Im Schatten der großen Factory Teams ist das britische Team Dirt Propain Zelvy wohl eines der spannenderen Projekte im Downhill-Weltcup – nicht nur aufgrund des neuen Titelsponsors Propain. Wir haben uns mit dem Manager und Ex-Weltcup-Profi Ben Reid und Teamfahrer Phil Atwill über wichtige Karriereentscheidungen, die Rolle medialer Selbstvermarktung und Nitro Circus-Ambitionen unterhalten.
Ben Reid und Phil Atwill, das sind auch zwei unterschiedliche Generationen von Downhill-Fahrern: Ben Reid ist zwar gerade einmal 29 Jahre jung, ist jedoch seit über einem Jahrzehnt eine feste Größe im internationalen Downhill-Zirkus – zunächst als Weltcup-Profi mit unverwechselbarem Style, später als Rennfahrer und Manager in Personalunion. Mittlerweile ist der Ire voll und ganz als Manager tätig und zieht die Fäden des Dirt Propain Zelvy-Teams. Phil Atwill, Anfang 20 und wohnhaft im englischen Berkhamstedt, steht hingegen gerade am Anfang seiner internationalen Karriere, konnte sich aber schon mehrmals in den Top 20 im Downhill-Weltcup platzieren und hat den wohl spektakulärsten Fahrstil seit Brendan Fairclough.
Das Interview mit Ben und Phil soll eigentlich um 14 Uhr stattfinden. Pünktlich auf Minute klingelt der virtuelle Skype-Hörer, doch nach drei Sätzen beendet ein Postbote an Bens Haustür das Gespräch: Die neuen Team-Laufräder von Zelvy aus Australien sind endlich angekommen. Wenn Ben das Paket nicht so schnell wie möglich kontrolliert und per Expressversand an Phil geschickt wird, muss der geplante Videodreh zwei Tage später gecancelt werden. Eine halbe Stunde später ist das hektische Treiben vorbei, das Gespräch kann beginnen.
MTB-News.de: Wir sind mitten in der Off Season und trotzdem habt ihr scheinbar alle Hände voll zu tun. Wie kommt’s?
Ben Reid: Phil dreht übermorgen ein neues Video, deshalb bin ich gerade etwas unter Zeitdruck. Aktuell bin ich damit beschäftigt, das neue Material der Teamsponsoren zusammenzubekommen – eigentlich wie jedes Jahr. Dieses Jahr haben wir einige neue Sponsoren. Dementsprechend viel habe ich momentan zu tun. Eben sind zum Beispiel die neuen Laufräder aus Australien angekommen, die müssen sofort weiter zu Phil. Im Prinzip gibt es für mich jeden Tag noch viele Kleinigkeiten zu ändern oder zu erledigen.
Du hast gerade erwähnt, dass ihr für die kommende Saison einige neue Sponsoren habt.
Ben Reid: Genau! Wir gehen zukünftig als Team Dirt Propain Zelvy an den Start. Mit Propain und Zelvy haben wir zwei neue Titelsponsoren für die kommenden beiden Jahre.
Wie ist der Kontakt mit Propain zustande gekommen? Musstet ihr Überzeugungsarbeit leisten?
„Genau solche Sponsoren wünschen wir uns als Team: Die, die voll und ganz hinter uns stehen und mit uns auf einer Wellenlänge sind.“ Ben Reid, Team-Manager Dirt Propain Zelvy
Ben Reid: Nein, im Gegenteil. Propain hat im Lauf der vergangenen Saison Phil kontaktiert, nachdem sie eines seiner Videos gesehen haben. Phil hat mich mit ins Boot geholt und wir haben uns über die Pläne für die nächsten Jahre ausgetauscht. Robert Krauss, der Chefentwickler von Propain, war von Anfang an Feuer und Flamme für das gemeinsame Projekt. Er hat eine große Leidenschaft für Rennen und unser Team. Genau solche Sponsoren wünschen wir uns als Team: Die, die voll und ganz hinter uns stehen und mit uns auf einer Wellenlänge sind.
Das Propain Rage hat zwar einige sehr gute Kritiken bekommen, ist aber zumindest im Downhill-Weltcup bislang gänzlich unerprobt. Kein Grund für Nervosität?
Phil Atwill: Nein, auf keinen Fall. Hier in England gibt es ein paar Teams, die auf Propain unterwegs sind. Ein paar der Fahrer kenne ich ganz gut und alle haben sehr positiv vom Rage berichtet. Nervös war ich nicht, im Gegenteil. Außerdem sieht das Bike fantastisch aus – das ist doch schließlich die Hauptsache!
