Santa Cruz Bronson – kurz & knapp
Das Santa Cruz Bronson ist ein Allround-/Trailbike, das in Sachen Einsatzbereich irgendwo zwischen den Santa Cruz-Modellen Nomad und Hightower liegt. Es ist aktuell das wohl vielseitigste Rad in der Santa Cruz Modellpalette und bietet 150 mm Federweg am Heck gepaart mit 27,5″ Laufrädern. Somit eignet sich das Rad für einen großen Einsatzbereich von langen Strecken über den Hometrail bis hin zum Bikepark.
- Boost-Hinterbau
- Federweg: 150 mm
- Federungssystem: VPP (Virtual Pivot Point)
- Laufräder: 27,5″
- Größen: S, M, L, XL
- Kabelführung für Stealth und externe Sattelstütze
- Gewicht (Ausstattungsvariante: „S“ | Rahmengröße: L): 13,9 kg
UVP: ab 3.999 € | Bikemarkt: Santa Cruz Bronson kaufen

Santa Cruz Bronson – Technische Daten
Geometrie
S | M | L | XL | |
---|---|---|---|---|
Reach | 405 mm | 425 mm | 445 mm | 475 mm |
Stack | 586mm | 595mm | 605mm | 614mm |
Lenkkopfwinkel | 66° | 66° | 66° | 66° |
Sitzrohrlänge | 395 mm | 420 mm | 460 mm | 495 mm |
Höhe Tretlager | 341 mm | 341 mm | 341 mm | 341 mm |
BB Drop | 13 mm | 13 mm | 13 mm | 13 mm |
Radstand | 1141 mm | 1165 mm | 1189 mm | 1223 mm |
Kettenstrebenlänge | 432 mm | 432 mm | 432 mm | 432 mm |
Lenkkopflänge | 90 mm | 100 mm | 110 mm | 120 mm |
Oberrohrlänge | 573 mm | 596 mm | 618 mm | 651 mm |
Sitzwinkel | 74° | 74° | 74° | 74° |
Überstandshöhe | 727 mm | 731 mm | 734 mm | 747 mm |

Ausstattung
Bronson R1x | Bronson S | |
---|---|---|
Gabel | FOX Rhythm 150 | Rock Shox Pike RC 150 Solo Air |
Dämpfer | Rock Shox Monarch RT | Rock Shox Monarch RT |
Hinterer Umwerfer | SRAM NX | SRAM GX 1x11 |
Schaltvorrichtung | SRAM NX | SRAM GX |
Chainring Size | 32 Tooth | 32 Tooth |
Kettenblattgarnitur | Race Face Aeffect | Race Face Aeffect AL |
Kassette | SRAM XG1150 10-42 | SRAM XG1150 10-42 |
Kette | SRAM PC1110 | SRAM PC1130 |
Bremsen | SRAM Level T | SRAM Guide R |
Bremsscheiben | Avid Centerline; 180mm | Avid Centerline; 180mm |
Lenkungslager | Cane Creek 10 Series; integrated | Cane Creek 40 series tapered, cartridge bearing |
Lenker | Race Face Chester, 785mm, 35mm clamp | Race Face Chester, 785mm, 35mm clamp |
Lenkervorbau | Race Face Ride, 35mm clamp | Raceface Turbine Basic 35mm clamp |
Grips | Santa Cruz Palmdale Lock-on | Santa Cruz Palmdale Lock-on |
Vordernabe | Novatec D711; 15x110mm | Novatec D541 Torque Cap; 15x110mm |
Hinterradnabe | Novatec D712; 12x148mm | Novatec D542; 12x148mm; 32h |
Felgen | WTB STP i23 TCS; 32h | Race Face AR27 |
Speichen | DT Swiss Champion | DT Swiss Champion |
Vorderreifen | Maxxis Minion DHF EXO TR; 27.5x2.3 | Maxxis Minion DHF EXO TR; 27.5x2.3 |
Hinterreifen | Maxxis Minion DHR2 TR; 27.5x2.3 | Maxxis Minion DHR2 TR; 27.5x2.3 |
Schläuche | Stans Sealant | Stans Sealant |
Sattelstütze | Race Face Ride 31.6x400mm | Rockshox Reverb Stealth; 31.6x125mm (S), 150mm (M-L), 170mm (XL) |
Sattel | WTB Volt Race | WTB Volt Race |
Preis | 3.999€ | 4.499€ |
Santa Cruz Bronson in der Hand
Die überarbeitete Version des Bronson, das Santa Cruz Bronson-2, wurde bereits im letzten Jahr vorgestellt und auch von uns getestet. Es wartete im Vergleich zum Vorgänger vor allem mit mehr Reach, einem steileren Sitzwinkel und einem flacheren Lenkwinkel auf.
Schon damals war neben dem teuren CC-Modell ein etwas schwereres C-Modell mit günstigeren Carbonfasern zu haben. Jetzt bringt Santa Cruz mit der Alu-Modell nochmals eine etwas günstigere Option des Bronson auf den Markt. Die bewährte Geometrie und Kinematik der Carbon-Modelle bleiben der Alu-Version erhalten. Einzig das Gewicht und die Steifigkeit sollen bei den Carbon-Versionen besser sein.
Beim ersten Auspacken fällt auf, dass der Rahmen des Bronson sehr schön verarbeitet ist. Bei den Alu-Modellen verzichtet Santa Cruz allerdings ebenso wie bei den C-Modellen auf teuere Anbauteile: Hier kommen bewährte, aber günstige Produkte zum Einsatz. So findet sich an unserem Testbike in der Ausstattungsvariante „S“ (UVP: 4.499 €) eine Rock Shox Pike RC Solo Air mit 150 mm Federweg, einen Rock Shox Monarch RT, ein SRAM GX Schaltwerk, SRAM Guide R Bremsen und eine Race Face Aeffect AL Kurbel – so kommt unser Testbike in Größe L auf 13,9 kg Gewicht ohne Pedale, das geht durchaus in Ordnung. Die verbauten Teile sind allesamt solide, beim Versender seiner Wahl bekommt man für diesen Preis aber teilweise schon die Top-Modelle.
Bei einer Körpergröße von 1,74 m entschied ich mich für Rahmengröße L mit 445 mm. Ich fahre gerne Bikes mit einem Reach zwischen 440 und 450 mm und so kam mir der Reach der Größe M mit 425 mm etwas kurz vor. Einzige Änderung: Ich montierte einen kürzeren Vorbau mit 60 mm Länge. So, ab auf die Trails mit dem Bronson!
Santa Cruz Bronson – auf dem Trail
Uphill
Gleich im ersten Uphill fühlte ich mich auf dem Bronson wohl: Die Sitzposition ist dank des recht langen Oberrohrs und dem steilen Sitzwinkel sehr angenehm. Selbst mit offenem Dämpfer geht das Bike aus Kalifornien effizient vorwärts, auch im Wiegetritt – so kommt man mit dem Bike bequem bergauf. Rekordzeiten wird man vor allem aufgrund der dicken Minion Bereifung aber eher nicht erreichen.
In technischem Gelände kommt man dank des sensiblen Hinterbaus im Uphill gut voran – lediglich mit dem 341 mm hohen Tretlager muss man ein wenig aufpassen. Das Vorderrad steigt dank der 432 mm langen Kettenstreben nicht allzu früh, die SRAM GX überzeugt mit knackigen Schaltvorgängen – bis auf das Gewicht lassen sich im Vergleich zu den teureren Modellen keine Nachteile feststellen.

