Tipp: du kannst mit der Tastatur blättern
Es geht abwärts auf der Sprengisandur.
Es geht abwärts auf der Sprengisandur.
Das Cockpit an Fabians Salsa Fargo: Die Route im Blick und das Bike im Griff
Das Cockpit an Fabians Salsa Fargo: Die Route im Blick und das Bike im Griff
Brücke nahe Versalir, dem Ort der heutigen Mittagspause
Brücke nahe Versalir, dem Ort der heutigen Mittagspause
Die Waschbrettpisten haben an Fabians Gabel ihre Spuren hinterlassen.
Die Waschbrettpisten haben an Fabians Gabel ihre Spuren hinterlassen.
Waschbrett auf der Sprengisandur
Waschbrett auf der Sprengisandur
Früher Abend auf der Sprengisandur entlang des Þorisvatn
Früher Abend auf der Sprengisandur entlang des Þorisvatn
Der Tatra der tschechischen Reisegruppe - von uns liebevoll als „Ostblock-Ungetüm“ bezeichnet.
Der Tatra der tschechischen Reisegruppe - von uns liebevoll als „Ostblock-Ungetüm“ bezeichnet.
Frisch und unglaublich lecker: Nudelsalat mit Räucherfisch.
Frisch und unglaublich lecker: Nudelsalat mit Räucherfisch.
Zum Glück war das einzige Zimmer im Designhotel trotz des späten Check-ins noch verfügbar.
Zum Glück war das einzige Zimmer im Designhotel trotz des späten Check-ins noch verfügbar.
Zimmer mit Seeblick - schöne Aussichten!
Zimmer mit Seeblick - schöne Aussichten!
Kunst am Bau a.k.a. das Designhotel von außen
Kunst am Bau a.k.a. das Designhotel von außen
Unterwegs auf der Hochlandpiste F208, dem Fjallabaksleid
Unterwegs auf der Hochlandpiste F208, dem Fjallabaksleid
Buntes Gestein in Landmannalaugar
Buntes Gestein in Landmannalaugar
Beeindruckendes Farbenspiel in der Abendsonne
Beeindruckendes Farbenspiel in der Abendsonne
Schafe am Ufer des warmen Baches
Schafe am Ufer des warmen Baches
Von Landmannalaugar in Richtung Süden
Von Landmannalaugar in Richtung Süden
Nach der Furt ist vor der Furt! – die Hosenbeine bleiben oben.
Nach der Furt ist vor der Furt! – die Hosenbeine bleiben oben.
So war Fabian 2013 unterwegs …
So war Fabian 2013 unterwegs …
… und so im Jahr 2022.
… und so im Jahr 2022.
Es ist gar nicht mehr so weit bis zum Ziel!
Es ist gar nicht mehr so weit bis zum Ziel!
Die letzte Furt vor Hólaskjól
Die letzte Furt vor Hólaskjól
Wasserfall bei Hólaskjól in der Abendsonne
Wasserfall bei Hólaskjól in der Abendsonne
Blick zurück auf das Hólaskjól Highland Center
Blick zurück auf das Hólaskjól Highland Center
Piste in Richtung Ringstraße
Piste in Richtung Ringstraße
Vík in Sicht!
Vík in Sicht!
Zeltplatz in Vík
Zeltplatz in Vík
„Ge, hast leicht eine Belohnung für des ganze Gfrett dabei?“ „Jo, is eh kloa!“
„Ge, hast leicht eine Belohnung für des ganze Gfrett dabei?“ „Jo, is eh kloa!“
Erst gerührt und dann ordentlich geschüttelt in der Sachertorten-Zentrifuge.
Erst gerührt und dann ordentlich geschüttelt in der Sachertorten-Zentrifuge.
Triumph am schwarzen Strand: Zielfoto mit einem Tag Verspätung, dafür bei strahlendem Sonnenschein
Triumph am schwarzen Strand: Zielfoto mit einem Tag Verspätung, dafür bei strahlendem Sonnenschein
Brandung am Nordatlantik
Brandung am Nordatlantik
Gesteinsformationen vor der isländischen Südküste
Gesteinsformationen vor der isländischen Südküste
Egal, wie wenig begeistert die Betonblöcke dreinschauen: Wir müssen zur Fähre!
Egal, wie wenig begeistert die Betonblöcke dreinschauen: Wir müssen zur Fähre!
Vestmannaeyjar, oh yeah!
Vestmannaeyjar, oh yeah!
Der Hafen von Heimaey, der einzig bewohnten Westmännerinsel
Der Hafen von Heimaey, der einzig bewohnten Westmännerinsel
Papageientaucher (engl. Puffin) sind auf der Inselgruppe allgegenwärtig - hier als Wegweiser beim Wandern.
Papageientaucher (engl. Puffin) sind auf der Inselgruppe allgegenwärtig - hier als Wegweiser beim Wandern.
Beim Ausbruch des Vulkans Eldfell im Jahr 1973 verschüttetes Haus: Das Museum, das sich mit dem Vulkanausbruch im Jahr 1973 beschäftigt, …
Beim Ausbruch des Vulkans Eldfell im Jahr 1973 verschüttetes Haus: Das Museum, das sich mit dem Vulkanausbruch im Jahr 1973 beschäftigt, …
… wurde um einige der verwüsteten Häuser herum gebaut. Aufgrund rechtzeitiger Evakuierungen kam bei dem Ausbruch niemand zu Schaden.
… wurde um einige der verwüsteten Häuser herum gebaut. Aufgrund rechtzeitiger Evakuierungen kam bei dem Ausbruch niemand zu Schaden.
Sonnenuntergang am Meer
Sonnenuntergang am Meer
Mit einem Bad in der nicht ganz so geheimen „Secret Lagoon“, einem aus einer natürlichen heißen Quelle gespeisten Pool, machen wir unser „Island mit allem“ komplett.
Mit einem Bad in der nicht ganz so geheimen „Secret Lagoon“, einem aus einer natürlichen heißen Quelle gespeisten Pool, machen wir unser „Island mit allem“ komplett.

