Craft Bike Days 2022 Rå Bikes .12 – Exquisites Enduro-Bügeleisen aus York

Michael Biernoth

Michael (Mitch) Biernoth, Jahrgang 1984 und wohnhaft im Maintal, nahe dem wunderschönen Offenbach am Meer. Der studierte Wirtschaftsingenieur ist seit 2021 Teil des MTB-News Teams. Wenn er nicht gerade Knochenbrüche auskuriert, findet man ihn auf seinen Hometrails oder am "Local Jumpspot"...

Instagram: mitchdreizwei

Mehr Artikel von Michael Biernoth →

Die nördlich der englischen Stadt York ansässige Fahrrad-Schmiede Rå Bikes ist hierzulande wohl nur wenigen bekannt. Das könnte sich bald ändern, den Rå-Gründer Ralph Richardson war zu Gast bei den Craft Bike Days 2022 und präsentierte dort seine neuste Kreation mit dem schlichten Namen .12. Wir haben uns das Enduro Bike, das als Full-29er oder Mullet-Bike mit satten 165 mm Federweg aufgebaut werden kann, mal genauer angeschaut!

News per Push? Mehr Infos »

Video: Rå Bikes .12

https://youtu.be/yac0kFK5_PI

Rå Bikes .12 – Exquisites Enduro-Bügeleisen | Craft Bike Days 2022 (https://youtu.be/yac0kFK5_PI)

Rå Bikes .12: Infos und Details

Die neuste Kreation aus der Feder von Ralph ist das Rå Bikes .12. Ein Enduro Bike, dessen Herzstück auf dem Linkage-Driven Single-Pivot-Design beruht, welches es vom kurzhubigen Vorgänger mit dem Namen .20 vererbt bekommen hat. Im Gegensatz zum kleineren Trail Bike-Bruder setzt man beim .12 auf 165 mm Federweg am Heck, welche mit satten 170 bis 180 mm an der Front zu kombinieren sind. Beide Räder werden aus dem – eher in der in Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzten – T45-Stahl gefertigt.

# Das Rå Bikes .12 auf den Craft Bike Days 2022 - ein 165 mm-Enduro Bike, gefertigt aus steifem T45-Stahl, welcher sonst eher in Luft- und Raumfahrttechnik Anwendung findet.

Diashow: Craft Bike Days 2022: Rå Bikes .12 – Exquisites Enduro-Bügeleisen aus York

Kettenstrebenlängen fangen an bei 435 und enden bei 440 mm

Die Geometrie trifft den Zeitgeist von modernen Enduro Bikes

Das Rå .12 setzt auf ein Linkage-Driven Single-Pivot-Design

Ausgelegt ist das Rå Bikes .12 für Gabeln mit 170 bis 180 mm Federweg

Diashow starten »

Es kann zudem als Mullet oder Full-29er-Bike aufgebaut werden und soll für jeden Spaß – von klassischen Trailausfahrten bis Vollgas-Bikepark-Gehämmer – gewappnet sein. Die Fahrwerks-Plattform wurde hierzu auf die dazugewonnenen 25 mm Federweg angepasst, indem ein längeres Dämpfereinbaumaß in Kombination mit einer angepassten Kinematik eingesetzt wird. Genau wie das Trail Bike, verfügt das .12 über einen Flip-Chip, der in vier unterschiedlichen Positionen für eine gezielte Anpassung des Übersetzungsverhältnisses Sorge trägt. So ist es möglich, die Progressionskurve fein auf den eigenen Fahrstil, das Terrain oder einfach die eigenen Vorlieben anzupassen.

# Das Rå .12 setzt auf ein Linkage-Driven Single-Pivot-Design - welches durch diverse Flip-Chip-Optionen fein an die eigenen Präferenzen angepasst werden kann.

# Craft Bike Days – Ra Cycles-10

# Craft Bike Days – Ra Cycles-18

Bei der hier präsentierten neusten Iterationsstufe des .12, geschieht der Wechsel zwischen dem 29- und Mullet-Modus einfach per zusätzlichem Flip-Chip. Dieser ist dafür verantwortlich, dass beim Wechsel zwischen den Laufradgrößen weder die Tretlagerhöhe, der Lenkwinkel, noch die Hinterbaueigenschaften verändert werden.

