Der erste Cross-Country-/Downhill-Doppelweltcup der Saison 2022 ist gestartet! Mit dem Short Track ging es Freitagabend im Leoganger Bikepark für die schnellsten Cross-Country-Asse der Welt los, mit dem Ziel die beste Startposition für das anstehende Cross-Country-Rennen am kommenden Sonntag zu ergattern. Wir haben die Ergebnisse Short Track-Rennen der Damen und Herren, die mit einem durchaus außergewöhnlichen Rennverlauf aufwarten konnten.

Damen: Lecomte wiederholt Vorjahreserfolg

Ab in die österreichischen Berge, aber nur mit Steigeisen: So oder so ähnlich gilt das Motto für die besten Cross-Country-Fahrerinnen und -Fahrer beim vierten Lauf des UCI Mountain Bike Weltcup in Leogang: Die Strecke in den österreichischen Alpen ist sowohl in Bezug auf das Short Track-Rennen, als auch das folgende Cross-Country-Rennen bekannt für ihre vielen und steilen Anstiege. Dies sorgte insbesondere dafür, dass die beiden Short Track-Rennen zum Auftakt des Weltcupwochenendes auch etwas anders verliefen als die bis dato durchgeführten Wettkämpfe in Petropolis, Albstadt und Nove Mesto.

Die knapp ein Kilometer lange Runde am Fuße des Leoganger Bikeparks umfasste nämlich einen langen, fast 50 Höhenmeter umfassenden Anstieg, der das Feld der schnellsten Damen und Herren immer wieder in die Länge zog. So glich die Konkurrenz der Damen einem Ausscheidungsfahren, das letztlich mit Loana Lecomte als Siegerin den gleichen Ausgang nahm wie bereits ein Jahr zuvor. Zu Beginn des Rennens war es vor allem die bis dato äußerst dominante Fahrerin der Saison, Rebecca McConnell, die an der Spitze das Tempodiktat vorgab und so das Spitzenfeld auf eine fünf Fahrerinnen umfassende Gruppe dezimierte – darunter auch Loana Lecomte, die bei anderen Short Track-Rennen oftmals gegenüber kraftvolleren Fahrerinnen das Nachsehen hat.

Mit Kletterstärke zum Sieg
# Mit Kletterstärke zum Sieg - Loana Lecomte hinterließ beim Short Track in Leogang einen starken Eindruck und fuhr unaufhaltsam zum Sieg

Lecomte blies schließlich in der vierten von sieben zu fahrenden Runden zur Attacke und konnte sich unmittelbar absetzen: McConnell hatte sich offensichtlich etwas übernommen und musste in der Folge zunächst die Französin und schließlich auch noch weitere Fahrerinnen ziehen lassen: Letztendlich landete die Australierin auf dem fünften Rang. An der Spitze zog Loana Lecomte unaufhaltsam davon und baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Letztendlich feierte die Französin souverän den zweiten Short Track-Sieg ihrer Karriere und ließ sich dabei auf den letzten Metern auch nicht durch einen schleichenden Plattfuß aufhalten.

Dahinter entbrannte auf der letzten Runde ein packender Kampf um die weiteren Podestplätze: Im Verfolgerfeld teilten sich die beiden Ghost-Fahrerinnen Anne Terpstra und Caroline Bohé ihre Kräfte gut ein und konnte zu den bis dato Zweit- und Drittplatzierten Rebecca McConnell und Alessandra Keller aufschließen. Sowohl Bohé als auch Terpstra bewiesen letztlich das größere Stehvermögen und schoben sich noch an Position zwei und drei. Rang vier ging schließlich an Alessandra Keller. Die beiden deutschen Starterinnen Nadine Rieder und Leonie Daubermann konnten sich mit Position 18 und 20 für die dritte Startreihe im folgenden Cross-Country-Rennen qualifizieren.

Ergebnis Damen

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Weltcupgesamtstand Short Track Damen

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Weltcupgesamtstand XC Damen

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Herren: Flückiger stürmt unaufhaltsam zum Sieg

Auch bei den Herren kletterte mit Mathias Flückiger dieselbe Person aufs oberste Podest des Short Tracks wie bereits ein Jahr zuvor in Leogang: Der Eidgenosse gewann in ähnlich dominanter Art und Weise wie Loana Lecomte bei den Damen den Auftakt des Rennwochenendes in den österreichischen Alpen vor dem Rumänen Vlad Dascalu und seinem Teamkollegen aus der Schweiz, Vital Albin.