Ben Reid: Propain hat von Anfang an offen und klar mit uns kommuniziert. Deshalb hatte ich zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Zweifel an unserer Entscheidung. Auf der vergangenen Eurobike konnte ich mir alle Details des Rage genau anschauen. Als ehemaliger Weltcup-Fahrer bin ich so viele unterschiedliche Rahmen von unterschiedlichen Firmen, unterschiedliche Geometrien und unterschiedliche Hinterbausysteme mit unterschiedlichen Federkennlinien gefahren. Außerdem konnte ich zu Hause an meinem Laptop die komplette Kinematik des Hinterbaus simulieren. Von daher konnte ich recht schnell erkennen, dass das Propain Rage ein Rahmen ist, mit dem man Rennen gewinnen kann.
Und wie sind die ersten Fahreindrücke?
Phil Atwill: Ich hab Anfang des Jahres mein neues Downhill-Rad bekommen und bin bislang ein paar Mal auf meinen Hometrails gefahren. Mein erster Eindruck ist total positiv! Der Hinterbau ist extrem sensibel. Im Vergleich zu dem Rad, das ich vorher gefahren bin – ein Eingelenker von Orange – fühlt sich das Propain Rage komplett anders an. Der Hinterbau ist viel schluckfreudiger und plötzlich habe ich beim Bremsen und durch Kurven richtig viel Grip. Es ist einfach ein anderes System und mit meinem Rad davor bin ich gut zurechtgekommen. Das Rage hat aber deutlich mehr Reserven und der Hinterbau wird im letzten Bereich des Federwegs schön progressiv. Dadurch ist das Fahrverhalten sehr neutral und gutmütig. Und außerdem ist das Rad sehr, sehr schnell!
„Nervös war ich nicht, im Gegenteil. Außerdem sieht das Bike fantastisch aus – das ist doch schließlich die Hauptsache!“ Phil Atwill, Teamfahrer Dirt Propain Zelvy
Die Strecken und Geschwindigkeiten im Downhill-Weltcup haben normalerweise nur wenig gemeinsam mit typischen Downhill- und Bikepark-Strecken. Habt ihr das neue Rad im Vergleich zur Serienversion irgendwie modifiziert?
Phil Atwill: Ja, wir haben ein paar Kleinigkeiten verändert. Die Geometrie ist fast genau so, wie wir uns sie vorgestellt haben. Die Winkel sind meiner Meinung nach ideal. Demnächst bekommen wir neue Rage-Rahmen, die werden glaube ich 40 mm länger als die aktuellen Serienrahmen sein – also genauso lang wie das Rad, das ich letztes Jahr im Weltcup gefahren bin. Für mich ist es bei den steilen Strecken und hohen Geschwindigkeiten wichtig, viel Platz auf dem Rad zu haben.
Ben Reid: Generell ist Propain sehr interessiert, unser Feedback zu hören. Kurz nachdem wir die neuen Trailbikes bekommen haben, hat Robert angerufen und wollte unsere Eindrücke hören – um genau zu sein haben wir jedes kleine Detail des Rahmens diskutiert. Natürlich können nicht alle Änderungsvorschläge von uns direkt in die Serienmodelle implementiert werden. Aber der Austausch zwischen Propain und uns ist sehr, sehr gut.
Phil, wie wichtig ist denn deiner Meinung nach heutzutage überhaupt das Material im Vergleich zu anderen Faktoren?
Phil Atwill: Puh, gute Frage… Um ehrlich zu sein: Wahrscheinlich könnte ich mich auf fast jedes Bike setzen und könnte das nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sehr schnell fahren. Das hängt allerdings auch stark vom Fahrstil und den persönlichen Vorlieben ab und variiert deshalb von Fahrer zu Fahrer. Ein gutes Bike wird mit Sicherheit nicht eine schlechte Saisonvorbereitung kompensieren oder dich automatisch schneller machen. Aber natürlich muss ich meinem Material zu 100 % vertrauen können, um gute Leistungen zu bringen.
Inwiefern unterscheidet sich die Zusammenarbeit mit Propain von der Zusammenarbeit mit anderen Sponsoren?