Im zweiten Teil ihres Reiseberichts könnt ihr Fabian und Sebastian über die Sprengisandur und durch den Fjallabak Nationalpark bis nach Vík begleiten. Vom südlichsten Dorf Islands geht es für die beiden schließlich noch weiter auf die Westmännerinseln, wo sie ihre Iceland Divide entspannt ausklingen lassen.

Teil 1 des Island-Reiseberichts findest du hier!

Etappe 6 (Nyidalur – Vatnsfellstöð): „Come for Dinner!“ und das Designhotel

Die Wettervorhersage für den heutigen Tag und der Streckenverlauf versprechen ein gutes Vorankommen. Und tatsächlich, der Blick vom Frühstückstisch auf die Windhose vor der Hütte verrät uns, dass der Wind gedreht hat und wir uns über Rückenwind freuen können. Wir nehmen uns vor, die günstigen Bedingungen zu nutzen und wollen bis zu dem Punkt fahren, an dem die Sprengisandur auf die Piste F208, den Fjallabaksleid, trifft. Obwohl es sich bei der Sprengisandur um den Hauptverkehrsweg durch das Hochland handelt, begegnen uns nur wenige Fahrzeuge. Auch ist der Zustand der Piste stellenweise ganz anders, als man es von einer wichtigen Verbindungsstrecke erwarten würde. Immer wieder müssen wir großen Steinen ausweichen. Bergab bedeutet das, trotz allem nicht in einen Temporausch zu verfallen und vorausschauend zu fahren.

Es geht abwärts auf der Sprengisandur.
# Es geht abwärts auf der Sprengisandur.
Das Cockpit an Fabians Salsa Fargo: Die Route im Blick und das Bike im Griff
# Das Cockpit an Fabians Salsa Fargo: Die Route im Blick und das Bike im Griff

Diashow: Über den Mond vom Polarkreis ans Meer: MTB-Bikepacking durch Island – Teil 2/2
Piste in Richtung Ringstraße
Der Hafen von Heimaey, der einzig bewohnten Westmännerinsel
Egal, wie wenig begeistert die Betonblöcke dreinschauen: Wir müssen zur Fähre!
Gesteinsformationen vor der isländischen Südküste
Waschbrett auf der Sprengisandur
Diashow starten »

Nach der Mittagspause, während der wir in der Sonne auf der Veranda der Hütte bei Versalir sitzend eine Hühnersuppe löffeln, fliegen wir teils mit knapp 60 Sachen über die Waschbretter – the faster you go, the smoother it is! Was dem Menschen Freude bereitet, zieht jedoch das Material in Mitleidenschaft. Ich bemerke, dass sich eine der Schrauben gelöst hat, die die Halterung des Fork-Packs an der Gabel meines Fargos fixieren. Während einer kurzen Pause ziehe ich die Schraube fest. Auf der Weiterfahrt sehe ich aber nach kurzer Zeit, dass die Halterung wieder locker ist.

Brücke nahe Versalir, dem Ort der heutigen Mittagspause
# Brücke nahe Versalir, dem Ort der heutigen Mittagspause
Die Waschbrettpisten haben an Fabians Gabel ihre Spuren hinterlassen.
# Die Waschbrettpisten haben an Fabians Gabel ihre Spuren hinterlassen.

Offenbar hat sich durch die Vibrationen die Verklebung gelöst, mit der das Gewinde in die Carbongabel eingelassen ist. Mit elastischem Sekundenkleber klebe ich die Schraube ein und fixiere die Halterung mit einem Voile-Strap. Die Reparatur ist erfolgreich und das Fork-Pack bleibt von nun an wieder regungslos an Ort und Stelle.

Während einer weiteren Pause und zwischen zwei Bissen in seinen Oatmeal-Riegel sagt Sebastian etwas, worüber ich heute immer noch lachen muss:

Zum Frühstück fresse ich Hafer, zwischendurch fresse ich Hafer, zu trinken gibt’s nur Wasser und den ganzen Tag sprenge ich bepackt übers Hochland – ich fühl‘ mich wie ein Pferd!

Und tatsächlich: Heute sind wir mit einer Geschwindigkeit unterwegs, von der wir an den vorangegangenen Tagen nur träumen konnten. Trotzdem: Die zahlreichen Gegenanstiege sorgen für ein Sägezahnprofil, das Zeit und Kraft kostet – so befinden wir uns am frühen Abend erst am Þórisvatn und damit noch etwas entfernt vom anvisierten Tagesziel.

