnis.
Aber ich möchte jetzt nur einen einzigen Satz sagen:
Mich hats gestern auf dem hometrail saublöd geschmissen, rechter Arm ist gebrochen und dieses Abenteuer ist auf unbestimmte Zeit verschoben.
Damit könnte man den thread auch schon wieder beenden, aber ich wollte dennoch hier meine Netzrecherchen und Überlegungen hierzu mit euch teilen:
Wie gesagt, ich habe mich auf ein paar Wochen Bike-Abenteuer in einem fremden Land als Abschluß meiner Arbeit bei meiner bisherigen Firma gefreut. Und in die Bergwelt Asiens wollte ich schon immer mal wieder. Bei einer halbwegs unstressigen Anreisezeit und den klimatischen Bedingungen im Dezember kommt da nur m.E. nur Indien und Nepal in Frage. (Thailand, Burma und China seien mal aussen vor)
In Indien kann man jetzt östlich oder westlich von Nepal gucken:
-Darjeeling mit seinen Teeplantagen und Blicken auf den Kanchenjunga, und ein Besuch in Sikkim, was sicherlich eine gute Gegend ist, allerdings mit ungewissen trail-Anteil und einer längeren Anreise über Kolkata. . Einlesen dazu kann man sich bei http://adriancyclingtosikkim.blogspot.de/.
- Im Westen war ich schon mal vor langer Zeit mit dem Motorrad im Kulu-Valley. Manali ist wohl inzwischen die mtb-destination in Indien geworden: http://www.freeridermag.in/top-5-mountain-biking-destinations-of-india/
Wie man in Indiens Staaten Himachal Pradesh und Uttarakhand eine Dezember-taugliche, fahrbare Reiseroute mit Pässen bis 3000m und ein paar trails hinbekommt, hat sich mir beim Kartenstudium allerdings nicht erschlossen, OSM scheint nicht sehr detailreich.
Also fällt der Blick auf Nepal. Mit dem Flieger nach Katmandhu ist man nur noch einen halben Tag Busfahrt von den Bergen entfernt. Der Fokus der kommerziell angebotenen mtb-touren liegt auf der klassischen Annapurna Umrundung, sicherlich auch selbst gut zu organisieren, aber braucht halt auch Zeit zur Höhenakklimatisation, der Thorong-La Pass ist im Dezember wahrscheinlich schon verschneit und saukalt ists da droben nachts auch noch. Aber wenn man bis auf 3000m auf dem Jeeptrack nach Manang fährt und die trails wieder runterbrezelt kann man sich dort sicherlich ein paar schöne Biketage machen.
Auf der Suche nach treks in Nepal in gemäßigteren Höhenzonen stößt man unweigerlich auf den GreatHimalayaTrail (GHT), und davon wäre die Lower Route biketechnisch glaube ich sehr gut machbar. GPS-track und eine wahnsinnig gute Tourbeschreibung (in Ost-Westrichtung) für den Wandersmann gibt es z.Z. noch hier, komischerweise nur auf den französischen und spanischen Seiten:
http://fr.thegreathimalayatrail.org/trek/ght-lower-trail-complete-traverse/
Näher angeguckt hab ich mir den Abschnitt von Barabise über Betrawati und Beshishar nach Beni (also die Sektionen Langtang&Helambu, Manaslu&GaneshHimal und Annapurna), da man mit dem Bus gut zum Anfangs- und Endpunkt kommt. Das ganze liest sich sowohl für den Up- als auch den Downhill sehr traillastig. Von den Höhenmetern, der Streckenlänge und der max Höhe siehts nicht zu anstrengend aus, ich habe hier die Höhenprofile der Original-GPX Daten erstellt und die Orte mit Versorgung/Unterkunft eingetragen:
Langtang&Helambu: http://fotos.mtb-news.de/p/1911955?in=user
Manaslu&GaneshHimal: http://fotos.mtb-news.de/p/1911957?in=user
Annapurna: http://fotos.mtb-news.de/p/1911956?in=user
Da der Großteil der Strecke in kulturell und landwirtschaftlich erschlossenen Gebieten verläuft, gibt es laut OSM in den ersten beiden Sektionen auch immer einen Jeeptrack neben dem trail für den uphill. In der Annapurna-Sektion sieht es dann manchmal nach Schieben/Tragen aus, auf den Poon Hill sollte man aber fahren können wenn es nicht zu steil ist. Für den downhill muss man gucken, da gibt es wohl in Nepal viele trails mit gebauten Stufen. Ich nehme an, dass in einem so armen Land wie Nepal die meistgenutzte Fortbewegungsart zwischen den Dörfern per pedes ist, das deutet bei dichter Besiedelung auf ein gutgepflegtes Trailnetz hin (was jetzt auch die Stufen erklären würde). Soweit zur Strecke;
Theoretisch ist Unterkunft kein Problem, also normales Alpencross-Gepäck bis Temperaturen von 5°C + Schlafsack für die Lodge. Allerdings sind die Provinzen Helambu bis Gorkha vom großen Erdbeben im Frühjahr am stärksten betroffen, also die ersten beiden der betrachteten Sektionen des GHT. Ob das logistisch machbar wäre hätte ich vor Ort geklärt, der Abenteuerfaktor ob unsicherer Auskünfte der Locals wäre sicher immens gewesen. Aber (Touristen-)Geld braucht die Region sicherlich dringend.
Der Annapurna-Abschnitt ist vom Erdbeben verschont geblieben, hier gibt es statt Lodges viel 'homestay' inmitten der Familie - sehr spannend.
Was man an Permits bräuchte hab ich jetzt nicht genauer recherchiert, aber von der Nummer 'nur in der Gruppe mit Guide und Träger' ist der lower GHT wohl nicht betroffen.
So, das wars erstmal zum GHT, wäre sicher ein toller Trip mit vielen landschaftlichen und kulturellen Highlights geworden. Reisebeiträge zur Lower Route gibt es nicht viele, die besten Eindrücke sind vielleicht bei diesem youtubler zu finden:
https://www.youtube.com/user/TourdeGHT
Ich kann jetzt nur hoffen, dass der eine oder andere die Idee aufgreift. Inzwischen köchel ich mir jetzt nun das eine oder andere lecker Curry, lasse meinen Arm heilen und winke linkshändig,
komamati-san