Am vergangenen Samstag läutete die Ernst-August Galerie in Hannover die neue Saison ein. Mit dem ersten Stopp der Downmall Tour 2016 ging es in die Vollen und auf den Rolltreppen gab es packende Kämpfe zu sehen. In seiner Heimatstadt ließ es sich auch World Cup-Fahrer Jasper Jauch nicht nehmen an den Start zu gehen und zeigte sich mit Podestambitionen. Doch ob er Altmeister Tomas Slavik schlagen würde? Wie schlägt sich Johannes Fischbach bei seinem ersten Rennen für Radon und wie fit ist noch sein Teammanager Joost Wichman, der ebenfalls an den Start ging? Kann Aiko Göhler als Weltmeister auftrumpfen? Es gab eine Menge offener Fragen zu klären.
2016 Downmall Tour #1 Hannover/Germany von aaiko 1990 – Mehr Mountainbike-Videos
Die Strecke in Hannover war etwas untypisch für die sonst so spektakulären Downmall Events. Den Sicherheitsbestimmungen war es geschuldet, dass es weder Wellen noch Drops gab und so kam es diesmal vor allem auf die Sprintstärke der Fahrer an. Dennoch: enge Kurven und Rolltreppen gab es zuhauf und natürlich fehlte nicht der große Zielsprung, der auch für die Freestyle Show genügend Airtime bot.
Nach einer knapp bemessenen Stunde Training galt es für die 30 angereisten Fahrer, das erste Mal auf’s Ganze zu gehen. Die Top20 sollten sich für die zweite Runde qualifizieren und wiederum für den Einzug für das Top10 Finale kämpfen.
Für Aiko Göhler, der als einer der letzten Fahrer auf die Strecke ging, lief es gar nicht rund. Im Training machte ihm eine defekte Vorderradbremse Probleme, im ersten Lauf sollten es die oberen engen Kurven sein, die den Berliner zu viel Zeit kosteten.
„So hab ich mir meinen Start in die Saison nicht vorgestellt, aber so sind die Downmall Rennen. Kleine Fehler werden sofort bestraft“, so Göhler nach seinem kleinen Sturz im oberen Teil der Strecke. Die Favoriten um Slavik, Fischbach und Beckeman ließen keine Zweifel aufkommen, dass der Sieg zwischen ihnen ausgefochten würde. Doch auch Lokalmatador Jasper Jauch zeigte sich in den Top5. Mit 1.31 s Rückstand platzierte er sich auf Rang vier und zog somit sicher in den nächsten Lauf ein. Auch Hynek Strouha, liebevoll Mr. Pinky genannt, Joost Wichman und Gustaw Dadelka zogen in die nächste Runde ein.
Hier wurde das Tempo angezogen und Johannes Fischbach verwies Tomas Slavik erstmals auf den zweiten Rang. Mit knappen Vorsprung konnte sich der neue Radon-Teamfahrer gegen seinen ehemaligen Teamkameraden durchsetzen. Für die deutschen Fahrer Klaus Beige, Christoph Herms, Jonas Gauss und Benni Ehrlich war in Runde zwei Schluss.
Während Hannover eingeschneit wurde, feuerte Moderator Conrad Lange das Publikum für die finalen zehn Fahrer an.
Nach und nach kamen die Fahrer ins Ziel und unterboten ihre Zeiten um wenige Zehntelsekunden. Nach Joost Wichman, Gustaw Dadelka und Miki Nevrkla ging Jasper Jauch auf die Strecke. Auf seinem Fully unterbot er die Zeit des Führenden. Doch die folgenden Fahrer setzten immer noch einen drauf. Erst Bartosz Giemza, dann Felix Beckeman und auch Hynek Strouha. Milos Krecek, der sich auf Rang drei für das Finale qualifizierte, stürzte ähnlich wie Göhler in den engen Kurven und versäumte somit das Podium. Lediglich Slavik und Fischbach standen jetzt noch an der Linie. Slavik fuhr mit 37.63 s einen extrem schnellen Lauf, eine ganze Sekunde schneller als sein Lauf aus der ersten Runde. Nach eigener Aussage den besten Lauf, den er im Repertoire hatte, doch es sollte nicht reichen. Johannes Fischbach konnte Slavik, der die sechs letzten Downmall Rennen für sich entscheiden konnte, den Sieg streitig machen. Satte 0.39 s war er im Finale schneller und feierte somit seinen ersten Sieg unter seinem neuen Sponsor Radon.
„Das Rennen war absolutes Neuland für mich. Um auf den Rolltreppen, Sprüngen und glattem Untergrund gut ausgerüstet zu sein habe ich mir ein 301 in M extra für das Rennen zusammengebastelt. Table Top Reifen beschmiert mit Harz für besten Grip auf glattem Marmorboden, Procore im hinteren Reifen für den Durchschlagschutz auf der Rolltreppe und ein wenig Federweg gegen die Erschütterungen. Deswegen auch gleich eine ordentliche Kettenführung und Schaltgruppe. Das Basteln hat sich gelohnt. Die Atmosphäre war atemberaubend und in meiner Heimatstadt durfte ich wohl den lautesten Applaus genießen. Definitiv eine Erfahrung und viel Spaß wert. In den drei Läufen konnte ich jede Quali meistern und mich im Finale auf Platz 6 wiederfinden.“ – Jasper Jauch
Ergebnisse
- Johannes Fischbach
- Tomas Slavik
- Hynek Strouha
- Felix Beckeman
- Bartosz Giemza
- Jasper Jauch
- Gustaw Dadelka
- Joost Wichman
- Miki Nevrkla
- Milos Krecek
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