Seit der Einführung vor gut einem Jahr hat die EXT Era für mächtig Furore gesorgt. Nun kommt mit der Era V2 eine überarbeitete Version der italienischen Enduro-Federgabel. Wir haben alle Infos zur neuen EXT Era V2 für euch.
EXT Era V2: Infos und Preise
Es kommt nicht allzu oft vor, dass eine eher unbekannte Firma mit dem Erstlingswerk ein Produkt auf den Markt bringt, das es mit den etablierten Platzhirschen aufnehmen kann – gerade, wenn es sich um Konkurrenten wie die Fox 38 oder die Produkte aus dem Hause RockShox handelt. EXT ist genau das mit der Era-Federgabel gelungen. Zugegeben: Davor haben die Italiener unter anderem im Rallye-Sport und in der Formel 1 ausgiebig Erfahrungen gesammelt, was sicherlich keine schlechte Basis war. In jedem Fall konnte die EXT Era V1 auf Anhieb überzeugen – auch in unserem Test (zum Artikel: EXT Era-Test). Nun kommt mit der Era V2 schon ein Nachfolger. Die Änderungen sind dabei eher evolutionärer Natur. Besitzer der EXT Era V1 schauen dabei nicht in die Röhre.
- Enduro-Federgabel mit 36 mm-Standrohren
- Laufradgrößen 29″
- Federweg 130–170 mm, in 10 mm-Schritten
- Federung HS3-Hybrid-Feder
- Dämpfung HDVR-Dämpfung
- Farben Schwarz
- Achsmaß 15 x 110 mm Boost, kompatibel mit Torque Caps
- Achsen neues Floating Axle-Schraubachsen-Design
- Offset 44 mm
- Gewicht 2.280 g (29″, 170 mm, Herstellerangabe)
- www.extremeshox.com
- Preis 1.775 € (UVP)
Das ist neu bei der EXT Era V2
Evolution statt Revolution lautet das Motto bei der EXT Era V2. Die Veränderungen sind daher eher inkrementeller Natur und sollen die ohnehin schon hervorragende Performance der Federgabel noch weiter verbessern. Folgende Sachen sind neu bei der EXT Era V2:
- zusätzliche Federweg-Option ab sofort auch mit 130 mm Federweg erhältlich
- überarbeitetes Casting leichteres und lastoptimiertes Design
- neues RLP-Schmiersystem spezielles Gleitbuchsen-Design mit Aussparungen („Radial Lubrification Pocket“-System) soll für bessere Schmierung sorgen
- neues Achssystem Floating Axle-Design soll die Ausrichtung der Tauchrohre und damit das Ansprechverhalten optimieren
- überarbeitete HS3 Hybrid-Federung mit verbessertem Ansprechverhalten im letzten Federwegs-Bereich
- Top Up-Bumper in der ++-Kammer soll in Kombination mit einer Titan-Platte die Geräuschkulisse reduzieren
Gute Nachrichten für alle Besitzer einer EXT Era V1: Da die meisten Neuerungen kompatibel mit der bisherigen Federgabel sind, soll es zukünftig auch ein Nachrüst-Kit geben. Informationen über Preise oder Verfügbarkeiten liegen uns hier noch nicht vor. Wir vermuten, dass man zumindest das neue Gleitbuchsen-Design, die überarbeitete Federung und den zusätzlichen Bumper in der zweiten Positiv-Kammer nachrüsten kann.
Im Detail
Die erste Neuerung der EXT Era V2 ist das überarbeitete Casting. Die im Thixomolding-Verfahren hergestellten Tauchrohre bestehen aus einer Magnesium-Legierung und wurden hinsichtlich der auftretenden Belastungen optimiert. Dadurch soll das Casting laut EXT leichter sein, wenngleich die Italiener angeben, dass sich das Gesamtgewicht der Gabel im Vergleich zur V1 nicht verändert hat. Bei den Standrohren setzt EXT nach wie vor auf einen Durchmesser von 36 mm. Bis zu 170 mm Federweg bietet die EXT Era V2.
Am unteren Ende des Castings befindet sich außerdem nun ein überarbeitetes Achssystem. Bisher kam hier eine reguläre 15 x 110 mm Boost-Schraubachse zum Einsatz. Neuerdings wird die Achse auf der rechten Seite mit einer zusätzlichen Schraube geklemmt. Durch dieses System, das man beispielsweise auch von neueren Fox-Federgabeln kennt, sollen sich die Tauchrohre weniger verziehen. Hieraus soll ein besseres Ansprechverhalten der Gabel resultieren.
Alle weiteren Änderungen der EXT Era V2 im Vergleich zur V1 beziehen sich aufs durchaus komplexe Innenleben. Zur Erinnerung: Bei der Dämpfung verwendet EXT eine Monotube-Kartusche, bei der sich High Speed-Compression, Low Speed-Compression und der Low Speed-Rebound extern verstellen lassen. Noch eine Spur komplexer geht es bei der Federung zur Sache. Diese besteht nach wie vor aus gleich drei Luftkammern in Kombination mit einer Stahlfeder. Insbesondere im letzten Federwegsbereich soll das HS3 Hybrid-System nun noch besser ansprechen. EXT macht keine Angaben darüber, wie das erreicht wurde.
Für eine verbesserte Schmierung unter Last soll das neue RLP-System sorgen. Das Kürzel steht für Radial Lubrification Pocket System. Hier verwendet EXT spezielle DU-Gleitbuchsen mit kleinen Aussparungen auf der Innenseite. In diesen Aussparungen soll sich beim Durchfedern etwas Öl sammeln, was die Schmierung unter Last zusätzlich verbessern soll. Auch auf der Außenseite der Buchsen befinden sich Aussparungen, die ebenfalls die Schmierung und damit die Langlebigkeit der Gabel verbessern.
Die letzte Neuerung befindet sich auf der inneren Oberseite der kleineren der beiden Positiv-Luftkammern. Diese hat sich unter bestimmten Umständen beim Ausfedern der Gabel als Geräuschquelle herausgestellt. Um dies zu minimieren, verwendet EXT jetzt einen kleinen Gummi-Bumper in Kombination mit einer Titan-Platte. Dadurch sollen nervige Geräusche der Vergangenheit angehören.
Erhältlich ist die neue EXT Era V2 ab sofort für 1.775 € – der Preis hat sich trotz der Updates im Vergleich zur V1 nicht verändert. In Deutschland kann die edle Federgabel über Schnurr Tech bezogen werden. Wann und zu welchem Preis ein mögliches Upgrade Kit für Besitzer der bisherigen EXT Era erhältlich sein wird, steht aktuell noch nicht fest.
Die ohnehin schon sehr beliebte Federgabel bekommt einige Updates spendiert. Wie gefällt dir die neue EXT Era V2?
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