Ben Reid: Propain ist sehr bemüht, alles so stressfrei und unkompliziert wie möglich zu gestalten. Um mal ein Beispiel zu nennen: Normalerweise bekommen wir die Teamrahmen von unserem Sponsor komplett unlackiert. Ich kümmere mich dann darum, dass die Rahmen in den Teamfarben lackiert werden und die passenden Decals bekommen. Das kann sich mehrere Wochen hinziehen. Propain hingegen hat uns die ersten Rahmen direkt im passenden Teamdesign zugeschickt. Wir arbeiten weiterhin mit Slik Graphics zusammen, die sich um das finale Design unserer Race Bikes kümmern. In der Zwischenzeit aber Räder zu haben, die dem finalen Design schon sehr nah kommen, ist ein riesiger Vorteil für uns und eine Sorge weniger für mich.
Ben, du bist schon seit vielen Jahren im Downhill-Weltcup dabei – erst als aktiver Fahrer, mittlerweile als Manager. Wie hat sich deine Tätigkeit im Lauf der Zeit verändert?
Ben Reid: Ich manage das offizielle Dirt-Team nun im sechsten Jahr. Aber auch davor habe ich quasi immer mein eigenes Team gemanagt. Als ich damals den Sprung vom Junioren- zum Elite-Fahrer gemacht habe, hatte ich einige Angebote von verschiedenen Teams. Aber damals wollte ich meinen bisherigen Sponsoren nicht einfach so den Rücken kehren. Deshalb habe ich kurzerhand mein eigenes Team gegründet und weiter mit den Firmen zusammengearbeitet, die mich als Junioren-Fahrer unterstützt haben. So hat sich das dann über die Jahre entwickelt: Nach ein paar Jahren konnte ich weitere Fahrer in mein eigenes Team aufnehmen, dann wurde mein Team zum offiziellen Dirt Magazine-Team. Inzwischen ist das Team eines der großen und etablierten Teams im Weltcup-Zirkus. Aber gerade am Anfang war es nicht gerade leicht. Die Firmen und Sponsoren kennen dich noch nicht besonders gut und sind dementsprechend eher zögerlich. Mittlerweile ist es für mich deutlich unkomplizierter, mit den bestehenden Sponsoren zusammenzuarbeiten und neue Sponsoren für das Team zu gewinnen.
Ben Reid: In 2014 habe ich mich dann dazu entschieden, meine Karriere als aktiver Rennfahrer zu beenden. Es war einfach nicht mehr möglich, professioneller Athlet und Team-Manager gleichzeitig zu sein. Oft habe ich am Rennwochenende das Training verpasst, weil ich noch Sachen für das Team erledigen musste. Dafür bin ich auch viel zu ehrgeizig. Vielleicht hätte ich einige Top 30-Ergebnisse im Weltcup einfahren können. Aber wenn man weiß, dass man mit der richtigen Vorbereitung eigentlich viel bessere Ergebnisse erreichen könnte, ist das als Rennfahrer keine besonders zufriedenstellende Situation.
Wie würdest du dich entscheiden wenn du die Wahl hättest: Entweder Fahrer oder Team-Manager?
Ben Reid: Ich fahre nach wie vor extrem gerne Fahrrad, keine Frage. Gleichzeitig macht es mir aber auch riesigen Spaß, mich um die ganzen Team-Angelegenheiten zu kümmern. Mein Dad und ich bauen zum Beispiel im Winter den Team-Truck – das ist eine tolle Sache. Und zu sehen, wie meine Fahrer auf der Strecke Erfolg haben, wie das Equipment unserer Sponsoren unter härtesten Bedingungen funktioniert, wie gut unsere Videos im Internet ankommen, macht mich ziemlich glücklich. Ich bin lieber ein richtig guter Team-Manager als ein mittelmäßiger Rennfahrer und mittelmäßiger Manager. Also bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.
Die Herausforderungen für einen Weltcup-Fahrer sind klar: Man muss so schnell wie möglich auf den anspruchsvollsten Strecken gegen die beste Konkurrenz fahren, dazu noch für mediale Aufmerksamkeit sorgen und den Herstellern und Sponsoren Feedback geben. Wie sehen die Herausforderungen für dich als Manager aus?