Downhill
Bei der Abfahrt fällt sofort die hervorragende Funktion des VPP-Hinterbaus auf. Er spricht sensibel an und vermittelt ein sattes, sicheres Fahrgefühl. Auch bei größeren Schlägen neigt er nicht zum Durchschlagen und nutzt den gesamten Federweg insgesamt gut aus. Lediglich im mittleren Federwegsbereich fehlt etwas Rückhalt vom Dämpfer, weshalb sich das Bike bei Bunny Hops etc. etwas träge anfühlt. Sicherlich kann man hier mit einem höheren Luftdruck oder einem anderen Dämpfer mit mehr Druckstufe gegensteuern. Gefahren bin ich das Bronson mit knapp 30% SAG.
Das Bike bietet einen sehr guten Kompromiss aus Wendigkeit und Laufruhe, sowohl in technischen Spitzkehren als auch in Highspeed-Passagen fühlte ich mich wohl auf dem Rad. Das liegt sicherlich auch an der ausbalancierten Gewichtsverteilung, dank der sich das Rad im Grenzbereich sehr definiert verhält und kontrolliert in den Drift geht. Die gute Balance sorgt auch auf sprunglastigen Trails mit ordentlich Airtime für Freude.

Meine letzte Fahrt mit einem Santa Cruz Bronson CC ist schon viele Wochen her, der Unterschied in der Steifigkeit ist jedoch minimal spürbar. Das bedeutet für mich jedoch keinen Nachteil, denn dadurch ergibt sich bei meinem Gewicht (68 kg) ein erhöhter Fahrkomfort und damit subjektiv ein erhöhtes Sicherheitsgefühl.



