Manitou Magnum in der Vorstellung: Nachdem die neue Mattoc bereits im Test bei MTB-News.de überzeugen konnte [Testbericht Manitou Mattoc], ist auf dem Sea Otter Classic 2015 nun die neue Manitou Magnum Federgabel vorgestellt worden. Sie ist von Haus aus bereit für die neuen 27+ und 29+ Reifenformate und verfügt über ein neues Casting, eine von der Dorado Downhill-Gabel abgeleitete Luftfeder und einen hydraulischen Durchschlagschutz. In der 27+ Version liegt der Federweg zwischen 80 und 140 mm, während bei der 29+ Ausführung 80 bis 120 mm freigegeben werden. Die maximale Reifenbreite soll bei 3,4″ liegen – der Preis bei 905 €. Wir haben in diesem Artikel alle relevanten Informationen für euch zusammengefasst und einen ersten Fahreindruck für euch aufbereitet.
Manitou Magnum – Sea Otter Classic
Technik
Die Manitou Magnum folgt den speziellen Versionen von Fox und RockShox und ist konsequent auf die neuen Plus-Größen im Mountainbike-Bereich ausgelegt. So verfügt auch sie über eine breite 15 x 110 mm Steckachse und bietet Platz für bis zu 3,4“ breite Reifen. Manitou legt in der Präsentation jedoch Wert darauf, dass die Gabel nicht einfach eine verbreiterte 29” Gabel ist, sondern speziell auf die neuen Laufräder hin entwickelt worden sein soll. So habe man im Oktober 2013 mit der Entwicklung begonnen – jetzt ist die neue Gabel direkt zur Einführung verfügbar.
Hayes: Manitou Plus-Komponenten von Tobias – Mehr Mountainbike-Videos
Aufbau
Je nach Laufradgröße bietet Manitou verschiedene Offsets an. Bei 27+ beträgt der Nachlauf 48 mm, bei 29+ 51 mm. Hinzu kommen speziell angepasste Einbaulängen, die bei vergleichbarem Federweg 5–7 Millimeter kürzer sind als bei der Konkurrenz. Die Standrohre messen 34 mm und das Casting ist mit dem gewohnten Reverse Arch und einer hohlen Krone für reduziertes Gewicht bei erhöhter Steifigkeit ausgeführt.
Die Steckachse ist als QR15 Hexlock ausgeführt. Diese Achse lässt sich formschlüssig einführen und durch einen Dreh um 90° durch einen Anker am Ende blockieren. Das funktioniert an sich einfach, wer eine eingeschraubte Schnellspannsteckachse gewohnt ist, muss sich hier allerdings kurz umgewöhnen und vor der Montage überlegen. Die sechseckigen Enden der Achse sollen dabei dafür sorgen, dass eine Momentenübertragung zwischen den Ausfallenden möglich wird und so ähnlich dem bei RockShox Predictive Steering genannten System für zusätzliche Steifigkeit sorgen soll.
Die Scheibenbremsaufnahme ist als PM180 ausgeführt, was heißt, dass eine 180 mm Scheibe kann ohne Adapter montiert werden kann.
Federung
Bei der Abstimmung der Luftfeder will man bei Manitou insbesondere darauf geachtet haben, dass die Gabel ihren Federweg effizient nutzt und gleichzeitig im mittleren Federwegsbereich nicht durchsackt, da dieser bei kurzen Federwegen besonders wichtig ist. Aus diesem Grund soll die aus Dorado und Mattoc bekannte Dorado Air Luftfeder speziell abgestimmt worden sein, um mit den höheren ungefederten Massen und den stärker dämpfenden Reifen besser zurecht zu kommen.