Ben Reid: Die größte Herausforderung für mich ist, alles zu koordinieren und zu organisieren. Für viele ist es zum Beispiel nur schwer nachvollziehbar, wie kompliziert es ist, alle Sponsoren für ein Team zu koordinieren – vor allem, wenn so viele Veränderungen anstehen wie bei uns in diesem Winter. Nicht selten werden Verträge mit Fahrern und Sponsoren über ein Jahr geschlossen. In den vergangenen beiden Jahren waren meine Teamfahrer recht erfolgreich. Das ist für mich als Manager einerseits eine tolle Sache, bedeutet aber andererseits auch, dass meine Fahrer für größere Teams interessant werden. Wenn Propain beispielsweise nicht so schnell für unser Programm zugesagt hätte, dann wäre Phil womöglich zu einem anderen Team gewechselt. Für mich als Manager ist das eine komplizierte Situation: Ich kann meinen Fahrern unmöglich Dinge versprechen, die dann womöglich doch nicht eintreffen. Nach dem Motto „Komm in unser Team, wir werden von Marke XY unterstützt“ – und ein paar Tage später springt die Marke dann doch noch ab. Erst, wenn die wichtigen Sponsorenverträge stehen, kann ich mich um die Fahrer kümmern. Alles andere wäre unfair ihnen gegenüber.
Ben Reid: Für die kommende Saison haben wir großes Glück mit unseren Sponsoren. Nicht nur Propain war sehr professionell in der Zusammenarbeit – auch andere Sponsoren unseres Teams wie Schwalbe oder Bliss, die uns schon länger unterstützen, machen das auch weiterhin. Ich bin froh, dass nun alles in trockenen Tüchern ist. So sehr wie auf die kommende Saison habe ich mich selten gefreut.
Wie setzt sich das Dirt Propain Zelvy-Team in der kommenden Saison zusammen?
Ben Reid: Nächstes Jahr besteht unser Team aus Phil Atwill, Isak Leivsson, Innes Graham und James Purvis, der als Junior in Zukunft sicherlich für Schlagzeilen sorgen wird. Ehrlich gesagt dachte ich nicht, dass unser Team so groß und gut besetzt sein würde. Als sich die Möglichkeit ergeben hat, Innes Graham unter Vertrag zu nehmen, haben wir nicht lange gezögert. Innes hat 2015 in seinem ersten Elite-Jahr einen überragenden 17. Platz beim Weltcup erreicht und ist dazu bei drei BDS-Rennen nur ganz knapp am Podium vorbeigefahren. Die nationalen Rennen in England haben eine enorme Leistungsdichte – man muss sich nur vor Augen halten, wie viele britische Fahrer bei den Weltcups in den Top 20 zu finden sind. Unser Team besteht jetzt aus drei Elite-Fahrern und einem Junior. Keiner unserer Sponsoren hat verlangt, so ein großes und starkes Team für die kommende Saison zu haben. Es ist eher so, dass die Sponsoren mir vertrauen, dass ich schon die richtigen Fahrer unter Vertrag nehme. Zwei Elite-Fahrer und ein Junior wäre vollkommen ausreichend gewesen. Aber natürlich möchte ich das Maximum rausholen, solang es nicht das Budget für das Jahr sprengt. Das war seit der Gründung des Teams so und das ist einer der Gründe, weshalb unsere Sponsoren so loyal uns gegenüber sind.
„Ich bin lieber ein richtig guter Team-Manager als ein mittelmäßiger Rennfahrer und mittelmäßiger Manager. Also bin ich sehr zufrieden mit meiner Entscheidung.“ Ben Reid, Team-Manager Dirt Propain Zelvy
Auch mit euren Videos habt ihr letztes Jahr für Furore gesorgt. Vor allem die Videos von Phil kamen extrem gut an. Wie wichtig sind für euch solche Videoprojekte?
Phil Atwill: Sehr wichtig! Viele Fahrer, die ich kenne, mögen Foto- oder Videoshoots nicht besonders gerne. Aber für mich sind Videos extrem wichtig und ich liebe es zu filmen. Die Videos und Fotos von mir sind neben meinen Ergebnissen sozusagen mein Portfolio. Und gute Videos, die von vielen Leuten angeschaut werden, sind natürlich auch wichtig für unsere Sponsoren.
Ben Reid: Unser Filmer Tom Caldwell macht einen fantastischen Job. Er weiß genau, was ich von ihm verlange. Um ehrlich zu sein habe ich manchmal ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn so unter Druck setze: Die Teamvideos müssen richtig, richtig gut sein und das weiß er. Und er hat einen großartigen Stil. Klar, wir müssen die richtige Balance finden. Als professionelles Team sollen unsere Videos nicht wie Jackass-Clips aussehen, aber auch nicht zu ernsthaft und langweilig sein. Außerdem kann ich in unseren Team-Videos hin und wieder auch selbst mitfahren. Ich hab zwar nicht mehr den Speed, um auf einer langen Weltcup-Strecke vorne mitzufahren, aber auf kurzen Abschnitten bin ich mindestens genauso schnell wie früher.