Waschbrett auf der Sprengisandur
# Waschbrett auf der Sprengisandur
Früher Abend auf der Sprengisandur entlang des Þorisvatn
# Früher Abend auf der Sprengisandur entlang des Þorisvatn

Wir beginnen langsam damit, Ausschau nach einem möglichen Schlafplatz zu halten, als auf einer Abfahrt plötzlich keine Erschütterungen mehr spürbar sind und wir nur noch das Abrollgeräusch unserer Reifen hören. Wir befinden uns tatsächlich auf Asphalt und haben das Ende der Schotter-Sprengisandur erreicht! Wir genießen das sanfte Rollen und das Gefühl, nicht mehr nach Steinen oder anderen Hindernissen Ausschau halten zu müssen, als wir auf einem Parkplatz nahe dem Umspannwerk von Vatnsfellstöð ein großes Fahrzeug entdecken. Kurz entschlossen biegen wir nach links ab und kurbeln auf die Anhöhe, auf der sich das Fahrzeug befindet. Es handelt sich um einen Expeditions-Tatra aus Tschechien und die Reisegruppe winkt uns direkt zu sich: „Come for dinner, come for dinner!” Sofort bekommen wir eine große Schüssel voller Nudelsalat mit Räucherfisch vom Myvatn in die Hand gedrückt. Fotos werden gemacht und wir müssen von unserer Tour erzählen. Auch ein Bier gibt es für jeden von uns. Der Salat schmeckt unglaublich lecker – nach einer Woche endlich wieder etwas Frisches zu essen, fühlt sich richtig gut an!

Der Tatra der tschechischen Reisegruppe - von uns liebevoll als „Ostblock-Ungetüm“ bezeichnet.
# Der Tatra der tschechischen Reisegruppe - von uns liebevoll als „Ostblock-Ungetüm“ bezeichnet.
Frisch und unglaublich lecker: Nudelsalat mit Räucherfisch.
# Frisch und unglaublich lecker: Nudelsalat mit Räucherfisch.

Nachdem wir noch einmal einen Nachschlag bekommen und weitere Geschichten erzählt haben, macht sich der Tatra auf den Weg in Richtung Landmannalaugar. Wir haben nun zwar volle Mägen, aber brauchen noch immer einen Schlafplatz. Mittlerweile ist es frisch geworden und der Wind pfeift über die freie Fläche. Sebastian hatte zuvor schon die Gegend inspiziert und nach einer geeigneten Stelle für unser Zelt gesucht. Als ich hinter das seltsame Betonobjekt neben dem Parkplatz schauen will, sagt er mir, dass er das schon gecheckt habe und der Platz nicht reiche. Ich schaue trotzdem noch einmal nach und mache mich, anders als Sebastian zuvor, gegen den Uhrzeigersinn auf den Weg um das Bauwerk. Nur wenige Augenblicke später rufe ich ihm zu: „Ey, das Ding ist hohl!“ Wir müssen nicht lange überlegen und bauen das Zelt in der eckigen Betonröhre auf. Windgeschützt und mit schönem Ausblick auf den weiter unten gelegenen See kuscheln wir uns in die Schlafsäcke.

Zum Glück war das einzige Zimmer im Designhotel trotz des späten Check-ins noch verfügbar.
# Zum Glück war das einzige Zimmer im Designhotel trotz des späten Check-ins noch verfügbar.
Zimmer mit Seeblick - schöne Aussichten!
# Zimmer mit Seeblick - schöne Aussichten!
Kunst am Bau a.k.a. das Designhotel von außen
# Kunst am Bau a.k.a. das Designhotel von außen

Etappe 7 (Vatnsfellstöð – Landmannalaugar): Overtourism im Hochland

Am heutigen Tag steht eine kurze Etappe an, von unserem Design-Hotel geht es über den Fjallabaksleid F208 nach Landmannalaugar. Die Piste F208 kenne ich bereits von meiner Tour im Jahr 2013 und ich bin gespannt darauf, wie viel sich im Laufe der letzten neun Jahre verändert hat. Was uns definitiv auffällt, ist der starke Verkehr, der in Richtung Landmannalaugar herrscht. Der Ort ist eben in vielerlei Hinsicht ein Hotspot: Start- oder Endpunkt des Laugavegur Treks, nicht allzu weit entfernt von der Hauptstadtregion und die Strecke dorthin gilt als eine der Hochlandpisten, die auch für Fahrzeuge à la Dacia Duster, einem der häufigsten Mietwagen auf Island, oder Reisebusse mit erhöhter Bodenfreiheit gut zu bewältigen ist. Dem Zustand der Piste ist der viele Verkehr deutlich anzumerken, die Waschbrett-Passagen sind teilweise heftiger als auf der Sprengisandur. Auch brettern einige Fahrzeuge fast ungebremst an uns vorbei, schleudern Steine auf und hüllen uns in eine Staubwolke.  So hatte ich das nicht in Erinnerung. Kein Vergleich zu den anderen Pisten, auf denen uns motorisierte Verkehrsteilnehmer stets extrem rücksichtsvoll begegnet sind. Die Landschaft des Fjallabak allerdings ist unverändert schön. Unterwegs kommen uns die beiden Fatbiker aus der Schweiz entgegen, die mit ihren Bikes ein wenig den Nationalpark erkunden.