Neues Jahr, altes Bild
# Neues Jahr, altes Bild - Mathias Flückiger fuhr auf der kletterlastigen Short Track-Strecke in Leogang eindrucksvoll zum Sieg bei den Herren

Ähnlich zur Konkurrenz der Damen sorgte der lange Anstieg der Short Track-Runde in Leogang für die entscheidenden Selektionen im Rennen der Herren: Bis zur Rennhälfte dominierte der Brasilianer Henrique Avancini das Geschehen an der Spitze, während der Rest des Feldes jedoch noch recht nah beieinander lag. Erst ein Angriff vom späteren Sieger Flückiger in der drittletzten Runde ließ das Fahrerfeld in viele Einzelteile splittern: Der Eidgenosse jagte an der Spitze davon, einzig sein Landsmann und Teamkollege Vital Albin konnte folgen.

Während Flückiger an der Spitze das hohe Tempo bis ins Ziel beibehalten konnte, musste Albin etwas zurückstecken und wurde eingangs der letzten Runde von den nächsten Verfolgern um Vlad Dascalu, Henrique Avancini und dem Belgier Jens Schuermans gestellt. Doch Albin wehrte sich mit allen Kräften am letzten Anstieg gegen die Attacken der Kontrahenten und musste schließlich lediglich Vlad Dascalu passieren lassen. Der Rumäne rollte schließlich mit 11 Sekunden Rückstand zum Sieger Flückiger ins Ziel, dicht gefolgt von Albin. Auf Rang vier und folgten Henrique Avancini und Jens Schuermans.

Die große deutsche Hoffnung in den Farben des Weltcupführenden der Short Track-Wertung, Luca Schwarzbauer, konnte nicht an die Leistungen der beiden vergangenen Wettbewerbe in dieser Disziplin anknüpfen. Von Beginn an lag Schwarzbauer nie unter den besten 15 Fahrern und wurde in der Folge des Wettbewerbs zunehmend weiter durchgereicht. Mit Rang 30 verpasste er letztlich auch die mögliche Qualifikation für eine der ersten drei Startreihen für das Cross-Country-Rennen am Sonntag. Gleiches gilt auch für David List, der sich zu Beginn des Rennens kurzzeitig unter den besten zehn Fahrern positionieren konnte, jedoch im weiteren Verlauf bis auf Rang 29 zurückgespült wurde. Max Brandl beendete bei seinem Comeback im Weltcup nach überstandener Ellbogen-Verletzung das Rennen vorzeitig.

Ergebnis Herren

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Weltcupgesamtstand Short Track Herren

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Weltcupgesamtstand XC Herren

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Was sprecht ihr zu den Ergebnissen im Short Track?


Alle Artikel zum XC World Cup in Leogang 2022:

  1. benutzerbild

    Zambou

    dabei seit 12/2015

    Das ist auch vollkommen in Ordnung. Sage ja nur, dass ich nicht der riesen Fan dieses Kurses bin. Seine Daseins-Berechtigung hat er alle Mal - zudem sich auf dieser Art des Kurses mal wieder eher kletterstarke Fahrer und Fahrerinnen zeigen können.

  2. benutzerbild

    Yberion666

    dabei seit 04/2013

    Ich beobachte seit einigen Rennen, dass Avancini offenbar nach dem Motto fährt "so lange vorne fahren wie möglich und dann durchgereicht werden". Wenn er sich am Anfang ein bisschen zurückhalten würde, wäre da vielleicht mehr drin. In diesem Rennen sah es so aus, als hätten Flücki und Vital Albin dann irgendwann gesagt "Danke fürs Tempo machen, jetzt fahren wir mal richtig los."

  3. benutzerbild

    Zambou

    dabei seit 12/2015

    Ich beobachte seit einigen Rennen, dass Avancini offenbar nach dem Motto fährt "so lange vorne fahren wie möglich und dann durchgereicht werden".

    Das ist doch gefühlt schon seit letzter Saison so. Wenn er Vorne fährt, nehme ich das schon gar nicht mehr Ernst, weil er jedes Mal zum Ende durchgereicht wird - weiß auch nicht, warum da nicht mal von Seiten des Trainers oder Teams irgendwie interagiert und probiert wird ihm eine andere Racetaktik beizubringen.
  4. benutzerbild

    lupus_bhg

    dabei seit 04/2005

    Avancini ist ja auch gerade wieder auf dem Weg nach hinten smilie

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