Über den neuen Verein Mountainbike Stuttgart e.V. hatten wir schon berichtet – dieser setzt sich unter anderem für die Umsetzung eines legalen Trailnetzes in der Landeshauptstadt ein. Aus aktuellem Anlass wurde für den morgigen Samstag um 14:30 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Stuttgarter Rathaus eine Demonstration angemeldet. Alle Infos in der Pressemitteilung.

„Wir wollen hier ein deutliches Zeichen setzen. Die Zusammenarbeit mit der Stadt verläuft sehr schleppend und die aktuellen Kontrollen sind das falsche Signal. Wir wollen eine öffentliche Diskussion anregen und dabei die Politik und andere Waldnutzer einbinden.“

Benedikt Herré, 1. Vorsitzender

Pressemitteilung MTB Stuttgart e.V.

Der Verein Mountainbike Stuttgart e.V. hat für Samstag 05.09.2020, 14:30 Uhr eine Demonstration angemeldet, die auf dem Marktplatz vor dem Stuttgarter Rathaus stattfinden soll. Der Verein fordert die Umsetzung eines legalen Trailnetzes für Stuttgart und die Novellierung der 2-Meter-Regel auf Landesebene. Anlass der Demonstration sind die aktuellen Polizei-Kontrollen im Stuttgarter Wald.

Obwohl es derzeit sicherlich dringendere gesellschaftliche Themen gibt, hält die Stuttgarter Stadtverwaltung es offenbar für wichtig, ausgerechnet jetzt die umstrittene 2-Meter-Regel mit Kontrollen im Wald durchzusetzen. Diese Vorgehensweise stößt auf Unverständnis, denn die Stuttgarter Mountainbiker stehen seit Jahren mit der Stadtverwaltung im Kontakt und versuchen mit konstruktiven Vorschlägen legale Möglichkeiten für die Ausübung ihres Sports zu schaffen. Diese Angebote wurden aber von der Stadtverwaltung über Jahre hinweg ignoriert. Für die von der Stadtverwaltung angekündigte Kooperation mit den Mountainbikern im Rahmen eines Naherholungskonzepts sind die aktuellen Kontrollen aus Sicht des Vereins zudem das falsche Signal.

Der Verein fordert daher die Stadtverwaltung dazu auf, die Mountainbiker bei Problemen im Wald pro-aktiv einzubinden, gemeinsam Aufklärung zu betreiben und bis zur Umsetzung des Naherholungskonzepts eine konstruktive und realistische Zwischenlösung anzubieten.

Gleichzeitig appelliert der Verein an die Landesregierung, die 2-Meter-Regel, die – als baden-württembergisches Unikum – das Radfahren im Wald auf Wegen unter zwei Metern Breite verbietet, zu novellieren. In ihrer aktuellen Form ist sie einerseits unwirksam, sorgt aber gleichzeitig für Konflikte im Wald und diskriminiert die Radfahrer. Stattdessen sollte es eine Regelung geben, die auf ein rücksichtsvolles Miteinander setzt. Ziel der Mountainbiker ist ein besseres Miteinander aller Erholungssuchenden im Stuttgarter Wald und in ganz Baden-Württemberg.

Mountainbike Stuttgart e.V. wurde im Februar 2020 gegründet, um legales Mountainbiken in Stuttgart voranzutreiben und hat inzwischen über 1000 Mitglieder. Bei geschätzten 60.000 Bikern in und um Stuttgart bedarf es eines attraktiven, legalen Angebots. Die Philosophie des Vereins: Interessenartikulation und Rücksichtnahme, im Einklang mit allen beteiligten Parteien und der Natur.


Info: Pressemitteilung MTB Stuttgart e.V.
  1. benutzerbild

    Zask06

    dabei seit 12/2011

    Dann sind aber doch die Trails über die sich diese Leute so aufregen doch trotzdem da. Und Konflikte vor Ort gibt's auch, wenn da irgendwelche Wanderer auf den Trails rumstapfen.
    Diese geheimen Trails werden so oder so immer da sein und damit einhergehende Konflikte eben auch. Die finde ich persönlich aber (spreche hier nur von meinen Erfahrungen) vernachlässigbar. Wenn aber, wie hier in Stuttgart, die Stadt so ein erbärmliches Bild abgibt und die ganze Arbeit, das Geld, die Zeit und den (ewig langen?) Legalisierungsprozess mit so einer selten dämlichen Aktion ad absurdum führt, dem Verein so in eindrucksvoller Form "ins knie schießt" und damit - mMn - auch noch ein fatales Signal für Biker und Vereine in ganz D sendet, brauchen sich die Verantwortlichen halt nicht zu wundern, wenn da jetzt kurzfristig "umgegraben" wird. Da brennt in mir ein Bedürfnis, so schnell wie möglich so viele wie möglich neue Trails in den Wald zu zimmern. (Nein, komme nicht aus Stuttgart).


    Achtung Ironie:
    Mehr Trails ->Mehr Möglichkeiten -> weniger Konflikte smilie
  2. benutzerbild

    BrotherMo

    dabei seit 07/2010

    Die 2m Regel muss weg. Aus meiner Sicht wäre das ein Meilenstein und der Türöffner für allles weitere.

  3. benutzerbild

    Zask06

    dabei seit 12/2011

    Wäre definitiv ein Anfang und Schritt in die richtige Richtung... und genau deshalb wird es nicht passieren.

  4. benutzerbild

    BrotherMo

    dabei seit 07/2010

    Würde ich so nicht sagen. Durch die Aktivitäten und Medienpräsenz des Vereins ist das Thema zumindest mehr in den Focus gerückt. Das ist ein Guter Anfang.

    Jetzt kommt die Lobbyarbeit und weitere kleine Aktionen.

    Das Müllsammeln zum Beispiel kam im Bekanntenkreis (viele ältere Mitglieder des Schw. Alpvereins) sehr gut an. Tenor: Doc nicht alles Rowdys

  5. benutzerbild

    Zask06

    dabei seit 12/2011

    Ok, da bin ich grundlegend bei dir. Nur hat hier meiner Meinung nach, die Stadt einen großen Schritt rückwärts gemacht mit dieser Aktion. Eben gerade weil da wohl weitestgehend alles vorbildlich gelaufen ist. Sie gibt halt kein gutes Bild ab. Damit wird im Grunde auch jede noch so kleine Aktion und Lobbyarbeit brutalst torpediert bzw. als im Prinzip sinnlos degradiert. Wie gesagt, ich beziehe mich hier jetzt nur auf das Gebärden der Stadt.

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