Unterwegs auf der Hochlandpiste F208, dem Fjallabaksleid
# Unterwegs auf der Hochlandpiste F208, dem Fjallabaksleid

Wir erreichen den Campingplatz von Landmannalaugar um die Mittagszeit und sind erst einmal schier erschlagen von der Vielzahl an Menschen um uns herum. Auch die Stimmung ist anders als beispielsweise in der Hütte bei Nyidalur. Als wir uns an einem Tisch niederlassen, auf dessen anderem Ende einige Kochutensilien liegen, weist uns eine Dame relativ unfreundlich darauf hin, diesen Tisch voll und ganz für sich zu benötigen. Nach kurzer Diskussion gestattet sie uns schließlich, unseren Snack dort zu verzehren. Wir sind genervt und überlegen, ob wir den restlichen Tag nicht dafür nutzen sollten, um noch weiter zu fahren. Nachdem wir aufgegessen haben, schieben unsere beladenen Bikes relativ ziellos über den Zeltplatz und denken darüber nach, wie wir nun weitermachen wollen, als uns eine Französin anspricht. Sie fragt uns, ob wir zwei Duschmarken von ihr haben möchten. Es ist ihr letzter Tag hier und sie benötigt die Marken nicht mehr. Damit hat uns der Zufall die Entscheidung abgenommen. Wir bleiben eine Nacht, um die Infrastruktur zu nutzen und unsere Baselayer und uns einer Grundreinigung zu unterziehen. Gleichzeitig fragen wir uns, welchen Eindruck wir wohl auf unsere Mitmenschen machen, nachdem man uns dreimal in Folge eine kostenlose Mahlzeit und nun je eine Gratisdusche hat zukommen lassen.

Nach dem Aufbau des Zeltes gönnen wir uns eine Zimtschnecke mit heißer Schokolade an der Mountain Mall. Anschließend duschen wir und waschen unsere Wäsche, die wir zum Trocknen in die Nachmittagssonne hängen. Beim Gang über den Zeltplatz entdecken wir ein großes Zelt, vor dem ein Surly Troll, ein Surly Ogre, ein Salsa Fargo und ein Bike eines uns unbekannten Herstellers mit einem Edelstahlrahmen liegen. Die verschiedenen Größen lassen uns überlegen, welche Konstellation hier wohl zusammen unterwegs ist. Gegen Abend begeben wir uns auf eine Wanderung über die den Campingplatz umgebenden Hügel. Die Abendsonne zaubert ein Farbenspiel in die Landschaft, das uns staunen und den Ärger nach unserer Ankunft in Landmannalaugar komplett verfliegen lässt.

Buntes Gestein in Landmannalaugar
# Buntes Gestein in Landmannalaugar
Beeindruckendes Farbenspiel in der Abendsonne
# Beeindruckendes Farbenspiel in der Abendsonne
Schafe am Ufer des warmen Baches
# Schafe am Ufer des warmen Baches

Trotz des durchgehend sonnigen Tages ist die Temperatur nachts die bislang tiefste auf unserer Tour. Als wir am nächsten Morgen die Wäsche anfassen, merken wir, dass sie gefroren ist.

Etappe 8 (Landmannalaugar – Hólaskjól Highland Center): Volle Furt voraus!

Unter anderem die gefrorene Wäsche sorgt dafür, dass sich unsere Abfahrt verzögert und wir Landmannalaugar erst gegen Mittag verlassen. Wir sind noch unschlüssig darüber, welches Tagesziel wir uns für heute setzen wollen. Eigentlich hatten wir vor, eine Nacht am Langisjór, einem langgestreckten See zwischen schwarz-grünen Hügeln, zu verbringen, doch die Wettervorhersage für den nächsten Tag lässt uns an diesem Vorhaben zweifeln. Immerhin gibt es dort für den Fall der Fälle nur eine Hütte, von der wir nicht wissen, ob sie zum Abwettern zugänglich ist und heftiger Seitenwind mit 18 Metern pro Sekunde samt Dauerregen sind keine guten Voraussetzungen für eine mehrstündige Fahrt durch eine – allem Tourismus zum Trotz – immer noch ziemlich abgelegene Gegend. Wir diskutieren unsere Optionen, während wir uns auf der F208 in Richtung Süden bewegen und entscheiden uns angesichts der Wettervorhersage dafür, zum Hólaskjól Highland Center zu fahren.

Von Landmannalaugar in Richtung Süden
# Von Landmannalaugar in Richtung Süden

An einem steilen Anstieg, der sich um eine Kurve windet, hören wir plötzlich Stimmen, die wie Anfeuerungsrufe klingen. Als wir weiter nach oben fahren, sehen wir einen schwer beladenen Radfahrer und drei Personen, die ihm von oben zurufen. Die Fahrräder kommen uns bekannt vor: Es sind die Bikes, die wir auf dem Zeltplatz in Landmannalaugar haben liegen sehen. Wir halten an und warten oben auf den Radfahrer, der massig Gepäck transportiert und sich uns als Alessandro vorstellt. Die Anfeuernden sind seine Frau und die beiden Söhne, 9 und 15 Jahre alt. Die Familie kommt aus Italien und Alessandro erzählt uns, dass sie gemeinsam schon viele Länder mit dem Fahrrad bereist haben – von Kuba über Thailand und Russland bis hin zur Westküste der USA und Mexiko. Nach einem kurzen Plausch und etwas Fachsimpelei über unsere Bikes verabschieden wir uns von der Familie. Zu diesem Zeitpunkt wissen wir nicht, dass sich unsere Wege noch mehrmals kreuzen werden.

Die Strecke ist ein stetiges Auf und Ab, dennoch kommen wir ziemlich gut voran. Einzig die zahlreichen Furten – etwa 15 an der Zahl – bremsen uns immer wieder aus.

Nach der Furt ist vor der Furt! – die Hosenbeine bleiben oben.
# Nach der Furt ist vor der Furt! – die Hosenbeine bleiben oben.