Der Stil eurer Videos unterscheidet sich recht stark vom Rest…
Phil Atwill: Tommy ist kein besonders großer Fan von Slow Mo-Aufnahmen. Um ehrlich zu sein hasst er sie! Klar wollen wir gerade mit unseren Team-Videos von den Events auch professionell rüberkommen. Aber wenn wir ein Video drehen, haben wir unseren ganz eigenen Stil … Nicht wirklich raw, aber irgendwie schon. Ich will in den Videos zeigen, wie viel Spaß ich auf dem Trail habe. Und wenn ich mir das Feedback zu den bisherigen Videos durchlese, dann funktioniert unser Ansatz wohl ganz okay.
https://www.instagram.com/p/BAcQboLsqXN/
Was für Pläne und Ziele habt ihr für die kommende Saison?
Ben Reid: So viel wie möglich! Wir fahren den kompletten Weltcup und die komplette britische Downhill-Serie mit. Dazu müssen wir das ein oder andere Foto- und Videoprojekt erledigen.
„Und wenn das mit dem Rennen fahren nichts wird, kann ich einfach bei Nitro Circus anfangen. Aber im Ernst: Für mich gibt es nichts besseres als Downhill-Rennen und das bleibt mein Fokus.“ Phil Atwill, Teamfahrer Dirt Propain Zelvy
Phil Atwill: Nächstes Jahr will ich konstant in die Top 20 im Downhill-Weltcup fahren. Das ist ambitioniert, aber ich weiß, dass ich es schaffen kann. Außerdem werde ich zu allen drei Crankworx-Festivals fahren und freue mich riesig drauf – nächste Woche fliege ich nach Neuseeland, außerdem war ich noch nie in Whistler. Und falls sich die Gelegenheit ergeben sollte, würde ich wahnsinnig gerne bei einem Event wie der Red Bull Rampage oder der Hardline mitfahren. Ich habe im Winter in der BMX-Halle einige Tricks geübt und glaube, dass mir solche Events gut liegen könnten. Und wenn das mit dem Rennen Fahren nichts wird kann ich einfach bei Nitro Circus anfangen. Aber im Ernst: Für mich gibt es nichts besseres als Downhill-Rennen und das bleibt mein Fokus.
Phil Atwill: Seit diesem Jahr arbeite ich mit einem neuen Coach zusammen und habe in den letzten drei oder vier Monaten viel Zeit im Fitnessstudio verbracht. Außerdem wollte ich diesen Winter gerne mit dem Boxen anfangen. Ich glaube, dass das ein wirklich gutes Training wäre und Spaß macht. Aber leider hatte ich im Winter zu viel zu tun – meine Freizeit habe ich deshalb vor allem auf dem Rennrad und im Gym verbracht. Sobald ich in Neuseeland bin, werde ich aber viel Downhill fahren, um in Fahrt zu kommen.
Und zum Abschluss: Auf welches Rennen in der nächsten Saison freut ihr euch am meisten?
Phil Atwill: Val di Sole! Letztes Jahr hatte ich dort mein bestes Saisonergebnis. Die Strecke ist fantastisch und genau so, wie eine Downhill-Strecke sein sollte. Außerdem liegt sie mir sehr gut. Dieses Jahr ist dort die Weltmeisterschaft und bei der Konkurrenz in Großbritannien wird sich erst im Saisonverlauf zeigen, ob ich für die WM nominiert werde. Das ist aber mein großes Ziel und wenn alles nach Plan läuft bin ich mir sicher, dass ich das auch schaffe.
Ben Reid: Um ehrlich zu sein kann ich das gar nicht genau sagen. Ich freue mich riesig darauf, die Entwicklung von meinen Teamfahrern zu sehen. Jede Saison verläuft anders und welches Rennen das beste ist hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Aber das macht das Racing auch so spannend. Niemand kann dir vorher sagen, wie die Saison verläuft. Man muss die Dinge so nehmen, wie sie kommen und das beste rausholen. Langweilig wird das so schnell jedenfalls nicht!
Vielen Dank für das Gespräch!
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