Einen großen Schwung Räder haben wir noch für euch: Im zweiten Teil unserer großen MTB-Vorstellung der Craft Bike Days sind unter anderem mit dabei: Starling Bikes mit einem speziellen Singlespeed-Fully, Rheintritt mit dem wunderschönen Ruffer aus Titan, Grin Bikes mit einem vorserienreifen Fully in Ocean Blue, Arc8 mit einer wahnsinnig feinen Lackierung und viele mehr. Vorhang auf für noch mehr Craft Bike Days-Räder!
Video: 9 edle Mountainbikes vom Singlespeed-Fully bis Titan-Ruffer
Starling Cycles
Joe McEwan stand uns wie schon in den vergangenen Jahren Rede und Antwort. Das Besondere am „Beady Little Eye“, das Starling zu den Craft Bike Days mitgebracht hat, ist der Antrieb: Das Fully ist ein Singlespeeder. Für diese spezielle Konstruktion wurde die Geometrie des Custom Bikes eines Kunden verwendet, der mit genau diesen Rahmenproportionen die Tour Divide bestritten hat. Es hat 100 mm Federweg vorn und 90 mm hinten, verträgt aber auch bis zu 140 mm Federweg vorn.
Damit Singlespeed als Antrieb überhaupt möglich ist, verläuft der Drehpunkt direkt um das Tretlager. Und damit die Kette möglichst ruhig läuft, soll das Bike laut Starling mit 0 mm Sag gefahren werden – so soll es sich wie ein Hardtail pilotieren lassen, bei harten Schlägen aber die Federung nutzen können, womit die Vorteile von Hardtail und Fully laut Joe optimal genutzt werden. Er selbst fährt privat ein ähnliches Bike – allerdings mit Cross-Country-Reifen und Cushcore-Einsätzen. Seiner Meinung nach kann man so schnelle Beschleunigung mit niedrigem Luftdruck kombinieren.
Ein besonderes Schmankerl sind auch die Bremsen – sie stammen von HEL, einer britischen Motorradmarke, die jetzt ihre ersten Bremsen für den MTB-Markt baut. Wer sich für das Beady Litte Eye interessiert, sollte sich bei Starling melden – und für die nächste Schweißrunde des Rahmens anmelden. Der Rahmen kostet ca. 2600 €, auch komplette Bikes sind möglich.
Grin Bikes
Letztes Jahr war Grin eure Foren-Wildcard und auch dieses Jahr ist Philipp mit seinem schicken Alu-Enduro Grin One wieder dabei.
„Letztes Jahr bei den Craft Bike Days war das Feedback echt gut – und da hab ich mir gedacht, wenn das so viele cool finden, dann muss ich weitermachen“.
Nach dem letzten Jahr befand sich das Bike noch im Prototypenstadium und nach dem Artikel im letzten Jahr (Grin Bikes – Craft Bike Days 2023) ging die Welle los: Interessenten meldeten sich und Philipp brachte das Projekt langsam mehr ins Rollen. Mittlerweile hat Philipp einen Serienlieferanten und im August traf der erste Schwung Musterrahmen ein: Es wurde getestet und ausprobiert und mittlerweile befindet sich der ehemalige Prototyp bereits im Vorserienstatus in wunderschönem „Ocean Blue“.
Im Vergleich zum Prototyp hat sich nicht viel verändert: Superflaches Oberrohr, steiler Sitzwinkel und außerdem bekommt man eine 240er-Sattelstütze in einen XL-Rahmen – das freut die Langbeiner unter uns. Hinzugekommen sind unter anderem hydrogeformte Rohre, ein Tool Mount, ein Flaschenhalter, ein Flip Chip sowie eine 29″-Hinterradlösung für die Größen L und XL. Das Gewicht des Rahmens beträgt ca. 3,4 kg. Farblich wird das Bike in drei Varianten erhältlich sein: Raw, Black und dieses schon angesprochene schicke „Ocean Blue“ in der Vorserie.
2025 soll das Bike in Serie kommen – dann noch mit fettem Unterrohrschutz, anderem Kettenstrebenschutz und ein paar kleineren Details. Der Kostenpunkt: 2.450 € für den Rahmen ohne Dämpfer – verfügbar soll das Bike voraussichtlich ab März 2025 sein, eventuell auch etwas später. We like!
Nicolai
Nicolai G1 GPI: Das G1 kennt ihr natürlich schon (Neues Nicolai G1), ganz neu ist die Pinion SmartShift-Integration beim Bike der Niedersachsen. Das Bike hat 170 mm Federweg vorn sowie 162 mm oder 175 mm hinten via Flip Chip und kann als 29″-Bike, Mullet oder 27,5″-Version aufgebaut werden. Wie man es von Nicolai gewohnt ist, kann das Bike über Mutatoren eingestellt werden, um die Geometrie entsprechend anzupassen. Das Bike kann ab Ende November vorbestellt werden, die ersten Auslieferungen sind für Februar geplant.
Arc8
Die Schweizer Firma Arc8 ist mit dem leichten Evolve FS Fully (Arc8 Evolve FS Test) am Start. Das schnelle Bike hat vorn 120 mm und hinten 110 mm Federweg mit 29″-Laufrädern. Trotz des geringen Federwegs ist die Geometrie eher abfahrtslastig mit flachem Lenkwinkel, Variostützenkompatibilität und einem Gewicht von trotzdem nur unter 11 Kilogramm. Besonders auffällig an diesem Bike ist die schöne Custom-Lackierung. Je nach Ausstattung kostet das schicke Bike ab ca. 7.000 €.