Als wir den Abzweig zum Langisjor passieren, muss ich ein Foto machen. Vor neun Jahren hatte ich den Abzweig nicht wortwörtlich links liegen lassen und ich erinnere mich an die Tour von damals zurück. Seit ich den See in einem Buch gesehen hatte, war der Langisjor ein Ort gewesen, den ich unbedingt sehen wollte. Das Gefühl, sich dieses Ziel gesetzt und den See dann schließlich tatsächlich erreicht zu haben, hat weit über die Dauer meiner damaligen Tour hinaus nachgewirkt.

So war Fabian 2013 unterwegs …
# So war Fabian 2013 unterwegs …
… und so im Jahr 2022.
# … und so im Jahr 2022.

Aber zurück zur Gegenwart. Auch, wenn die Furten uns einige Zeit und Nerven kosten (das Heraussuchen der besten Linie und das An- und Ausziehen der Schuhe ist ein durchaus aufwendiges Procedere), überwiegt auf der heutigen Etappe die Vorfreude. Am Horizont können wir heute erstmals das Meer vor der Südküste erkennen und auch ein Schild mit der Aufschrift Vík, dem Zielort der Iceland Divide, passieren wir.

Es ist gar nicht mehr so weit bis zum Ziel!
# Es ist gar nicht mehr so weit bis zum Ziel!
Die letzte Furt vor Hólaskjól
# Die letzte Furt vor Hólaskjól

Nach einem kurzen Abstecher zur Feuerschlucht Eldgja wartet die letzte und größte Furt des Tages auf uns. Danach sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Hólaskjól. Auf die Ankunft folgt die übliche Abendroutine, bestehend aus Zeltaufbau und Abendessen. Den Tag lassen wir mit einem kurzen Spaziergang zu einem Wasserfall ausklingen, der sich direkt hinter dem Zeltplatz befindet.

Wasserfall bei Hólaskjól in der Abendsonne
# Wasserfall bei Hólaskjól in der Abendsonne

Als wir zurückkommen, treffen wir auf Alessandro und seine Familie, die mittlerweile am Zeltplatz eingetroffen sind. Nachts peitsch der Wind den Regen gegen das Zelt – Vedur lag mal wieder richtig. Am nächsten Morgen sind wir erst einmal damit beschäftigt, uns zu überlegen, was angesichts des Wetters die beste Strategie ist. Bis zur Ringstraße sind es etwa 35 Kilometer, auf denen der Wind permanent von der Seite käme und dem wir mit unseren Framebags eine wunderbare Angriffsfläche bieten würden. Wir sprechen zwei Hessen an, die mit ihren VW T6 in Offroad-Ausstattung auf Island unterwegs sind. Sie sind bereit, uns samt der Bikes bis zur Ringstraße mitzunehmen, aber letztendlich machen wir einen Rückzieher. Irgendwie würde sich das falsch anfühlen. Auch mit Alessandro besprechen wir uns und fragen nach seinem Plan für den Tag – er möchte es versuchen. Später erfahren wir von der Betreiberin des Highland Centers, dass eine vierköpfige Familie von einem Ranger zum nächsten Campingplatz gebracht worden ist, weil es bei dem Wetter für sie nicht mehr weiterging. Das wissen wir aber noch nicht, als wir uns entschließen, eine weitere Nacht zu bleiben und den Tag im Aufenthaltsraum der großen Hütte zu verbringen. Wir laden unsere Geräte auf und versorgen uns am Kiosk in der Rezeptionshütte mit allerlei Leckereien und Snacks. Nachmittags bauen wir das Zelt ab und hängen es zum Trocknen in die Hütte, die zweite Nacht in Hólaskjól verbringen wir statt im Zelt im Matratzenlager.

Etappe 9 (Hólaskjól Highland Center – Vík í Mýrdal): Jetzt aber ab ans Meer!

Der Regen hat sich nicht ganz verzogen, aber doch merklich nachgelassen. Auch der Wind hat sich spürbar beruhigt und so entschließen wir uns, heute bis nach Vík zu fahren und damit unsere Iceland Divide zu Ende zu bringen. Die Piste ist mit vielen Rinnsalen, Pfützen und ausgewaschenen Stellen deutlich vom starken Regen des Vortages gezeichnet.

Blick zurück auf das Hólaskjól Highland Center
# Blick zurück auf das Hólaskjól Highland Center
Piste in Richtung Ringstraße
# Piste in Richtung Ringstraße

Unser Ziel ist es, möglichst schnell die Ringstraße zu erreichen, auf der wir in westlicher Richtung die letzten etwa 50 Kilometer nach Vík abspulen. Hier haben wir den Wind im Rücken, was einerseits ein flottes Vorankommen ermöglicht und andererseits dafür sorgt, dass wir deutlich weniger vom inzwischen wieder stärker gewordenen Regen abbekommen. Der graue, wolkenverhangene Himmel, das monotone Grün der bemoosten Lavafelder auf der einen und das eintönige Grau auf der anderen Seite der Straße liefern wenig Argumente gegen einen Tunnelblick samt ausgedehnten Ortsschildsprint.

Vík in Sicht!
# Vík in Sicht!

