Es war das letzte Rennen im Rahmen den UCI MTB World Cups 2017 in Albstadt. Und es endete einmal mehr mit einem Sieg von Nino Schurter. Zwar konnte der Cross-Spezialist Mathieu van der Poel lange dem Olympiasieger Paroli bieten, doch am Ende war der Schweizer eine Nummer zu groß für den jungen Niederländer. Auf Rang drei folgte Anton Cooper. Bester Deutscher war schlussendlich Manuel Fumic auf Platz neun.
Flückiger und van der Poel stürzen
Die Experten staunten in der ersten Runde des Weltcuprennens in Albstadt nicht schlecht, als Mathieu van der Poel an der Spitze ein enorm hohes Tempo vorgab. Der Niederländer, der unter der Woche noch bei der Belgienrundfahrt eine Etappe gewonnen hat und unter anderem Philip Gilbert hinter sich ließ, zwang Nino Schurter erst einmal in die Defensive. Doch der Schweizer Weltmeister blieb am Hinterrad des Cross-Spezialisten. „Am Anfang war das Tempo extrem hoch, aber ich konnte mich danach zum Glück erholen und fand dann in meinen Rhythmus“, berichtet Schurter im Ziel. „Ich wusste überhaupt nicht wo die Stärken und Schwächen von Mathieu liegen, deshalb war es für mich sehr schwer ihn wirklich einzuschätzen.“
Schurter, van der Poel und der Radon-Fahrer Mathias Flückiger bildeten in den folgenden Runden die Spitzengruppe. Die beiden letztgenannten boten dem amtierenden Weltmeister ernsthaft Paroli. Doch bevor es überhaupt zu einem Showdown kommen konnte, stürzten der Niederländer und Flückiger, sodass fortan die Tür für Schurter ganz weit offen stand, sich seinen 22. Weltcupsieg zu sichern. „Ich hatte ein kleines Loch zu Nino, war im letzten Downhill vor dem Ziel aber immer etwas schneller als er. Deshalb habe ich mir das zurecht gelegt, dass ich ihn in der Abfahrt wieder einhole. Dabei bin ich einmal mit dem Vorderrad weggerutscht und danach wieder aufs Bike und nach dem Steinfeld dann beim Überspringen eines Drops zu weit nach rechts gekommen und voll gestürzt“, so Flückiger. Der Schweizer ging dabei heftig zu Boden und hatte Glück im Unglück, dass ihm nichts Schlimmeres passiert ist: „Zwei Tage wird es etwas ungemütlich, danach sollte es wieder passen. Bis Andorra sollte das kein Problem mehr sein.“ Sein Rad wurde bei dem Crash zusätzlich ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, sodass er schlussendlich das Rennen vorzeitig beendete.
An der Spitze fuhr währenddessen Nino Schurter ungefährdet zum Sieg – gefolgt von Mathieu van der Poel. Auf Rang drei finishte Anton Cooper. Der Neuseeländer arbeitete sich konstant nach vorne und festigte am Ende den Platz auf dem Podium. „Mein erstes Elite Podium, das ist genial. Ich bin wirklich überrascht, da mir die Strecke hier eigentlich nicht wirklich liegt. Ich habe auf etwas leichtere Reifen gesetzt, weil es hier so viel berghoch geht. Dadurch hatte ich nicht so viel Grip in den Downhills und musste etwas vorsichtiger fahren, aber es war die richtige Reifenwahl“, so Cooper.
Bester Deutscher war einmal mehr Manuel Fumic. Der Cannondale-Fahrer erwischte für seine Verhältnisse einen guten Start und reihte sich schon früh im Rennen zwischen Platz fünf und zehn ein. In der letzten Runde lag er auf Rang sechs mit knapp 30 Sekunden Rückstand auf den fünften Platz. Doch in einer harmlosen Kompression blieb er im Sattel sitzen und holte sich dadurch einen ärgerlichen Hinterraddefekt. „Ich bin schon enttäuscht. Platz sechs wäre schon drin gewesen, so ist es halt nur Platz neun. Ich bin am Anfang etwas defensiv angegangen, aber der Kurs hier bietet dir sehr wenige Überholmöglichkeiten. An manchen Stellen musst du eine halbe Runde warten bis du wirklich vorbeikommst, das hat mich immer wieder ausgebremst.“
Auf Platz 14 folgte Markus Schulte-Lünzum, der ein starkes Rennen ablieferte. „Mir gefällt die Strecke und ich hatte super Beine. Du wirst hier als Deutscher regelrecht hochgetragen, das war cool und hat mega viel Spaß gemacht. Deshalb bin ich zufrieden.“ Auf Platz 39 folgte Moritz Milatz, direkt vor Christian Pfäffle. Beim Kreidler-Fahrer lief es „besser als in Nove Mesto“, weshalb auch er nicht unzufrieden war mit dem Rennen.
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