Außerdem zeigt sie sich in einem wichtigen Punkt verändert: Im Gegensatz zur Mattoc Enduro-Federgabel ist bei der neuen Magnum endlich auch das Volumen der Luftfeder einstellbar. Dabei wird der weiße Kolben der Luftfeder an beliebiger Position zwischen vier jeweils 10 mm dicken Hülsen platziert – ein Austausch von Reduzierhülsen ist dabei nicht nötig. Das System hört bei Manitou auf den Namen IVA (Incremental Volume Adjust).
Wie gehabt stellt sich bei der Dorado Air Luftfeder in Positiv- und Negativkammer (beide von unten befüllt) in etwa derselbe Luftdruck ein, was für eine besonders gute Funktion sorgen soll.
Dämpfung
Bei den Einstelloptionen der Dämpfung macht Manitou keine Kompromisse und stattet die Gabel mit umfassenden Einstellmöglichkeiten aus. Das Ziel soll dabei sein, dass die Gabel besonders gut mit den höheren ungefederten Massen der schweren Laufräder zurecht kommt.
So kann oben auf der Krone über das IPA (Incremental Platform Adjust) die Anti-Wipp-Plattform eingestellt und über die MC2 Druckstufe (Multi Control Compression System) die High- und Low-Speed Druckstufe angepasst werden. Die Zugstufe ist als TPC+ (Twin Piston Chamber Cartridge Rebound) ausgeführt und von unten einstellbar.
Um ein Durchschlagen in letzter Instanz zu verhindern, kommen die Dual Bottom Out Bumpers zum Einsatz und dazu der HBO genannt Hydraulic Bottom Out – ein hydraulischer Durchschlagschutz, den wir bereits von den längerhubigen Gabeln kennen.
Manitou Magnum Federgabel – Schnittmodell von Tobias – Mehr Mountainbike-Videos
Ausführungen
Zum Serienstart wird es die Manitou Magnum in zwei Versionen geben: Als Magnum Pro für den Aftermarket und als Magnum Comp für OEM Kunden (so z.B. das Rocky Mountain Sherpa). Die Pro wird es zum Preis von 905 € ab sofort zu kaufen geben und sie verfügt über alle oben beschriebenen Technologien.
Erster Eindruck: Manitou Magnum auf dem Trail
Die neue Manitou Magnum ist bereits bei den ersten neu vorgestellten Bikes in Serie spezifiziert. So zum Beispiel bei dem gerade vorgestellten und von uns gefahrenen Rocky Mountain Sherpa [hier zum Artikel], aber auch dem neuen Trek Stache (zu dem ebenfalls noch ein Fahreindruck folgen wird).
Mit diesen beiden Bikes haben wir erste Fahreindrücke mit der Gabel sammeln können und sind durchaus positiv überrascht gewesen. Auf der Rückseite des linken Tauchrohres befindet sich eine Tabelle mit Hinweisen zur Abstimmung, an die wir uns am Anfang gehalten haben. Oben an der Dämpfungsseite lässt sich die Druckstufe in High- und Low-Speed einstellen, was im Falle der Low-Speed Druckstufe sehr gut spürbar ist. Der Einstellbereich wirkt insgesamt groß – was auch für die Zugstufe gilt.
Auf den flachen, sandigen Trails in Monterey haben wir so schnell ein gutes Setup finden können, das die großen Räder sauber kontrolliert und dafür sorgt, dass die Gabel hoch im Federweg steht und angenehm linear arbeitet. Das Ganze fühlt sich im Prinzip so an wie bei einer gut abgestimmten Mattoc, doch die Magnum beeindruckt umso mehr, da sie deutlich weniger Federweg bietet (wir sind die 120 mm Version gefahren).
Für einen umfangreichen Testeindruck sind die Trails selbstverständlich zu wenig aussagekräftig gewesen, doch der erste Eindruck ist rundum gut – der Markt der Trail-Federgabeln für dicke Reifen ist um einen interessanten Wettbewerber größer geworden.
Weitere Informationen
Text & Redaktion: Tobias Stahl
Bilder: Manitou, Tobias Stahl, Kai Christian
Manitou Homepage
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