Von einer 20-minütigen Pause um die Mittagszeit abgesehen fahren wir durch und passieren um 14:09 Uhr den Ortseingang. Für die knapp 83 Kilometer haben wir gerade einmal etwas über viereinhalb Stunden benötigt. Durchnässt, ein wenig durchgefroren, aber voller Stolz führt uns der erste Weg zum Shoppingcenter an der Hauptstraße, wo wir uns auf der Toilette trockene Klamotten anziehen. Am Eingang des Supermarkts sehen wir neben Alessandro und seiner Familie auch einen Teil der tschechischen Reisegruppe wieder. Anschließend kaufen wir noch ein wenig Proviant und machen uns auf zum Campingplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo wir den Rest des Tages verbringen. Nachmittags gönnen wir uns die kleine Sachertorte aus der Dose, die das tagelange Gerüttel den Umständen entsprechend gut überstanden hat, abends feiern wir unseren Zieleinlauf mit Fish ‘n’ Chips in einem Pub.

Zeltplatz in Vík
# Zeltplatz in Vík
„Ge, hast leicht eine Belohnung für des ganze Gfrett dabei?“ „Jo, is eh kloa!“
# „Ge, hast leicht eine Belohnung für des ganze Gfrett dabei?“ „Jo, is eh kloa!“
Erst gerührt und dann ordentlich geschüttelt in der Sachertorten-Zentrifuge.
# Erst gerührt und dann ordentlich geschüttelt in der Sachertorten-Zentrifuge.

Etappe 10 (Vík í Mýrdal – Dyrhólaey – Skógar): Frust auf und neben der Ring Road

Nach dem Verlassen des Campingplatzes fahren wir zum schwarzen Sandstrand von Vík.  Schließlich gilt es noch, das Finisher-Foto nachzuholen, nachdem wir uns am Vortag dagegen entschieden haben, bei Wind und Regen mit entsprechend bescheidener Fernsicht am Nordatlantik zu posieren. Die strahlende Sonne bestätigt die Richtigkeit dieser Entscheidung und eine deutsche Touristin hält unseren Triumph für die Ewigkeit fest.

Triumph am schwarzen Strand: Zielfoto mit einem Tag Verspätung, dafür bei strahlendem Sonnenschein
# Triumph am schwarzen Strand: Zielfoto mit einem Tag Verspätung, dafür bei strahlendem Sonnenschein
Brandung am Nordatlantik
# Brandung am Nordatlantik
Gesteinsformationen vor der isländischen Südküste
# Gesteinsformationen vor der isländischen Südküste

Anschließend machen wir uns auf der Ringstraße auf den Weg in Richtung Dyrhólaey, einer berühmten Lavastein-Formation. An den Klippen, die den Aussichtspunkt umgeben, sehen wir zahlreiche Seevögel, darunter auch die niedlichen Papageientaucher. Zurück auf der Ringstraße spüren wir, dass wir uns hier mittlerweile auf der absoluten Hauptverkehrsader Islands befinden. Das hohe Verkehrsaufkommen ist ein ziemlicher Kontrast zur Abgeschiedenheit der Hochlandpisten; gleichzeitig gibt es auch an der Ringstraße kaum Raststätten oder sonstige Infrastruktur für eine ruhige Pause. Relativ schnell fassen wir den Entschluss, unter diesen Umständen mit dem Rad nicht komplett bis nach Reykjavik zurückfahren zu wollen.

In Skógar finden wir einen recht schmucklosen Campingplatz vor, der, abgesehen vom Blick auf den Skógarfoss, keine weiteren Highlights bietet oder mit Ausstattung glänzt. Bei einer heißen Schokolade in der Lobby eines nahegelegenen Hotels suchen wir nach einer Alternative in der Nähe. Leider erfolglos, denn die beiden Zeltplätze in gut 15 Kilometer bzw. 35 Kilometer Entfernung existieren beide nicht mehr. Allerdings fällt uns bei der Recherche auf, dass wir uns ziemlich nahe an den Westmännerinseln befinden – die Idee, unsere Tour dort ausklingen zu lassen, finden wir beide ziemlich gut. Ein Blick in die Vedur-App und die dort prognostizierten knapp 20° C für die nächsten beiden Tage lassen unsere Augen strahlen: Morgen gehts auf die Fähre!

Bei einem leckeren Abendessen im Hotel schmieden wir Pläne für unseren Aufenthalt auf der Insel. Diese Aussichten lassen den Groll darüber, die Nacht in Skógar verbringen zu müssen, endgültig verfliegen.

Etappe 11 (Skógar – Vestmannaeyjar): Dolce Vita im hohen Norden

Auf dem Weg zum Fährhafen in Landeyjahöfn machen wir noch einen Zwischenstopp am Seljalandsfoss und gönnen uns ein zweites Frühstück aus dem Foodtruck, bei dem wir ein wenig die Zeit aus den Augen verlieren.

Egal, wie wenig begeistert die Betonblöcke dreinschauen: Wir müssen zur Fähre!
# Egal, wie wenig begeistert die Betonblöcke dreinschauen: Wir müssen zur Fähre!

Entsprechend hektisch fallen die letzten knapp 20 km bis zum Hafen aus. Das Timing beim Betreten der Fähre ist vergleichbar mit dem Einsteigen in eine S-Bahn, bei der sich gerade die Türen schließen. Mit dem Betreten des oberen Decks verfliegt alle Hektik jedoch sofort: Die Sonne scheint, die See ist ruhig und der Ausblick auf die Inselgruppe mit dem Kontrast aus schwarzem Fels und leuchtend grünem Moos fällt beeindruckend aus. Auf der Überfahrt kreuzt sogar eine Gruppe von drei Zwergwalen unseren Weg und bei der Einfahrt in die Hafenbucht sehen wir zahllose Papageientaucher, die etwas ungelenk, aber dennoch virtuos die Steilküste entlang fliegen.