# Neben dem Full-29er-Modus kann per Flip-Chip einfach auf Mullet-Mode geswitcht werden

# Hierdurch bleiben Geometrie und Hinterbaueigenschaften jedoch erhalten

Ansonsten überrascht die Geometrie wenig: Die Größe L bietet 485 mm Reach, bei 647 mm Stack, dazu gibt es einen flachen 63,5° Lenkwinkel und einen steilen 78,5°-Sitzwinkel, der einen angenehm aufrecht-thronend zum nächsten Trail befördern sollte. Bei der Kettenstrebenlänge kann in den Größen M und L zwischen 435 und 440 mm gewählt werden. Die Reifenfreiheit wird mit 29 x 2,5″ angegeben und sollte mit gängigen 2,5er-Pneus kein Problem darstellen.

# Die Geometrie trifft den Zeitgeist von modernen Enduro Bikes - hohe Front, langer Reach, flacher Lenkwinkel, kombiniert mit steilem Sitzrohr für einen etwas entspannteren Weg nach oben.

# Ausgelegt ist das Rå Bikes .12 für Gabeln mit 170 bis 180 mm Federweg

# Nicht nur steil, sondern durch Polyester-Innenschicht auch Korrosionsgeschützt

# Kettenstrebenlängen fangen an bei 435 und enden bei 440 mm - in den Größen M & L kann man sich zwischen beiden Längen entscheiden.

Das Sattelstützenmaß ist auf 34,9 mm festgelegt, dabei verfügt das Sattelrohr über eine Polyester-Auskleidung im Inneren, damit Korrosion zwischen Stahlrahmen und der Vario Sattelstütze aus Aluminium erst gar nicht entstehen kann. Auch an die Handhabung beim Verlegen von intern geführten Leitungen wurde gedacht. Hierzu werden bei allen Rå Bikes-Rahmen Nylon-Kabelkanäle eingeklebt. Was neben der Montage- und Wartungsfreundlichkeit auch nervige Klappergeräusche verhindern soll.

# Innen verlegte Züge (Dropper & Schaltwerk) werden durch Nylon-Kabelkanäle geführt, die in rostfreie Öffnungen eingeklebt sind.

# Auch an die Hydration wurde gedacht. Im Bild zu sehen: die extern geführte Hinterrad-Bremsleitung und Flaschenhalterungs-Aufnahme.

# Prädikat: Handmade in the UK

Wer sich für das Rå Bikes .12 entscheidet, der hat die Möglichkeit den einzelnen Rahmen für 3.299 £, ein Frame-Kit mit RockShox Super Deluxe Coil Ultimate für 3.549 £ oder ein Kit mit dem edlen EXT Storia V3 für 4.050 £ zu erwerben. Kompletträder werden hingegen nicht angeboten. Auch die Farbgestaltung nach eigenem Gusto ist möglich, welche die kurze Lieferzeit von 3 bis 5 Wochen eventuell beeinflussen könnte.

Über Rå Bikes

Gründer und Rahmenbauer Ralph Richardson ist passionierter Mountainbiker, der bereits einiges an Erfahrung im Downhill-Rennsport sammeln konnte. Im Jahr 2013 ging er bereits mit einem selbst konstruierten und gefertigten 29-Zoll-Prototypen an den Start der Downhill Nationals in Fort William. Zu einer Zeit, in der 29er-Bikes im Downhill-Sport noch verschrien waren. Aber auch im Bereich Adventure und Gravel Bikes hat die 2017 gegründete Firma aus der Nähe von York bereits einiges zu bieten. Hut ab für einen Einmannbetrieb. Denn Ralph konstruiert und baut alle seine Rahmen selbst. Dabei ist er stolz darauf, dass fast alle seine verwendeten Materialien aus der Umgebung bzw. der Insel selbst entstammen.