Haltbarkeit
Wir hatten das Santa Cruz Bronson für etwa vier Wochen im Test, weshalb wir über die Dauerhaltbarkeit keine Aussage treffen können. Wir bewegten das Bike in diesem Zeitraum allerdings artgerecht und haben es mit auf die groben und matschigen Trails in Norwegen genommen. Zudem sammelte es auf dem Flowtrail Stromberg und unseren Hometrails noch einige Höhenmeter und viele Abfahrten.
In dieser Zeit zeigte das Bronson keine Schwächen und die doppelt abgedichteten Kugellager mit Schmiernippeln sollten noch lange weiterleben. Die Züge laufen (bis auf die hintere Bremse) im Rahmen und geschützt über dem Tretlager – das verhindert Reibungspunkte am Rahmen und schützt die Züge bei Stürzen. Die Kettenstrebe ist dank Gummi-Protektor geschützt. Insgesamt macht das Bronson somit einen haltbaren Eindruck. Einziges Problem könnte bei aggressiver Fahrweise die fehlende Kettenführung werden, sobald sich Kette und Kettenblatt ein wenig abgenutzt haben – dann könnte die Kette herunterfallen. Im Testzeitraum hatten wir damit allerdings keinerlei Schwierigkeiten.
Fazit: Santa Cruz Bronson
Das Santa Cruz Bronson ist ein vielseitiges Rad mit einem breiten Einsatzbereich. Viele Fahrer dürften im Bronson einen perfekten Begleiter vom Hometrail über ausgedehnte Touren bis hin zum gelegentlichen Bikepark-Einsatz finden. Die ausgewogene Geometrie bietet viel Kontrolle und vermittelt ein sicheres Gefühl auf dem Rad. Der Hinterbau sorgt für ein sattes Fahrgefühl und viel Grip, wirkt aber bei Bunny Hops etwas träge. Santa Cruz schafft es mit der Alu-Version den Einstiegspreis in die Welt der Fahrräder aus Kalifornien zu senken – ein Schnäppchen bleibt jedoch auch das Bronson Alu nicht.
Stärken
- ausgewogene Geometrie
- großer Einsatzbereich
- generell starker Hinterbau
Schwächen
- Rock Shox Monarch RT bietet im mittleren Federwegsbereich allerdings etwas wenig Gegenhalt
- Ausstattung könnte für den Preis besser sein
Testablauf
Wir haben das Bronson mit auf die anspruchsvollen Trails in Norwegen genommen. Hier musste es sich eine Woche lang in grobem, felsigen Gelände und Matsch behaupten. Aber auch eine schnelle und flowige Tiefenmeter durfte es sammeln. Danach begleitete uns das Bronson auf die Hometrails und den Flowtrail Stromberg, dort wurde es nochmal auf schnellen Trails mit Anliegern und mittelgroßen Sprüngen getestet.
Hier haben wir das Santa Cruz Bronson getestet
- Norwegen: Vor allem technische und grobe, felsige Trails, teilweise aber auch flowige Abfahrten
- Flowtrail Stromberg: schnelle, flowige Abfahrten mit mittelgroßen Sprüngen
- Testername: Sebastian Beilmann
- Körpergröße: 174 cm
- Gewicht (mit Riding-Gear): 68 kg
- Schrittlänge: 81 cm
- Armlänge: 63 cm
- Oberkörperlänge: 56 cm
- Fahrstil: Verspielt
- Was fahre ich hauptsächlich: Trail, Enduro, Park
- Vorlieben beim Fahrwerk: recht straff mit Progression
- Vorlieben bei der Geometrie: relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau
Weitere Informationen zum Santa Cruz Bronson
Webseite: www.santacruzbicycles.com
Text & Redaktion: Sebatian Beilmann | MTB-News.de 2016
Bilder: Gary Perkin
39 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSchau mal, was ein Bronson aushält.
→ YouTube Video
Ich kenne den Kollegen und er nutzt sein Bronson für alles unterhalb seines Demos, also bis zu dem, wofür andere einen Freerider nehmen.
Ich bin weder das Nomad, noch das Bronson gefahren, denke aber, dass für Rennen, wo man auch effizient hoch will, das Bronson durchaus geeignet ist, wenn man mit der Menge an FW auskommt.
Die BMX Bahn ist eine jumpline und hat keine Aussagekraft über das bergab Potenzial. Auch wenn ich das sehr respektabel finde! Kenne nur eine handvoll, die das überhaupt springen.
Vielleicht stelle ich ja auch fest, dass mein Nicolai irgendwie doch besser funktioniert - fast 1 Kg weniger am Rad ist zwar ein Argument, aber mir ist bergab doch am wichtigsten.
Mir geht es ums bergab ballern, wenn es rumpelig wird. Ich denke auch, dass das Bronson geeignet ist, mein Interesse ist es aber, das schnellere bike und weniger Kräfte zehrende Rad zu kaufen. In ein paar Wochen kann ich es selbst heraus fahren, nur kann man sich bis dahin ja schonmal einlesen...
Wenn ich ein Rad nur für Deister und Trails als allrounder bräuchte, würde ich vermutlich auch Richtung Jeffsy/Hightower/Bronson/Remedy gehen.
Der Kollege ist von einer Fanes gewechselt, die bekanntermaßen bergab wirklich viel schluckt. Vielleicht tauschst Du Dich auch einfach mit ihm aus. Über das Video findest Du ihn ja und vielleicht kennt ihr Euch sogar, wenn Du auch oft im Deister bist.
Das mehr aus als man glaubt!
Ja, vielleicht lauf ich dem Kollegen mal über den Weg, derzeit ist man ja nur nicht sooo oft im Deister

Ich kenne aber auch niemanden im Verein mit einem Santa... Wobei es auch langsam unübersichtlich wird bei der Anzahl an Mitgliedern.
Float X2 wofür genau?
Davon wird ja mein Rad auch nicht leichter, ganz im Gegenteil
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