Vestmannaeyjar, oh yeah!
# Vestmannaeyjar, oh yeah!
Der Hafen von Heimaey, der einzig bewohnten Westmännerinsel
# Der Hafen von Heimaey, der einzig bewohnten Westmännerinsel

Die zwei Tage auf Heimaey bilden einen Abschluss für unsere Tour, den wir uns besser nicht hätten wünschen können und geben uns eine erste Gelegenheit, das Erlebte sacken zu lassen. Die warmen Temperaturen, die vielen verschiedenen Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt das kulinarische Angebot, das von den pikanten Brezeln und süßen Zimtschnecken der örtlichen Bäckerei über das in die lokale Craft Beer-Brauerei integrierte Pub bis hin zur Eisdiele mit frisch gebackenen Waffeln reicht, sorgen dafür, dass sich der Aufenthalt auf den Vestmannaeyjar wie ein Urlaub im Urlaub anfühlt – Dolce Vita im hohen Norden eben.

Papageientaucher (engl. Puffin) sind auf der Inselgruppe allgegenwärtig - hier als Wegweiser beim Wandern.
# Papageientaucher (engl. Puffin) sind auf der Inselgruppe allgegenwärtig - hier als Wegweiser beim Wandern.
Beim Ausbruch des Vulkans Eldfell im Jahr 1973 verschüttetes Haus: Das Museum, das sich mit dem Vulkanausbruch im Jahr 1973 beschäftigt, …
# Beim Ausbruch des Vulkans Eldfell im Jahr 1973 verschüttetes Haus: Das Museum, das sich mit dem Vulkanausbruch im Jahr 1973 beschäftigt, …
… wurde um einige der verwüsteten Häuser herum gebaut. Aufgrund rechtzeitiger Evakuierungen kam bei dem Ausbruch niemand zu Schaden.
# … wurde um einige der verwüsteten Häuser herum gebaut. Aufgrund rechtzeitiger Evakuierungen kam bei dem Ausbruch niemand zu Schaden.

Apropos Dolce Vita: Auf der Insel treffen wir noch einmal Alessandro und seine Familie. Wir essen gemeinsam zu Abend, tauschen Mailadressen aus und Alessandro lädt uns zu sich in die Toskana ein. Dank ihm bekommen wir sogar noch etwas von den Polarlichtern mit, die sich während der zweiten Nacht über den Westmännerinseln zeigen. Der Abschied voneinander, als wir uns auf den Weg zum Hafen machen, fällt sehr herzlich aus.

Sonnenuntergang am Meer
# Sonnenuntergang am Meer

Epilog

Von Landeyjahöfn wollen wir abends den Bus zurück nach Reykjavik nehmen. Als wir den Bus sehen, sind wir kurz erschrocken, denn dieser verfügt über keinen Fahrradträger am Heck. Die Sorge, unsere Räder nicht mitnehmen zu können, währt aber nur kurz: Der Busfahrer ist ausgesprochen freundlich und hat kein Problem damit, dass wir unsere Räder unten in den Gepäckraum legen. Auch die anderen Passagiere sind sehr hilfsbereit und räumen ihre Koffer und Taschen zur Seite, um so genug Platz für unsere Räder zu schaffen.

Gegen 23:00 Uhr sind wir zurück in Reykjavik. Es regnet und direkt neben unserem Bus steht die Linie, die ohne Umsteigen zu Kata fährt. Danke, perfekt, nehmen wir! Nach einer kurzen Begrüßung legen wir uns direkt schlafen – ausgepackt und ausgiebig erzählt wird morgen.

Ausklingen lassen wir unseren Islandaufenthalt mit Sightseeing und Souvenirshopping in Reykjavik; am letzten Abend laden wir Kata zum Essen ein und ziehen mit ihr durch diverse Bars. Außerdem erfüllen wir uns den Wunsch, auch einmal ohne den Einsatz von Muskelkraft etwas von Island zu sehen und lassen uns einen Tag lang mit dem Bus rund um den Golden Circle kutschieren, wo wir am Geysir Strokkur auch die beiden Schweizer wiedersehen. Zu unserer Überraschung fällt das Programm dieser Tagestour ausgesprochen straff aus und kommt uns beinahe ein wenig stressig vor. Ganz und gar entspannt ist dann aber der Ausklang der Rundfahrt in einem natürlichen heißen Pool nahe des Geothermiegebiets rund um Geysir.

So ein Bad hat uns tatsächlich noch auf der Liste gefehlt und mit einem Vulkanausbruch, erfolgreichem Whale-Watching, Polarlichtern und nach knapp 700 Kilometern und 7000 Höhenmetern auf dem Rad war unser „Island mit allem“ nun endgültig komplett.

Nach insgesamt drei Wochen auf Island machen wir uns, noch etwas ungläubig darüber, was wir hier alles erlebt haben, wieder auf den Heimweg nach Deutschland.

Mit einem Bad in der nicht ganz so geheimen „Secret Lagoon“, einem aus einer natürlichen heißen Quelle gespeisten Pool, machen wir unser „Island mit allem“ komplett.
# Mit einem Bad in der nicht ganz so geheimen „Secret Lagoon“, einem aus einer natürlichen heißen Quelle gespeisten Pool, machen wir unser „Island mit allem“ komplett.