Huhn Cycles
Als „Lovechild“ bezeichnet Lukas von Huhn Cycles das neue Chabo – denn nachdem das Huhn Moorhuhn (Craft Bike Days 2022 – Huhn Bikes) nicht als Titan-Serienbike realisiert werden konnte, wurde noch einmal ganz von vorn angefangen. Nach einem Jahr Prototyping und viel CAD gibt es nun ein Stahlbike mit 3D-gedruckten Teilen für Trails und Adventure Biking. Das Bike kann auch für 130 oder 140 mm Federweg am Hinterbau realisiert werden – dann wird ein anderer Dämpferschlitten verbaut –, an der Front sind 140 bis 150 mm Federweg realistisch.
Aktuell ist das Bike aus brüniertem Stahl (Wie gut sieht das eigentlich aus? Leider wird diese Variante nicht Serie gehen.) eins von drei existierenden Chabos – nach der anstehenden EFBE-Prüfung sollen ab März 2025 die ersten Rahmen ausgeliefert werden können.
Ra Bikes
Auch Ra Bikes kennt ihr schon aus den letzten Jahren (Craft Bike Days: Rå Bikes .12). Dieses Jahr hat Ralph von Ra Bikes das Endurobike der Firma mitgebracht: 165 mm / 170–200 mm Federweg, Vollgas-, Park-, Shredbike – das sind die groben Infos. Im Vergleich zum letzten Jahr wurde der Produktionsprozess optimiert, außerdem werden nun andere Lager am Hauptlager verbaut, die noch besser halten sollen. Insgesamt wurde laut Ralph sehr darauf geachtet, dass das Bike leicht zu warten ist: So lässt sich etwa der Hinterbau abnehmen, ohne die Kurbeln demontieren zu müssen. Es gibt verschiedene Dropout-Varianten, sodass sowohl Standard-Schaltaugen als auch Transmission gefahren werden können – so lässt sich auch die Kettenstrebenlänge um 20 mm anpassen.
Das Oberrohr-Gusset macht den Steuerrohrbereich so stabil, dass Doppelbrückengabeln kein Problem darstellen. Übrigens schweißt Ralph immer noch alles selbst – nur für Marketing und Co. hat er mittlerweile eine zweite Person, die bei Ra Bikes mit anpackt. Preislich liegt das Fully bei etwa 3.400 Pfund inklusive RockShox-Dämpfer, ab Dezember soll die Vororder starten.
Last Bikes
Das Enduro-Bike Coal haben wir euch schon letztes Jahr vorgestellt (Last Bikes Coal) – in diesem Jahr geht es besonders um die Ausstattung: Denn in diesem Jahr gibt es neue, vorkonfigurierte Ausstattungen mit möglichst sinnvollen Anbauteilen zu guten Preisen. Das mitgebrachte Coal kostet, wie man sieht, 4.199 €. Die Konfiguration ist vorgegeben – dennoch wird jedes Bike vorkonfiguriert und man kann Vorbaulänge, Sattelstützenlänge, Rahmenfarbe und mehr wählen. Die Lieferzeit beträgt ca. 2–3 Wochen.
Rheintritt
Als „Fun-Projekt“ bezeichnet Philipp von Rheintritt die schöne Titan-Variante des Enduros „Ruffer“. Das Down-Country-Projekt Ruffy (Craft Bike Days 2023: Rheintritt Ruffy) war bereits in Titan gebaut – da dachte sich Philipp: „Mal sehen, was man aus dem Material alles machen kann.“ Jetzt ist das Ruffer aus Titan also da und soll nächstes Jahr im Bikepark zeigen, was es kann. Das heißt aber auch, dass das Bike so noch nicht zu bestellen ist – aber es könnte in Zukunft so kommen, je nachdem, wie das Feedback ausfällt. Also schreibt und redet Philipp gut zu!
Schick sind vor allem die gefrästen Teile: Die Umlenkhebel sind zweigeteilt und verschraubt und passen sehr gut zum Bike. 175 mm Federweg spendiert der Rahmen und soll damit ideal für Bikepark-Geballer und Co. sein.
8bar
Wir bleiben bei Titan: 8bar-Teamfahrerin Tatiana präsentiert das erste Mountainbike der Berliner Unterlenkerspezialisten. Das Einsatzgebiet des Hardtails liegt eher auf der Langstrecke und weniger im klassischen XC-Bereich. Dass das gut funktioniert, hat das Bike zusammen mit Tatiana bereits bewiesen, denn sie hat damit schon drei Ultra-Distanz-Rennen absolviert.
Die Markteinführung ist für nächstes Jahr geplant – via Vorbestellung und über den hauseigenen Konfigurator. Der Preis steht bisher nicht fest, wir halten euch auf dem Laufenden.
Moment, fehlt da nicht noch ein Bike aus der Vorstellung? Ganz genau, es steht ja noch das gewählte „Bike of the Show“ an … seid auf morgen gespannt!
Welches der Bikes aus dem Sammler Nummer 2 ist dein Favorit?
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