Die Bonner Versandmarke hatte zuletzt mit einem komplett selber konstruierten Titan-Hardtail überrascht. Nun will Radon im Enduro-Segment Fuß fassen – das komplett „Made in Germany“-Bike hört auf den Namen „Swoop“ – Ridefirst-Coach Marc Brodesser nahm den Prototypen unter die Lupe.
Kein Geringerer als der deutsche Fahrwerkspapst Bodo Probst (Fusion-Bikes etc.) wurde für das ambitionierte Modell engagiert. Heraus kam ein voll Touren- aber auch Bikepark-Besuch-taugliches Enduro mit 160mm Federweg vorne und hinten. „Das Swoop ist im Vergleich zu Hardcore-Enduros ala Kona besser für ausgiebige Enduro-Touren ausgelegt“, berichtet Florian Nenzen von Radon. Der etwas steilere Sitzwinkel sorge in Kombination mit der antriebsneutralen Kinematik und den Top-Federelementen von Fox für beispielhaften Vortrieb in dieser Federwegsklasse. Das Gewicht wird in der Serie 14,5 bis 15 kg betragen. Bewusst verzichten die Bonner auf ein 1,5 Zoll-Steuerrohrmaß, dies sei für diesen Einsatzbereich nicht nötig. Bei dem, mit einem Horst-Link voll aktivem Viergelenker, wird es im Vergleich zum Prototypen in der Serie noch ein paar Änderungen geben:
Ein anders geformtes Unterrohr und neue Frästeile sollen für ein paar Gramm weniger und eine optimierte Optik sorgen. Auch die Wippe wird neu gestaltet. Drei Modelle soll es geben, der Einstieg fällt mit 1999 bei XT-Ausstattung, Formula Oro K 18 Discs und Lyric Uturn recht günstig aus.
Erste Fahreindrücke:
Mit zugedrehter Plattform und abgesenkter Fox Talas lässt sich das Swoop für ein Enduro-Bike enorm leichtfüßig den Berg hoch pedalieren. Auch wenn es steil wird, bleibt das Vorderrad dank der ausgewogenen Geometrie am Boden.
Oben angekommen freut man sich über die komplett absenkbare Sattelstütze und fährt das Fahrwerk voll aus. In der Abfahrt zeigt sich das Radon in Kurven von seiner wendigen Seite und lässt sich angenehm leicht dirigieren. Manual-Fans müssen ganz schön am Lenker reißen um die Kiste hoch zu bekommen, da muss man an die Touren-freudliche Geometrie Tribut zollen. Da der Einsatzbereich jedoch eh in Richtung Enduro- und Allmountain geht, stellt dies weniger ein Problem dar.
Text und Foto von Marc Brodesser / www.ridefirst.de
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