Wart ihr auch schon mal auf Island unterwegs? Welche abgelegenen Gegenden würdet ihr gerne mit dem Bike entdecken?

Text: Fabian Baum – Fotos: Fabian Baum und Sebastian Eisner
  1. benutzerbild

    Fabeymer

    dabei seit 07/2005

    Vielen Dank auch von meiner Seite für den tollen Bericht. 🏆 Viele Strecken kannte ich von meiner Tour 2014. zB die 15 Furten auf der F208 (die ich umgekehrte Richtung fuhr). Mir war das Schuhe aus- und anziehen bald zu mühsam und ich bin einfach in die Bäche reingefahren... bis einer zu tief war, ich stürzte und mein Bike samt Ausrüstung davon schwamm. Zwei, drei hektische Schritte später hatte ich es wieder und konnte es rausziehen.

    Das Hochland zwischen Nydalur und Askja musste ich damals leider auslassen, weil es überschwemmt war. Ich habe dann allerdings ein paar Russen getroffen, die es trotzdem gemacht haben: "A strrrong man with bicycle can do everrrrything!"

    Wie ihr habe auch ich verschiedene Leute immer wieder getroffen, was für mich als alleine Reisenden natürlich umso schöner war.

    Die grösste Herausforderung fand ich jeweils, einen Platz für die Mittagspause, das Zelt oder schlicht zum Pinkeln zu finden, die Auswahl war unendlich und die Plätze unterschieden sich praktisch gar nicht - wie soll man sich da entscheiden smilie

    Anhang anzeigen 1626137

    Superschönes Foto! 😍

    Wir haben auch einige der Furten fahrend bewältigt, aber auch da war es teils so, dass das Finden der passenden "Fahrrinne" auch schon einige Zeit in Anspruch genommen hat, sodass es auf's Gleiche rausgekommen ist, die Furtschuhe anzulegen und an der erstbesten Stelle zu queren. smilie

    Und was du über das Stück Nyidalur und Askja schreibst: Auf Island macht man Pläne, das Wetter aber eben auch. Damit umzugehen und einen Weg zu finden, der sinnvoll machbar ist, ist für mich auch irgendwie einer der Reize eines Trips durch Island.
    Es ist total auf das Wesentliche reduziert: Nicht frieren, trocken bleiben, essen, schlafen und vorwärts kommen. Sonst gibt's im Grunde nix, worum man sich unterwegs kümmern muss und da setzt bei mir sehr schnell ein Erholungseffekt ein, trotz aller Anstrengung.

    Irgendwann bin ich sicher mal wieder dort...die Askja muss ich ja schließlich noch sehen und auch sonst gibt's ein paar Flecken, die ich noch nicht kenne.
  2. benutzerbild

    Pky2101

    dabei seit 10/2018

    Klasse Bericht mit tollen Bildern. Vielen Dank!

  3. benutzerbild

    emus

    dabei seit 11/2015

    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht.
    @Fabeymer: Warum hattet ihr eigenlicht bei dem HMG Ulta Mid 2 das Innenzelt dabei? Mosquitos kann man sich in der Landschaft und bei dem Wind eigentlich nicht vorstellen?
    Da ich irgendwann sowas ähnliches vorhabe, ist es aufjedenfall schön zu lesen, dass es auf Island mit dem HMG Zelt geklappt hat, obwohl es nicht freistehend ist.

  4. benutzerbild

    Fabeymer

    dabei seit 07/2005

    @Fabeymer: Warum hattet ihr eigenlicht bei dem HMG Ulta Mid 2 das Innenzelt dabei? Mosquitos kann man sich in der Landschaft und bei dem Wind eigentlich nicht vorstellen?

    Mücken und kleine Fliegen gibt's schon, im Hochland aber allerdings nicht mehr.
    Das Innenzelt war aber hauptsächlich deshalb dabei, weil es das Ganze wetterfester macht und auch den Wind besser abhält als nur das Außenzelt. Außerdem möchte ich, wenn ich fast zwei Wochen lang im Zelt schlafe, einen festen Boden haben. Für den Komfort und die Gewissheit, nicht mitten in der Nacht in einer Pfütze aufzuwachen, weil der Wind den Regen von außen auf die Bodenplane geweht hat, nehme ich gern das zusätzliche Gewicht in Kauf, zumal das, gemessen an der Gesamtausrüstung, nun wirklich keine große Rolle gespielt hat.
  5. benutzerbild

    emus

    dabei seit 11/2015

    Mücken und kleine Fliegen gibt's schon, im Hochland aber allerdings nicht mehr.
    Das Innenzelt war aber hauptsächlich deshalb dabei, weil es das Ganze wetterfester macht und auch den Wind besser abhält als nur das Außenzelt. Außerdem möchte ich, wenn ich fast zwei Wochen lang im Zelt schlafe, einen festen Boden haben. Für den Komfort und die Gewissheit, nicht mitten in der Nacht in einer Pfütze aufzuwachen, weil der Wind den Regen von außen auf die Bodenplane geweht hat, nehme ich gern das zusätzliche Gewicht in Kauf, zumal das, gemessen an der Gesamtausrüstung, nun wirklich keine große Rolle gespielt hat.
    Ah ok. Klingt plausibel. Da ich mir nur das Außenzelt geholt hab, wollte ich mal nachfragen, da das Innenzelt ja auch nicht gerade billig ist.
    Naja mal schauen, ich teste es erstmal ausgiebig ohne Innenzelt und dann mal schauen.
    Danke aufjedenfall für deine Antwort.

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